Zwei alte Fotos

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  • robotriot
    Erfahrener Benutzer
    • 20.02.2009
    • 690

    Zwei alte Fotos

    Hallo zusammen,

    ich habe gestern diese zwei Fotos im Nachlass meiner Oma gefunden. Könnt ihr mir vielleicht eure Einschätzungen dazu geben?

    Die junge Dame könnte vielleicht ihre Mutter (Jahrgang 1904) sein. Könnt ihr das Foto ungefähr datieren bzw das Alter der Frau schätzen?

    Bei dem zweiten Foto habe ich keine Ahnung was für eine Ansammlung an Personen das ist, und welche Bedeutung sie für meine Oma hatten. Auch hier würde mich die Datierung interessieren, aber auch alles, was ihr sonst noch raus lesen könnte. Ich schätze mal grob 1910-1930? Das Gebäude im Hintergrund sieht für mich nach einem Gewerbebau aus, nicht nach einem Wohnhaus oder Bauernhof. Ein paar der Kinder haben Puppen dabei, nur ein Kind trägt Schuhe. Ältere Männer sind nicht zu sehen.

    Die Fotos sind Reproduktionen, die Rückseiten entsprechend unbeschriftet.
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  • Geschichtensucher
    Erfahrener Benutzer
    • 03.09.2021
    • 733

    #2
    Ich denke....

    Hallo,


    die Dame ist nicht Jahrgang 1904, denke ich. Eine Generation früher, das kommt hin. Ich schätze sie auf ca 25, mit 7 Jahren +/-



    Das Gruppenbild - für eine Familie zu groß, vermute ich. Ein Dorfbild, und wegen der Abwesenheit von richtigen Männern vielleicht aus dem 1. WK. Diese Frauen sind harte Arbeit gewöhnt. Nach 1920 sehe ich das Bild nicht. Dann hätte wenigstens eine kecke Frau sich schon einen Bubikopf getraut, auch auf dem Dorf, oder?


    LG Iris
    Zuletzt geändert von Geschichtensucher; 28.03.2022, 19:37.
    Beste Grüße, Iris

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    • Balthasar70
      Erfahrener Benutzer
      • 20.08.2008
      • 2644

      #3
      Hallo,

      meine Einschätzung:

      Bild 1 Frau: Entstehung um 1890, Alter der Frau Anfang 20
      Bild 2 Gruppe: Entstehung um 1905
      Gruß Balthasar70

      Kommentar

      • Horst von Linie 1
        Erfahrener Benutzer
        • 12.09.2017
        • 19748

        #4
        Die Frau auf dem ersten Bild ist mindestens 15 Jahre alt und das Bild vermutlich nicht nach 1918 entstanden.
        Also kommt eine 1904 geborene Person als Abgebildete hws. nicht in Betracht.
        Der Rocksaum und die Ärmel deuten auf eine Entstehung des Bildes vor 1900 hin.
        1890 wäre nicht zu früh.
        Zuletzt geändert von Horst von Linie 1; 28.03.2022, 19:58.
        Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
        Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
        Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

        Und zum Schluss:
        Freundliche Grüße.

        Kommentar

        • Bachstelze1160
          Erfahrener Benutzer
          • 08.02.2017
          • 716

          #5
          Hi,

          das Foto erinnert mich an die (Steinbruch)arbeiter Foto, aus so alten Ansichten Büchern,
          eventell war ein Berufsfotograph auf der Reise.
          Da die Kinder in allen Altersstufen sind, könnte es vor einem Dorf Kindergarten und Schule sein, die es um die 1900 Jahrhundertwende schon gab. Die Frisuren der Damen links waren um 1907 rum modern.

          Vielleicht ist die Person fast rechts
          mit den weißen Trägern ( Vielleicht Schmiedschürze) ein Mann?
          Und die Frau auf den einzelbild ist vielleicht dir mit der dunklen Oberteil rechts von der Mitte an der Wand.



          Grüßle
          Dank und herzliche Grüße <3

          Die Bachstelze


          Ich sende einen Dank in den Himmel, wenn ein Pfarrer sich Mühe gab zu schreiben, das freut ihn dann!
          Was die Ahnen wohl so alles mitbekommen, was wir wegen Ihnen uns für eine Arbeit machen!!!

