Suche nach einem früh verstorbenen Kind, an das sich niemand erinnern will

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  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 6021

    Suche nach einem früh verstorbenen Kind, an das sich niemand erinnern will

    Guten Morgen!

    Hier habe ich eine Geschichte, die mich sehr beschäftigt. Vor längerer Zeit, vielleicht 20 oder 25 Jahre her, saß ich mit Eltern und Verwandten zusammen und es kam seitens der Geschwister meines Vaters das Gespräch auf ein Kind meiner Großeltern väterlicherseits, welches sehr früh verstorben sein soll. Von der Existenz dieses Kindes wußte ich bis dato nichts. Die Anwesenden konnten berichten, daß es sich um einen Sohn namens Christian handelte. Ich kann mich an die allgemeine Empörung erinnern, daß meine Großeltern die jüngste Tochter dann noch Christiane genannt haben. Recht schnell versuchten einige, das Thema zu beenden. Offenbar stellt ein früh verstorbenes Kind für manche Menschen etwas dar, über das man nicht sprechen darf. So erfuhr ich auch nicht, wie alt dieses Kind geworden ist. Merkwürdigerweise wird es in der von meinem Großvater verfaßten Familienchronik nicht erwähnt. In der seinerzeit noch existierenden Familiengrabstätte gab es auch keinen Grabstein für dieses Kind. Das Kind ist also ein Phantom.

    Meine Großeltern heirateten 1934. 1935 kam die erste Tochter zur Welt. 1936 die zweite. 1938 mein Vater. Mein Onkel wurde 1943 geboren. Vermutlich wurde also dieses verstorbene Kind frühestens 1939 geboren und spätestens 1942, also zwischen meinem Vater und meinem Onkel. 1948 kam zwar noch die jüngste Tochter zur Welt, aber es ist aus verschiedenen Gründen nicht wahrscheinlich, daß das verstorbene Kind zwischen meinem Onkel und meiner jüngsten Tante geboren wurde.

    Anfang des Jahres traf ich einen Vetter meines Vaters, Jahrgang 1939, der seine Kindheit hier im Dorf zugebracht hat. Er ist geistig topfit und ist, im Gegensatz zu den Geschwistern meines Vaters, auch nicht so verstockt wenn es um vermeintlich mit Schande behaftete Themen geht. Ihn fragte ich nach diesem Kind. Er bestätigte, davon zu wissen. Allerdings handelte es sich seinen Angaben zufolge um eine Tochter namens Katharina. Seine zwei Jahre ältere Schwester, ebenfalls geistig noch rege, hatte von dem Kind nichts gehört. Sie wurde allerdings auch recht früh "in Pension" geschickt und war demzufolge nicht vor Ort.

    Meine beiden ältesten Tanten kann ich nicht mehr befragen. Sie sind beide verstorben. Mein Onkel ist leider dement und wird mir auch nicht weiterhelfen können. Meine jüngste Tate hat sehr wenig Kontakt zur Familie und ich vermute, daß sie tatsächlich nichts weiß. Mein Vater bestritt kürzlich die Existenz eines verstorbenen Geschwisters, was er meiner Erinnerung nach vor 20 Jahren nicht getan hat. Zwischendurch war ich schon kurz davor, an meiner eigenen Erinnerung zu zweifeln. Hatte dieses Gespräch seinerzeit etwa gar nicht stattgefunden? Aber meine Schwester erinnerte sich ebenfalls daran, leider nicht mehr an Details.

    Wie soll ich nun vorgehen, um Licht ins Dunkel zu bringen? Mein Vater und alle seine Geschwister wurden in Braunschweig geboren, und zwar im Krankenhaus Celler Straße. Vermutlich, aber nicht zwingend, also auch das verschollene Kind. Wurden Geburten, die in einem Krankenhaus stattfanden, im für das Krankenhaus zuständigen Standesamt erfaßt? Oder war das Wohnsitzstandesamt der Eltern zuständig? Standesbeamter hier im Dorf war übrigans mein Großvater selbst, da er Bürgermeister war. Warum gibt es kein Grab? Angenommen, das Kind kam tot zur Welt, wobei es dann ja eigentlich keinen Namen erhalten hätte: was geschah mit totgeborenen Kindern? Wurden sie christlich beerdigt, so wie getaufte Kinder? Wurden sie überhaupt irgendwo amtlich und heute nachprüfbar erfaßt?

    Wer hat eine Idee?

