Vertrauenswürdigkeit von Sekundärquellen (z.B. Ortsfamilienbücher)

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  • hessischesteirerin
    Erfahrener Benutzer
    • 08.06.2019
    • 1460

    #16
    ich könnte grade weinen, denn mir liegen 2 OFB vor.

    In dem OFB des Sterbeortes meines Ahnes steht bei Geburt ca*1748
    und der Geburtsort, den ich auch in anderen Einträgen bereits gelesen habe.

    Nun habe ich das OFB des Geburtsortes vorliegen, in großer Hoffnung, weiter zukommen und hier steht nun ein komplett anderes Geburtsjahr - *1721 - somit wäre er bei seinem Tode 92 Jahre gewesen

    Seine Eltern sind nur kurz erwähnt, er war wohl mit 9 Jahren bereits Vollwaise.
    Mehr ist über ihn im Buch nicht zu finden. Das Sterbedatum seiner Mutter ist notiert, von seinem Vater weiß ich nur ca-Daten, daher geh ich davon aus, dass dieser nicht in entsprechenden Ort gestorben ist.

    Insofern kann ich nur raten immer alles doppelt zu checken. ich geh jetzt beide Kirchenbücher nach meinem Ahnen absuchen

    Viel weiter werde ich leider auch nicht kommen, da ich weder weiß, wie seine Mutter mit Nachnamen hiess, noch, woher sein Vater stammte

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    • Malte55
      Erfahrener Benutzer
      • 02.08.2017
      • 1625

      #17
      Moin,
      was gibt es da zu weinen? Schlimmer wäre doch wenn beide OFB identisch wären und du hättest darauf vertraut!

      Für eines meiner OFB habe ich etwa 5 Personen in anderen Kirchenbüchern ausmachen können die mit >gebürtig aus< bezeichnet wurden. Auf Anhieb konnte ich fast keinen finden, 2 bleiben weiterhin erstmal fraglich.
      Und der Hit war die in deren Sterbeurkunde ihr Vater genannt wurde und auch alle 3 Ehemänner. In der fraglichen Zeit und mit dem 1. Namen(Vater) aus der Sterbeurkunde, nichts zu finden. Bei der Heirat mit dem 3. Ehemann erscheint sie mit dem 2. Namen(Stiefvater), bei 1. und 2. Heirat erscheint als Zugabe ein 3. Name(Alias). Aber alles zusammengefaßt und überpüft ist sie tatsächlich dort geboren, nur eben unter dem 4. Namen(Mutter).
      Aber was ich damit sagen will, nicht immer erscheint die gesuchte Person unter dem Namen den man annimmt.
      LG Malte

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      • Alter Mansfelder
        Super-Moderator
        • 21.12.2013
        • 3700

        #18
        Guten Morgen zusammen,

        Angaben aus Ortsfamilienbüchern habe ich übernommen, aber stets als nicht überprüft gekennzeichnet, solange ich sie nicht am Original verifiziert hatte.

        Wie bereits gesagt wurde: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Das gilt ebenso für Originalquellen, wenn sie zweifelhafte Angaben enthalten. Alle sind nur von Menschen gemacht, und Menschen machen nun mal auch Fehler.

        Es grüßt der Alte Mansfelder
        Gesucht:
        - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
        - Tote Punkte in Ostwestfalen
        - Tote Punkte am Deister und Umland
        - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
        - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
        - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

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        • hessischesteirerin
          Erfahrener Benutzer
          • 08.06.2019
          • 1460

          #19
          Zitat von Malte55 Beitrag anzeigen
          Moin,
          was gibt es da zu weinen? Schlimmer wäre doch wenn beide OFB identisch wären und du hättest darauf vertraut!

          Mit diesen Daten laufe ich ins Leere, es gibt keinerlei Anhaltspunkte, woher die Ahnen nun stammen. Dabei ist das für mich die wichtigste Linie.

