AMELON - führt mich der Name in lothringisch-wallonisches Gebiet?

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  • Petersen
    Benutzer
    • 29.02.2008
    • 9

    AMELON - führt mich der Name in lothringisch-wallonisches Gebiet?

    Hallo und Moin Moin aus Nordfriesland in die Runde!

    Kurz zur Einführung:
    Meine Vorfahren werden in den 1750ern im dänsichen Slagelse auf Seeland konfirmiert, ohne, dass sich frühere Spuren in der Stadt finden ließen.
    Ihr Name wird abwechselnd AMELON oder AMELONG (auch z.T. mit Doppel-M) geschrieben, was mich vermuten ließ, dass der Name französich ausgesprochen wurde.

    Die Familysearch-Suche (ohne Eingrenzung des Landes) ergab, dass der Großteil der gefundenen Datensätze zu AMELON auf die Region Meuse zurückzuführen ist, was den ersten Verdacht bestätigte.

    Mein Vorfahre, wurde 1772 Bürger von Amsterdam und dort schliesslich 1794 in einer wallonischen Kirche für französischsprachige Protestanten beerdigt. Er war Buchbinder und Buchverkäufer (was er wohl schon in Dänemark erlernt hatte) und nannte sich in den Niederlanden AMMELING.

    Fragen:
    Da mir die vermutete Region im französisch-belgischen Grenzgebiet aus genealogischer Sicht völlig neu ist, würde ich mich über Hinweise freuen, wie ich meine Recherchen hier beginnen könnte.

    Dabei wären natürlich Archiv- oder Forscherkontakte hilfreich oder auch etwaige Quellen, in denen ich nach Bestätigungen zu meiner Vermutung schauen könnte.

    Gab es aus den genannten Regionen Abwanderungen aufgrund eines protestantischen Glaubens? Und gibt es darüber evtl sogar Listen oder Verzeichnisse?
    Oder hat vielleicht sogar jemand den Namen AMELON in seiner Ahnenliste?

    Vielen lieben Dank im Voraus und beste Grüße aus dem hohen Norden!

    Marco Peteren
  • Joachim v. Roy
    • 01.04.2007
    • 787

    #2
    Les Églises Wallonnes des Pays-Bas

    Hallo Marco Petersen,

    die Geschichte der französisch-reformierten Kirche der Niederlande, die ihre erste National-Synode in der Stadt Emden abhielt (Oktober 1571), ist nachzulesen in der von Hochschullehrern und Pfarrern herausgegebenen – kleinen aber feinen - Schrift LES ÉGLISES WALLONNES DES PAYS-BAS, erschienen in der Édition de l' Écho des Églises Wallonnes, Amsterdam 1963, 80 S. (früher erhältlich bei der Église Wallonne d' Amsterdam, O.Z. Achterburgwal 157).

    Die niederdeutsch- und französischsprachigen Glaubensflüchtlinge stammten vor allem aus Flandern und aus der Wallonie, darüber hinaus auch aus verschiedenen Provinzen Frankreichs. So war z.B. der 1578 als erster „wallonischer“ Pfarrer von Amsterdam gewählte Jean de la Grève in Rouen/Normandie beheimatet.

    Freundliche Grüße vom Rhein

    Kommentar

    • Petersen
      Benutzer
      • 29.02.2008
      • 9

      #3
      Hallo Joachim! Danke für Deinen Hinweis.
      Somit gab es Glaubensflüchtlinge aus der Region Wallonien & Flandern. Das ist schonmal ein wichtiges Indiz mehr für meine Theorie.
      Bevor mein Vorfahre allerdings nach Amsterdam kam, war die Familie ja in Dänemark. Schwer abzuschätzen, ob die Geschichte der niederländischen französisch-reformierten in die sich mein Vorfahre ja später eingliederte, mir bei der Suche nach der Herkunft behilflich sein kann. Ausserdem kommt erschwerend hinzu, dass ich des französischen nicht mächtig bin. (Dennoch werde ich mir die Schrift zukommen lassen...)

      Schöne Grüße!

      marco

      Kommentar

      • Joachim v. Roy
        • 01.04.2007
        • 787

        #4
        Hallo Marco Petersen,

        ich möchte Sie nur in Ihrer Skepsis bestärken und dringend vor der Annahme warnen, daß die Vorfahren eines dänischen Buchhändlers, der im 18. Jahrhundert der Amsterdamer „Église Wallonne“ bzw. „Walen Kerck“ angehörte (vgl. http://www.waalsekerk-amsterdam.nl/), ursprünglich in der Wallonie beheimatet gewesen sein müßten.

        Angehöriger der Gemeinde war auch der Handelsherr „Jakob de Roy“, der 1759 in Amsterdam heiratete (wohnhaft „op de Zedyk“, nach der Trauung auf dem N.Z. Achterburgwal). Dieser stammte weder aus der Wallonie noch aus Flandern, vielmehr gehörte er zu meiner eigenen Familie und stammte aus Ostpreußen.

        Freundliche Grüße vom Rhein

        P.S. Vor fünfzig Jahren, als ich zum erstenmal in A'dam weilte, war der „Seedeich“ eine friedliche, peinlich saubere Straße. Später dann war vor allem die Ecke „Zeedyk by de Waterpoortssteeg“, wo einst Ihr Vorfahre wohnte, eine berüchtigte verkommene Gegend.

