"Amerikafahrer" Christian Bielefeld - wer findet ihn?

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  • Geschichtensucher
    Erfahrener Benutzer
    • 03.09.2021
    • 733

    "Amerikafahrer" Christian Bielefeld - wer findet ihn?

    Liebe Mitstreiter,


    mein Ururgroßvater Christian Johann Joachim Bielefeld (abweichende Schreibweisen möglich), geboren am 2. 7. 1824 in Kreien bei Lübz, Mecklenburg, verließ als 21jähriger 1845 die väterliche Büdnerei und fuhr im Juni 45 von Hamburg nach New York auf einem Segler. Die Überfahrt dauerte ein knappes halbes Jahr.
    Er blieb 12 Jahre dort, erlebte viele Abenteuer, schürfte Gold... wollte dann eine Familie gründen, aber eine mecklenburgische Frau sollte es ein. Er vergrub einen Teil seines Vermögens, ein Säckchen Gold und kehrte Ende 1857 in den Heimatort zurück, heiratete - aber sie wollte nicht nach Amerika. Vom Mitgebrachten konnte er sich immerhin eine eigene Büdnerei leisten und blieb in der Heimat, wo er 92jährig starb. Was ich hier aufschreibe, ist die mündlich überlieferte Familienerzählung.


    Ich habe sonst in meinem Stammbaum nicht mit Auswanderung zu tun, also keine Ahnung und auch keine internationale Ancestry-Mitgliedschaft. Vielleicht hat jemand mehr Erfahrung und Lust, Spuren meines Ururgroßvater zu suchen?
    Ich verrate dann auch, wo das Gold liegt
    Zuletzt geändert von Geschichtensucher; 03.01.2023, 21:52.
    Beste Grüße, Iris
  • Svenja
    Erfahrener Benutzer
    • 07.01.2007
    • 4353

    #2
    Hallo Iris

    Meistens braucht man keine Ancestry Mitgliedschaft, man kann die Passagierlisten, Volkszählungen und andere Dokumente aus den USA auch bei familysearch kostenlos einsehen. Die Hamburger Passagierlisten sind zwar nur bei ancestry zu finden, aber die Ankunft in New York oder einem anderen Hafen müsste bei familysearch zu finden sein.

    Das Problem ist allerdings, dass Passagierlisten aus dieser frühen Zeit wohl nicht mehr vollständig vorhanden sind und dass sie relativ wenig Informationen über die Passagiere enthalten, so dass es manchmal schwierig ist, die richtige Person zu finden.

    Er sollte in der Volkszählung von 1850 enthalten sein. Da er 1857 wieder in seinem Heimatort ankam, wird er wohl in keiner weiteren Volkszählung enthalten sein. Wenn man durch die Volkszählung von 1850 herausfindet, in welchem Ort er damals gewohnt hat, könnte man evtl. weitere Spuren finden.

    Evtl. findet man auch Dokumente zu seiner Auswanderung oder eine Erwähnung im lokalen/regionalen Amtsblatt im für seinen Heimatort zuständigen Archiv. Da ich mich in Mecklenburg jedoch nicht auskenne, kann ich dir nicht sagen welches Archiv das ist oder ob die dortigen Amtsblättern sogar online einsehbar sind.

    Liegt dir sein Heiratseintrag bereits vor, welcher Ort wurde denn dort als sein Wohnort vermerkt? Hatte er Nichten und Neffen, die während seiner Zeit in Amerika in der Heimat geboren und getauft wurden? Hast du deren Taufeinträge angeschaut, wurde er dort nie als Taufpate erwähnt?