          Im besagten OFB gibts es auch so viele Fehler, daher bin ich froh, dass ich immer Daten in den KB's abgleiche

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          • christiannette1
            Benutzer
            • 26.09.2023
            • 8

            #20
            Diese Diskussion hier ist zwar schon etwas älter, aber gerade sehr hilfreich für mich. Ich habe erst vor kurzem begonnen mit der Ahnenforschung. Auch bin ich sehr interessiert an Seitenlinien.

            Mittlerweile habe ich ich eine Datenbank angelegt und versuche, die mir bekannten Daten aus Ahnentafeln zu verifizieren. Nun bin ich auch über die Ortsfamilienbücher gestolpert und dachte schon, au fein, verlässliche Abschriften aus Kirchenbüchern. Aber Hilfe! Schon in der Generation meiner Großmutter stimmt vieles nicht. Und da geht es nicht um ein paar Zahlendreher, sondern gleich um noch nie gehörte Geschwister, fehlende Geschwister etc. Darüber wurde in der Familie so viel überliefert, dass ich das gut beurteilen kann.

            Diese Daten werde ich definitiv nur gut erkennbar markiert in meine Datenbank übernehmen. Und um sie zu verifizieren muss ich dann wohl doch mal eine Reise zum Archiv antreten, da leider noch keine Digitalisate vorliegen. Die Daten, die ich gerade bearbeite, stammen aus Hessen, wo schon viel digitalisiert wurde, nur leider nicht aus den relevanten Orten.

            VG Christine

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            • Sedulus
              Erfahrener Benutzer
              • 11.11.2018
              • 967

              #21
              Hallo Christine,

              ich sag es mal so, ein OFB ist kein Garant auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Da steht immer noch das Individuum Mensch dahinter und Menschen machen eben Fehler, siehe auch die im Internet bei diversen Anbietern stehenden Stammbäume.
              Ich würde eh jeder, jedem ans Herz legen, wenn man weiß was man denn für eine Art Ahnenforschung betreiben möchte, sich selbst ein OFB anzulegen.
              Gerade bei der Familienforschung welche doch sehr in die Breite gehen kann, kann dies von Nutzen sein, da es von Ort zu Ort immer mal wieder Überschneidungen bei den Familien gibt und da fängt man dann wieder bei 0 an.
              Gerade wenn man vielleicht neue Hinweise bekommt, wo man eventuell eine oder zwei Generationen noch zurückkommt, ist dass dann sehr ärgerlich, wenn man erneut das KB durchkämmen darf. Ich weiß wovon ich rede.

              Schöne Grüße
              Peter
              Auf der Suche nach den Familien

              Neugebauer, Wax, Metzner, Tillmann, Neumann, Klein, Siegert und Klose

              in Schlesien, und den Familien

              Kral, Schulz (Sulc), Pawelka, Soboda, Tregler/Trägler, Mareček, Frisch, Heyack, Buda, Schwipp, Beyer und Titl

              im Sudetenland.

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              • Andre_J
                Erfahrener Benutzer
                • 20.06.2019
                • 2013

                #22
                Zitat von Sedulus Beitrag anzeigen
                Hallo Christine,

                ich sag es mal so, ein OFB ist kein Garant auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Da steht immer noch das Individuum Mensch dahinter und Menschen machen eben Fehler,
                Stimmt schon, aber auch hinter Kirchenbüchern und Standesamtsregistern stehen ebenso Menschen, die damals genausogut Fehler gemacht haben. Man muß sich halt seine eigene Meinung zu den vorliegenden Daten bilden.

                Gruß,
                Andre

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                • Sedulus
                  Erfahrener Benutzer
                  • 11.11.2018
                  • 967

                  #23
                  Zitat von Andre_J Beitrag anzeigen

                  Stimmt schon, aber auch hinter Kirchenbüchern und Standesamtsregistern stehen ebenso Menschen, die damals genausogut Fehler gemacht haben. Man muß sich halt seine eigene Meinung zu den vorliegenden Daten bilden.
                  Ja, und dass nicht mal zu knapp.
                  Da gebe ich dir voll und ganz recht.
                  Auf der Suche nach den Familien