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          • Erny-Schmidt
            Erfahrener Benutzer
            • 16.06.2018
            • 409

            #6
            Zitat von Bachstelze1160 Beitrag anzeigen
            Hi,
            Die Frisuren der Damen links waren um 1907 rum modern.
            Mir liegt das Foto einer Frau vor, die 1893 mit 29 Jahren gestorben ist. Sie hatte genau die gleiche Frisur wie die Dame auf dem ersten geposteten Foto. Ergo gab es diese Art Wickelzopf bereits in den 1880er Jahren
            Gruß E. Schmidt.
            WANTED! SCHMID(t)/Halle/S, MAER(c)KER/Saalkreis, HAUBNER & HEINE(c)KE/Mansfelder Land

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            • Bienenkönigin
              Erfahrener Benutzer
              • 09.04.2019
              • 1696

              #7
              Zitat von Erny-Schmidt Beitrag anzeigen
              Mir liegt das Foto einer Frau vor, die 1893 mit 29 Jahren gestorben ist. Sie hatte genau die gleiche Frisur wie die Dame auf dem ersten geposteten Foto. Ergo gab es diese Art Wickelzopf bereits in den 1880er Jahren
              Ja, Bachstelze meinte ja das rechte Bild, und darauf die FrisurEN der DamEN.
              Der Wickelzopf kann ja ruhig älter sein.

              Ich würde das erste Bild auch vor der Jahrhundertwende einordnen.
              Wo könnte denn das zweite Bild gemacht worden sein (Dorf, Landstrich)?

              Viele Grüße
              Bienenkönigin
              Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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              • AKocur
                Erfahrener Benutzer
                • 28.05.2017
                • 1371

                #8
                Hallo,
                Zitat von robotriot Beitrag anzeigen
                Die junge Dame könnte vielleicht ihre Mutter (Jahrgang 1904) sein. Könnt ihr das Foto ungefähr datieren bzw das Alter der Frau schätzen?
                Ihre Mutter hätte schon eine Zeitreisende seien müssen. Dies hier ist ist eher die Generation ihrer Groß- oder sogar Urgroßmutter, je nach Generationenlänge.
                Leider gehen einige Details, die man für eine genaue Datierung bräuchte, durch den Ausschnitt des Bildes und ihre sitzende Haltung verloren. Dennoch würde ich sagen, die Raffungen des Oberrocks nach hinten deuten auf die Turnürenzeit, also die 1870er oder 1880er Jahre. Der Ärmelansatz ist, soweit ich das beurteilen kann, glatt gearbeitet, ohne Puffung. Die Ärmel sind definitiv nicht schmal geschnitten. Ich würde sie fast als Pagodenärmel bezeichnen, wäre da nicht der schlankere Abschluss. Einen Hinweis auf eine Kürasstaille sehe ich nicht (was nicht heißt, dass sie keine drunter getragen haben kann, aber das Oberkleid betont eine solche, falls vorhanden, nicht).
                Meiner Meinung nach deutet mehr auf die erste Turnürenzeit als auf die zweite Turnürenzeit hin, allerdings würde ich auch die Zeit der Engen Mode (um 1880) nicht ausschließen. Die Enge Mode verschwand ja auch deshalb so schnell wieder, weil sie lange nicht jeder mitgemacht hat. Für die meisten Frauen war sie einfach zu unpraktisch. Auf der Straße dürfte man durchgängig auch weiterhin Turnürenkleider, die nicht so eng geschnitten waren, gesehen haben.
                Wenn ich das Kleid insgesamt beurteile (also das, was sichtbar ist), sehe ich da, trotz der vorhandenen Verzierungen, ein recht schlichtes Kleid. Zusammen mit ihrer hohen Frisur, würde ich als Datierung eher auf die 1870er gehen wollen als auf die 1880er. Mein Bauchgefühl sagt späte 1870er, möglicherweise auch um 1880, wenn sie die Enge Mode nicht mitgemacht hat.
                Altersmäßig würde ich sie in ihre 20er schätzen, jedenfalls kaum über 30 Jahre alt.


