Abweichung von Vorname und Rufname

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  • Suvette
    Benutzer
    • 20.05.2013
    • 16

    Abweichung von Vorname und Rufname

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: ca. 1890
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Pommern, Kreise Neustettin und Schlochau
    Konfession der gesuchten Person(en): evangelisch
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): erfolglos
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): nicht relevant



    Guten Morgen,


    bei meiner Familienforschung ist mir aufgefallen, dass bei 2 Personen auf verschiedenen Urkunden sehr unterschiedliche Vornamen verwendet wurden.



    1. Heiratsurkunde von August Christian Krause und Ida Emilie Caroline Mischke, 1889. Bei der Geburt des ersten Kindes 1890 heißt die Ehefrau plötzlich Mathilde Krause geb. Mischke. Es handelt sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um dasselbe Ehepaar, da die Unterschrift des Ehemannes dieselbe ist und das Kind "pünktlich" 9-10 Monate nach Eheschließung geboren wurde.


    2. Andreas Papenfuss, gestorben 1893. Auf verschiedenen Urkunden seiner Kinder (z.B. Sterbeeinträgen aus den Jahren 1882 und 1905) wird er als Ferdinand geführt. Aufgrund der Ehefrau ist davon auszugehen, dass es sich um die selbe Person handelt.



    Solche Abweichungen sind mir in meinen Forschungen bislang noch nie begegnet. Ist es regional in Pommern üblich, dass solche enormen Abweichungen vorkommen? Hatte schon mal jemand einen solchen Fall, und vielleicht eine Erklärung, warum diese Personen ganz anders "gerufen" wurden, als sie (vermutlich) bei der Taufe genannt wurden?

    Schon im voraus vielen Dank!
  • fajo
    Erfahrener Benutzer
    • 08.10.2018
    • 2348

    #2
    Guten Morgen!

    War bei meinem ersten Fund auch am Stutzen. Dann bekam ich hier die Info, das so etwas gut möglich sein kann. Es gab ja noch nicht so viele Regel wie heute. So könnte deine Ida Emilie Caroline Mischke evtl. auch eigentlich Mathilde Ida Emilie Caroline Mischke hieß. Suche einfach mal nach weiten Einträgen um sicher zu gehen ob vielleicht diese Möglichkeit dahinterstecken könnte.
    Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







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    • DiWiKaBiLiSch
      Erfahrener Benutzer
      • 10.10.2015
      • 342

      #3
      Hallo,


      ich kenne das auch, dass bei Vorfahren mit mehreren Vornamen mal der eine, mal der andere auf Urkunden erscheint und auch immer nur einzeln.


      VG
      Viele Grüße
      Julius

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      • Suvette
        Benutzer
        • 20.05.2013
        • 16

        #4
        Hallo,


        schon einmal vielen Dank für eure Antworten. Mir ist es auch schon häufig begegnet, dass ein Kind z.B. Emma Katharina Marie getauft wurde, und auf manchen Urkunden dann nur Marie steht. Aber so ein völlig anderer Name? Das ist mir bislang nur bei dieser pommerschen Verwandtschaft begegnet...hatte daher vermutet, dass es vielleicht eine Besonderheit in der Region sein könnte.

        Viele Grüße

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        • GiselaR
          Erfahrener Benutzer
          • 13.09.2006
          • 2182

          #5
          Hallo Suvette
          hast du schon die Taufnamen der betreffenden Personen herausgefunden? Manchmal (leider nicht immer) stellt sich dann nämlich heraus, dass die Person 3 oder mehr Vornamen hatte, und manchmal der Rufname verwendet wurde, manchmal einfach der 1. Vorname in der Reihenfolge, wobei die Reihenfolge beim Aufschreiben auch variieren konnte.
          Es gibt viele Möglichkeiten, leider ..
          Grüße
          Gisela
          Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

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          • Suvette
            Benutzer
            • 20.05.2013
            • 16

            #6
            Hallo Gisela,


            nein, Taufeinträge konnte ich noch nicht ermitteln. Bei dem ersten Fall, Ferdinand Andreas, habe ich ziemlich viel recherchiert und kam mit den gängigen Datenbanken (ancestry, Pommerscher Greif, familysearch) zu keinem Ergebnis. Möglicherweise existiert das Kirchenbuch gar nicht mehr.

            Im Fall 2, den ich erst heute entdeckt habe, muss ich noch eine intensivere Recherche anschließen. Vielleicht ergibt sich da was...Wobei eigentlich sämtliche Personen aus dieser Gegend und in diesem Zeitraum 3 Vornamen hatten, und die wären mit Ida Emilie Caroline ja auch schon vergeben. Aber auszuschließen ist es nicht, dass ausgerechnet sie noch einen vierten Vornamen (Mathilde) hatte.

