Heisst das wirklich "das(elbst)"?

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  • AllaDann
    Erfahrener Benutzer
    • 12.01.2017
    • 108

    [ungelöst] Heisst das wirklich "das(elbst)"?

    Quelle bzw. Art des Textes: KB Kopulationseintrag
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1716
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Thüringen
    Namen um die es sich handeln sollte:


    Liebe Mitforschende,

    im Anhang der Auschnitt einer Seite aus Archion (KB Mehlis). Es geht um den Kopulationseintrag Höfling oo Oeser rechts unten.
    Der Eintrag ist für mich (fast) komplett lesbar: Der Bräutigam ist Metzger in Stöckach (Franken) und sein Vater ist Metzger in Mehlis. Der Vater der Braut ist Gastwirt in Stöckach. Ich stolpere nur über das Ende "das./dah. copuliret".
    Ich lese da "daselbst copuliret", wo m.E. ein "dahier copuliret" stehen müsste.
    Ansonsten macht nämlich der Eintrag im KB Mehlis keinen Sinn.
    Und ja, ich habe auch in Stöckach (Bundorf) nachgeschaut und dort gibt es keinen Kopulationseintrag.

    Wie seht ihr das? Einfach abhaken unter "schludrig geschrieben"?

    Hier der Permalink: http://www.archion.de/p/daf6354ef7/

    Danke im Voraus!

    Viele Grüße
    Andreas
    Angehängte Dateien
  • Huber Benedikt
    Erfahrener Benutzer
    • 20.03.2016
    • 4650

    #2
    ja da steht das(elbst)
    was ja hier / an diesem Ort bedeutet (also in Mehlis)

    PS: ch habe auch in Stöckach (Bundorf) nachgeschaut und dort gibt es keinen Kopulationseintrag.

    Woher stammt denn der Eintrag...doch nicht aus Stockach ....also werdsd auch dort nix finden
    Zuletzt ge?ndert von Huber Benedikt; 14.10.2020, 19:33.
    Ursus magnus oritur
    Rursus agnus moritur

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    • AllaDann
      Erfahrener Benutzer
      • 12.01.2017
      • 108

      #3
      Hallo,

      vielen Dank für deine Rückmeldung!

      Ich war bisher davon ausgegangen, dass ein "daselbst" sich auf den genannten fremden Ort bezieht. Für eine Kopulation in der eigenen Pfarrei wird diese Formulierung nicht benutzt.

      Ich schau mal, ob ich noch ein Beispiel finde ...

      Gruß
      Andreas

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      • Horst von Linie 1
        Erfahrener Benutzer
        • 12.09.2017
        • 19711

        #4
        Guten Abend,
        ich lese (auch) das.
        Hiernach:

        ist meist AN DIESEM ORT und nur gelegentlich DORT gemeint.
        DORTSELBST wäre eindeutig gewesen.
        Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
        Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
        Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

        Und zum Schluss:
        Freundliche Grüße.

        Kommentar

        • Anna Sara Weingart
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2012
          • 15113

          #5
          Hallo,
          am Ende ist eine Semikolon, d.h. die darauf folgende Formulierung "daselbst" muss sich nicht mehr auf Stöckach beziehen
          Zuletzt ge?ndert von Anna Sara Weingart; 14.10.2020, 20:01.
          Viele Grüße

          Kommentar

          • AllaDann
            Erfahrener Benutzer
            • 12.01.2017
            • 108

            #6
            Danke für die weiteren Rückmeldungen! Für mich lesen sich die Beispiele aus wortbedeutung.de wie AN DEM GENANNTEN ORT

            Wie schaut es denn mit dem folgenden Sterbeeintrag von 1720 aus (auch im Anhang):

            den 3. Jun:
            Meister Georg Wilhelm
            Hoeffling, Metzger, allh.
            in Oberheldrungen
            des Fürstenthum Quer=
            furth gestorben, u.
            den 5 das. begraben
            worden

            Wo ist er denn nun begraben?

            Sorry, wenn ich so eine lange Leitung habe ...

            Gruß
            Andreas
            Angehängte Dateien

            Kommentar

            • Spargel
              Erfahrener Benutzer
              • 27.02.2008
              • 1328

              #7
              Hallo,

              m. E. soll es dah.[ier] bedeuten.
              Gruß
              Joachim
              __________________________________________________
              Toter Punkt:
              Andreas Michler *um 1714,
              kathol. Lehrer und Gerichtsschreiber in Fürth/Odenwald, Weinheim bei Alzey und Mannheim-Seckenheim

              Kommentar

              • Buchstütze
                Erfahrener Benutzer
                • 09.10.2020
                • 166

                #8
                Zitat von AllaDann Beitrag anzeigen

                Wo ist er denn nun begraben?

                Na, das(elbst)! Und dann könnte ich mir noch vorstellen, dass er auf einem Kirchhof begraben wurde, z.B. in Oberheldrungen.

                Aber ehrlich, ich verstehe vielleicht das Problem nicht ganz. Das Kirchenbuch (Mehlis) sagt doch deutlich, dass die beiden aus Stöckach kamen und daselbst getraut wurden.
                Man könnte vielleicht vermuten, das würde mir aber eher als Ausnahmefall erscheinen, dass sich das das(selbst) auf das alh(ier) in dem Eintrag vorher bezieht, also losgelöst vom unmittelbaren Inhalt des Eintrags ist und sich auf die Folge der Trauungen stützt (in etwa so wie Kirchenbuchführer oder Beamte ihren Namen einmal in die Bemerkungsspalte geschrieben und bei jedem folgenden Eintrag einfach immer "derselbe" ergänzt haben).

