christliche Kirchenbücher und Juden.

[kp10th]

Hallo,

ich habe eine allgemeine Frage zu christlichen Kirchenbücher und Juden.

Es betrifft den Zeitraum ca.1750 bis ca. 1850.

In Kleinstädten/Gemeinden/Pfarreien in den keine jüdischen Einrichtungen (Synagogen) vorhanden sind und bestehende Synagogen zu weit entfernt waren, wo wurden Taufen, Heiraten und Beerdigungen eingtragen?

Wie wurde es zu dieser Zeit gehandhabt?

Viele Grüße

Klaus-Peter

[Svenja]

Hallo Klaus-Peter

Ich habe bisher nur dann jüdische Personen in christlichen Kirchenbüchern gesehen, wenn sie sich haben taufen lassen und/oder eine christliche Person geheiratet haben.
Meines Wissens gab es damals in kleineren Gemeinden meistens keine Synagogen, jedoch gab es Gebetsräume. Wenn es im Wohnort keinen gab, ging man in einen anderen Ort.
Allerdings denke ich, dass man deine Frage nicht allgemein beanworten kann, denn in jeder Herrschaft gab es andere Gesetze bezüglich jüdischen Personen, die sich oft änderten.

Gruss
Svenja

[kp10th]

Hallo Svenja,

Ja ich habe im Kirchenbuch den Taufeintrag und Hochzeitseintag gefunden. Daraus geht hervor das der Vater Jude ist und er Bräutigam auch jüdisch getauft wurde. Der Vater ist 1841 und die Mutter 1819 in Jeßnitz verstorben sind. Der Bräutigam wurde 1800 geboren, wo nicht aufgeführt. Meine Recherchen haben ergeben das erst1815 in Jeßnitz ein Gebetraum eingerichtet wurde. Von andere Gebetsräumen in Anderen orten ist nichts bekannt.
Ich weiß auch nicht so richtig welches Forum hier geeignet wäre.

Gruß
Klaus-Peter

[Svenja]

Hallo Klaus-Peter

Leider kenne ich mich gerade in dieser Gegend nicht aus mit jüdischen Quellen, ob und wo diese noch vorhanden sind oder ob sie sogar irgendwo online einsehbar sind. Bei familysearch sind keine jüdischen Matrikeln aus Jeßnitz oder Nachbarorten vorhanden, ich habe dort alle Variationen der Ortsangaben angeklickt.

Hier wird erwähnt, dass es damals bereits eine Synagoge gab.

https://www.xn--jdische-gemeinden-22b.de/index.php/gemeinden/h-j/1006-jessnitz-mulde-sachsen-anhalt

Der jüdische Friedhof ist bei findagrave verzeichnet:
https://de.findagrave.com/cemetery/2751752/memorial-search?cemeteryName=J%C3%BCdischer+Friedhof+Je%C3% 9Fnitz&page=1#sr-239198743

Landesarchiv Sachsen-Anhalt - Jüdisches Leben in Sachsen-Anhalt - eine archivische Spurensuche.

https://landesarchiv.sachsen-anhalt.de/onlineangebote/juedisches-leben-in-sachsen-anhalt-eine-archivische-spurensuche/uebersicht/

https://lha.sachsen-anhalt.de/onlineangebote/juedisches-leben-in-sachsen-anhalt-eine-archivische-spurensuche/landesherrliche-und-staatliche-regelungen

Namensannahme jüdischer Personen in Sachsen-Anhalt
ha.sachsen-anhalt.de/onlineangebote/juedisches-leben-in-sachsen-anhalt-eine-archivische-spurensuche/landesherrliche-und-staatliche-regelungen/personenstandsrecht-und-emanzipation/namensverzeichnis-der-israelitischen-einwohner-zu-sandersleben

1810 im Herzogtum Anhalt-Bernburg und 1812 im Königreich Preußen. Im Herzogtum Anhalt-Dessau dagegen erfolgte die Einführung bestimmter und bleibender jüdischer Familiennamen erst Jahre später aufgrund einer herzoglichen Verordnung vom 4. November 1821. Danach hatten die Justizämter die von den israelitischen Familienoberhäuptern innerhalb einer Frist von sechs Wochen gewählten Familiennamen in speziellen Verzeichnissen zu erfassen, die die Landesregierung mit einer amtlichen Bekanntmachung vom 23. Februar 1822 in der Ausgabe der „Herzoglich Anhalt-Dessauischen wöchentlichen öffentlichen Nachrichten“ vom 16. März 1822 publizieren ließ.

Verzeichnisse von den Mitgliedern der jüdischen Gemeinde zu Dessau, deren Zu- und Abgang - Enthät auch: Verzeichnisse der Schutzjuden in Jeßnitz und Raguhn. 1805-1848

https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=890384

https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=1325542

https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=1325543

https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=1325568

https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=1325569

Gruss
Svenja

[kp10th]

Hallo Svenja,

vielen Dank für die Infos.

Gruß
Klaus-Peter

[PetraZey123]

Im Oktober oder November 24 ist beim Genealogischen Kreis Siemens in Erlangen ein Vortrag über Ahnenforschung bei jüdischen Vorfahren. Falls es für dich nicht zu weit weg ist besorge ich den genauen Termin. Da darf jeder zum zuhören kommen. L.g

[kp10th]

Hallo PetraZey123,

vielen Dank für das Angebot. Leider muss ich ablehnen da ich in Schleswig-Holstein wohne und der Weg doch etwas weit ist. Nochmals Danke

Gruß
Klaus-Peter