                  Neugebauer, Wax, Metzner, Tillmann, Neumann, Klein, Siegert und Klose

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                  Kommentar

                  • consanguineus
                    Erfahrener Benutzer
                    • 15.05.2018
                    • 5896

                    #24
                    Hallo Christine,

                    es gibt unter den OFB und Online-OFB solche und solche. Ich habe grundsätzlich einen Mordsrespekt vor Menschen, die ein derartiges Werk erstellt haben. Der Respekt steigert sich dann noch ins Unermessliche, wenn die Recherche sorgfältig war. Das ist aber nicht immer der Fall. Ich meine damit nicht Fehlinterpretationen von schlecht lesbaren Zahlen oder so etwas, sondern eher Dinge wie vorschnelle Zuordnung von namensgleichen Personen.

                    Während ein Familienforscher sich zu einem Spezialisten für seine Familie entwickelt, häufig auch durch Auswertung von Quellen, die über die Kirchenbücher hinausgehen, kann der Ersteller eines OFB diese in die Tiefe gehende Arbeit wegen verschiedener Restriktionen in der Regel kaum leisten. So ist er eher der Generalist, der sich mit allen Familien eines Ortes beschäftigt, aber nicht so intensiv wie der Familienforscher mit seiner eigenen Familie.

                    Jeder Familienforscher wird an einen Punkt kommen, an dem er Fehler in OFB entdeckt. Habe ich auch schon häufig erlebt. Bei Online-OFB kann man relativ leicht Kontakt zu dem Ersteller aufnehmen und auf den Fehler hinweisen oder auch etwas ergänzen. Man sollte annehmen, daß sich Ersteller von OFB sich wie verrückt über derartige Hinweise freuen, wenn sie höflich formuliert, anständig begründet und mit Quellen gefüttert sind. Aber das ist leider ein Irrtum. Mitunter werden die Fehler behoben, aber oftmals kommt noch nicht einmal eine Reaktion. In der Folge schreiben viele Forscher, die den bequemen Weg bevorzugen und nicht so gerne Originalquellen lesen, diesen Fehler ab.

                    Fazit: OFB können lediglich eine Unterstützung der quellenbasierten Arbeit darstellen. Mir persönlich wäre es zu unsicher, sich zu 100 Prozent auf sie zu verlassen. Ich würde jede Angabe am Original nachprüfen.

                    Viele Grüße
                    consanguineus
                    Suche:

                    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

                    Kommentar

                    • Sedulus
                      Erfahrener Benutzer
                      • 11.11.2018
                      • 967

                      #25
                      Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen

                      Fazit: OFB können lediglich eine Unterstützung der quellenbasierten Arbeit darstellen. Mir persönlich wäre es zu unsicher, sich zu 100 Prozent auf sie zu verlassen. Ich würde jede Angabe am Original nachprüfen.
                      Hallo,

                      sofern man an ein Original ran kommt, was für z.B. Schlesienforscher ja nicht immer sehr einfach ist. Drum ist man ja dann auch froh, wenn man Glück hat und es OFB`s aus der Suchregion gibt.


                      SG
                      Peter

                      Auf der Suche nach den Familien

                      Neugebauer, Wax, Metzner, Tillmann, Neumann, Klein, Siegert und Klose

                      in Schlesien, und den Familien

                      Kral, Schulz (Sulc), Pawelka, Soboda, Tregler/Trägler, Mareček, Frisch, Heyack, Buda, Schwipp, Beyer und Titl

                      im Sudetenland.

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                      • consanguineus
                        Erfahrener Benutzer
                        • 15.05.2018
                        • 5896

                        #26
                        Hallo Peter,

                        mit "Original" meine ich nicht zwingend das Original aus Papier, sondern ersatzweise auch eine Verfilmung desselben. Wenn es ein OFB gibt, muß es ja auch Quellen geben, die der Ersteller benutzt hat.

