Mein Urgroßvater WK I

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  • Andreas Dick
    Erfahrener Benutzer
    • 30.04.2008
    • 246

    Mein Urgroßvater WK I

    Hallo zusammen,

    ich hatte vor einiger Zeit eine Recherche in einem anderen, Forum gestartet, und zwar lange, bevor ich mich hier angemeldet hatte. Da das andere ein sehr kleines Forum ist, und sich hier doch einige Experten bzgl. WK I "herumtreiben", möchte ich meine offenen Fragen hier mal stellen. Aus mehreren bruchstückhaften Materialien habe ich den Weg meines Urgroßvaters Hermann Otto Süßmilch (20.03.1885 in Kroppen, gest. 18.10.1970 in Kroppen) wie folgt rekonstruieren können:

    1. Aus seinem Lebenslauf: "Als 1914 der Weltkrieg ausbrach, hatte ich mich am 7. Mobilmachungstage in Muskau zu melden und wurde beim Brigade Ersatz Battallion 1. Komp. zugewiesen". Was ist ein "Brigade Ersatz Bataillon"? Es steht wirklich wörtlich so in seinem Lebenslauf, ohne Nr.

    2. Um den Jahreswechsel 1914: 9. Kompagnie Landwehr Inf. Regt. No. 22

    3. Februar 1915 Kriegslazarett Celna, später Lublinitz.

    4. wahrscheinlich ab Oktober 1915: 12. Armeekorps, Bewachungskompagnie des Kriegsgefangenen Arbeits Bataillons No. 35 bzw. XII. Armeekorps (1.K.S.) Hier hat ein User des anderen Forums geschrieben:

    "Bewachungsgruppe des Kriegsgefangenen-Arbeits-Bataillons Nr. 35 war das 2. Landsturm-Infanterie-Ersatz-Bataillon Hameln (X 22). Das Ldst.Ers.Btl. wurde am 09.01.1915 durch das stellvertr. AK. X in Hannover aufgestellt. Die 5. Kompanie (* 12.09.1915) war Bewachungsgruppe. Das Arbeits-Btl. gehörte zur 5. Armee "Deutscher Kronprinz" und hat vor Verdun, (Feld-) Eisenbahnen, Bunker, Stollen usw. gebaut."

    Irgendwie fehlen mir hier die Zusammenhänge, vielleicht kann einer von euch mir hier weiterhelfen. Welche Einheit gehörte wozu, und zu welchem Armeekorps gehörte er denn nun, 12. AK, 1.K.S. oder AK X? Und warum soll er denn, wo er doch in Niederschlesien zu Hause war und zu Beginn des Krieges entsprechend eingeteilt war, plötzlich zu einem sächsischen oder hannoverschen AK zugeteilt worden sein?

    5. ab 22.09.1918: F. Reg. d. 216. I.d. bei der 1. Komp. Wofür steht F., Feldartillerie-, Fußartillerie-, Füsilier- oder gar Freiwilligen-?

    Für jeden weiteren Tipp bzgl. der Fragen zu 1, 5 und insbesondere 4 wäre ich sehr dankbar. Vielleicht hat auch noch jemand einen weiteren Hinweis zu dem hier http://www.gesucht-wird.eu/forum_ges...pic,476.0.html eingestellten Foto? Bin dankbar für jedes Detail!

    Gruss
    Andreas
  • Romain
    Benutzer
    • 14.09.2008
    • 39

    #2
    Hallo Andreas,

    weitere Informationen über Ldw Inf Regt 22 :

    Gruss

    Romain

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    • Ruhrpottpreuße
      Erfahrener Benutzer
      • 05.01.2009
      • 303

      #3
      Hallo Andreas!
      Ist natürlich ein ganzer Roman, der Du geschrieben hast, aber ich will mal versuchen, etwas zu helfen...
      Die Quelle für fast alle Angaben ist:
      Hartwig Busche - Formationsgeschichte der dt.Infanterie im ersten Weltkrieg 1914-1918

      1.
      "Die Brigade-Ersatz-Bataillon erschienen im Jahre 1911 zum erstenmal im Mobilmachungsplan. Sie waren mobile Formationen, die mit einem Reserve-Inf.Btl. zu vergleichen waren. Sie wurden zw. dem 10. und 15. Mobilmachungstag mobil. Je zwei Kompanien der Ersatz-Bataillone der zu einer Brigade gehörenden Regimenter wurden zu einem Brigade-Ersatz-Bataillon zusammengestellt, daß dei Nummer der Brigade trug, zu der die Regimenter gehörten."
      2.
      Landwehr-Inf.Rgt.Nr.22
      Aufgestellt in Cosel (Stab, II.Btl. III.Btl.), Gleiwitz (I.Btl.)
      Unterstellung: 4.Landwehr-Division
      Kommandeur: Oberst Röhl (vom Inf.Rgt.62 - gef. 20.11.14)
      Nach der Schlacht von Tarnawka wurden das I.-III.Btl. wegen hoher Verluste zum I. und II.Btl. zusammengelegt. Neues III./L.I.R.Nr.22 wurde am 25.9.14 das Brig.Ers.Btl.Nr.20 (Posen). Bei diesem Brig.Ers.Rgt. befanden sich auch Teile vom Brig.Ers.Btl.Nr.21 (Schweidnitz)
      4.
      Das ist allerdings seltsam. Der Kollege hat Recht mit dem X.AK. Könnte es sich evtl. um das Kriegsgefangenen-Arbeiter-Btl. 95? (die 9 als 3 gelesen) Dieses Btl. wurde z.B. von der sächs. Bewachungskompanie 95 bewacht. Die gehörte zum XII.AK. Niederschlesien gehörte allerdings zum V.AK. Muskau lag allerdiengs direkt an der Grenze zu Brandenburg. Also Meilenweit weg von der sächsischen Grenze. Bevor man sich in Spekulationen verirrt und Formationsgeschichten wälzt, wäre es vielleicht besser, Du kopierst die wichtigen Stellen und setzt sie hier rein. Man kann evtl. Abkürzungenj finden, die Ottonormalverbraucher nichts sagen, aber trotzdem weiterhelfen können.
      5.
      Auch hier bitte mal eine Kopie einbringen. Ich will auch hier nichts in den Raum stellen, was später nicht mehr stimmt.
      Ich hoffe, ich konnte Dir wei nwenig helfen, aber, wie gesagt, die Sachen am besten mal reinstellen.
      Gruß, Andreas
      Pro Gloria et Patria

