Hallo Leute,
da ich gerade für die Zukunft für meine Kinder, Enkel, insgesamt Nachfahren ein Pamphlet aufschreibe, in dem ich versuche, kurz und bündig aufzuschreiben, warum ich so leidenschaftlich Genealogie betrieben habe und ihnen wünsche die gleiche Leidenschaft zu entwickeln oder zumindest als wertvolles Erbe zu akzeptieren und ihren Nachfahren anzutragen, versuche ich jetzt eine Art Liste mit Stichpunkten zu beginnen, mit Ansätzen wie man tote Punkte überwinden kann.
Ich weiß, dass es nicht die eine Lösung gibt, aber zumindest Ansätze auflisten möchte, mit denen mit den Punkt (für überwiegend deutsche Genealogie) überwinden versuchen kann.
Ich bin noch ganz am Anfang und hoffe auf eure hilfreichen Tipps. Sicherlich werde ich noch dazu lernen. Vielleicht sind diese Hinweise auch nicht nur auf tote Punkte anzuwenden
Ich habe bislang:
- Heiratsort oft bei Braut im Ort
- wenn Heiratsort weder am Ort der Braut oder Bräutigam, oft genug am nächstgelegenen größeren Ort der Gemeinde
- wenn Eltern nicht von einem Ort sind, suche nach Geschwistern, da oft genug bei Erstgeborenen der Herkunftsort genannt wird
- bei ambivalente Ortsname, oft genug der nächstgelegene gemeint
Wow, merke gerade so viele Tipps habe ich gar nicht. Hatte wenige tote Punkte zu überwinden bisher.
Ergänzungen:
- bei Nachnamen, andere Schreibweise mit berücksichtigen (LutzM)
- falls Geburts-/Taufdaten unbekannt sind, finden sich in z.T. besser lesbaren Sterbe-/Beerdigungseinträgen oft Altersangaben, die eine Rückrechnung erlauben (asd3)
- Sterbe-/Beerdigungseinträge finden sich beim letztverstorbenen Ehepartner oft am entfernteren Wohnort eines noch lebenden Kindes, vielfach der (pflegenden) Tochter (asd3)
- eine geborene Anna ist oftmals auch eine verheiratete Anna Maria oder nur eine verstorbene Maria. (Nach-)Namen änderten sich oder wurden offiziell anders angegeben als im Alltag gebraucht. Entsprechendes gilt für Johann, dem meist der eigentliche Name folgt, wie z.B. Georg. Auch bei Hofnamen spielen Nachnamen oftmals eine sehr untergeordnete Rolle. (asd3)
- bei Personen mit verstorbenen Ehepartnern und erneuter Hochzeit finden sich Angaben zur Herkunft vielfach nur im zeitlich ersten Trauungseintrag. Auch: Sollte man absolut keinen weiblichen Sterbeeintrag finden, ist es sinnvoll, den Sterbeeintrag des ersten Ehemanns sowie einen erneuten Trauungseintrag mit dem Namenswechsel der Ehefrau zu suchen. (asd3)
- das Thema Paten kommt oft zu kurz. Beispielsweise bei Namensmehrheiten eine sehr sinnvolle Unterscheidungsmethode gleichnamiger Familien. Patenanalyse! (asd3, Sbriglione)
- Konfirmationsdaten können helfen das Geburts-/Taufdatum einzugrenzen sowie manchmal den Namen der Mutter oder des Vaters zu erfahren. (Balle)
- gab es irgendwelche Orte oder Städte im Umkreis, die beispielsweise als Ausbildungsort, für den Handel oder beispielsweise auch im Rahmen des Frondienstes für die konkrete Person relevant gewesen sein könnten? (Sbriglione)
- hatte der örtliche Grundherr bzw. dessen Familie Besitz in unterschiedlichen Orten, die evtl. auch Bezugspunkte für dessen Untertanen gewesen sein könnten? (Sbriglione)
- Wo und wie verliefen die damals wichtigen Verkehrswege in der Region? (Sbriglione)
- Gab es bestimmte Orte oder Regionen, in denen die gesuchten Personen ihren Militärdienst ableisten mussten oder war deren Wohnort gar selbst ein Garnisonsort? (Sbriglione)