    Vielen Dank und viele Grüße
    consanguineus
    Suche:

    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561
  • Luhada
    Erfahrener Benutzer
    • 17.09.2019
    • 375

    #2
    Vielleicht war es ein Frühchen / Sternenkind , das die Bedingungen für einen Eintrag als Person im Geburtsregister/Sterberegister nicht erfüllte und entsprechend "entsorgt" wurde.
    LG von mir
    ---------------------------------------------------

    Kommentar

    • Carolien Grahf
      Erfahrener Benutzer
      • 26.03.2021
      • 895

      #3
      Hallo

      in diesem Fall würde ich mir eine Kopie des Familienbuches der Familie "Nachname Grossvater/Nachname Grossmutter" bestellen.
      Sofern das Kind lebend zur Welt kam und dann erst verstorben ist, sollte es dort zu finden sein. War es eine Totgeburt, wohl eher nicht.
      Alternativ -sofern online vorhanden - die Geburtsurkunden von Braunschweig duchblättern.

      Auf diese Weise (Familienbuch) fand ich heraus, dass mein Vater nicht der Älteste - wie alle immer behauptet haben - sondern der Zweitälteste gewesen ist.
      Der grosse Bruder kam im 6ten Monat zur Welt, wog 500g und lebte 13 Tage. Natürlich haben solche Frühchen in 1936 nicht überlebt.
      Als ich nach diesem Kind fragte haben alle Betroffenen nur abgewunken, verlegen gelacht und verkündet: "Das war nichts mit dem. Der kam nichtmal richtig zur Welt."
      Diese Art nicht oder nicht mehr lebende Kinder totzuschweigen kenne ich auch aus anderen Zweigen meiner Familie. Auch aus genau dieser Generation.
      Meiner Erfahrung nach hat man solchen Kindern nicht lange oder erst gar keine Bedeutung beigemessen. Es war quasi "üblich" das nicht alle das Erwachsenenalter erreicht haben.
      Als ich mal nach dem Namen des Kindes fragte wusste keiner die richtige Antwort. Nachdem ich es durch seine Geburtsurkunde auflöste murmelten sie lediglich: ja, kann sein. Ist doch egal.
      Diese Art der "Gleichgültigkeit" hat wohl tatsächlich mit der Zeit und einstigen Gepflogenheiten zu tun. Es wäre auch niemand auf die Idee von "Sternenkinder" gekommen.
      Auch Fehl- und Frühgeburten waren damals nichts anderes als Klinikabfall.
      Will sagen: eine gewisse Sensibilität diesen Kindern gegenüber entwickelte sich wohl erst mit der Generation 50/60er Jahre oder vielleicht erst noch später.

      Kliniken hatten für gewöhnlich ihre eigenen Geburtsregister und meldenten dem Standesamt lediglich, dass Frau XY ein kind bekommen hat.
      Die Eintragung wurde eigentlich von dem Elternteil, meist dem Vater, veranlasst. Kinder die bei Geburt nicht gelebt haben wurden weder eingetragen noch beerdigt.
      Konkrete Klinikmeldungen kenne ich nur aus Sterbeurkunden.

      Kommentar

      • consanguineus
        Erfahrener Benutzer
        • 15.05.2018
        • 6021

        #4
        Vielen Dank für Eure Antworten! Nun eine ganz blöde Frage: wo bestelle ich eine Kopie des Familienbuches? Wo wird so etwas archiviert?
        Suche:

        Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
        Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
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        • Carolien Grahf
          Erfahrener Benutzer
          • 26.03.2021
          • 895

          #5
          Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
          Vielen Dank für Eure Antworten! Nun eine ganz blöde Frage: wo bestelle ich eine Kopie des Familienbuches? Wo wird so etwas archiviert?
          Das Familienbuch war ein Personenstandsbuch, das von Amts wegen nach jeder Eheschließung beim Standesamt geführt wurde. Es enthielt Angaben über die Ehegatten, die Eheschließungsdaten, die Namensführung der Ehegatten, Eltern und Kinder der Ehegatten und über die Beendigung der Ehe. Mit Inkrafttreten der Novellierung des Personenstandsgesetzes am 1. Januar 2009 ist die Anlegung des Familienbuches entfallen.
          Die bis zum 31. Dezember 2008 angelegten Familienbücher werden gem. § 77 Abs. 2 Personenstandsgesetz als Heiratseinträge fortgeführt und befinden sich der zuständigen Stelle, in der die Ehe geschlossen wurde.​

          Du musst demnach den Heiratsort deiner Grosseltern kennen und sich an das heute zuständige Standeasamt wenden. Oft geht das online. Dieses "Familienbuch" nennt sich heute " Auszug aus dem Eheregister".