    Gruss
    Svenja
    Zuletzt geändert von Svenja; 04.01.2023, 00:08.
    Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
    https://iten-genealogie.jimdofree.com/

    Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

    Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

    Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

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    • consanguineus
      Erfahrener Benutzer
      • 15.05.2018
      • 5533

      #3
      Zitat von Svenja Beitrag anzeigen
      Hatte er Nichten und Neffen, die während seiner Zeit in Amerika in der Heimat geboren und getauft wurden? Hast du deren Taufeinträge angeschaut, wurde er dort nie als Taufpate erwähnt?
      Hallo Svenja,

      eine Verständnisfrage von jemandem, in dessen Familie Auswanderung nie ein Thema war und der die damit einhergehenden Gepflogenheiten nicht kennt: wie soll denn der Onkel in den USA in Deutschland Pate gewesen sein? Bis der Kenntnis vom zu taufenden Kind hatte, war das doch schon fast konfirmiert. Mal etwas übertrieben dargestellt.

      Viele Grüße
      consanguineus
      Suche:

      Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
      Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
      Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
      Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
      Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
      Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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      • Svenja
        Erfahrener Benutzer
        • 07.01.2007
        • 4353

        #4
        Hallo Consanguineus

        Ich selber habe das bei meinen eigenen Forschungen auch noch nie gesehen, aber ich meine mich zu erinnern, dass solche Fälle hier im Forum schon von anderen Mitgliedern erwähnt worden sind.

        Was ich kenne sind Taufpaten aus anderen Orten in Deutschland oder in mind. einem Fall aus der Schweiz, die bei der Taufe nicht anwesend waren und durch jemanden aus dem Ort vertreten wurden.

        Im übrigen gibt es zum Beispiel in Bayern nebst den Kirchenbüchern auch Familienbücher, in denen bei den Kindern auch oft die auswärtigen Heiratsorte vermerkt wurden oder eben, dass sie nach Amerika (oder in einem Fall nach Polen) ausgewandert sind.

        Gruss
        Svenja
        Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
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        Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

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        • consanguineus
          Erfahrener Benutzer
          • 15.05.2018
          • 5533

          #5
          Hallo Svenja,

          Fälle, in denen abwesende Paten durch eine andere Person vertreten wurden, kenne ich auch. Aber ich bin immer davon ausgegangen, daß der vertretene Pate wenigstens davon gewußt hat, daß er Pate ist. Das wäre bei einem Onkel in Amerika allerdings schlecht möglich, meine ich. Wie hätte denn Mitte des 19. Jahrhunderts die Kommunikation durchgeführt werden sollen?

          Viele Grüße
          consanguineus
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          Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
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          • Llyr
            Benutzer
            • 30.11.2022
            • 42

            #6
            Wurde in vergangenen Zeiten nicht sogar in Abwesenheit geheiratet?

            Ich meine etwas Entsprechendes gehört zu haben, dass zum Beispiel während des 2. Weltkriegs auf diese Weise geheiratet wurde.

            Kommentar

            • Wolfg. G. Fischer
              Erfahrener Benutzer
              • 18.06.2007
              • 4918

              #7
              Zitat von Svenja Beitrag anzeigen
              Hallo Consanguineus

              Ich selber habe das bei meinen eigenen Forschungen auch noch nie gesehen, aber ich meine mich zu erinnern, dass solche Fälle hier im Forum schon von anderen Mitgliedern erwähnt worden sind.

              Gruß
              Svenja

              Hallo Ihr Beiden,

              ausgewanderte Paten kamen gar nicht so selten vor, meist steht aber nur "in Amerika".

              Vermutlich wurde schon vorher abgesprochen, "wenn es ein Junge/Mädchen wird, möchte ich Pate/Patin sein". Wobei es bei Jungen anscheinend häufiger vorkam.