        Kommentar

        • Petersen
          Benutzer
          • 29.02.2008
          • 9

          #5
          Hallo Joachim! Wie gesagt, habe ich ja auch bis dato nicht mehr, als einen französischen Nachnamen in Dänemark, dessen Namensvertreter gehäuft im Departement Meuse auftreten, sowie der Tatsache, dass mein Vorfahr Jörgen AMELON sich später nach seiner Auswanderung nach Amsterdam in einer wallonischen Kirche beerdigen ließ.
          Da Wallonien und das Departement Meuse benachbart sind, hege ich lediglich die Vermutung, dass die Familie einst aus jener Region nach Dänemark gekommen sein könnte.
          Doch noch weiss ich nicht einmal wann das geschah bzw in welcher Generation, weil ich lediglich die Konfirmation meines Vorfahren (1757) und einer Handvoll etwa gleichaltriger (vermutlich Geschwister) in den Konfirmationslisten der 1750er finden kann. Hinweise auf die Eltern gibt es bis auf eine Ausnahme nicht. (Ein Johan Friderich Amelong wird 1757 als Vater eines Laurentius erwähnt)

          Danke auch für den Hinweis über die Region in Amsterdam. Seit längerem plane ich einen Besuch in der Stadt, um die Orte aufzusuchen und im dortigen Archiv etwas zu stöbern. Ist die Region "by de Waterpoortsteg" und "by de Stormsteeg", sowie "Koningstr by de Brandewijnsteeg " die ebenfalls erwähnt werden, denn das heutige Rotlichtmilieu oder eher Armenviertel?

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          • ubbenkotte
            Moderator
            • 13.04.2006
            • 1849

            #6
            Hallo Marco,

            wenn Du Dir ein Bild von Amsterdam machen willst, schau dann mal auf: http://beeldbank.amsterdam.nl/ . Einfach die Adresse eintippen und los geht's. Es gibt auch Fotos von der Ecke Brandewijnsteeg-Koningstraat. Steeg bedeutet übrigens auf Deutsch Gasse.
            Weiter gibt es: www.funda.nl , die Verkaufsseite für Häuser in den Niederlanden. Wenn man da Stormsteeg, Amsterdam eintippt (auf der Anfangsseite auf "specifiek adres" klicken) sieht man Stormsteeg 6-8, ein Doppelhaus, das fast 1,5 Millonen Euro kosten soll.
            Das Rotlichtviertel "De Wallen" findet hier statt: Barndesteeg, Bethlehemsteeg, Bloedstraat, Dollebegijnensteeg, Enge Kerksteeg, Goldbergersteeg, Gordijnensteeg, Molensteeg, Monnikenstraat, Oudekerksplein, Oudekennissteeg, Oudezijds Achterburgwal, Oudezijds Voorburgwal, Sint Annendwarsstraat, Sint Annenstraat, Stoofsteeg en Trompettersteeg (http://nl.wikipedia.org/wiki/Wallen_%28buurt%29). Die Gemeinde Amsterdam versucht jetzt aber diese Gegend Prostitutionsfrei zu machen und kauft in der Gegend Wohnungen auf und vermietet sie an (junge) Modeentwerfer.
            Ich hoffe, dass Du beim Besuch an Amsterdam viel Spaß hast und vergiss bitte nicht die vielen Museen, die Amsterdam zu bieten hat.

            Viele Grüße aus den Niederlanden

            Freddy

            Kommentar

            • Joachim v. Roy
              • 01.04.2007
              • 787

              #7
              Les Églises Wallonnes des Pays-Bas

              Hallo Marco Petersen,

              die Stadt Amsterdam hat sich in der jüngeren Vergangenheit sehr bemüht, heruntergekommene Altstadtviertel zu sanieren. Ob und inwieweit die von Ihnen genannten Gassen und Straßen, die ja sämtlich in unmittelbarer Nähe des „Seedeichs“ liegen, von diesem Sanierungsprogramm erfaßt worden sind, müßten Sie vor Ort feststellen.

              Falls Sie in Amsterdam genealogische Forschungen betreiben wollen, so käme hier nur das ehemalige „Gemeentearchief“ in Betracht, dessen Bestände sich seit August 2007 in dem modernen „Stadsarchief Amsterdam“ befinden, vgl. http://stadsarchief.amsterdam.nl/sta...ereikbaarheid/


              Freundliche Grüße vom Rhein

              Kommentar

              • Petersen
                Benutzer
                • 29.02.2008
                • 9

                #8
                Udate AMELON u.ä.

                Hallo und Moin Moin!

                Ich möchte meinen eigenen alten Thread hier noch einmal aufgreifen, da die Thematik nach wie vor aktuell ist. Inzwischen habe ich auch eine Übersicht auf meiner Homepage, die den Ursprung der Familie in Dänemark aufzeigt: http://www.ahnenbuch.de/genreg-amst.htm

                Spätestens im kommenden Frühjahr will ich nun endlich mal nach Amsterdam reisen und die erwähnten Wohnorte meines Vorfahren, sowie die Waalse Kerk aufsuchen und in Archiven schmökern.

                Da ich des niederländischen nicht mächtig bin (vielleicht hilft mein Plattdeutsch noch etwas), sowie die Strukturen vor Ort nicht genau kenne, würde ich mich sehr gern in Amsterdam mit ortskundigen Familenforschern treffen.

                Deswegen würde ich mich über Kontakte oder zumindest Hinweisen zu Portalen oder Mailinglisten freuen. (Natürlich aber auch zu allen anderen Hinweisen, die mir bei der Recherche behilflich sein können).

                Lieben Dank im Voraus und beste Grüße aus dem regnerischen Flensburg!

                Marco Petersen

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