            Viele Grüße

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            • Pommerellen
              Erfahrener Benutzer
              • 28.08.2018
              • 1595

              #7
              allo,

              das Problem kenne ich in verschiedenen Facetten.
              1. Einfach ein Fehler beim Aufschreiben. Oft sind die Geburtsanzeigen von der Hebamme etc. gemacht. Ein Namensfehler kann vorkommen. In der Standesamtszeit sollte diese aber korrigiert worden sein. Ich kenne da mehrere Fälle in der Geburtsurkunde mit Berichtigungen. Anlass war oft die Heirat.
              2. Wie fajo schreibt: Die Geburtsurkunde ist unbekannt und nicht alle Namen sind bekannt. Der/die Betreffende wird halt nur mit einem oder wahlweise mit einem Vornamen genannt. Da hilft nur weiteres Suchen.
              3. Es gibt einen Unterschied zwischen Standesamtsurkunde und kirchlicher Eintragung. Oft gibt es bei den Taufen noch den Namen der Patin oder des Paten obendrauf. Der ist dann wichtiger wie der vom Standesamt. Oder bei der Taufe wird statt Martha Mathilde verwendet und schon ist das Problem da.
              4. Der zweite Vornamen ist vorhanden nur einfach nicht notiert. Das passiert in der Kirchenbuchzeit sehr häufig. Ich bin dann bei Grundbuchauszügen darauf gestoßen das die Namen der Kinder anders waren als bei der Taufe.
              5. Es gibt einfach mindestens zwei gleiche Namensträger mit Vor und Nachnamen. z.B. in einem Dorf Michael Schmidt 1 und Michael Schmidt 2 ggf. manchmal noch mehr die dann auch noch mit Frauen mit gleichen Namen verheiratet sind.
              Also in Summe aufpassen und möglichst viele Indizien zusammen tragen. Ich kann mich nur den anderen Antwortenden anschließen.

              Viele Grüße

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              • Suvette
                Benutzer
                • 20.05.2013
                • 16

                #8
                Hallo Pommerellen,


                danke für die vielen Gedankenanstöße. Auf die Vorschläge Nummer 3 und insbesondere 4 bin ich so noch gar nicht gekommen...Manchmal gehe ich vielleicht zu sehr von der heutigen Zeit aus, wo alles aufgeschrieben und festgelegt ist.

                Ich werde mich dann nicht allzu sehr von den Varianten irritieren lassen und weiter forschen.

                Danke an alle für eure Antworten!

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                • fps
                  Erfahrener Benutzer
                  • 07.01.2010
                  • 2160

                  #9
                  Moin,
                  2 weitere Möglichkeiten:
                  - ein simpler Fehler beim Eintragen. Das fand ich schon häufig, sowohl in Kirchenbüchern als auch bei Standesämtern. Vielleicht war da der Eintragende mit den Gedanken nicht ganz bei der Sache und dachte zufällig an eine andere Person, oder übernahm gedankenverloren den Vornamen aus einem vorhergehenden Eintrag. Dann und wann fiel es wohl kurz danach auf, und dann wurde der Name korrigiert - oft blieb es wohl unentdeckt.
                  - die betreffende Person hatte einen anderen Rufnamen. Dieser Rufname kann durch welche Umstände auch immer entstanden sein. Dann war es womöglich nur Zufall, ob bei dem jeweiligen Beurkundungsakt der echte Vorname oder der Rufname angegeben wurde. Kontrolliert wurde da häufig nichts.

                  Unsere Altvorderen haben uns so manche Nuss zum Knacken hinterlassen....
                  Zuletzt geändert von fps; 23.07.2020, 17:42. Grund: Orthographisches
                  Gruß, fps
                  Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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                  • Suvette
                    Benutzer
                    • 20.05.2013
                    • 16

                    #10
                    Hallo,


                    ja, das stimmt, das könnte beides natürlich auch der Fall sein. Die Sache mit dem Rufnamen würde auch erklären, warum bei der Hochzeit der andere, vermeintliche Taufname steht, und bei den Heiraten eben nur der Rufname angegeben wurde...

                    Aber wenn der Ferdinand August dann als Andreas gestorben ist, erschwert das die Suche schon enorm. An später Nachforschende hat damals halt keiner gedacht.

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                    • TükkersMitÜ
                      Erfahrener Benutzer
                      • 11.11.2015
                      • 357

                      #11
                      Noch eine weitere Möglichkeit: Eine Person war unter einem Spitznamen bekannt, den man mehreren Vornamen zuordnen kann. Ist die Lena jetzt eine Magdalena oder eine Helena? Bei dieser "Zurückführung" der Vornamen passieren viele Fehler.
                      Eine meiner Vorfahrinnen trug den für die Region eher untypischen Namen "Wilhelmine Celestine Antonie". Das wurde oft ganz grausam verballhornt, z.B. auch zu Ottilie oder Zelenstine. Den eigentlichen 3. Namen Antonie habe ich nie korrekt gesehen in StA Urkunden, anscheinend wusste selbst ihr Ehemann nicht, dass sie Antonie und nicht Ottilie hieß (laut Taufeintrag). Ihr Rufname war halt Wilhelmine.
                      Viele Grüße
                      Annika
                      Eheschließung Philipp Frommel und Maria Catharina Storr um 1800 im Raum Niederwörresbach/Herrstein und Umgebung
                      Familie Kunde in Pollnow Krs. Schlawe
                      Schäfer(?) Gottfried Wesenig o.ä. aus Bukow (Groß Jehser) und Umgebung
                      Pächter Johann George Schimkönig, angeblich aus Lübben, + zwischen 1760 und 1767, zuletzt in Pritzen nachgewiesen

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                      • Suvette
                        Benutzer
                        • 20.05.2013
                        • 16

                        #12
                        Hallo Annika,
                        okay, von Antonie auf Ottilie, das ist schon ziemlich kreativ...muss man erst mal drauf kommen. Schon so ne Sache mit den Namen.

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