- Woher stammten der örtliche Pfarrer und der örtliche Schulmeister? Könnten evtl. diese Personen Kontakte hergestellt haben? (Sbriglione)
- gelegentlich einen Blick in regionale Steuerregister, Amtshandelsbücher, Lehnsregister und Co werfen. (Sbriglione)
- einfache Google Suche mit Namen und Ort oder Beruf etc. (Scherfer)
- Namensverbreitungskarten (https://nvk.genealogy.net/map) nutzen, um insbesondere bei seltenen Namen regionale Orientierung zu erhalten (robotriot)
- Wenn es für den Wohnort ein Bürgerbuch gibt, dann können darin Herkunftsangaben zu finden sein, die in den Kirchenbüchern fehlen. (Jürgen W)
- Wenn es für das Gebiet durchsuchbare FamilySearch-Indexierungen gibt, dann kann man per Suche mit Vorgabe von Personennamen (aber ohne Vorgabe von Ort/Filmnummer) den unbekannten Herkunftsort bzw. Ort der Trauung finden. Bei der Eingabe der Personennamen sollte man dabei großzügig Platzhalter verwenden, z.B. H*nr* um alle Varianten Heinrich, Henricus etc. zu berücksichtigen. (Jürgen W)
- Testamente/Vormundschaftsakten können Aufschluss über (noch) lebende Kinder geben und oft Zusammenhänge zu anderen Personen/Orten herstellen (SebN)
- ortsfremder Pate ist oftmals Hinweis auf den Herkunftsort der Eltern (Carl-Henry=Gastonian)
- Nebenquellen wie örtliche Mannschaftslisten, Seelenregister, ortsgebundenen Registern oder Akten durchsuchen (bspw. in Landesarchivdatenbank (z.B. arcinsys.hessen.de) oder in Stadtarchiven) (Carl-Henry=Gastonian)
- wenn Vorfahre evangelische Pfarrer, Küster, Organist, Kantor oder Schulmeister sind: die Konsistorialakten und besonders die Kirchenvisitationsprotokolle (im Landeskirchenarchiv oder Staatsarchiv) enthalten oft Hinweise auf Herkunft und Werdegang, sehr wertvoll wenn die Kirchenbücher verloren gegangen sind (Carl-Henry=Gastonian)
- Google Books (Bienenkönigin) / unterschiedliche Suchmaschinen nutzen (sternap) auch im Hinblick auf digitalisierte Zeitungen mit Todesanzeigen, Heiratsannoncen und Geburten (Bienenkönigin)
Beste Dank im Voraus für eure Teilnahme!
Mit den besten Grüßen
Seb
da ich gerade für die Zukunft für meine Kinder, Enkel, insgesamt Nachfahren ein Pamphlet aufschreibe, in dem ich versuche, kurz und bündig aufzuschreiben, warum ich so leidenschaftlich Genealogie betrieben habe und ihnen wünsche die gleiche Leidenschaft zu entwickeln oder zumindest als wertvolles Erbe zu akzeptieren und ihren Nachfahren anzutragen, versuche ich jetzt eine Art Liste mit Stichpunkten zu beginnen, mit Ansätzen wie man tote Punkte überwinden kann.
Ich weiß, dass es nicht die eine Lösung gibt, aber zumindest Ansätze auflisten möchte, mit denen mit den Punkt (für überwiegend deutsche Genealogie) überwinden versuchen kann.
Ich bin noch ganz am Anfang und hoffe auf eure hilfreichen Tipps. Sicherlich werde ich noch dazu lernen. Vielleicht sind diese Hinweise auch nicht nur auf tote Punkte anzuwenden
Ich habe bislang:
- Heiratsort oft bei Braut im Ort
- wenn Heiratsort weder am Ort der Braut oder Bräutigam, oft genug am nächstgelegenen größeren Ort der Gemeinde
- wenn Eltern nicht von einem Ort sind, suche nach Geschwistern, da oft genug bei Erstgeborenen der Herkunftsort genannt wird
- bei ambivalente Ortsname, oft genug der nächstgelegene gemeint
Wow, merke gerade so viele Tipps habe ich gar nicht. Hatte wenige tote Punkte zu überwinden bisher.
