Echtheit Geburtsurkunde 1920, Gemeinde Grieß bei Bozen

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  • FranzJosef1914
    Neuer Benutzer
    • 06.07.2014
    • 4

    Echtheit Geburtsurkunde 1920, Gemeinde Grieß bei Bozen

    Wir sind auf der Suche nach der Herkunft unseres Urgroßvaters. Er ist als Findelkind mit Geburtsurkunde und einiges an Bargeld vor die Türe der Zieheltern gelegt worden.
    Kann uns jemand sagen, ob die Urkunde überhaupt echt ist? Da die Suche nach seinen leiblichen Eltern leider sein Leben lang erfolglos war.

    Wir sind um jeden Tip dankbar und freuen uns auch über mögliche Stellen, wo man wertvolle Infos im Bezug auf Geburtsurkunden bekommt.

    Vielen Dank
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  • Carmen1452
    Erfahrener Benutzer
    • 02.07.2012
    • 1831

    #2
    Hi,

    erst mal Willkommen hier im Forum. Also ich glaube schon das der Taufschein echt ist. Er sieht nämlich wie ein zu dieser Zeit übliche Taufschein in Österreich aus. Der von meinem Urgroßvater sieht genauso aus. Durch die Marken auf dem Schein wird das auch bestätigt. Um ganz sicher zu sein ob der Schein echt ist und um mehr über die Eltern zu erfahren muss du dir eine Kopie des Eintrages im Taufbuch besorgen.

    Der Taufschein ist ja nur eine Abschrift aus dem Buch. In den Büchern steht auch meistens viel mehr über die Eltern drin. Auf dem Schein steht ja drauf welche Diözese und Pfarre den Schein ausgestellt hat.

    Ich würde die Pfarre Gries anschreiben und um eine Kopie des Eintrages bitten. Aus dem Taufschein kannst du das Buch und die Seite entnehmen. Das wäre also Tom (Buch) VII Folie (Seite) 139

    Habe gerade versucht die Adresse von der Pfarre raus zu bekommen. Die Webseite der Diözese Trient die ja laut Taufschein zuständig ist leider italienisch dessen ich nicht mächtig bin. Aber auf der Webseite müsste die Adresse der Pfarre zu finden sein. Des weiteren kannst du noch bei genteam.at schauen. Die haben ein Ortsverzeichnis von allen Orten des heutigen und ehemaligen Österreichs. Dort gibt es Gries als Pfarre. Als Archivbereich wird aber Bozen angegeben.

    Habe jetzt mal bei der Diözese Bozen-Brixen nach geschaut und die Seite ist in Deutsch und da wird eine Pfarre Gries mit Adresse aufgeführt. Das wird glaube ich die richtige Sein. Mich verwirrt jetzt halt nur weil Diözese Trient angegeben ist. Aber vielleicht hat sich das im Laufe der Geschichte geändert. Hier der Link zur Diözese Bozen-Brixen http://www.bz-bx.net/home_deu/di_oum...Pfarreien.html

    schreib die Pfarre mal an per mail oder Brief und schicke den Taufschein mit und bitte um einen Kopie des Eintrages. Wenn du den Eintrag hast und was nicht lesen kannst stelle ihn hier in die Lesehilfe. Und wenn du noch weiter Fragen hast die das Gebiet Österreich oder Südtirol betrifft wir haben hier ein Unterforum wo es auch sehr viele Experten gibt.

    Noch was zum rechtlichen. Es gibt auch in Österreich Datenschutzregelungen. Das bedeutet folgendes.

    Taufen 100 Jahre
    Trauungen 75 Jahre
    Sterbefälle 30 Jahre

    alles was in diesem Zeitraum liegt bekommst du nur wenn du direkt Verwand bist und das auch nach weisen kann. Spielt aber bei deinem Fall glaube ich keine Rolle weil dein Urgroßvater ja 1914 geboren ist also ist die Frist gerade rum.
    Mfg Carmen

    habe nach langer Zeit wieder angefangen zu forschen. Meine aktuellen Gebiete Ruhrgebiet und Ostwestfalen.

