Thomisch, Tomisch aus Groß Wartenberg - die unendliche Recherchegeschichte

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Schwabe12345
    antwortet
    @sonki , Du hast Dich bereits intensiv mit meinen Daten beschäftigt. Vielleicht passt es Dir jaal rein und Du kannst Dir meinen letzten Beitrag ansehen. Ich glaube unter anderem Deine Einschätzung kann mir hier sehr viel weiterhelfen.

    Danke und schönen Abend!

    Einen Kommentar schreiben:


  • Schwabe12345
    antwortet
    Ich bin mit meiner Recherche etwas weiter gekommen.

    Nun habe ich einen Eintrag zur Hochzeit von Johann und Anna Polatschek gefunden, siehe Anhang. Diese beiden haben am 23.08.1826 in Friedrichstabor geheiratet. Das heißt, beide sind spätestens um 1800 rum geboren.
    Wir wissen auch, dass Karl Tomisch am 25.10.1826 in Birschdorf geboren wurde. Das würde bedeuten, die gute Anna war bereits bei der Hochzeit schwanger (was glaube ich zu der Zeit des öfteren vorgekommen ist).
    Zudem gehen wir davon aus, dass August um das Jahr 1847 ebenfalls in Bischdorf von den gleichen Eltern geboren wurde.

    Nun findet sich interessanterweise ein Eintrag im Ortsfamilienbuch Groß Friedrichstabor, der - zumindest namentlich - ganz gut passen könnte:

    Das Heiratsdatum passt schon mal und die Namen auch, gehen wir mal von keinen Doppelgängern aus. Und nun gehen wir davon aus, dass die gute Anna schon 36 bei der Hochzeit war (wenn man auf ihren Namen klickt, sehen wir ihren ersten Ehemann Paul Stejskal oo 20.06.1815). Dann wäre es so, dass die beiden ihr erstes Kind - sofern der Karl aus Bischdorf auch dazu gehört - mit 36 hatte.
    Das heißt aber auch, die müssen direkt nach der Hochzeit von Friedrichstabor nach Bischdorf (Biskupice) gezogen sein, was denkbar ist (liegt nordwestlich von Wartenberg).
    Laut dem Eintrag im Ortsfamilienbuch war er aber zur Geburt seiner Tochter Elisabeth wohnhaft in Utrata oder Utrabe, also östlich von Wartenberg.
    Die Kinder Anna, Joseph, Marie, Joseph und Paul wurden an in Groß Friedrichs-Tabor geboren, das letzte im Alter von ihrerseit 50 - geht ja gerade noch so :-)
    Und nun kommt der August ins Spiel. Der muss um etwa 1847 wieder in Bischdorf geboren worden sein; also wieder zurück nach Bischdorf gezogen. Sie war zudem zu dem Zeitpunkt 57 Jahre alt und hatte in Summe sieben Geburten lt. Ortsfamilienbuch mit Johann Tomisch, vier mit Stejskal und dazu theoretisch den Karl und den August in Summe mindestens 13, da sicher nicht alle von mir berücksichtigt wurden - chapeau.

    Ich weiß, dass die Exulanten nicht gerade ein einfaches Leben hatten und sicher öfter umgezogen sind. Aber ist das nicht schon zu viel? Dann die Menge an Kindern, die da bis zu ihrem 57 Lebensjahr geboren wurden ist ja auch eine Aufgabe.

    Ich würde mich über Eure Kommentare dazu sehr freuen!
    Zuletzt geändert von Schwabe12345; 23.09.2023, 22:27.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Schwabe12345
    antwortet
    Vielen Dank für Eure Antworten und Tipps.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Weltenwanderer
    antwortet
    Hast Du mir eine Hilfe, wie ich mit der Suchmaschine die richtigen Einträge finde?
    Hallo,

    nur um Missverständnisse auszuräumen:
    Direkte Kirchenbuchstellen (Namensnennungen) oder ähnliches findet man mit der Suchmaschine nicht. Man muss manuell suchen. Auch ist die Suchmaschine nicht sonderlich flexibel und gibt quasi keine ähnlichen Ergebnisse aus. Polnische Ortsnamen sollte man zudem in den Lokativ setzen, da der Nominativ oft nicht erkannt wird und die schlesischen Archive gerne den Lokativ für Bestandsnamen verwenden. Es ist am einfachsten, stets nach dem übergeordneten Bestand zu suchen (hier evg. Gemeinde Groß Wartenberg) und sich dann über die Akteneinheiten oder bei größeren Beständen die Serien zur gewünschten Akte zu hangeln.

