Existenz von deutschen Soldatenfriedhöfen aus dem Zweiten Weltkrieg

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  • HindeburgRattibor
    Erfahrener Benutzer
    • 24.08.2011
    • 2908

    Existenz von deutschen Soldatenfriedhöfen aus dem Zweiten Weltkrieg

    Hallo zusammen,


    laut der WAST liegt mein Urgroßonkel Ernst Kalus auf dem Heldenfriedhof in Znigri etwa 36. km. südostw. Leningrad 7. Reihe, Grab VII/19.


    Wenn ich jedoch auf die WAST-Seite gehe, wird mir folgendes mitgeteilt:


    Ernst Karl Kalus ist vermutlich als unbekannter Soldat auf die Kriegsgräberstätte Sologubowka überführt worden.
    Leider konnten bei den Umbettungsarbeiten aus seinem ursprünglichen Grablageort nicht alle deutschen Gefallenen geborgen und zum Friedhof Sologubowka überführt werden. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass Ernst Karl Kalus einer der deutschen Soldaten ist, dessen Gebeine geborgen wurden, die aber trotz aller Bemühungen nicht identifiziert werden konnten.

    Könnte es den ursprünglichen Friedhof noch geben oder wird damit schon eigentlich ausgesagt, dass alle gefallenen Soldaten von dem ursprünglichen Grablageort bereits überführt worden sind?
    LG HindeburgRattibor

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  • Delilah
    Erfahrener Benutzer
    • 15.02.2011
    • 314

    #2
    Hallo HindeburgRattibor,

    ich gehe mal davon aus, dass die Information auf der Homepage des Volksbundes in der Gräbersuche Online zu finden ist. Um hierzu etwas in Erfahrung zu bringen, sollte eine schriftliche Anfrage an den Volksbund gestellt werden.

    LG Delilah

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    • Niederrheiner94
      Erfahrener Benutzer
      • 30.11.2016
      • 802

      #3
      Hallo,


      ich würde auch eine Anfrage empfehlen. Es kann dafür mehrere Gründe geben. Entweder war die Angabe zu ungenau und es wurde keine Leiche gefunden. Vielleicht man konnte die Leiche nicht identifizieren. Möglicherweise ist ein Teil des Friedhofs heute auch überbaut. Wahrscheinlich wird es der zweite Fall gewesen sein.


      Viele Grüße
      Fabian

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      • Erny-Schmidt
        Erfahrener Benutzer
        • 16.06.2018
        • 436

        #4
        Hallo,
        Zitat von HindeburgRattibor Beitrag anzeigen
        laut der WAST liegt mein Urgroßonkel Ernst Kalus auf dem Heldenfriedhof in Znigri etwa 36. km. südostw. Leningrad 7. Reihe, Grab VII/19.

        Wenn ich jedoch auf die WAST-Seite gehe, wird mir folgendes mitgeteilt:

        Ernst Karl Kalus ist vermutlich als unbekannter Soldat auf die Kriegsgräberstätte Sologubowka überführt worden.

        Könnte es den ursprünglichen Friedhof noch geben oder wird damit schon eigentlich ausgesagt, dass alle gefallenen Soldaten von dem ursprünglichen Grablageort bereits überführt worden sind?
        Hat die WASt noch während des Krieges bescheinigt, dass Dein Großonkel in Znigri liegt? "Heldenfriedhof" deutet auf eine Grabanlage der Wehrmacht. Die könnte nach dem Krieg zerstört worden sein, meines Wissens kam so was in der UdSSR vor.
        Andererseits habe ich bei der Kriegsgräberfürsorge gelesen, dass z.B. in Iasi in NO-Rumänien ein zentraler Friedhof angelegt wurde für alle (deutschen) Soldaten, die in der Kesselschlacht zwischen Jassy und Kishinau gefallen sind. Allerdings nahm ich bisher an, dass vor allem Tote umgebettet werden, die irgendwo im Gelände gefunden wurden. Dort gibt es bis heute Unmassen Vermisste.
        Gruß E. Schmidt.
        WANTED! SCHMID(t)/Halle/S, MAER(c)KER/Saalkreis, HAUBNER & HEINE(c)KE/Mansfelder Land