    Kommentar

    • FranzJosef1914
      Neuer Benutzer
      • 06.07.2014
      • 4

      #3
      Vielen Dank

      Liebe Carmen,

      Vielen Dank für die rasche und überaus hilfreiche Info.
      Ich habe soeben eine E-Mail an die Diezöse geschickt und hoffe auf positive Antwort

      Vielen Dank noch einmal

      Kommentar

      • FranzJosef1914
        Neuer Benutzer
        • 06.07.2014
        • 4

        #4
        Kannst du eventuell auch die Handschrift entziffern? Auf dem Taufschein

        Kommentar

        • Carmen1452
          Erfahrener Benutzer
          • 02.07.2012
          • 1831

          #5
          Hi,

          ich versuch es mal.

          In dem hiesigem Geburts und Tauf-Register Tom VII
          Fol. 139 wird hiermit amtlich bezeugt, das in Gris, Diertel?.........
          am vierten Februar des Jahres Eintausend neun Hundert Vierzehn
          4.2.14
          geboren und am 6. Februar 1914 vom hochwürdigen Herrn
          Ferdinand?....Konyerster
          nach römisch katholischem Ritus getauft wurde das Kind

          Wilhelm Franz Josef
          ehelicher (unehelich ist ja durchgestrichen) Sohn des
          Vaters

          Nishauer (Mishauer) Wilhelm...........
          Inhaber wohnhaft in Gries, zuständig nach Trient

          Mutter
          Maria Wilhelm geborene Kühn
          Paten: Sigmund Kühn Maurer in....

          Ich hoffe ich kann dir damit ein bisschen helfen. Falls dir das noch zu wenig ist kannst du es auch noch mal in die Lesehilfe rein stellen.

          Was mich auch noch interessieren würde die Urkunde ist ja von 1920 dein Urgroßvater aber 1914 geboren. Du hast ja geschrieben er war ein Findelkind haben die Zieheltern dann die Urkunde noch mal ausstellen lassen. Weil er muss ja beim ausstellen der Urkunde ja schon 6 Jahre alt gewesen sein. Da müsste man sich ja an irgendwas erinnern können.

          Da das Kind ja ehelich war wirst du in der Kopie des Eintrages auch raus bekommen wo die Eltern geheiratet haben. Wenn du dann die Taufeinträge von den Eltern hast steht vielleicht auch ein Sterbedatum drin. Es wurde nämlich vor allem der Tod immer an die Geburtspfarre gemeldet das habe ich schon oft gesehen. Vielleicht bekommst du ja heute nach so viel Jahren noch raus was mit den leiblichen Eltern deines Urgroßvaters passiert ist.
          Noch ein weiterer Hinweis in Österreich gibt es Standesämter ja erst seit 1938 nicht wie in Deutschland schon ab 1872. Das heißt man muss sich dort in den meisten Fällen an die Kirchen wenden.
          Mfg Carmen

          habe nach langer Zeit wieder angefangen zu forschen. Meine aktuellen Gebiete Ruhrgebiet und Ostwestfalen.

          Kommentar

          • jacq
            Super-Moderator

            • 15.01.2012
            • 9719

            #6
            Moin,


            Kronland: Tirol.
            Polit. Bezirk: Bozen. (Stadt mit eig. Stat.)
            Diözese: Trient.
            Pfarre: Gries.