    Solange man die polnische Version der Seite verwendet und nicht die deutsche, sollte es zudem kein Problem sein, die Seite mit der in viele Browser eingebaute Übersetzungsfunktion zu übersetzen, wenn es mal hakt.

    LG,
    Michael

    Einen Kommentar schreiben:


  • sonki
    antwortet
    Also zum Taufeintrag (habe im übrigen keinen weiteren Thomesch Eintrag in diesem Zeitraum +/- 3 Jahre gefunden. Eventuell ist der 1847 getaufte Friedrich ja der Gesuchte August - auch wenn da nix von August steht. Das muss nicht immer ewas heißen, aber schwer zu sagen.

    Mal soweit ich das lese:
    d(en) 1. April in Bischdorf 5 Uhr morgens natus et q. d. 2. April ren(?): Friedrich
    P. Johann Tomisch, Freimann und Johanna geb. Polasek/Laske. Path. Johann Kursawe,
    Freimann, Johanna Kursawe, Auszüglerin

    Im Heiratseintrag 1882 heißen die Eltern des Bräutigam: Johann Thomesch & Anna Polatschek.
    Da besteht die Möglichkeit das (Joh)anna Polasek und Anna Polatschek ein und dieselbe Person ist.
    Dementsprechend mal die Glaskugel ausgepackt. Ihr erster Ehemann, also August (Friedrich?) Thomesch stirbt 1881 und der (deutlich) ältere Bruder heiratet dann seine Schwägerin. Das war nicht mal sooo unüblich - jemand musste der Witwe mit den Kindern helfen und scheinbar war der ältere Bruder nicht verheiratet und sprang ein (wenn man das so sagen will). Aber das reine Spekulation - kann komplett falsch sein.

    P.S. zu szukajwarchiwach:
    Hast Du mir eine Hilfe, wie ich mit der Suchmaschine die richtigen Einträge finde?
    Das gibt es leider keine eindeutige Antwort darauf. Aber, wie ich ja vorher schrieb: Die Pfarre, zuständig für Bischdorf war Polnisch Wartenberg. Suchst du nun nach diesem Begriff, setzt zusätzlich noch das Häkchen für Digitalisate, dann bekommst du 7 Ergebnisse. Ganz am Ende dann der Link zum Aktenbereich "Parafia Ewangelicka w Sycowie" (Syców ist ja einfach nur der heutige poln. Name für Groß Wartenberg bzw. Polnisch Wartenberg). In diesem Aktenbestand sieht man 12 Serien (klick auf Serie (12)). Und hinter diesen 12 Akten-Serien verbergen sich diverse Dinge. Einmal Taufen, Heiraten, Begräbnisse, aber auch alle möglichen anderen Kirchenakten. Da muss man dann halt die titel übersetzen und einfach mal reinschauen um zu verstehen was da nun alles drin ist. So hab ich das neulich auch gemacht. Ist halt ein poln. Archiv, da ist nunmal vieles nur in polnisch archiviert, auch wenn es Akten auf deutsch sind.

    P.S. Im Aktenbestand "Die von den Mitgliedern der evangelischen Parochie Polnisch - Wartenberg ... gezahlten Staatsstellern"

    finden man noch ein paar Thomisch im Dorf Mangschütz:

    Karl Thomisch, Stellenbesitzer
    Sophie Thomisch, Stellenbesitzerin
    Matthias Thomisch, Einlieger
    Zuletzt geändert von sonki; 19.09.2023, 20:13.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Schwabe12345
    antwortet
    Ganz toll - vielen Dank für Deine ausführliche Hilfe!

    Ich werde mich heute Abend mit meinem Schwiegervater an den Taufeintrag setzen und diesen versuchen zu lesen.

    Auch danke für den Tipp mit den Kirchenrechnungen. Allerdings habe ich mit der eigentlich tollen Seite https://www.szukajwarchiwach.gov.pl/ noch so meine Probleme: ich hätte ohne Deine Hilfe weder die Gebührenrechnungen gefunden (ich habe allein diesen Begriff ins Suchfeld eingegeben und keine Fundstellen bekommen), noch hätte ich ohne die Seite http://www.christoph-www.de/kbsilesia3.html die Kirchenbücher gefunden (Parafia Ewangelicka w Sycowie).
    Hast Du mir eine Hilfe, wie ich mit der Suchmaschine die richtigen Einträge finde?

    Einen Kommentar schreiben:


  • sonki
    antwortet
    Ja, das ist die richtige Pfarre.