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        • HindeburgRattibor
          Erfahrener Benutzer
          • 24.08.2011
          • 2908

          #5
          Hallo zusammen, meines Erachtens nach wurde die Angabe während des Krieges gemacht. Es gibt sogar ein Bild von seinem Grab, was mir gerade nicht vorliegt (es wurde wohl kurz nach seinem Tod gemacht). Es zeigt einen Friedhof mit lauter Kreuzen. Meine Frage war, ob der Friedhof noch existieren könnte. Ich würde eines Tages gerne den Friedhof sichten und dafür sorgen, dass seine Gebeine umgebettet werden können. Ich werde mal beim Volksbund nachfragen.
          LG HindeburgRattibor

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          • Erny-Schmidt
            Erfahrener Benutzer
            • 16.06.2018
            • 436

            #6
            Zitat von HindeburgRattibor Beitrag anzeigen
            meines Erachtens nach wurde die Angabe während des Krieges gemacht. Es gibt sogar ein Bild von seinem Grab, was mir gerade nicht vorliegt (es wurde wohl kurz nach seinem Tod gemacht). Es zeigt einen Friedhof mit lauter Kreuzen. Meine Frage war, ob der Friedhof noch existieren könnte. Ich würde eines Tages gerne den Friedhof sichten und dafür sorgen, dass seine Gebeine umgebettet werden können.
            Ein Verwandter von mir ist bei Sewastopol gefallen. Vom Grab existiert ebenfalls ein Foto, einfache Holzkreuze mit Stahlhelm drauf. Vermutlich waren die meisten Soldatenfriedhöfe so ähnlich. Angenommen, die Sowjets hätten diese Gräber in Ruhe gelassen, was ich bezweifle: Die Kreuze waren spätestens in den 1950ern verrottet, ebenso die i.a. einfachen Namensschilder an ihnen. Übrig bliebe also eine anonyme Begräbnisstätte. Da es sich oft um Massengräber handelt, wird die Suche u.U. sehr aufwändig und hat außerdem nur dann Erfolg, wenn die Erkennungsmarken noch lesbar sind. Sollte es natürlich irgendwo noch einen Plan vom Friedhof geben, hättest Du Glück, weil Du die Grab-Nr. kennst.
            Hast Du den Ort bei Leningrad/Petersburg schon in einer Karte gesucht und gefunden?
            Gruß E. Schmidt.
            WANTED! SCHMID(t)/Halle/S, MAER(c)KER/Saalkreis, HAUBNER & HEINE(c)KE/Mansfelder Land