            Geburts- und Tauf-Schein
            (Zeugnis)

            Den hiesigen Geburts- und Tauf-Registern Tom. VII.
            Fol. 139 wird hiermit amtlich bezeugt, daß
            in (Ort, Straße, Nr.) Gries, Viertel Sigmundskron, Nr. 549
            am (Datum): dritten Feber
            des Jahres Eintausend neun hundert vierzehn
            (in Ziffern): 3.2.14
            geboren und am (Datum und Jahr): 6. Feber 1914
            vom hochwürdigen Herrn: P. Leonard Heß, Kooperator,
            nach römisch-katholischem Ritus getauft wurde das
            Kind (Vor- und Zuname):
            Wilhelm Franz Josef
            ehelicher Sohn des
            Vaters (Vor- und Zuname, Charakter, Religion, Wohnort, Zuständigkeitsort):
            Nikolaus Wilhelm, Gelanterie-Waren-Geschäfts-
            Inhaber, wohnhaft in Gries, zuständig nach Prad
            und der
            Mutter (Vor- und Zuname etc. - Ebenso von den Eltern derselben):
            Maria Wilhelm, geborene Kuhn
            Paten: Sigmund Kuhn, Maurer in Sigmundskron.

            Urkund dessen die eigenhändige Unterschrift des Gefertigten und das beigedrückte Amtssiegel.

            Stiftspfarramt Gries, am 6. Dezember 1920.
            Viele Grüße,
            jacq

            Kommentar

            • animei
              Erfahrener Benutzer
              • 15.11.2007
              • 9237

              #7
              Hallo Franz Josef,

              die Urkunde mag sicher echt sein, aber an der Geschichte kann doch was nicht stimmen.

              Das 1920 ausgestellte Dokument wurde mit dem Kind vor die Tür "gelegt"?
              Das Kind war zu dem Zeitpunkt schon fast 7 Jahre alt, wenn nicht älter.
              Und wer bitte legt seinen Namen und die Adresse dazu, wenn er ein Kind loswerden möchte? Noch dazu, wo der Vater ein Geschäftsinhaber war.
              Gruß
              Anita

              Kommentar

              • FranzJosef1914
                Neuer Benutzer
                • 06.07.2014
                • 4

                #8
                Hallo,

                vielen Dank erstmal für eure nützlichen Infos!
                Die Geschichte ist wirklich etwas eigenartig. Zumal mein Urgroßvater zu seinen Lebzeiten selber in der Pfarre war und nur die Antwort bekam, unter dieser Taufscheinnummer würde kein Eintrag existieren...
                Ich habe mich nun direkt an die Pfarre in Gries gewandt und hoffe, hier möglicherweise noch nützliche Infos zu bekommen.

                Hat von euch auch jemand Erfahrung im Bereich Ahnenforschung?

                Wenn sein Vater wirklich Geschäftsinhaber war, so müsste dies doch auch in irgendeinem Amt registriert gewesen sein, oder?

                Kommentar

                • Frank K.
                  Erfahrener Benutzer
                  • 22.11.2009
                  • 1318

                  #9
                  Hallo Franz Josef,

                  Zitat von FranzJosef1914 Beitrag anzeigen
                  Hat von euch auch jemand Erfahrung im Bereich Ahnenforschung?
                  Ja.

                  Viele Grüße

                  frank
                  Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

                  Kommentar

                  • scheuck
                    Erfahrener Benutzer
                    • 23.10.2011
                    • 4383

                    #10
                    Echtheit Geb.-Urkunde

                    Zitat:"Hat von euch auch jemand Erfahrung im Bereich Ahnenforschung?"

                    Doch, FranzJosef; ansonsten wäre ich nicht hier!
                    Herzliche Grüße
                    Scheuck

                    Kommentar

                    • Carmen1452
                      Erfahrener Benutzer
                      • 02.07.2012
                      • 1831

                      #11
                      Hi,

                      das klingt wirklich alles komisch. Hast du mal bei genteam.at geschaut da muss man sich anmelden kostet aber nichts. Ich habe da gerade noch mal nach geschaut. Und es gibt scheinbar zwei Gries eines was heute zu Bozen gehört. Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Gries-Quirein

                      Und dann gibt es noch eines was heute einen Italienischen Namen hat


                      Im Artikel steht davon aber nichts. Auf genteam.at wird aber als früherer Name Gries genannt. Vielleicht war dein Urgroßvater bei der falschen Pfarre. Wäre zwar komisch aber möglich weil das italienische Canazei gehört zu Trient und das andere zu Bozen. Auf dem Taufschein wird ja der politische Bezirk Bozen angegeben aber die Diözese ist ja Trient.

