Könnte der Mann auf dem Foto 26 Jahre alt sein?

[Ilja_CH]

Hallo zusammen

Gerade im Staatsarchiv des Kantons Bern ein riesiges Werk gesehen betreffend Verein Schweizerischer Eisenbahnangestellter Kreis-Sektion Huttwil von 1898.

Darauf ein Jenzer R. (Anhang).

Zum Verein:
Der Verein wurde 1888 gegründet.

Mir ist ein R. Jenzer zu dieser Zeit in Huttwil eher unbekannt. In den Taufrodeln finde ich jedoch einen Rudolf Jenzer, geboren 1872. Könnte es sich dabei um diesen Mann handeln? Dann wäre er auf dem Foto 26 Jahre alt (oder 25, 24, falls das Foto etwas vorher aufgenommen wurde).

Passt das?

Danke für eure Einschätzungen.

[HerrMausF]

Den würde ich definitiv älter einschätzen, insbesondere wegen der Augenringe und der Mundfalte.

[assi.d]

Nein, eher kurz vor der 40.

Gruß
Astrid

[Karl Heinz Jochim]

Hallo Ilja,
ich habe viele Fotos meiner Vorfahren und Verwandte aus der Zeit von 1890 bis 1930 und ich muss sagen, dass die Menschen früher einfach älter aussahen als sie tatsächlich waren. Das gilt sowohl für junge als auch für alte Leute.
Der Mann auf Deinem Foto könnte ohne Weiteres um die 25 Jahre alt sein.
Liebe Grüße
Karl Heinz

[sternap]

1872er hatten gerne solche bärte, der strenge blick macht einfach älter.
ich gucke zeitlebens auf bildern streng, drum sehe ich immer aus wie meine eigene oma.

[Geschichtensucher]

Ich sehe das anders. Der Schädel ist zu ausgeprägt-männlich. Dieser Mann ist älter.

[AKocur]

Hallo,

ich stimme da Karl Heinz und sternap zu. In der Zeit sahen Menschen durchaus älter aus, als wir es heute gewohnt sind. 26 Jahre alt könnte daher schon hinkommen.

Augenringe sind da für mich auch kein Thema. Die kann man auch heute als jüngerer Mensch mal haben, wenn man z.B. zu wenig geschlafen hat (weil krank, zu viel Stress, zu viel gefeiert am Tag davor, o.ä.).
Die Nasobialfalte ist auch noch nicht so besonders tief, dass man unbedingt auf ein höheres Alter schließen müsste. Neben dem Altern können auch Rauchen, Trinken und Abnehmen zu dieser Falte beitragen. Vielleicht hat er einfach nur früh mit Rauchen und/oder Trinken angefangen und daher eine sichtbarere Furche als ein durchschnittlicher 26jähriger heute.


LG,
Antje

[Alain]

Um die 30 sehe ich als wahrscheinlich an. Aber im Zweifelsfall eher vier Jahre älter als vier Jahre jünger.

Sind denn Eisenbahner in der Schweiz nicht überregional versetzt worden? Ein Vorfahr von mir aus dem östlichen Niederbayern ist - nach anderen Dienstorten in Oberbayern - westlich von München gelandet. Das müssten locker 150 Kilometer sein.

[sternap]

im verschub, als heizer oder auf der lok, hatte er einen sehr schweren beruf voller abgase.


der mann sieht wie ein körperlich hart angefasster mensch aus.

[Ilja_CH]

Hallo zusammen

Danke für eure zahlreichen Antworten. Meine Frau meint auch, dass der Mann auf dem Foto älter ist als ca. 25 Jahre.

Wobei es sicherlich so ist, das man früher eher früh alt aussah. Das ist ja heute je nach dem nicht anders (z. B. Leute in Tibet sehen früh älter aus weil es weniger Sauerstoff in der Luft hat).

Sind denn Eisenbahner in der Schweiz nicht überregional versetzt worden? Ein Vorfahr von mir aus dem östlichen Niederbayern ist - nach anderen Dienstorten in Oberbayern - westlich von München gelandet. Das müssten locker 150 Kilometer sein.