                        Viele Grüße
                        consanguineus
                        Suche:

                        Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                        Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                        Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                        Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                        Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                        Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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                        • Sedulus
                          Erfahrener Benutzer
                          • 11.11.2018
                          • 967

                          #27
                          Hallo consanguineus,

                          das ist mir schon bewusst.
                          Aber gerade an Filme kommt man da auch nicht so ohne weiteres dran (ich spreche da immer von Schlesien).
                          Und manche Forscher hüten diese wie einen Schatz und sind nicht gerade freigiebig was die Filme angeht. Und in den Archiven gerade was den Kreise Neiße angeht, schaut es da auch eher mau aus. Da muß man dann schon wissen wie und wo man an die Filme der Mormonen kommt.

                          SG
                          Peter
                          Auf der Suche nach den Familien

                          Neugebauer, Wax, Metzner, Tillmann, Neumann, Klein, Siegert und Klose

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                          • Sbriglione
                            Erfahrener Benutzer
                            • 16.10.2004
                            • 1296

                            #28
                            Hallo Skandinavierin,

                            ich denke, dass man in Bezug auf die Glaubwürdigkeit solcher Quellen letztlich eine große Bandbreite hat:

                            manche Schreiber von OFB haben mindestens teilweise sehr "schlampig" gearbeitet oder sehr lückenhaft (so kenne ich beispielsweise ein gedrucktes OFB, in dem immer mal wieder Vor- und Nachnamen falsch gelesen wurden und es deutlich zu häufig zu falschen Verknüpfungen von Kindsgeburten mit den zugehörigen Eltern gekommen ist (ein Häusling und ein Ackermann sollten in der Regel doch unterschiedliche Personen gewesen sein) und mindestens ein Online-OFB, in dem es gleichfalls vergleichbare Fehler gibt und das zudem bis heute sehr unvollständig ist (leider steht da mein Name mit drunter, weil ich dem Ersteller um schlimmeres zu verhüten und weil ich meine eigenen langjährigen Vorarbeiten für ein OFB des Ortes nicht komplett umsonst gemacht haben wollte, meine eigenen Ergebnisse mit zur Verfügung gestellt habe).
                            Bei einem weiteren, vor Jahrzehnten von einem Forscher noch ohne Computer mit Schreibmaschine erstellten und an Archive und Bibliotheken verteilten OFB (das zwar ebenfalls unvollständig und fehlerbehaftet ist, bei dem aber der Autor sich intensiv auch um Bezüge zu anderen Orten gekümmert und zahlreiche Informationen zu einigen Familienlinien durch Anschreiben an andere Forscher mit eingebracht hat) stimmt leider ausgerechnet die Jahresangabe im Sterbeeintrag einer für mich ziemlich zentralen Person nicht - mit der Folge, dass meine Anfrage an das zuständige Standesamt leider vergeblich war. Im letzteren Fall ärgere ich mich bis heute, dass ich den Eintrag selbst (auf den ich durch das OFB aufmerksam geworden war) zwar im Original-Kirchenbuch gefunden und abfotografiert habe, ohne aber dort auf das Sterbejahr zu achten (wenn ich das nicht irgendwo handschriftlich notiert und schlicht noch nicht wiedergefunden habe).

                            Einige OFB sind aber nach meinem Eindruck richtig gut gemacht und dadurch sehr wohl glaubwürdig (das sind insbesondere solche, bei denen Patenschaften und andere Akten mit genannt und berücksichtigt wurden). In jedem Fall sollte man aber selbst dann alles, was für einen selbst wirklich wichtig ist, am besten anhand der Originale überprüfen und idealerweise auch noch die Nachbarorte und mögliche gegenläufige Patenschafts-Einträge suchen (ich selbst habe erst durch eine eindeutige Patenschaft feststellen müssen, dass ich bei einer Familie über mehrere Generationen hinweg die falschen "Vorfahren" gesucht und gefunden hatte).

                            Beste Grüße!
                            Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
                            - rund um den Harz
                            - im Thüringer Wald
                            - im südlichen Sachsen-Anhalt
                            - in Ostwestfalen
                            - in der Main-Spessart-Region
                            - im Württembergischen Amt Balingen
                            - auf Sizilien
                            - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
                            - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

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