Bilder im Kirchenbuch

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  • RobertM
    Erfahrener Benutzer
    • 03.11.2013
    • 629

    Bilder im Kirchenbuch

    Hallo,

    gerade habe ich ein paar interessante Zeichnungen in einem Kirchenbuch von 1661 gefunden.
    Da lohnt es sich schon mal reinzuklicken.





    P.S. Vielleicht kann ein Admin den Beitrag an eine passendere Stelle verschieben.


    Hierher verschoben aus dem Forum "Böhmen, Mähren, Sudetenland, Karpaten Genealogie".
    Gruß Robert

    ------------------------------------
    Meine Forschungsgebiete:
    Suche alles zum FN MARIAN
    Böhmen: MARIAN
    Thüringen: Beiersdorfer, Ernst, Höhn, Keßler, Langbein, Machts, Schupp, Tröße
  • Rieke
    Erfahrener Benutzer
    • 13.02.2012
    • 1285

    #2
    Hallo Robert,

    das sind in der Tat sehr interessante Funde!
    Hier hat sich wohl ein kuenstlerisch begabter Pfarrer inspirieren lassen und so etwas wie Embleme geschaffen
    Besonders das Bild fuer das Taufbuch ist spannend, weil die Personen alle eine dunkle Hautfarbe und ungewoehnliche Gesichtszuege, aber dann blonde Haare haben.

    Leg doch mal diese Bilder einem Kunsthistoriker vor, der sich auf die religioesen Abbildungen im 17. Jahrhundert spezialisiert hat.

    Ob das hier im Ahnenforschungsforum an der richtigen Stelle ist, kann ich auch nicht sagen. Vielleicht ist es besser in der Plauderecke aufgehoben?

    Liebe Gruesse
    Rieke
    Meine Spitzenahnen....
    waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

    Kommentar

    • RobertM
      Erfahrener Benutzer
      • 03.11.2013
      • 629

      #3
      Hallo Rieke,

      Ich habe mich mehr auf die Kleidung konzentriert und die dunkle Hautfarbe gar nicht bemerkt.
      Deinen Hinweis auf Embleme finde ich interessant.

      Hier bitte noch mal die Bitte an einen Admin.
      Ob das hier im Ahnenforschungsforum an der richtigen Stelle ist, kann ich auch nicht sagen. Vielleicht ist es besser in der Plauderecke aufgehoben?
      Gruß Robert

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      • joge
        Benutzer
        • 08.08.2011
        • 15

        #4
        Hallo!

        Zitat von Rieke Beitrag anzeigen
        das sind in der Tat sehr interessante Funde!
        Hier hat sich wohl ein kuenstlerisch begabter Pfarrer inspirieren lassen
        Ich denke nicht, daß es ein Priester war, sonst stünde sicher dessen Titel dabei, denn der Maler als solcher ist ja im Taufbuch ausdrücklich genannt:
        "Ioannes Neander Ciuis Dobřzanensis pinxit" = "Johann Neander [=Neumann?], Bürger von Dobrzan, hat [dies] gemalt."

        Zitat von Rieke Beitrag anzeigen
        Besonders das Bild fuer das Taufbuch ist spannend, weil die Personen alle eine dunkle Hautfarbe und ungewoehnliche Gesichtszuege, aber dann blonde Haare haben.
        Das sind Alterungsspuren. Auf den anderen beiden Bilder ist der ursprüngliche Farbton noch etwas besser zu sehen.

        Viele Grüße,

        Johannes
        Viele Grüße, Johannes

        http://genealogie.joge.org
        Genealogische Forschung im Bezirk Znaim in Südmähren:
        http://www.znaim.info

        Kommentar

        • Rieke
          Erfahrener Benutzer
          • 13.02.2012
          • 1285

          #5
          Hallo Johannes,

          Danke fuer die Klarstellung. Nun ist wenigstens der Kuenstler identifiziert

          Das sind Alterungsspuren. Auf den anderen beiden Bilder ist der ursprüngliche Farbton noch etwas besser zu sehen.
          Da bin ich mir nicht so sicher, aber ich bin natuerlich kein Experte. Die anderen Farben scheinen nicht so gealtert zu sein. Auffaellig finde ich, dass in dem Taufbild die Haare blond sind, im Heiratsbild dunkel bei hell(gebliebener) Haut und beim Sterbebuch der Lebende dann auch wieder diese dunkle Gesichtsfarbe und blonde Locken hat.

          Aber vielleicht liegt das auch einfach an den Farbpigmenten, die zur Herstellung der Farbe fuer die Hautflaechen benutzt wurde.

          Insgesamt gesehen trotzdem ein netter Fund

          Liebe Gruesse
          Rieke
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          waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

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          • Christian Benz
            Administrator
            • 30.03.2003
            • 2919

            #6
            Hallo Robert,

            Zitat von RobertM Beitrag anzeigen
            Hier bitte noch mal die Bitte an einen Admin.
            Ob das hier im Ahnenforschungsforum an der richtigen Stelle ist, kann ich auch nicht sagen. Vielleicht ist es besser in der Plauderecke aufgehoben?
            kein Problem, ich hab's verschoben.

            Schöne Grüße
            Christian

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            • jacq
              Super-Moderator

              • 15.01.2012
              • 9719

              #7
              Moin zusammen,

              hier noch 3 Zufallsfunde aus Neutitschein (Nový Jičín):

              Taufen 1680-1745: http://vademecum.archives.cz/vademec...68c0263&scan=1
              Heiraten 1680-1784: http://vademecum.archives.cz/vademec...68c0263&scan=1
              Tote 1680-1784: http://vademecum.archives.cz/vademec...68c0263&scan=1
              Viele Grüße,
              jacq

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              • Rieke
                Erfahrener Benutzer
                • 13.02.2012
                • 1285

                #8
                Prima, jacq

                Vielleicht entwickelt sich ja dieses Thema im Lauf der Zeit zu einer netten Sammlung (kirchen)buechlicher Illustrationen.