Das kann sein, das der R. Jenzer auf dem Foto vielleicht gar nicht aus Huttwil selber stammt.

Ich muss betonen, dass es natürlich sehr weit hergeholt ist, dass es sich um den 1872 geborenen Rudolf Jenzer handelt. Vielleicht ist er es, vielleicht handelt es sich aber um einen R. Jenzer aus der Umgebung (nicht Huttwil), der jedoch 1898 dem Verein angehörte und auch in Huttwil lebte, aber nicht dort geboren wurde. Weil in den Nachbardörfern gab es viele Jenzer aus anderen Heimatorten.

[WastelG]

Wobei es sicherlich so ist, das man früher eher früh alt aussah. Das ist ja heute je nach dem nicht anders (z. B. Leute in Tibet sehen früh älter aus weil es weniger Sauerstoff in der Luft hat).

Guten Abend,

Ich bin zwar etwas spät dran bin aber auch der Meinung, dass der abgebildete Herr durchaus 26 und jünger sein könnte.

Interessanterweise liegt das "älter Aussehen" nicht nur daran, dass die Menschen biologisch tatsächlich schneller alterten (Ernährung, körperliche Arbeit, fehlender Sonnenschutz etc.), sondern auch daran wie wir heute deren Auftreten in Sachen Kleidung, Mimik und nicht zuletzt auch Ästhetik (wie in deinem Fall mit dem Bart) wahrnehmen. Hier ein empfehlenswertes Video zum Thema:

https://www.youtube.com/watch?v=vjqt8T3tJIE

Liebe Grüße,
Sebastian

[HerrMausF]

Wie so oft in der Ahnenforschung ist der Wunsch etwas gefunden zu haben der Antrieb etwas für richtig zu halten. Ich würde das Foto also allenfalls als spekulativ abheften.
So einen Fall habe ich auch mit einem Friedrich Bollmann, bis ich dann in einem OFB entdeckt habe, dass es aberwitzig viele Friedrich Bollmann in der Region gab ;-)

[Ilja_CH]

@Sebastian
Danke für den Youtube-Link.

@HerrMausF

Wie so oft in der Ahnenforschung ist der Wunsch etwas gefunden zu haben der Antrieb etwas für richtig zu halten. Ich würde das Foto also allenfalls als spekulativ abheften.

Ich halte das nicht für richtig. Es könnte eventuell eine Übereinstimmung sein. Aber so lange ich das nicht beweisen kann mit irgendeinem alten Dokument der Bahn, wo das schwarz auf weiss steht (z. B. Mitarbeiterliste mit Geburtsdaten oder Herkunftsort), werde ich das als pure Spekulation auffassen und auch nie irgendwo einarbeiten oder als gegeben bezeichnen.


Interessant, dass das Foto beim Staatsarchiv Bern unter "Verein Schweizerischer Eisenbahnangestellter" aufgelistet ist, die drei Buchstaben „LHB“ auf der Mütze jedoch für „Langenthal-Huttwil-Bahn“ stehen. Darunter finden sich im Archiv zahlreiche Signaturen, ev. könnte man so Informationen über die Mitarbeiter finden.

[HerrMausF]

Hmm habe ich was anderes geschrieben ? ;-)
Ich würde das Foto also allenfalls als spekulativ abheften.

[sternap]

Hmm habe ich was anderes geschrieben ? ;-)
Ich würde das Foto also allenfalls als spekulativ abheften.

ja herr maus, du hattest es geschrieben, aber es kam so an, dass man es auch anders vderstehen konnte.
sprache ist immer eine quelle möglicher missverständnisse.
soziale und intelligente menschen melden dann rück, wie sie es verstanden,bei ihm so, dass die namenszuordnung für ihn spekulativ bleibt
vom sachinhalt seid ihr jetzt also auf gleich.
für mich und einige andere vom forum wird der thread ein anlass gewesen sein, über die harte jugend in körperlich schwerer arbeit, ohne arbeitsschutz wie ohrenschützer oder schutzhandschuhe, nachzudenken und den vorfahren wieder mal respekt zu zollen.