Neu hier - ein paar Fragen zur WAST und Geheimdiensten im 2. WK

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  • MH54321
    Erfahrener Benutzer
    • 09.09.2014
    • 404

    Neu hier - ein paar Fragen zur WAST und Geheimdiensten im 2. WK

    Hallo,

    ich fange komplett neu bei der Familienforschung an und stehe bei meinen Angehörigen vor einem Problemchen.

    Mein Großvater mütterlicherseits war so eine Art James Bond, zumindest von dem was meine Großmutter erzählt. Sie lebt zum Glück noch, leidet aber bereits unter Altersdemenz. Also muss ich mich jetzt dran setzen, sonst finde ich nie was heraus.

    Mein Großvater stammte wahrscheinlich aus Ostpreußen aus der Gegend um Königsberg und sprach fließend Englisch, Französich und Russisch. Sagt zumindest meine Oma.

    Heiratsurkunde von 1949 gibt es, allerdings steht da klipp und klar "Angaben zur Personalie können nicht überprüft werden" . Entsprechende Unterlagen (insbesondere die Geburtsurkunde meines Großvaters) wurden wohl durch Bombenangriffe zerstört.

    Es wäre also durchaus möglich, das mein Großvater sich eine neue Identität zugelegt hat.

    Allerdings hätten die Behörden wahrscheinlich meine Großeltern nicht heiraten lassen, wenn die Identität nicht anderweitig gesichtert wäre.

    Ich vermute, das da ein Wehrmachts-Soldbuch als Ausweis diente. Liege ich da komplett falsch?

    Wenn ja, was kann ich bei der WaST über meinen Großvater herausbekommen? Gleichzeitig würde mich auch der Vater meiner Oma interessieren, der ist im 2. WK gefallen und ich wüsste gerne wann und wo. Wie stelle ich effektiv eine Anfrage zu den beiden? Was kostet so eine Anfrage bei der WAST im Schnitt an Gebühren? Gibt es noch andere militärische Quellen? Ich lese was von einer Wehrstammrolle?

    Angenommen, der ganze Mist den meine Oma erzählt stimmt und mein Großvater war tatsächlich während des 2. WK in Großbritannien und hat in während und nach dem Krieg für den britischen/russischen/amerikanischen/was auch immer Geheimdienst spioniert, wie zum Teufel kriege ich das raus? Geheimdienste sind ja nicht sehr mitteilsam und das was meine Oma erzählt wechselt ständig.

    Mein Großvater neigte wohl zum Flunkern und hat ihr ebenfalls jede Woche was anderes erzählt. Fest steht nur, das er von Kriegsende bis etwa 1953 fleißig in Berlin über die Sektorengrenzen geschmuggelt hat. Schon möglich das er das "große Spiel" mitgespielt hat. Leider ist er bereits 1955 verstorben, so das ich niemanden außer meiner Oma mehr fragen kann. Meine Mama war einfach noch zu klein.

    Bin für jeden Hinweis dankbar.
    Suche FN Hansmann (Hohenberg-Krusemark), FN Gruss/Gruß/Gruhs (Groß Rodensleben, Dreileben), FN Heindorf(f) (Stendal, Tangerhütte, Celle), FN Frey (Königsberg, Borchersdorf, Ostpreuss.)
  • Acanthurus
    Erfahrener Benutzer
    • 06.06.2013
    • 1657

    #2
    Hallo, zum Themas WASt:



    (Kurzform: Formular ausfüllen, mit etwa 16 EUR Kosten rechnen, aber höhere Grenze angeben, warten)

    Für die Anfrage brauchst du ein Geburtsdatum. Verschieß dich nicht auf irgendwelche Familiengeschichten, die stimmen oft teilweise oder überhaupt nicht. Du wirst mindestens ein Jahr auf eine Antwort von der WASt warten müssen. Nutze aber die Zeit mit deiner Großmutter, alte Familienfotos durchzugehen, dir Namen sagen zu lassen, Verwandtschaftsgrade u.ä. Biographisches Wissen ist bei Alzheimer-Demenzen oft noch länger erhalten.

    Für den Vater des Großvaters kannst du orientierend ja schon mal die Gräbersuche nutzen (http://www.volksbund.de/graebersuche.html).

    Lies auch: Christine Holch: Was machte Großvater in der Nazizeit? Eine Anleitung zur Recherche. (Chrismon Oktober 2012).