                Keine Ahnung, ob das verständlich war.
                Zuletzt ge?ndert von Buchstütze; 14.10.2020, 22:09.

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                • Anna Sara Weingart
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2012
                  • 15113

                  #9
                  Möglicherweise war die Copulation weder in Mehlis, noch in Stöckach, sondern an einem Ort, der dazwischen liegt.
                  Man traf sich vielleicht in der Mitte, so dass die beiderseitige Verwandtschaft jeweils die gleiche Entfernung zurücklegen musste, um an der Hochzeit teilzunehmen. So kenn ich das jedenfalls manchmal in Württemberg.
                  Zuletzt ge?ndert von Anna Sara Weingart; 14.10.2020, 23:28.
                  Viele Grüße

                  Kommentar

                  • Malte55
                    Erfahrener Benutzer
                    • 02.08.2017
                    • 1625

                    #10
                    Moin,
                    daselbst bedeutet in Stöckach copuliert. Ich würde mich aber nicht so sehr am Datum festhalten, kann auch bis zu einer Woche später in Stöckach gewesen sein.
                    LG Malte

                    Kommentar

                    • AllaDann
                      Erfahrener Benutzer
                      • 12.01.2017
                      • 108

                      #11
                      Hallo zusammen,

                      nochmals Danke für die zahlreichen Rückmeldungen!

                      Ich habe die Kopulationseinträge in Stöckach (KB Schweinshaupten) über mehrere Jahre angeschaut und den gesuchten nicht gefunden. Außerdem ist sichergestellt, dass es das richtige Stöckach ist, da der Vater der Braut in einem Taufeintrag als "jetziger Wirt zu Stöckach" bezeichnet wird.

                      Da in Mehlis auch Proklamationen und Kopulationen sauber unterschieden wurden, sehe ich in der jetzigen Gemengelage noch keine überzeugende Argumentation für eine der vorgeschlagenen Lösungen.

                      Da der weitere Lebensweg des Paares verfolgt werden kann (in Mehlis), werde ich die hier geführte Diskussion einfach entsprechend dokumentieren.

                      Bzgl. des Begräbnisorts warte ich darauf, dass irgendwann einmal der Kirchenkreis Sömmerda mit Oberheldrungen online geht und die Frage dann abschließend beantwortet werden kann

                      Viele Grüße
                      Andreas

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                      • Malte55
                        Erfahrener Benutzer
                        • 02.08.2017
                        • 1625

                        #12
                        Im Sterbeeintrag ist das Komma sicherlich falsch gesetzt, und bedeutet das er Metzger in Mehlis(allhier) ist, in Oberheldrungen würde doch keinen Sinn ergeben. Und ebenso verhält es sich mit dem Heiratseintrag Mehlis(allhier) und Stöckach(daselbst).
                        Für mich gibt es da keine 2 Deutungen, höchstens das der Schreiber inkonsequent oder zu Fehlern neigt.
                        Vacance-Einträge zu der Zeit in Stöckach scheiden auch aus? Könnte ein Pfarrer einer benachbarten Gemeinde die Trauung vollzogen haben, da der heimische abwesend war?
                        LG Malte

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                        • AllaDann
                          Erfahrener Benutzer
                          • 12.01.2017
                          • 108

                          #13
                          Malte,

                          ja, unstrittig Metzger in Mehlis.

                          Stöckach hat keine Vakanzen, die Taufeinträge sind durchgängig. In der nächstgelegenen Pfarrei Manau ist der Eintrag auch nicht zu finden.

                          Bundorf wäre noch eine Variante, aber dort wurden die Lutherischen (in dieser Zeit) von der katholischen Pfarrei mitversorgt und auf deren KB habe ich aktuell keinen Zugriff. Muss ich mich mal schlau machen ...

                          Gruß
                          Andreas

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                          • Buchstütze
                            Erfahrener Benutzer
                            • 09.10.2020
                            • 166

                            #14
                            Jetzt verstehe ich... also ist kein korrespondierender Heiratseintrag in Stöckach auffindbar. Na und? Was spricht denn dagegen, dass der Pfarrer ins Kirchenbuch Mehlis geschrieben hat, dass er die beiden aus Stöckach stammenden Einwohner auch dort getraut hat? Meiner Meinung nach, kam es immer mal vor, dass Pfarrer fremder Parochien in anderen Kirchen Amtshandlungen vollzogen haben und hier steht eben mal nicht in Stöckach der Eintrag, sondern in Mehlis.

                            Kommentar

                            • Malte55
                              Erfahrener Benutzer
                              • 02.08.2017
                              • 1625

                              #15
                              Naja nicht ganz...
                              50 km Luftlinie vielleicht oder auch mindestens eine Herrschaftsgrenze? Bei mir befinden sich bei dieser Entfernung bis zu 7 Kirchspiele dazwischen.
                              Und nochmal, der Bräutigam stammt aus Mehlis, wird im Heiratseintrag aber schon so dargestellt als ob er schon länger in Stöckach ansässig ist.

                              Wenn ich es richtig verstehe, kann der weitere Lebensweg des Paares in Mehlis verfolgt werden. Daher könnte es auch sein, daß man sich über die Zuständigkeit zur Trauung nicht einig wurde, der Pastor in Mehlis gegen eine >Ablösezahlung< die Trauung in Stöckach jedoch gewähren ließ, der Eintrag in Mehlis aber trotzdem erfolgte da das Ehepaar sich dort niederließ.
                              LG Malte

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