                Zitat von robotriot Beitrag anzeigen
                Bei dem zweiten Foto habe ich keine Ahnung was für eine Ansammlung an Personen das ist, und welche Bedeutung sie für meine Oma hatten. Auch hier würde mich die Datierung interessieren, aber auch alles, was ihr sonst noch raus lesen könnte. Ich schätze mal grob 1910-1930? Das Gebäude im Hintergrund sieht für mich nach einem Gewerbebau aus, nicht nach einem Wohnhaus oder Bauernhof. Ein paar der Kinder haben Puppen dabei, nur ein Kind trägt Schuhe. Ältere Männer sind nicht zu sehen.
                Wie Bachstelze schon sagte, die Frisuren der jüngeren Frauen waren im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts modern. An Mode ist da nicht viel zu beurteilen, aber glücklicherweise gibt es da die junge Frau ganz links, die man auch schön komplett sieht. Dem Schnitt ihrer Kleidung nach zu urteilen, würde ich hier auch auf die Jahre kurz vor bzw. um 1910 datieren. Insgesamt wäre meine Datierung hier um 1907 bis 1910 (etwas später wäre modisch auch noch drin, Arbeitskleidung trug man ja länger).
                Im ersten Moment habe ich an ein Waisenhaus gedacht, aber bei 7 erwachsenen Frauen auf 19 Kindern sind mir ehrlich gesagt zu wenig Kinder auf zu viele Erwachsene für ein Waisenhaus der Zeit. Das Gebäude im Hintergrund würde ich auch als Zweckbau einordnen, nicht als Wohnhaus. Wo wuchs denn die Mutter deiner Oma auf? Sie könnte vom Alter her durchaus eins der abgebildeten Kinder sein.


                LG,
                Antje

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                • robotriot
                  Erfahrener Benutzer
                  • 20.02.2009
                  • 690

                  #9
                  Zunächst einmal vielen Dank für das Miträtseln und die vielen interessanten Informationen, die ihr aus der Kleidung ableiten könnt. Da kenne ich mich null aus. Also sind beide Fotos älter als ich vermutet hätte.

                  Abgeleitet von den Vorfahren meiner Oma gäbe es folgende mögliche Kandidatinnen für die Dame um 1880 herum:

                  1) ihre Großmutter väterlicherseits Katharina Immerz, geb. Ritter (*08.09.1867 Friedberg-Au + 07.10.1902 Augsburg)

                  2) ihre Großmutter mütterlicherseits Theresia Eiba (*22.04.1867 Ried + 16.03.1943 Lechhausen). Die Frau führte ein sehr unstetiges Leben, ich würde sie eher als unwahrscheinlichste Kandidatin betrachten.

                  3) der Vater meiner Oma ist nach dem frühen Tod seiner Mutter 1) bei seiner Tante Victoria Ritter (* 25.03.1860 Friedberg + 28.07.1934 Augsburg) aufgewachsen.

                  Das von AKocur angesprochene Waisenhaus für das zweite Foto wäre auch noch interessant. Die Halbcousine meiner Oma (von der im gleichen Karton auch ein Foto in jungen Jahren enthalten war) wuchs zeitweise in einem Waisenhaus auf (angeblich in Dillingen), später war sie dann bei 2) untergebracht. Allerdings wäre sie wohl zu jung für das Foto, sie ist 1911 geboren und war ab 1914 im Waisenhaus.

                  Als wahrscheinlichster Aufnahmeort für das Gruppenfoto wäre also vermutlich Lechhausen, Friedberg, Augsburg oder vielleicht Dillingen anzunehmen.
                  Zuletzt geändert von robotriot; 29.03.2022, 16:44.

                  Kommentar

                  • Garfield
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.12.2006
                    • 2142

                    #10
                    Hallo

                    So aus dem Bauch heraus würde ich beim ersten Foto auch "ca 1880er" und beim zweiten Foto "um 1910" tippen.
                    Viele Grüsse von Garfield

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                    • sternap
                      Erfahrener Benutzer
                      • 25.04.2011
                      • 4072

                      #11
                      es handelt sich wahrscheinlich um eine familie mit gerade mal 5 oder sechs kindern, pro familie kommt man im schnitt auf vier komma nochwas kinder.


                      es gibt wenige sachliche anhaltspunkte, links ein möglicherweose als zimmermann gekleidter junger mann, einen auffälligen schürzenträger stil, die ganovenmütze des rauchenden mannes in der mitte, und hinten rechts vom betrachter aus einen herrn vielleicht ein zimmermaler. und die puppe mit einem damals hochmodernen hut. beide puppen aus pappmache mit schlenkerkörper. wie eine bäckerschürze sieht das ja nicht aus.


                      die frisuren der damen links erinnern mich an die lebenszeit der emilie flöge, sie allerdings trug provokante künstler-reformkleidung.




                      am atterseee trug frau flöge die frisur mittig noch hochgesteckt, so wie die damen am foto.
                      Zuletzt geändert von sternap; 30.03.2022, 21:34.
                      freundliche grüße
                      sternap
                      ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                      wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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