    Wie gesagt, fordere für die beiden jeweils Auskunft aus den WASt-Beständen an, anstelle abenteuerliche Fakten verifizieren zu wollen. Bei den meisten Familienlegenden kommt eine durchschnittliche Landser-Laufbahn heraus. Wer nach dem Krieg ein plötzliches Desinteresse an biographischen Informationen hatte, war übrigens eher bei der SS als beim SIS.

    A.

    Kommentar

    • Svenja
      Erfahrener Benutzer
      • 07.01.2007
      • 4353

      #3
      Hallo

      Wenn er in den Wehrmacht war, kannst du seinen militärischen Werdegang
      bei der WASt anfordern. Gehörte er einer anderen Gruppierung an, wäre
      wohl eher das Bundesarchiv in Berlin zuständig.

      Auf der Website der WASt findest du ein Formular für einen Suchantrag,
      daraus geht auch hervor, welche Angaben sie über den Gesuchten benötigen.


      Weitere Stellen anzuschreiben, bringt vermutlich in diesem Fall nicht viel.
      Oder war er nach dem Krieg einige Jahre vermisst oder könnte er in
      russischer Gefangenschaft gewesen sein? Dann wäre der Suchdienst des
      DRK zusätzlich eine wichtige Anlaufstelle.

      Der DRK-Suchdienst klärt die Schicksale der Vermissten des Zweiten Weltkriegs und sucht nach Menschen, die infolge aktueller bewaffneter Konflikte und Katastrophen weltweit von ihren Angehörigen getrennt worden sind.


      Dass er keine Papiere mehr hatte, war wohl damals keine Seltenheit,
      gerade bei den Vertriebenen aus Ostpreussen.

      Ich nehme mal an, es gibt auch kein Foto mehr, dass ihn in Uniform zeigt.
      Falls doch solltest du es hier einstellen, dann könnten unsere Experten dir mehr dazu sagen.

      Zum Vater deiner Oma, der gefallen ist: Hast du schon bei der
      Online-Gräbersuche des Volksbundes nachgeschaut?
      Falls er dort auftaucht, haben sie oft noch mehr Informationen.
      Nach dem Grab Ihres gefallenen Angehörigen können Sie sofort selbst forschen. Mit über 4,8 Millionen Meldungen steht die Online-Suche des Volksbund-Gräbernachweises im Mittelpunkt des Interesses.


      Oder vielleicht wird er auf einem Denkmal erwähnt:


      Gruss
      Svenja
      Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
      https://iten-genealogie.jimdofree.com/

      Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

      Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

      Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

      Kommentar

      • Sandra79
        Erfahrener Benutzer
        • 28.03.2014
        • 254

        #4
        Hallo meine Lieben,

        einmal so nebenbei... ich habe mir http://www.volksbund.de/home.html angeschaut und absolut nirgendwo was über Kosten gefunden, nur über Spenden die man machen kann. Guck ich falsch oder ist es wirklich wahr?

        LG
        Sandra

        Kommentar

        • Joanna

          #5
          Zitat von Sandra79 Beitrag anzeigen
          Hallo meine Lieben,

          einmal so nebenbei... ich habe mir http://www.volksbund.de/home.html angeschaut und absolut nirgendwo was über Kosten gefunden, nur über Spenden die man machen kann. Guck ich falsch oder ist es wirklich wahr?

          LG
          Sandra
          Hallo Sandra,

          Du hast richtig geschaut.

          Aber eine Spende ist wohl für jeden, der die Datenbank in Anspruch nimmt, selbstverständlich, oder?

          Gruß Joanna

          Kommentar

          • Sandra79
            Erfahrener Benutzer
            • 28.03.2014
            • 254

            #6
            Finde ich auch, vor allen ist es auch für jeden zu finanzieren, egal was er verdient oder nicht verdient... nehmen wir doch nur mal die 6,- €... mein Lieblingseis ist teurer, es tut also nicht weh.

            Danke für die schnelle Antwort

            Kommentar

            • MH54321
              Erfahrener Benutzer
              • 09.09.2014
              • 404

              #7
              Ich danke allen für die schnelle Antwort und auch für den Tip mit dem Volksbund.

              Werde dann mal bei der WaST nachfragen.
              Suche FN Hansmann (Hohenberg-Krusemark), FN Gruss/Gruß/Gruhs (Groß Rodensleben, Dreileben), FN Heindorf(f) (Stendal, Tangerhütte, Celle), FN Frey (Königsberg, Borchersdorf, Ostpreuss.)

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