[ungelöst] Arbeitszeugnis 1766, Bedeutung der Formulierung

[MarthaLU]

Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1766
Region, aus der der Begriff stammt: Thüringen

Liebe Kollegen,
Im Schulabgangszeugnis des Johann Lorenz Julius Gerstenberger aus Buttstädt steht: " ...ging 1766 mit dem ausgezeichneten Lob der Sorgfalt auf die Universität Jena ab."

Das ist allerdings übersetzt aus dem Latein (Kriependorf: Die Matrikel der Stadtschule Buttstädt von 1745-1818), und das Original liegt mir nicht vor. Dennoch nehme ich an, den Grundtenor wird man beurteilen können. Die für mich wichtige Frage ist, ob ich das Zeugnis richtig verstehe. Ich lese darin eine sehr gute Beurteilung eines Abiturienten. Aber heute haben wir ja so spezielle Formulierungen für Zeugnisse. Heute könnte man wohl auch lesen, der Schüler habe sich immerhin Mühe gegeben, war aber kein großes Licht?
Hatte jemand schonmal mit solchen Formulierungen vor rund 250 Jahren zu tun und kann es einschätzen? Wie erwähnt, ich halte Gerstenberger gefühlt für einen sehr guten Schüler. Diese Frage ist im Kontext meiner Arbeit wichtig.

Vielen Dank, Martha

[LutzM]

Hallo Martha,
ich hab keine Ahnung. Wenn ich es aber wortneutral lese, war er sehr sorgfältig, hat also im schlimmsten Fall, seine fehlerhaften z.B. Aufsätze ordentlich, ohne Eselsohren und Tintenklekse aufs Papier gebracht.
Ist aber jetzt bewusst in die heutige Zeit gedacht. Ich weiß wirklich nicht, was damals galt.

[MarthaLU]

Hallo Lutz,

Du bringst exakt meine Gedanken aufs Papier. Erst war ich sicher, der war ein hervorragender Schüler. Und jetzt stolper ich auch über das Wort Sorgfalt. Vielleicht war er nur ordentlich? Ich warte noch auf Unterlagen der Uni Jena, die evtl. etwas beitragen können. Weiß ich aber nicht. Dass er Student wurde, sagt wohl nicht allzu viel aus.

Herzlichen Dank und schönes Wochenende!