      Ich suche alles über:
      Clevesches Feldartillerie-Regiment Nr.43

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      • Andreas Dick
        Erfahrener Benutzer
        • 30.04.2008
        • 246

        #4
        Hallo zusammen,

        vielen Dank für eure Hilfe!

        Andreas, ich stelle hier mal die entsprechenden Postaufgabeabschnitte ein, die mir für die Zeit beim Kriegsgefangenen-Arbeitsbataillon zur Verfügung stehen. Also es sollte in jedem Fall die Nr. 35 sein. Aber vielleicht kannst du ja aus den anderen Angaben noch etwas herauslesen.

        Grundlage für die Bezeichnung F. Reg. war eine Angabe aus dem Lebenslauf meines Uropas, also keine offizielle Bezeichnung. Ich stelle mal den Lebenslauf hier ein, vielleicht bringt er auch noch mehr Licht ins Dunkel bzw. hilft vielleicht auch bei den anderen Punkten.

        Falls es Leseschwierigkeiten gibt, setze ich den WK I-Teil hier mal rein:

        "...Als 1914 der Weltkrieg ausbrach, hatte ich mich am 7. Mobilmachungstage in Muskau zu melden und wurde beim Brigade Ersatz Bataillon 1. Komp. zugewiesen. Vor Lublin wurden wir fast ganz aufgerieben und dann dem Ldw. Regt. 22 überwiesen. Und dann an verschiedenen Gefechten teilgenommen, bis ich am 20.2. am l. Unterschenkel verwundet wurde und dem Lazarett überwiesen wurde. Am 15.10. wurde ich aus dem Lazarett entlassen und dem Kriegs. Gef. Arbeits. Batl. 35 zugeteilt und blieb daselbst bis zum 22.9.18 und dann dem F. Reg. d. 216. I.d. bei der 1. Komp. zugeteilt. Von wo aus ich am 7.12.18 nach der Heimat entlassen wurde..."

        Die Zeit im Lazarett ist durch Unterlagen aus dem Krankenbuchlager teilweise belegt.

        Hoffentlich kannst du den Roman noch etwas ergänzen...

        Gruss
        Andreas
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        • Ruhrpottpreuße
          Erfahrener Benutzer
          • 05.01.2009
          • 303

          #5
          Hallo Andreas!
          Ja, da ist eine 35. Aus meinen Unterlagen geht auch hervor, das die Bewachung von X.22 durchgeführt wurde. Es kann natürlich sein, daß er nach dem Lazarettaufenthalt auch in ein anderes Korps versett wurde. Es war schließlich Krieg. Wenn hier und dort mal ein Mann oder ein Zug gebraucht wurde, dann auch mal in anderen Korps. Das 1.K.S. heißt übrigens 1.königl. sächs. und bezieht sich auf das XII.AK. Das XIX.AK z.B. wäre das 2.sächs.
          Laß mir bitte mit der "F 216"(?) noch ein wenig Zeit. Das muß ein Kollege mal sehen.
          Bis später,
          Gruß, Andreas
          Pro Gloria et Patria

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          Clevesches Feldartillerie-Regiment Nr.43

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          • Andreas Dick
            Erfahrener Benutzer
            • 30.04.2008
            • 246

            #6
            Hallo Andreas,

            natürlich lasse ich hier jedem soviel Zeit, wie er möchte. Schließlich bin ich derjenige, der etwas in Erfahrung bringen möchte.

            Eine Frage noch zu den Postaufgabeabschnitten: Es steht ja nicht immer XII. AK da. Einmal steht VIII. Reservekorps und zweimal Feldpoststation 80. Und es gibt den Hinweis auf eine Mill. Eisenbahn Direktion III. Kann man daraus etwas entnehmen?

            Ich stelle auch gleich nochmal das Foto ein, das vermutlich aus seinem Lazarettaufenthalt stammt. Vielleicht könnt ihr Experten da etwas interpretieren. Mein Uropa steht unten links.

            Gruss
            Andreas
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            Zuletzt geändert von Andreas Dick; 10.01.2009, 12:22. Grund: Ergänzung

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            • Ruhrpottpreuße
              Erfahrener Benutzer
              • 05.01.2009
              • 303

              #7
              Hallo Andreas!
              Das ist normal. Die Post wurde ja da aufgegeben, welches AK gerade zuständig war. Über die Feldpost habe ich leider keine Information.
              Ich lese aus der Abkürzung F. Regiment der 216 ID (Inf.Div.) Was das F bedeutet, ist leider unklar. Es gab zu der Zeit folgende Inf.Rgt.: 42, 59 und 354. Davon war aber keines ein Füsilier-Rgt. (wegen des "F"s)
              Gruß, Andreas
              Pro Gloria et Patria

              Ich suche alles über:
              Clevesches Feldartillerie-Regiment Nr.43

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