                      So hab noch mal recherchiert in der Urkunde wird ja von einer Stiftspfarre geredet. Und dann kann es nur eine Pfarre in Bozen im Don Bosco Viertel sein Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Don_Bosco_(Bozen)

                      und da kommen folgende Pfarren in Frage Link:



                      wobei ich dann aufs Kloster tippen würde weil das ja mal ein Stift war. Aber dadurch müsste es echt Bozen sein. Wenn sich da nichts findet kann man natürlich nach einer Gewerbeanmeldung schauen. Da wäre dann wahrscheinlich das Stadtarchiv Bozen zuständig
                      Link: http://www.gemeinde.bozen.it/servizi...NK=192&area=18

                      Klick dich da mal durch und frag mal vielleicht an. Weil wenn er eine Gewerbe zu der Zeit hatte müsste das ja angemeldet gewesen sein. Wenn ich jetzt nicht ganz falsch liege.
                      Mfg Carmen

                      habe nach langer Zeit wieder angefangen zu forschen. Meine aktuellen Gebiete Ruhrgebiet und Ostwestfalen.

                      Kommentar

                      • Matthias Möser
                        Erfahrener Benutzer
                        • 14.08.2011
                        • 2264

                        #12
                        Zitat von scheuck Beitrag anzeigen
                        Zitat:"Hat von euch auch jemand Erfahrung im Bereich Ahnenforschung?"

                        Doch, FranzJosef; ansonsten wäre ich nicht hier!

                        ....und es gäbe dieses tolle Forum nicht!

                        Gruß
                        Matthias
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                        • alphabet
                          Erfahrener Benutzer
                          • 12.05.2012
                          • 371

                          #13
                          Haha, das ist wirklich herzallerliebst

                          Kommentar

                          • BenediktB
                            Erfahrener Benutzer
                            • 31.05.2006
                            • 540

                            #14
                            Hallo zusammen,

                            über meine Urgroßmutter gibt es eine ähnliche Geschichte, bei der immer wieder erzählt wurde, dass sie ein Findelkind war und vor einem Kloster ausgesetzt wurde. Aber auch für sie hatten wir eine Geburtsurkunde, die authentisch war und sich auch ohne jeden Zweifel als echt erwies.
                            Ich habe deswegen nochmal alle möglichen Verwandten und Quellen angezapft und dann festgestellt, dass sie mitnichten einfach "gefunden" wurde. Ihre Mutter (sie war unehelich) hatte sie "hergegeben" - ihre Mutter gehörte einer Vagabundenfamilie an, man verzeihe mir den Begriff: "Zigeuner". Ich habe mich mit deren Kultur auseinandergesetzt und es war nicht unüblich, dass dort Kinder weggegeben, teilweise jedoch auch - insbesondere in den Habsburgerlanden - zwangsweise entzogen wurden. Nicht wenige "Zigeuner" handelten mit Galanteriewaren. Ich möchte das deswegen in dem vorliegenden Fall auch nicht ausschließen.
                            Im Übrigen war der Vater zuständig nach "Prad" (d.h. er hatte dort das Heimatrecht), wobei es sich um Prato allo Stelvio handeln dürfte, etwa 80 km westlich von Bozen. Dies spräche wiederum ebenfalls für die Vagabundentheorie.

                            Was die Pfarrei angeht, schließe ich mich Carmen an. Es dürfte sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um das Gries handeln, was heute zu Bozen gehört.

                            PS: Großer Zufall übrigens: bei meiner Uroma war es auch 1914 und zwar im Januar. Ich frage mich immer, ob das am Ende etwas mit dem Kriegsausbruch zu tun hatte!?
                            Zuletzt geändert von BenediktB; 08.07.2014, 08:17.
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