                Ich bin beim Blaettern auch schon ueber wunderschoen ausgefuehrte lateinische Sinnsprueche gestolpert, habe mich an ihnen gefreut, aber mir die Fundstellen leider nicht notiert.
                Von jetzt an werde ich mitsammeln, hier in der Plauderecke haben solche Kleinode dann ein permanentes Zuhause

                Liebe Gruesse
                Rieke
                Meine Spitzenahnen....
                waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

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                • RobertM
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.11.2013
                  • 629

                  #9
                  Hallo,

                  es freut mich, dass mein Thema so viel Zuspruch erhält.
                  Vielleicht entwickelt sich ja dieses Thema im Lauf der Zeit zu einer netten Sammlung (kirchen)buechlicher Illustrationen.
                  Von einer Mitforschenden habe ich folgenden Hinweis zu den Farben bekommen:
                  die dunklen stellen bei den kleidern sind verbräunt (ocker),
                  die im gesicht halte ich für verschwärzt (mennige, firnis).

                  ein teil des eisenvitriols der eisengallustinte von damals, kann in verbindung mit sauerstoff aus der luft zu freien radkalen und schwefelsäure führen, diese wiederum führt zur verschwärzung der (farbe) mennige.

                  "Mennige ist empfindlich gegen Säuren (reagiert durch Auflösung) und unverträglich mit schwefelhaltigen Verbindungen (Verschwärzung); unter längerem Lichteinfluß neigt es zum Verbräunen. Mennige findet sich sehr häufig in der Buchmalerei, u.a. für die roten Initialen, und in Fassungen und Untermalungen für Zinnober bei romanischen und frühgotischen Skulpturen. Zudem wird es aufgrund seiner sikkativen Wirkung gerne zur Beschleunigung der Öltrocknung verwendet, z.B. im Firnis."
                  Quelle:
                  http://digi.ub.uni-heidelberg.de/de/...sar/m-o.html#M
                  Gruß Robert

                  ------------------------------------
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                  • Rieke
                    Erfahrener Benutzer
                    • 13.02.2012
                    • 1285

                    #10
                    Hallo Robert,

                    Herzlichen Dank fuer diese fachmaennischen Erklaerungen.

                    Wir wissen ja - Ahnenforschung findet nicht nur die Altvorderen sondern bildet auch

                    Liebe Gruesse und ein schoenes Wochenende
                    Rieke
                    Meine Spitzenahnen....
                    waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

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                    • Genealoge
                      Erfahrener Benutzer
                      • 13.04.2009
                      • 1145

                      #11
                      Danke für den Post
                      Besucht doch mal meine Webseite: Ahnen aus Niedersachsen, Nordhessen, Westpreußen, Niederschlesien und Sachsen - www.genealogie-brandt.de

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                      • RobertM
                        Erfahrener Benutzer
                        • 03.11.2013
                        • 629

                        #12
                        Neue Zeichnung

                        Hallo,

                        hier wieder ein schöner Fund.


                        Was hat der Geistliche auf dem Kopf?
                        Kann jemand den Text übersetzen?
                        Gruß Robert

                        ------------------------------------
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                        • Rieke
                          Erfahrener Benutzer
                          • 13.02.2012
                          • 1285

                          #13
                          Hallo Robert,

                          Wieder ein schoenes und interessantes Bild

                          Der Kopfschmuck des Geistlichen ist wohl eine Darstellung des Biretts

                          Die Braut traegt Sandalen, der Braeutigam ist dagegen barfuss

                          Ich hab mal Tante Guhgel befragt, und die sagt mir, es soll

                          Während die Asche seines Vaters
                          Selige Jungfrau Deified
                          Die Frau von Joseph ohne Ende
                          fortsetzen


                          heissen

                          Das kann ja so nicht richtig sein. Vielleicht finden sich die echten Lateiner und geben diesem Spruch einen Sinn.

                          Liebe Gruesse
                          Rieke
                          Meine Spitzenahnen....
                          waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

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                          • gki
                            Erfahrener Benutzer
                            • 18.01.2012
                            • 4842

                            #14
                            Der Text ist ein Chronogramm https://de.wikipedia.org/wiki/Chronogramm
                            d.h. die römischen Zahlziffern geben zusammen das aktuelle Jahr.

                            Der Text:
                            sVb patro CieIo
                            beatIssIMæ VIrgInIs DIVIqVe
                            IosephI ConIVges sIne fIne beatI
                            perseVerabVnt.

                            Die Jahreszahl
                            5+100+1+1
                            1+1+1000+5+1+1+1+500+1+5+1+5
                            1+1+100+1+5+1+1+1
                            5+5

                            = 1750


                            So in etwa:
                            Unter dem himmlischen Vater
                            die glücklichste göttliche Jungfrau [= Maria]
                            und Joseph ihr Ehemann ohne Ende fortdauernd.

                            Ganz grobe Übersetzung...
                            Zuletzt geändert von gki; 01.07.2015, 20:19. Grund: verrechnet...
                            Gruß
                            gki

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                            • Rieke
                              Erfahrener Benutzer
                              • 13.02.2012
                              • 1285

                              #15
                              Hallo gki,

                              Wunderbar!
                              Danke fuer diese Erklaerung.
                              Jetzt verstehe ich endlich, warum in diesen Kirchenbuchspruechen so oft Grossbuchstaben mitten im Wort zu finden sind.

                              Liebe Gruesse
                              Rieke
                              Meine Spitzenahnen....
                              waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

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