          Kommentar

          • consanguineus
            Erfahrener Benutzer
            • 15.05.2018
            • 6021

            #6
            Vielen Dank, Carolien Grahf, das ist sehr interessant! Der Heiratsort meiner Großeltern ist bekannt. Mal schauen, was das Standesamt zu bieten hat...
            Suche:

            Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
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            • Zita
              Moderator
              • 08.12.2013
              • 6462

              #7
              Hallo consanguineus,

              eine Forscherkollegin, die nach dem Verbleib ihrer Anfang der 1960er Jahre in Wien als Neugeborenes verstorbenen Schwester suchte, hat erzählt, dass lt. Krankenhaus diese Kinder gemeinsam mit einem gleichzeitig verstorbenen (nicht verwamdten) Erwachsenen begraben wurden. Wie das in der Praxis funktionierte, wusste man nicht - man hat das halt so gemacht...

              In meiner Familie war es auch "verboten", über tote Kinder zu reden - das tut man nicht. Ich wünsche dir, dass du Licht in diese traurige Geschichte bringen kannst.

              LG Zita

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              • Lierhaus
                Benutzer
                • 01.02.2024
                • 47

                #8
                Ich habe bei meinen Großeltern väterlicherseits ein auf den Punkt gleiches Ereignis, ein 10. Kind namens Martin, ein jüngster, früh verstorbener Bruder meines Vaters. Meine eingeheiratete Mutter wusste das, weil sie immer das ganze "Familienwissen" hatte. Es lebt nur noch eine Schwester meines Vaters und die will ich nicht fragen, weil ich etwas, was ich selbst als traurig empfinde, nicht ansprechen mag. Wenn es einen Vornamen gibt, gibt es vielleicht eine Taufe und einen Taufeintrag. In meiner Ahnenblatt-Datei habe ich einer Vollständigkeit halber diesen Martin als um 1939 geboren und früh verstorben eingetragen, so wie ich alle nachweisbaren totgeborenen und frühverstorbenen Familienangehörigen eingetragen habe und das sind bei der früher hohen Kindersterblichkeit recht viele.

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                • Horst von Linie 1
                  Erfahrener Benutzer
                  • 12.09.2017
                  • 21511

                  #9

                  Und Bild 19.
                  Im Geburtsregister findet man Totgeburten von 1963 nicht. Nach meiner Erinnerung auch nicht im Zeitraum davor (1874-1963).
                  Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
                  Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
                  Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

                  Und zum Schluss:
                  Freundliche Grüße.

                  Kommentar

                  • consanguineus
                    Erfahrener Benutzer
                    • 15.05.2018
                    • 6021

                    #10
                    Zitat von Horst von Linie 1 Beitrag anzeigen
                    Im Geburtsregister findet man Totgeburten von 1963 nicht. Nach meiner Erinnerung auch nicht im Zeitraum davor (1874-1963).
                    Ich weiß nicht, ob es sich um eine Totgeburt gehandelt hat. Immerhin kursieren ja Namen für das Kind. Also wird es vermutlich gelebt haben. Ich denke nicht, daß man in den 1940er Jahren berfeits so spirituell war, totgeborenen Kindern Namen zu geben.

                    Wie auch immer: das Kind muß ja beerdigt worden sein. Ich sehe immer wieder, schon im 17. Jahrhundert, daß es in Kirchenbüchern Beerdigungseinträge für totgeborene Kinder gibt, also solche, die nicht einmal die Taufe empfangen haben. Und dennoch christlich beerdigt. Sollte das im 20. Jahrhundert grundsätzlich anders gehandhabt worden sein? Meine Mutter, die im medizinischen Bereich tätig war erzählte, daß man in Geburtskliniken Totgeburten noch in den 1960ern einfach "entsorgt" habe. Aber das kann ich nicht so recht glauben.

