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War echt interessant. Gut, dass unser Dialekt zur Limburgischen Sprache zählt, wusste ich schon. Das aber dies "tgen" als Diminutivform in der ganzen Dialektgruppe vorhanden ist,
wusste ich nicht.
da geht zum Teil vielleicht etwas durcheinander, aber es hat mir geholfen, nochmal nachzusehen und nachzudenken.
Die Rede ist von der Verkleinerungssilbe -chen und ihren schriftlichen und mündlichen Formen zu verschiedenen Zeiten in verschiedenen Dialekten.
Wir wissen nicht, wo und wann Dominiks Tringen gelebt hat, aber ich nehme aufgrund seiner bisherigen Namen-Anfragen mal den Niederrhein an, nördlich der Uerdinger Linie (ik-ich-Linie). Die Dialekte in diesem niederfränkischen Bereich haben die hochdeutsche Lautverschiebung nicht mitgemacht, u.a. blieb also k erhalten und wurde nicht zu ch.
Daher gehe ich davon aus, dass mit der Schreibweise Tringen die damals gesprochene Form Trin-gen oder Trin(e)-ken wiedergegeben wurde, und nicht etwa Trinchen.
Baestgen > Bästchen könnte sich ebenfalls gut mit der Diminutivform -je nach einem t erklären, ein schöner Hinweis. Erst dachte ich allerdings an eine "moderne" Anpassung an hochdeutsche oder ripuarische Sprechweise: gerade die "älteren Leute", die alte Dialektformen vermeiden wollen, neigen dazu, Ersatzformen zu gebrauchen (siehe das vermeintlich hochdeutsche Fich und Tich im ripuarischen Bereich). Aber das ist eine Vermutung aus der Ferne.
Zum fehlenden G im Westfälischen: das kenne ich aus meiner Kindheit und Jugend in SW-Westfalen anders. Da war Gertrud Gertrud, hoch und platt. Aber ich weiß natürlich, was Du meinst, auch wir haben uns über weiter östliche westfälische Dialekte mit dem Spruch "Chustav hast du schöne Cheorchinen innen Charten" lustig gemacht. Selber haben wir von unseren älteren Leuten das ch nach r gekannt: Beach, Kiache, mit ch wie in Bach. Das sind "hochdeutsche" Beispiele in westfälischem Munde, aber auch im westfälischen Plattdeutsch hieß es: opm Bearch, in voller Form dann aber wieder opm Bearge.
Ich selber habe
von Kickers, Anna/Entgen
oo Hattingen 30.05.1635 Jasper zum Egen
Die wurde mit Sicherheit nicht Änt-jen oder Änt-chen (egal ob ch wie in ich oder wie in Bach) ausgesprochen, sondern Änt-gen oder Änt-ken oder Änneken.
Finde ich alles sehr spannend, aber wenn das hier noch weitergeht, brauchen wir vielleicht doch ein Dialekt-Forum.
Also hier in den Niederfränkischen Gegenden gibt es "Tringen oder Trintgen"
die nach einiger Zeit "Cathrin" heissen.
Es gibt auch "Engen oder Entgen", die dann "Enn" heißen.
Im Westfälischen gibt es kein "G". Ich denke, da müsste es dann mit einem
CH- Laut umschrieben werden. Aber nicht das CH in z.B. "Nicht" sondern das
harte wie in "Schlacht". Bestes Beispiel dürfte "Gertrud" = "Chertrud" sein.
Dieses "tgen" wird gerne zu einem "chen". Auch wenn man das nicht glaubt:
Der Fn "Baestgen" wird von älteren Leuten immer als "Bästchen" ausgesprochen.
Das sind alles so Schreibweisen und Vornamenformen aus den früheren Jahrhunderten.
vgl. dazu auch das Dehnungs "i" oder "e" in "Coesfeld oder Moitzfeld".
ein ganz ganz dickes danke für die infos (schweineschwanz..da musste ich doch lachen..habe den ausdruck in dme zusammenhang noch nie gehört)...da wäre ich alleine nie drauf gekommen...eig ein hübscher name:-)
..aber man darf dabei nicht vergessen:
Tringen wird als "Trienchen", (also die kleine Catharina), ausgesprochen.
Es gibt sogar das Problem, das nur "tring" aber mit nem "Schweineschwanz"
geschrieben wird. Der "Schweineschwanz" ist dann aber die Endung "en".
Tringen ist niederdeutsche bzw. niederrheinische (wenn man die niederfränkischen Dialekte gemäß neuerem Verständnis nicht zum Niederdeutschen rechnet) von Trinchen, also Koseform von Catharina. Entsprechend noch heute "et Tring" - die Catharina.
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