Ergänzungen:
- bei Nachnamen, andere Schreibweise mit berücksichtigen (LutzM)
- falls Geburts-/Taufdaten unbekannt sind, finden sich in z.T. besser lesbaren Sterbe-/Beerdigungseinträgen oft Altersangaben, die eine Rückrechnung erlauben (asd3)
- Sterbe-/Beerdigungseinträge finden sich beim letztverstorbenen Ehepartner oft am entfernteren Wohnort eines noch lebenden Kindes, vielfach der (pflegenden) Tochter (asd3)
- eine geborene Anna ist oftmals auch eine verheiratete Anna Maria oder nur eine verstorbene Maria. (Nach-)Namen änderten sich oder wurden offiziell anders angegeben als im Alltag gebraucht. Entsprechendes gilt für Johann, dem meist der eigentliche Name folgt, wie z.B. Georg. Auch bei Hofnamen spielen Nachnamen oftmals eine sehr untergeordnete Rolle. (asd3)
- bei Personen mit verstorbenen Ehepartnern und erneuter Hochzeit finden sich Angaben zur Herkunft vielfach nur im zeitlich ersten Trauungseintrag. Auch: Sollte man absolut keinen weiblichen Sterbeeintrag finden, ist es sinnvoll, den Sterbeeintrag des ersten Ehemanns sowie einen erneuten Trauungseintrag mit dem Namenswechsel der Ehefrau zu suchen. (asd3)
- das Thema Paten kommt oft zu kurz. Beispielsweise bei Namensmehrheiten eine sehr sinnvolle Unterscheidungsmethode gleichnamiger Familien. Patenanalyse! (asd3, Sbriglione)
- Konfirmationsdaten können helfen das Geburts-/Taufdatum einzugrenzen sowie manchmal den Namen der Mutter oder des Vaters zu erfahren. (Balle)
- gab es irgendwelche Orte oder Städte im Umkreis, die beispielsweise als Ausbildungsort, für den Handel oder beispielsweise auch im Rahmen des Frondienstes für die konkrete Person relevant gewesen sein könnten? (Sbriglione)
- hatte der örtliche Grundherr bzw. dessen Familie Besitz in unterschiedlichen Orten, die evtl. auch Bezugspunkte für dessen Untertanen gewesen sein könnten? (Sbriglione)
- Wo und wie verliefen die damals wichtigen Verkehrswege in der Region? (Sbriglione)
- Gab es bestimmte Orte oder Regionen, in denen die gesuchten Personen ihren Militärdienst ableisten mussten oder war deren Wohnort gar selbst ein Garnisonsort? (Sbriglione)
- Woher stammten der örtliche Pfarrer und der örtliche Schulmeister? Könnten evtl. diese Personen Kontakte hergestellt haben? (Sbriglione)
- gelegentlich einen Blick in regionale Steuerregister, Amtshandelsbücher, Lehnsregister und Co werfen. (Sbriglione)
- einfache Google Suche mit Namen und Ort oder Beruf etc. (Scherfer)
- Namensverbreitungskarten (https://nvk.genealogy.net/map) nutzen, um insbesondere bei seltenen Namen regionale Orientierung zu erhalten (robotriot)
- Wenn es für den Wohnort ein Bürgerbuch gibt, dann können darin Herkunftsangaben zu finden sein, die in den Kirchenbüchern fehlen. (Jürgen W)
- Wenn es für das Gebiet durchsuchbare FamilySearch-Indexierungen gibt, dann kann man per Suche mit Vorgabe von Personennamen (aber ohne Vorgabe von Ort/Filmnummer) den unbekannten Herkunftsort bzw. Ort der Trauung finden. Bei der Eingabe der Personennamen sollte man dabei großzügig Platzhalter verwenden, z.B. H*nr* um alle Varianten Heinrich, Henricus etc. zu berücksichtigen. (Jürgen W)
- Testamente/Vormundschaftsakten können Aufschluss über (noch) lebende Kinder geben und oft Zusammenhänge zu anderen Personen/Orten herstellen (SebN)
- ortsfremder Pate ist oftmals Hinweis auf den Herkunftsort der Eltern (Carl-Henry=Gastonian)
- Nebenquellen wie örtliche Mannschaftslisten, Seelenregister, ortsgebundenen Registern oder Akten durchsuchen (bspw. in Landesarchivdatenbank (z.B. arcinsys.hessen.de) oder in Stadtarchiven) (Carl-Henry=Gastonian)
- wenn Vorfahre evangelische Pfarrer, Küster, Organist, Kantor oder Schulmeister sind: die Konsistorialakten und besonders die Kirchenvisitationsprotokolle (im Landeskirchenarchiv oder Staatsarchiv) enthalten oft Hinweise auf Herkunft und Werdegang, sehr wertvoll wenn die Kirchenbücher verloren gegangen sind (Carl-Henry=Gastonian)
- Google Books (Bienenkönigin) / unterschiedliche Suchmaschinen nutzen (sternap) auch im Hinblick auf digitalisierte Zeitungen mit Todesanzeigen, Heiratsannoncen und Geburten (Bienenkönigin)
Beste Dank im Voraus für eure Teilnahme!
Mit den besten Grüßen
Seb
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