    Und ja, man findet dort auch den FN Thomesch - z.b. 1847 eine Taufe in Bischdorf (ganz unten rechts):


    Die Eltern klingen stark nach den Eltern aus der anderen Heirat 1882.

    Zusätzlich ein kleiner Trick für die Suche: Es gibt in dem Aktenbestand auch Kirchenrechnungen - wo jede Taufe, Heirat, Begräbnis fein säuberlich mit FN & Datum aufgelistet ist. Unter Umständen, sofern diese Daten allles vollständig wiederspiegeln, ist dort die Suche um ein vielfaches schneller.
    Bsp. für 1847 - https://www.szukajwarchiwach.gov.pl/...ostka/11072518
    Zuletzt geändert von sonki; 18.09.2023, 19:44.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Schwabe12345
    antwortet
    So, bevor ich mit dem Lesen beginne, würde ich mich über eine Bestätigung der richtigen Suchstelle freuen. Ich hätte nun folgendes Buch gesichtet:


    Danke und viele Grüße!

    Einen Kommentar schreiben:


  • Schwabe12345
    antwortet
    Vielen Dank.

    Dann mache ich mich mal an die Kirchenbücher. Die sind ja leider nicht ganz so einfach und strukturiert zu lesen wie die Standesamtunterlagen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • sonki
    antwortet
    Nein - wie gesagt, Bischdorf, Kreis Groß-Wartenberg war evg. bei Groß-Wartenberg eingepfarrt. Mehr dazu sowie die Links zu den Büchern hier: http://www.christoph-www.de/kbsilesia3.html
    Du hast scheinbar einfach nur nach Bischdorf gesucht, ohne auf den Kreis zu achten. Es gab viele Orte mit diesem Namen. Aber auch egal, denn wie gesagt, Bischdorf war kein eigenes Kirchspiel.
    Zuletzt geändert von sonki; 18.09.2023, 11:02.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Schwabe12345
    antwortet
    Sind das diese Kirchenbücher?

    Einen Kommentar schreiben:


  • sonki
    antwortet
    Und hier der standesamtliche Eintrag - Breslau II Nr. 474


    P.S. Krankheit war: Knochenfraß

    Die Standesamtunterlagen vor 1874 aus Neumittelwalde sind ja meines Wissens verschollen.
    In Preußen gab es Standesämter erst ab Oktober 1874. Davor nur Kirchenbücher - die allerdings in der Tat verschollen sind. Allerdings kommt er ja scheinbar aus Bischdorf, zuständig dort Groß-Wartenberg und da gibt es noch die evg. KBs auf szukajwarchiwach.
    Zuletzt geändert von sonki; 18.09.2023, 10:48.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Schwabe12345
    antwortet
    Super, danke!
    Da steht ein Eintrag bei "Krankheit" den ich leider nicht entziffern kann.

    War die Klosterstraße 49 ein Krankenhaus?

    Ein Vater und eine Mutter ist nicht vermerkt. Was gibt es eurer Meinung nach noch für Möglichkeiten? Die Standesamtunterlagen vor 1874 aus Neumittelwalde sind ja meines Wissens verschollen.

    Nochmals vielen Dank!

    Einen Kommentar schreiben:


  • sonki
    antwortet
    Der Hirte aus Medzibor August Thomisch verstarb im Alter von 32 Jahren am 12.02.1881 in Breslau, begraben am 15.02.1881. Zu dieser Zeit war ere wohnhaft in der Klosterstraße 49.
    Der Eintrag ist zu finden im evg. KB St. Bernhardin Nr. 94/1882


    P.S. Im AB 1881 ist unter der Adresse Klosterstr. 49 das Bethanien verzeichnet - also das evg.-luth. Krankenhaus.
    Zuletzt geändert von sonki; 18.09.2023, 10:36.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Schwabe12345
    antwortet
    Das kann gut sein! Die Johanna Wippich kam laut meinen Unterlagen (die Sterbeurkunde) aus Fruschof, was ja bei der Arbeiterin aus der Urkunde ebenfalls der Fall ist.

    Das würde den Todeszeitraum auf 1878 bis 1882 einschränken.

    Hab ich das richtig entziffert, dass der Karl Tomisch aus Tschermin kommt und am 25.10.1826 geboren ist? Der war dann zum Zeitpunkt der Hochzeit schon 56.

    Danke für den Hinweis!

    Aber was mach ich mit meinem August?

    Einen Kommentar schreiben:

Lädt...
X