"Falscher" Nachname auf Meisterurkunde?

[Dancersgrace]

Liebe kluge Ahnenforscher,



nachdem ich meine Großcousine heute zu meinem Stammbaum eingeladen habe, schickte sie mir eine Meisterurkunde, von der sie sich schon lange Zeit fragt, um wen es sich da gehandelt haben könnte.


Den Namen, so wie er auf der Urkunde steht (Johann Christian Heinrich Hansmann), gibt es in meinem Stammbaum nicht.


Es gibt jedoch einen Johann Christian Heinrich Pook. Dieser hat, neben den identischen Vornamen, das identische Geburtsdatum im identischen Ort und hat das Handwerk des Schneiders erlernt, genau wie sein Sohn (unser Urgroßvater), der ebenfalls Pook heißt.


Es gibt in dieser Linie auch Hansmanns, allerdings ist die nahestehendste Person mit diesem Namen die Großmutter seiner Schwiegertochter.


Meine Großcousine erinnert sich daran, daß in der Familie manchmal der "Schneider Hansmann" erwähnt wurde.


Wir verstehen beide nicht, was da geschehen sein könnte. Wie wird aus einem Hansmann ein Pook?


Bin für jeden Hinweis dankbar!

[sternap]

möglicherweise erbte oder erwarb der pook ein hansmann geschäft.

[Josef Both]

Hallo.


Handelt es sich um eine Meisterurkunde oder Meisterbrief? Wann und wo wurde das Schriftstück ausgestellt? Hier gibt es dann Ansatzpunkte. Eine Möglichkeit: Der Pock hat den Betrieb übernommen und das Schriftstück wurde auf Hansmann ausgestellt.
Die Ansatzpunkte sollten zuerst geklärt werden. Alles andere bringt nichts.


MfG
Josef Both

[Dancersgrace]

Es handelt sich konkret um einen Meisterbrief, ausgestellt im Jahr 1841 im Herzogtum Braunschweig. Der Schneider Johann Heinrich Friedrich Hansmann (oder Pook) wurde 1812 geboren, war also zum Zeitpunkt der Ausstellung 29 Jahre alt.


Geheiratet hat er erst 1855 im Alter von 42 Jahren. Möglicherweise hatte er davor schon eine weitere Ehe, davon weiß ich nichts. Ich glaube, ich habe die Daten vom Arier-Nachweis meines Großvaters.

[Dancersgrace]

Das mit dem Betrieb übernehmen fühlt sich irgendwie nicht richtig an. Das war ein kleines Dorf und die haben zu Hause geschneidert. Auf dem Meisterbrief steht:


Der Schneidergeselle Johann Christian Heinrich Hansmann, geboren am 28. Dezember 1812 in Bofzen, welcher nachgewiesen, daß er die Schneider-Profession ordnungsgemäß erlernt, nachher 2 Jahre im Auslande und 1 1/2 Jahre in hiesigen Landen als Geselle gearbeitet etc. etc.


und schließlich ist er der hiesigen Schneider-Gilde beigetreten. Ausgestellt wurde der Meisterbrief in Holzminden.


Hilft das weiter?

[Dancersgrace]

Hallo liebe Ahnenforscher,


eine kurze Nachfrage beim genialen Genealogen meiner Wahl hat die Sache in Windeseile geklärt. Heinrich Hansmann/Pook war ein unehelicher Sohn. Der Vater (Poock) kam aus Holzminden, war 25, unverheiratet, und hat eine junge (?) Dame aus Boffzen (Hansmann) geschwängert. Diese hat 2 Jahre später auf Alimente geklagt. Der Vater hat dann später zwei andere Frauen aus Holzminden geheiratet.


Warum mein Heinrich Hansmann/Pook dann später, im höheren Erwachsenenalter, den Namen seines Vaters getragen hat, ist noch ungeklärt, wird aber sicher auch bald geklärt sein.


Danke nochmals für Eure Hilfe.

[sternap]

Warum mein Heinrich Hansmann/Pook dann später, im höheren Erwachsenenalter, den Namen seines Vaters getragen hat, ist noch ungeklärt, wird aber sicher auch bald geklärt sein.

wenn der vater ihn offiziell anerkannte und ihm das tragen seines familiennamens gestattete, war das möglich.
ein großes lob an den genealogen deiner wahl!