            Kommentar

            • Herbert
              Benutzer
              • 09.10.2012
              • 88

              #7
              Hallo allerseits
              Einige Anmerkungen zu Kriegsgräbern des 2.WK die auf Erkenntnissen aus der Arbeit an einer Datenbank der Opfer von Krieg und Gewalt meines Heimatortes beruhen. Die Anfrage bezog sich ja auf eine Beisetzung in der ehemaligen UdSSR und gerade dort war die Lokalisierung der Kriegsgräber aus verschiedenen Gründen schwierig bis unmöglich. Die unendliche Weite des Landes, fehlende Ortskenntnis und wohl auch die kyrillische Schrift machten damals die genauen Standortbeschreibungen für diejenigen, welche ihre „Kameraden“ beisetzen mußten nicht einfach. Zudem sollte man bedenken, daß solche Beisetzungen im oder am Rande des Kriegsgeschehens erfolgen mußten aber dennoch versucht man, ordentliche Begräbnisse abzuhalten denn die Kriegsmoral an der Front aber auch bei den Hinterbliebenen mußte aufrecht gehalten werden. Zu den Beisetzungen an der Front gab es verschiedene Möglichkeiten. Auch wenn in den vielen, mir vorliegenden Kondolenzschreiben und Gräberkarteikarten stets von Helden, Kriegs- oder Ehrenfriedhöfen die Rede ist waren dies zumeist irgendwo am Rande des Kampfgeschehens angelegte Gräber oder Grabfelder die etwas ausgeschmückt, beschriftet und für die Hinterbliebenen fotografiert wurden. Diese Beisetzungen könnte man als Erstbestattungen bezeichnen und die Lage dieser Gräber wurde vom direkten Vorgesetzten des/der Toten in die offizielle Verlustmeldung aber auch in die von ihm zu erstellenden Kondolenzschreiben an die Hinterbliebenen eingetragen. Solche Lagebeschreibungen lauteten z.B. „80 km östlich des Ladogasees am Südufer der Newa“ – „45 km südlich des Ortes ....... an der Bahnstrecke nach .......“ – „am Schulhof des Ortes .......“ – „auf dem Feld gegenüber des Bahnhofes des Ortes .......“ – usw. Das war aber immer noch die bessere Möglichkeit, schlimmer war wohl für die Hinterbliebenen, im Kondolenzschreiben lesen zu müssen, daß der Leichnam des Gefallenen wegen Vorstoß des Feindes nicht mehr geborgen werden konnte und im Feld verblieb. Zu den erwähnten Erstbestattungen, deren Lage nach dem Eingang der Verlustmeldung von der WASt mittels Karteikarte in die Gräberkartei eingetragen worden war gab es wieder Möglichkeiten. Nach dem Vorrücken der Wehrmacht kam mit der Nachhut eine Abteilung, welcher ein Gräberoffizier vorstand. Diese bettete die Toten aus den verstreut liegenden Kriegsgräbern auf neu angelegte Sammelfriedhöfe deren Lage nun wieder der WASt mitgeteilt wurden. Dort erstellte man eine neue Karteikarte (meist grün) mit den neuen Infos. Besonders nach 1943 wurde es mit dem Vorrücken der roten Armee aber zunehmend unmöglich, die Toten der Erstbestattungen umzubetten und sie verblieben dort. Nach Kriegsende dürften aber Erst- wie auch Zweitbestattungen von Wehrmachtsangehörigen im sogenannten Ostblock eher weniger Zuwendung erfahren haben weshalb es sicher eher Glück oder Zufall sein wird, dort ein Grab nach einem Foto aus der Kriegszeit heute noch so zu vorzufinden. Erst Jahre nach dem 2.WK begannen Bestrebungen, sich auch um die Gräber im Ostblock zu kümmern und besonders nach dem Zusammenbruch des Ostblockes und die damit verbundenen Öffnung der dortigen Archive ist es dem Volksbund bis heute möglich, verschollene Gräber zu finden, die Toten auf neue Kriegsgräberstätten umzubetten und Hinterbliebene zu informieren. Die obigen Beschreibungen können aber nur bruchstückehaft die damaligen Umstände der Kriegsbeisetzungen umschreiben denn so chaotisch und grausam wie der Krieg selbst wird mitunter auch der Umgang mit den Toten gewesen sein, man denke nur an die armen Seelen im Schützengraben, über die der Panzer hinweg rollte weshalb es nichts mehr beizusetzen gab.
              Mit traurigen Grüßen Herbert

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              • HindeburgRattibor
                Erfahrener Benutzer
                • 24.08.2011
                • 2908

                #8
                @Enry-Schmidt: Ich habe tatsächlich den Ort Znigri mithilfe des Forums lokalisieren können. Ich werde mal den Volksbund kontaktieren und irgendwann selbst nach Russland reisen. Auch mein Ururgroßvater liegt immernoch in Astrachan. Ich habe von der sowjetischen Akte seine Grablage erhalten. Vielleicht kann ich irgendwann meinen Urgroßonkel und meinen Ururgroßvater umbetten lassen.


                @Herbert: Vielen Dank für die Info. Ich hoffe, dass ich trotzdem das Grab finden werden kann.
                LG HindeburgRattibor

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