19. Jh. Preuß. Militär, Schlägerei, Auswanderung

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  • paulberg
    Erfahrener Benutzer
    • 10.07.2013
    • 152

    19. Jh. Preuß. Militär, Schlägerei, Auswanderung

    Liebe Foristen,

    zwei Brüder aus der Nähe von Grimmen, Friedrich (*1866) und Karl Wendt (*1872), wanderten 1896 bzw. 1894 in die USA aus. Laut einer Familienüberlieferung war der Anlass ihrer Ausreise, dass sie in eine schwere Schlägerei während ihrer Militärzeit verwickelt waren. Womöglich wollten sie disziplinarischen Konsequenzen entgehen. In den USA gaben sie Preußen als Herkunftsort an, so dass ich vermute, dass sie in preußischem Militärdienst standen. Mehr ist leider nicht bekannt; auch nicht den US-Nachfahren der beiden.

    Angesichts dieser spärlichen Informationen: Wo und wie könnte man versuchen, mehr darüber in Erfahrung zu bringen?

    Ich bin für alle Ideen und Hinweise dankbar.
    paulberg
  • Karla
    • 23.06.2010
    • 1017

    #2
    Hallo paulberg !
    Was genau willst Du denn über die beiden in Erfahrung bringen ?
    Wo genau sie beim Millitär waren, oder wo sie geboren wurden .
    Du kannst eine Anfrage beim Milliträrarchiv in Freiburg starten .
    ich sage Dir aber gleich , dass viele Unterlagen 1945 in Potsdam beim Bombenangriff verbrannten .
    Ein Versuch ist es auf alle Fälle wert .
    Ich wünsche Dir viel Erfolg !

    Kommentar

    • paulberg
      Erfahrener Benutzer
      • 10.07.2013
      • 152

      #3
      Zitat von Karla Beitrag anzeigen
      Was genau willst Du denn über die beiden in Erfahrung bringen ?
      Hallo Erika,

      ich dachte in erster Linie an Details zu dem Vorfall.

      Danke für den Hinweis auf das Militärarchiv in Freiburg.

      Viele Grüße
      paulberg

      Kommentar

      • Anna Sara Weingart
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2012
        • 15211

        #4
        Zitat von paulberg Beitrag anzeigen
        ... dass sie in eine schwere Schlägerei während ihrer Militärzeit verwickelt waren. Womöglich wollten sie disziplinarischen Konsequenzen entgehen. ...
        Hallo,
        Jede größere militärische Einrichtung besitzt Arrestzellen. Da wird man umgehend hineingesteckt bei solchen Vorfällen.
        Militärangehörige unterliegen nicht der zivilen staatlichen Gerichtsbarkeit, Strafen werden sofort verhängt und es gibt kein Gerichtsverfahren.
        Somit konnten sie einer Strafe nicht entgehen, es sei denn sie waren nach der Schlägerei sofort "fahnenflüchtig", sind also sofort untergetaucht.
        Aber "Fahnenflucht" (wurde im Kriegsfall mit dem Tod bestraft) aufgrund einer Schlägerei kann ich mir nur vorstellen, wenn es bei dem Vorfall mindestens Schwerverletzte gab.
        Gruss
        Viele Grüße

        Kommentar

        • AlAvo
          • 14.03.2008
          • 6176

          #5
          Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
          Hallo,
          ...
          Strafen werden sofort verhängt und es gibt kein Gerichtsverfahren.
          Somit konnten sie einer Strafe nicht entgehen, es sei denn sie waren nach der Schlägerei sofort "fahnenflüchtig", sind also sofort untergetaucht.
          Aber "Fahnenflucht" (wurde im Kriegsfall mit dem Tod bestraft) aufgrund einer Schlägerei kann ich mir nur vorstellen, wenn es bei dem Vorfall mindestens Schwerverletzte gab.
          Gruss
          Hallo Anna Sara,
          hallo zusammen,

          der Anlaß für die Strafen bei Fahnenflucht in der Preussischen Armee war eher nachrangig von Bedeutung. Der Umstand, daß jemand fahnenflüchtig wurde, steht dabei im Vordergrund.

          Da im Eröffnungsbeitrag zunächst von einer Vermutung ausgegangen wird, steht die Findung von Fakten im Mittelpunkt.

          Vielleicht finden sich in Passagierlisten weitere, möglich wichtige, Angaben?

          Ohne exakte Hinweise auf den letzten Wohnort, den Geburtsort oder den Ort der Einheit dieser beiden gesuchten Personen, ist leider die Wahrscheinlichkeit etwas zu finden, sehr gering.


          Viele Grüße
          AlAvo
          War Mitglied der Lettischen Kriegsgräberfürsorge (Bralu Kapi Komiteja)

          Zirkus- und Schaustellerfamilie Renz sowie Lettland

          Reisenden zu folgen ist nicht einfach, um so mehr, wenn deren Wege mehr als zweihundert Jahre zurück liegen!


          Kommentar

          • paulberg
            Erfahrener Benutzer
            • 10.07.2013
            • 152

            #6
            Hallo zusammen,

            herzlichen Dank für die Hinweise. Der Geburtsort müsste Alt-Zarrendorf bei Grimmen gewesen sein.

            Bezüglich der sofortigen Bestrafung und Fahnenflucht: Ich kann mir vorstellen, dass es sich entweder um einen Vorfall außerhalb der Dienstzeit gehandelt hat, so dass eine sofortige Bestrafung nicht möglich war. Womöglich haben sie aber auch eine reguläre Bestrafung erhalten, die ihre Karriereaussichten vereitelte und sie somit zur Ausreise bewegte. Solche "Details" können in der mündlichen Überlieferung ja schon mal untergehen.

            paulberg

            Kommentar

            • AlAvo
              • 14.03.2008
              • 6176

              #7
              Hallo paulberg,

              vielen Dank für Deine Rückmeldung.

              Bitte schön, ist doch gerne geschehen.

              Eventuell wurden die beiden Personen, wegen deren möglicher Fahnenflucht, zur Fahndung ausgeschrieben?

              Solche Vorgänge lösten meist Amtshandlungen (auch bei Zivilbehörden) aus, die vielleicht noch in Staats- bzw. Landesarchiven dokumentiert bzw. vorhanden sind, welche heute die damalige Region abdecken.

              Vielleicht finden sich u. U. in den damaligen Tageszeitungen (evtl. auch online) Berichte zu möglichen Vorfällen oder auch Fahndungsaufrufe.
              Dies müsste natürlich noch recherchiert werden.


              Viele Grüße
              AlAvo
              War Mitglied der Lettischen Kriegsgräberfürsorge (Bralu Kapi Komiteja)

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              • Jensus
                Erfahrener Benutzer
                • 24.11.2006
                • 2460

                #8
                Hallo paulberg,
                Zitat von AlAvo Beitrag anzeigen
                ... Vielleicht finden sich u. U. in den damaligen Tageszeitungen (evtl. auch online) Berichte zu möglichen Vorfällen oder auch Fahndungsaufrufe.
                Dies müsste natürlich noch recherchiert werden. ...
                ... dem würde ich mich anschliessen; vielleicht finden sich in Amtsblättern & Staatsanzeigern oder sonstigen Regierungs- oder Bekanntmachungsblättern der Region noch etwas!?
                Gruß Jens


                Nachtrag: Vereinzelte Informationen zum preussischen Militär sind evtl. im Geheimen Staatsarchiv in Berlin möglich??? http://www.gsta.spk-berlin.de/
                Zuletzt geändert von Jensus; 03.02.2014, 13:21.

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