                    Suche:

                    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
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                    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
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                    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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                    • Carolien Grahf
                      Erfahrener Benutzer
                      • 26.03.2021
                      • 895

                      #11
                      Es ist tatsächlich so, dass Totgeburten bestattet werden müssen, wenn sie zum Zeitpunkt ihrer Geburt schwerer als 500 gr gewesen sind. Die "Sternenkinder" werden von den betreffenden Kliniken verbrannt und die Urnen in Gemeinschaftsgräbern beigesetzt. Den Eltern entstehen dabei keine Kosten.
                      Alle anderen Totgeburten sind Klinikabfall (biologischer Müll) und werden wie alles andere das von einem Patienten heraus geholt oder weg geschnippelt wurde, verbrannt. Das bedeutet, dass alle Kinder die zum Zeitpunkt ihrer Geburt weniger als 500 gr gewogen haben, als Fehlgeburt gelten.
                      Je nachdem wo man lebt (Bundesland in Deutschland ist gemeint) kann man um die Fehlgeburt bitten, weil es keine Leichen sind; und sie mit nach Hause transportieren und irgendwo selbst und eigenständig beisetzen, wo auch immer man mag. Das kann im eigenen Garten oder in einem bestehenden Grab sein oder auch zu Hause aufbewahren.
                      In Sachsen hat man sich geeinigt, dass auch abgetriebene Föten beerdigt werden müssen, wenn die Eltern das wünschen. Allerding nur in einem Anonymen Sammelgrab.
                      Zuletzt geändert von Carolien Grahf; 20.04.2024, 22:48.

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                      • Gastonian
                        Moderator
                        • 20.09.2021
                        • 4307

                        #12
                        Hallo consanguineus:

                        Der Horst weist ja darauf hin, daß die Totgeburten in Rüdesheim 1963 im Sterberegister, aber nicht im Geburtsregister, verzeichnet wurden. Das deckt sich mit deiner Feststellung, daß die Totgeburten schon im 17. Jahrhundert Beerdigungseinträge erhielten.

                        Im 19. Jahrhundert diente die "Entbindungsanstalt Marburg" anscheinend dazu, Lehrmaterial an den Anatomielehrstuhl der Universität zu liefern - unverheiratete Mütter aus Frankenberg wurden oft nach Marburg zur Entbindung geschickt, und falls Kind und/oder Mutter starb, wurde die Leiche nicht begraben, sondern "zur Anatomie geschickt" - einen Eintrag im Beerdigungsbuch Frankenberg erhielten sie aber doch.

                        VG

                        --Carl-Henry

                        P.S.: Es freut mich, daß Du hier trotz des "katastrophalen" Neuerscheinungsbilds des Forums weitermachts!
                        Wohnort USA

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                        • consanguineus
                          Erfahrener Benutzer
                          • 15.05.2018
                          • 6021

                          #13
                          Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
                          P.S.: Es freut mich, daß Du hier trotz des "katastrophalen" Neuerscheinungsbilds des Forums weitermachst!
                          Was soll ich denn machen, Carl-Henry? Es gibt ja für uns Ahnenforscher nur dieses eine Forum. Da muß ich als Ü50 mich an das unkomfortable neue Outfit wohl oder übel gewöhnen müssen...

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                          • Fireangel
                            Erfahrener Benutzer
                            • 04.06.2023
                            • 140

                            #14
                            Ich finde das Thema sehr spannend, das du hier ansprichst. 3 meiner 4 Großelternpaare erzählten mir in meinen Jugendjahren recht offen, dass jeweils mindestens ein Geschwisterchen im Kindesalter verstorben war oder es Totgeburten gab. bei einer Oma weiß ich, dass es neben den 5 überlebenden Schwestern auch noch weitere Schwangerschaften gab (die die Urgroßmutter gegenüber den Töchtern aber nicht thematisierte). Persönlich ist meine Familie immer noch auf der Suche zweier Kinder aus der Wiener Zeit meiner Urgroßeltern väterlicherseits, von denen mir meine Oma sogar erzählte, dass über diese beiden öfter mal in der Familie gesprochen wurde und sie immer wieder disebezüglich etwas herauszufinden versuchte. Leider bin ich noch nicht viel weiter gekommen - mein Vater würde sich sehr freuen, mehr zu erfahren. Lt meiner Oma sind sie angeblich im Kleinkindalter an einer Infektionskrankheit gestorben (möglicherweise Diphterie).

                            PS: die demente Oma meines Mannes hat - gerade was Familiengeschichte angeht - unglaublich lichte Momente. Ich habe bei den Besuchen manchmal spannende Dinge erfahren. Sie ist die letzte ihrer Generation. Wenn sie Bilder betrachtet, fängt sie manchmal wie ein Buch zu erzählen an....

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                            • hmpfchen
                              Neuer Benutzer
                              • 15.04.2024
                              • 1

                              #15
                              Beim Lesen kam mir irgendwie spontan der Gedanke, ob das Kind evtl. eine Behinderung gehabt haben könnte und sich deshalb niemand erinnern möchte. Wenn es dann in eine "Heilanstalt" gegeben wurde und dort verstarb, gab es im Heimatort auch keinen Sterbeeintrag.

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