              LG Wolfgang

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              • BAHC
                Erfahrener Benutzer
                • 23.07.2007
                • 1093

                #8
                Hallo zusammen,

                Briefkontakt bestand bei des Schreibens Kundigen durchaus, s. z.B:


                Viele Grüße
                Birgit

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                • consanguineus
                  Erfahrener Benutzer
                  • 15.05.2018
                  • 5533

                  #9
                  Zitat von BAHC Beitrag anzeigen
                  Briefkontakt bestand bei des Schreibens Kundigen durchaus
                  Ohne Zweifel bestand Briefkontakt. Aber wieviele Monate dauerte es, bis ein Antwortbrief wieder in Deutschland war? Der Brief wurde in Mecklenburg aufgegeben. Dann ging er wohl nach Hamburg. Der Postdampfer war sicherlich kein Schnellboot. In den USA mußte der Brief auch erst einmal bei Mr. Bielefeld im Goldgräbercamp, vermutlich in Kalifornien, ankommen. Dann das Ganze retour. Die werden zu Hause in Deutschland sicherlich nicht so lange mit der Taufe gewartet haben.
                  Suche:

                  Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                  Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                  Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                  Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                  Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                  Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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                  • Svenja
                    Erfahrener Benutzer
                    • 07.01.2007
                    • 4353

                    #10
                    Hallo Iris

                    In der Volkszählung von 1850 gibt es tatsächlich einen möglichen Kandidaten. Ich habe mit "Christian Johann Bielefeld", Geburtsort: Prussia, Wohnort: United States gesucht. Bei der Auflistung aller Suchresultate oben links auf Sammlung klicken, dann "Volkszählungen und Listen" auswählen und dort dann die "Volkszählung der Vereinigten Staaten von 1850".

                    Volkszählung vom 03.12.1850 in Homer, Mill County oder Will County, Illinois:
                    Christian Beelfeld, age 25, labourer (Arbeiter), Geburtsort Germany

                    Wenn man bei familysearch auf den Link beim Suchresultat klickt, gelangt man zunächst auf die falsche Seite. Man muss jedoch von dort aus nur eine Seite weiter blättern und dann ist er gleich in der obersten Zeile zu finden. Anscheinend lebte er auf der Farm eines Allen Angel oder Angel Allen und dessen Frau Polly, die zuunterst auf der vorhergehenden Seite mit zwei Kindern gelistet sind. Dieses Ehepaar mit denselben Kindern findet man übrigens auch in der Volkszählung von 1860 immer noch im Mill oder Will County in Illinois.

                    Eine zu deinem gesuchten Bielefeld passende Passagierliste konnte ich weder in New York noch in New Orleans finden und die wenigen Bielefelds, die in Boston und Baltimore angekommen sind, sind erst viel später eingereist, als deiner bereits wieder in der Heimat war.

                    Gruss
                    Svenja
                    Zuletzt geändert von Svenja; 04.01.2023, 19:15.
                    Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
                    https://iten-genealogie.jimdofree.com/

                    Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

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                      Erfahrener Benutzer
                      • 03.09.2021
                      • 733

                      #11
                      Hallo liebe Svenja,


                      vielen Dank für Deine Hilfe. Auf deine Hinweise hin habe ich auch bei family search die gleichen Erfahrungen gemacht wie du, außer dass ich den Christian auf keiner der 20 Seite des Dokumentes finden konnte, da hattest du bessere Augen
                      Diesen Ort schaue ich mir mal an und gleiche ihn mit den überlieferten Erlebnisberichten ab.

                      Im Heiratseintrag wird nur erwähnt: "künftig Häusler in Wilsen". Der Pastor war wohl sehr cool, Amerika, was ist das schon Pate war der Onkel in der Ferne nicht.



                      Habt alle einen schönen Abend.
                      Beste Grüße, Iris

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                        • 03.09.2021
                        • 733

                        #12
                        Noch ein kleiner Anhang, wie sich Überlieferungen gegenseitig bestätigen: mit Svenja fand ich ja die Volkszählung USA 1850 mit dem mutmaßlichen Vorfahren. Er wird als Arbeiter genannt in einer Liste mit einer Farmersfamilie mit 6 Kindern allen Alters. In der Überlieferung der Familie heißt es: er arbeitete bei einer irischen Farmersfamilie und fühlte sich dort so wohl, dass er 3 Jahre blieb. Trotz der Verlockung durch heiratsfähige Töchter zog er dann doch weiter...
                        Beste Grüße, Iris

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