Im Jahr 1768 hat ein Pfarrer im Kirchenbuch dokumentiert und handschriftlich signiert, dass er ein zweigeschlechtliches Federvieh gefunden habe, das nicht nur Eier wie ein Huhn legen konnte, sondern auch wie ein Hahn ausgestattet war.
Wie gut, dass es Kirchenbücher gab, in denen Derartiges für die Nachwelt erhalten werden konnte. Screenshot 2024-11-13 121749.png
Wurde etwa zum 30. Todestag ein Gedenkgottesdienst abgehalten? Und daher der Tod nochmal vermerkt???
War er eine "Persönlichkeit" des Ortes?
Ne - die Eintragungen zu der Zeit bestehen im Grunde aus einer handvoll Wörtern... meist fehlen Tode generell, pro Jahr 3-5 Tode im Schnitt - sowas wie Gedenkgottesdienste finden keinerlei Erwähnung.
Ich wusste noch gar nicht, dass in älteren deutschen Zeitungen so häufig über das Pabstorf in der Region Halberstadt berichtet wurde...
Hier ein durchaus typischer Artikel aus den "Halleschen Neuesten Nachrichten" vom 29.04.1928:
"Pabstorf. Zu welchen Grotesken der Grenzwirrwar infolge der deutschen Kleinstaaterei führt, zeigt die Tatsache, dass hier in Pabstorf die preussisch-braunschweigische Grenze mitten durch das Haus des Kaufmanns Ziegenberg geht. In dem Haus wohnten zwei betagte Schwestern, die kurz nach einander starben. Der Tod der älteren Schwester musste dem preußischen Gemeindevorsteher gemeldet werden, der Tod der anderen Schwester, die in der braunschweigischen Hälfte des Hauses gestorben war, nach Braunschweig. Es geht oft seltsam zu im deutschen Vaterland".
Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
- rund um den Harz
- im Thüringer Wald
- im südlichen Sachsen-Anhalt
- in Ostwestfalen
- in der Main-Spessart-Region
- im Württembergischen Amt Balingen
- auf Sizilien
- Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
- Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen
1668
[...]daß in diesem Jahr d 26 Sontag nach Trinitatis, zwar der 15. Novembr Claus Kluver, Jost Sohn aus Wanteroh mit Dorothea Stahls sel. Osias Stahls zu Cabelhorst, Tochter die grob schwanger nach Rensefelde gelaufen, und sich daselbst trauen lassen. Waß davon zu halten?
leider beginnen die Aufzeichnungen in Rensefeld erst ca 100 Jahre später. Ich wüßte ja gern, wie der dortige Pfarrer die Trauung notiert hat.
Habt ihr schon einmal interessante Kombinationen gefunden z.B. Herr Jäger wohnhaft in der Adresse Wald oder eine Frau Fischer wohnhaft in der Adresse Am See etc.
Ich leider nicht.
Herzliche Grüße
Andrea
Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.
Habt ihr schon einmal interessante Kombinationen gefunden z.B. Herr Jäger wohnhaft in der Adresse Wald oder eine Frau Fischer wohnhaft in der Adresse Am See etc.
Ja, wir haben.
Links oben Mein Vorfahre Sebastian Fischer ("Vischer"), gestorben an 6.4.1653 am (Hallstätter-)See:
Bereits er, aber auch mehrere Generationen seiner Nachkommen im Mannesstamm (also Fischer mit Nachnamen), lebten von der Fischerei.
Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.
Mir ist ein sehr lustiger bzw. interessanter Brief aus einem Gerichtsbuch des Amtes Harzburg unter gekommen, bei dem leider der Name des Absenders zu ausgeblichen ist, um wirklich lesbar zu sein und das Datum ebenfalls. Die Zeit dürfte aber um das Jahr 1750 herum gewesen sein.
Kurz zusammengefasst: der Briefeschreiber fürchtet, einen seiner besten Knechte mitten in der Erntezeit für eine Vorladung vor das Gericht Harzburg zu verlieren und lässt fragen, ob die die Sache nicht noch ein wenig warten könne.
Als Hintergrund für die Vorladung vermutet er, dass die Sache "etwa wegen meiner abgeschafften liederlichen Französin herrühret" und er wolle nur schon im Voraus melden, "dass dieses Mensch ein solches ärgerliches Leben hier geführet, dass mich zum höchsten verwundere, warumb die Geistlichkeit zusambt der Obrigkeit, da ich es doch gemeldet, solche hier im Gericht dulden können, da sie
1. einen meiner Knechte quo Modo (ist Gott bekannt) an sich gezogen un ihn auf solche Weise zur fleischligen Vermmischung persuadiret, er solte sich nur nicht fürchten - in 24 Stunden könnte sie schon alles wieder abtreiben. Zeugen sind da, gegen welche es der Knecht also gesagt.
