Findelkind oder nicht

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  • Xaverl
    Benutzer
    • 17.04.2024
    • 15

    Findelkind oder nicht

    Werte Community,

    in meiner Familie sagt man sich, dass einer unserer Vorfahren ein Findelkind gewesen sei.

    Ich habe nachgeforscht und in seinem Heiratseintrag steht als Geburtsort "Linz, Findelhaus". (-> die Gebär- und Findelanstalt, siehe https://www.familia-austria.at/index...zer-findelhaus )
    In seinem Geburtseintrag 1865 (siehe Link anbei) steht bei seiner Mutter Franziska dabei "/:angeb.:/", falls ich das richtig entziffere. Das steht bei so ziemlich allen unehelichen Kindern hier dabei.
    Außerdem steht in der Spalte neben der Mutter eine Anna Weber als Heb.(Hebamme?) und Patin.

    Seine Mutter ist eine ledige und ledig gebliebene Dienstmagd aus Neukirchen a.d. Vöckla im Bezirk Vöcklabruck, das ein paar Jahre vorher durch eine Bahnlinie an die Landeshauptstadt Linz angebunden wurde.

    Nun die Frage, wie wahrscheinlich ist es, dass das Kind Andreas ein Findelkind ist? Meine Argumentation wäre ja, dass eine ledige Dienstmagd nicht einfach so 100km in die Landeshauptstadt fahren und dort ein Kind adoptieren würde. Allerdings weiß ich auch nicht, was der Zusatz "angeb." bedeutet. Bedeutet es "angebracht", im Sinne von sie hat das Kind mitgebracht? Oder "angeblich"? Denn so wie ich diese Gebär- und Findelanstalt verstanden habe, war das eben zum einen dazu da, Findelkinder hinzubringen, aber auch für mittellose Frauen zum Gebären.
  • Posamentierer
    Erfahrener Benutzer
    • 07.03.2015
    • 1065

    #2
    Hallo Xaverl, beim Namen der Mutter steht "angebl.", weil sie sich durch keine Papiere legitimieren konnte und der Pfarrer vermeiden wollte, einer falschen Frau ein Kind unterzuschieben. Da aber ein Name genannt wurde, kann es sich nicht um ein Findelkind handeln, denn sonst stünde kein Name bei der Mutter. Sie ist also zur Entbindung in die Anstalt - unter echtem oder falschen Namen und die Hebamme hat sich bereit erklärt, als Patin zu fungieren.
    Lieben Gruß
    Posamentierer

    Kommentar

    • Kaisermelange
      Erfahrener Benutzer
      • 09.11.2020
      • 1022

      #3
      Hallo Xaverl,
      ist bekannt, wo das Kind aufwuchs? Blieb es bei der Mutter oder Großeltern, oder wurde es zu "Pflegeeltern" abgegeben?
      Die Findlingsbögen und Geburtenprotokolle sind im OÖ Landesarchiv
      Das OÖ Landesarchiv ist eine serviceorientierte Kultureinrichtung des Landes Oberösterreich und ein wichtiger Dienstleister für das Amt der Oö. Landesregierung.

      Grüße Kaisermelange

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