2. da sie also besagtem Kerl dies so viel vor ihm als einem armen Teufel incediret und gebeten habe, ihn zu perderieren. Dieser Bursche ist schon so unglücklig, daß ihn seine Vormünder um das betgen Verläßenschaft seiner Eltern betrogen haben, welchen Trost er vor ohngefehr 19 Tagen erfahren, als er nach Blankenburg gewesen und etwas Geld holen wollen. Ich habe dann vor ihn geschrieben, ob nicht etwas noch zu erben, es wird aber hart halten, zu geschweigen was an Unkosten noch herkommen werde".
(...)
"So ersuche dann auch zum Inständigsten, das gartige Mensch von hier wegschaffen zu lassen, damit das noch währende ärgerliche Leben mit meinem Knecht aufhören möge. Ich habe Todeseifer davon und würde ihn schon fortgejaget haben, wenn es nicht in der größten Arbeitszeit wäre" (...).
So weit dazu.
Ich fand den Text sehr witzig und werde mir insbesondere das Wort "Todeseifer" ganz bestimmt merken!
P.S.: die Quelle: niedersächsisches Landesarchiv Wolfenbüttel, 21 Alt Nr. 1134, S. 342)
Zuletzt geändert von Sbriglione; 04.12.2024, 08:32.
Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
- rund um den Harz
- im Thüringer Wald
- im südlichen Sachsen-Anhalt
- in Ostwestfalen
- in der Main-Spessart-Region
- im Württembergischen Amt Balingen
- auf Sizilien
- Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
- Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen
Liebe Mitleute, Forscher, Leidende und Fundmachende.
ich habe lange überlegt, ob meine heute in einem ganz harmlos daherkommenden Kirchenbuch entdeckte Tatsache denn auch einen ausreichenden Grund für einen Post im "humoris causa" - Thread darstellt.
Aber nach einer Ladung Genealogamin (wer es nicht kennt, möge es hier suchen) zu Tee und Plätzchen war es mir klar: diese Genugtuung kann ich nur mit Euch teilen.
Mein Mann hat garnichts-hoch-drei mit Ahnenforschung am Hut. Trotzdem tue ich ihm (oder der nachwachsenden Verwandschaft in Form einer einjährigen Großnichte) den Gefallen, seinen Stammbaum zu erarbeiten.
Bisher hatten wir noch keine Vorfahren - Überschneidungen; aber als sich die Herkunftsorte seiner Ahnen generationsweise nach Norden bewegten und meine nach Süden, noch mit 15 km Abstand, posaunte ich in regelmäßigen Abständen hinaus "Wir sind bestimmt verwandt - so um 74 Ecken".
Nie wurde ich damit ernstgenommen. Ich erlitt Schmach und Schande ob dieser geradezu prophetischen Aussage.
Nun ist es soweit! Mein Triumpf ist unermeßlich; die Ungläubigen werden im Staube kriechen und sich winden angesichts der unwiederlegbaren Tatsachen.
Mein Mann und ich sind durch eine Heirat von 1687 "verwandt". Geschwister von unseren direkten Vorfahren haben geheiratet. Noch dazu evangelisch-katholisch gemischt, aber katholische Heirat.
Gottseidank haben wir keine Kinder!. Das gäbe ja heftigste Inzucht.
ob dieser unglaublichen Erkenntnis beglückwünsche ich dich! Solltest du Befürchtungen haben, dass in deinem Fall Inzucht vorläge, darf ich dich beruhigen: Ich bin der beste Beweis dagegen! Davon ab: Ich arbeite an einer Versuchsreihe zum Genealogamin, ob es nicht auch gegen unangenehme Folgen eventueller Inzucht schützt. Ich informiere, wenn es soweit ist.
.
Mein Mann und ich sind durch eine Heirat von 1687 "verwandt".
Na hoffentlich habt ihr auch eine ordentliche Dispens vorgelegt bei eurer Hochzeit! Bei dieser engen Verwandschaft ist das ja dringend notwendig. Nicht, daß eure Ehe noch annulliert wird
Viele Grüße ...................................
Christine
.. ............. Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein. (Konfuzius)
Kommentar