Urgroßmutter im Erziehungsheim geboren.....

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  • Tantchen
    Erfahrener Benutzer
    • 14.05.2009
    • 592

    Urgroßmutter im Erziehungsheim geboren.....

    Tja, liebe Foris, so ist das, wenn man forscht. Da kommen oft die seltsamsten Kuriositäten ans Tageslicht.

    Eine meiner Urgroßmütter wurde anscheinend in einem Erziehungsheim in Memel geboren. Ein Vater wurde im Taufbuch nicht angegeben. Die Mutter mit Namen und Herkunft (Straße in Memel). Anhand der eingetragenen Paten habe ich herausfinden können, dass eine Patin die damalige Inhaberin des Heimes war.......

    Nun frage ich mich, warum die Mutter meiner Urgroßmutter im Heim war. Wurde sie unehelich schwanger und von ihrer Familie verstossen? So ein Schicksal meiner Ahnin geht mir schon sehr nahe....In einer Kleinstadt von Memel um 1860 hatte sie ganz bestimmt kein leichtes Los und meine Urgroßmutter - ihr Kind - wird es als unehelich Geborene auch nicht besser gehabt haben.....

    Habt ihr solche ähnlichen Schicksale auch gefunden? Ich frage mich, ob es unseren Ahnen überhaupt recht wäre, diese gut gehüteten Familiengeheimnisse ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt zu sehen? Denn ich habe innerhalb meiner Familie über diese Tatbestände niemals etwas gehört........

    LG
    Tantchen
    Zuletzt geändert von Tantchen; 15.12.2011, 16:27.

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    „Es trinkt der Mensch, es säuft das Pferd, in Pillkallen ist es umgekehrt.“
  • Silke Schieske
    Erfahrener Benutzer
    • 02.11.2009
    • 4400

    #2
    Hallo Tantchen,

    Wie alt war denn die Mutter als deine Urgroßmutter geboren wurde?
    Möglich das sie noch Minderjährig war und keinen hatte wo sie das Kind hätte bekommen können. Vielleicht war das ihre einzige Möglichkeit. Oder hat sie dort vielleicht gearbeitet und dadurch ist das Kind im Heim geboren.

    Viele haben generell nie darüber gesprochen. Zum einen weil es entweder keine andere Alternative gab oder es tatsächlich niemand gewusst hat.

    LG Silke

    Wir haben alle was gemeinsam.
    Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.
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    • Michel85
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2011
      • 312

      #3
      Das gleiche ist zwar meiner Familie nicht passiert, aber ich weiß dass meine Urgroßmutter im Philippshospital Riedstadt gestorben ist. Heute nennt es sich so schön "Zentrum für Soziale Psychiatrie Philippshospital" und gehört zu den ältesten Psychiatrischen Krankenhäusern der Welt da 1535 gegründet. Die meisten würden dazu schlicht und einfach "Irrenanstalt" sagen .

      Muss mal rumhören ob einer weiß warum sie da ihre letzten Jahre verbrachte. Bisher habe ich nur mal nebenbei gehört, dass sie wohl nicht völlig blemblem war, sondern wohl nur leicht verrückt oder ähnliches. Naja Sachen gibt's die da plötzlich auftauchen wo nie was gesagt wurde....
      Suche:
      SAUERWEIN vor 1660 (z.B. Eltern und Geschwister von Christoph Sauerwein,*1649 evtl. Kleestadt, +1728 Schlierbach) /
      KREBS (Eltern von Johann Nikolaus Krebs *1736 Kleestadt, +1813 Kleestadt)

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      • Tantchen
        Erfahrener Benutzer
        • 14.05.2009
        • 592

        #4
        Zitat von Silke Schieske Beitrag anzeigen
        Hallo Tantchen,

        Wie alt war denn die Mutter als deine Urgroßmutter geboren wurde?
        Möglich das sie noch Minderjährig war und keinen hatte wo sie das Kind hätte bekommen können. Vielleicht war das ihre einzige Möglichkeit. Oder hat sie dort vielleicht gearbeitet und dadurch ist das Kind im Heim geboren.

        Viele haben generell nie darüber gesprochen. Zum einen weil es entweder keine andere Alternative gab oder es tatsächlich niemand gewusst hat.

        LG Silke

        Wir haben alle was gemeinsam.
        Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.

        Hallo Silke!

        Wie alt die Mutter meiner Urgroßmutter bei der Geburt war, weiß ich noch nicht, da ich ihre Taufdaten noch suche. Sollte aber nicht so schwierig sein, wenn sie denn auch aus Memel stammt. Ihr Nachname ist dort jedenfalls durch mehrere Familien vertreten. Und ich versuche, über dieses Heim noch Näheres in Erfahrung zu bringen......

        Übrigens ist meine Urgroßmutter, die un-ehelich geboren wurde, in ganz jungen Jahren mit meinem Urgroßvater von Memel aus nach St. Petersburg (Russland) ausgewandert. Jetzt kann ich mir auch denken, warum......Ein Neuanfang für die "Gezeichneten" ist in einem anderen Land, wo sie niemand kennt, immer leichter. Dort wurde dann ihr Sohn - mein Großvater - geboren. Der ist dann als 19-jähriger von Russland nach Hamburg gekommen, um sich "mal Deutschland anzusehen". Tja, der Rest ist Geschichte. Er hat hier seine spätere Frau kennengelernt und ist geblieben. Er sprach Deutsch und Russisch fliessend und ohne Akzent.

        Den Urgroßeltern aus Memel ist Russland übrigens nicht gut bekommen, denn sie sind als Deutsche im 1-Weltkrieg von den Russen interniert worden und in Sibirien verschollen. Vermutlich in einem der dortigen Internierungslager verhungert....Mein Großvater hatte über das Rote Kreuz mehrere Suchanträge gestellt. Sie wurden nie gefunden.

        LG
        Tantchen
        Zuletzt geändert von Tantchen; 15.12.2011, 19:27.

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        • Hemaris fuciformis
          Erfahrener Benutzer
          • 19.01.2009
          • 1833

          #5
          Hallo zusammen,

          die Heime diese Welt würde ich nicht überbewerten - es gibt zum Teil absolut "langweilige" Gründe.

          z.B. lebte meine Großmutter als Kind, genau wie ihre Geschwister, auch `ne Weile in einer Irrenanstalt - ganz einfach der Vater war dort der kaufmännische Verwalter.

          Anderes sehr schönes Beispiel - Alte Dame (über 90) starb im Kinderheim.
          Grund: sie lebte bei ihrer Tochter und die war die Heimleiterin des Kinderheimes.

          LG
          Christine

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          • Tantchen
            Erfahrener Benutzer
            • 14.05.2009
            • 592

            #6
            Zitat von Hemaris fuciformis Beitrag anzeigen
            Hallo zusammen,

            die Heime diese Welt würde ich nicht überbewerten - es gibt zum Teil absolut "langweilige" Gründe.

            z.B. lebte meine Großmutter als Kind, genau wie ihre Geschwister, auch `ne Weile in einer Irrenanstalt - ganz einfach der Vater war dort der kaufmännische Verwalter.

            Anderes sehr schönes Beispiel - Alte Dame (über 90) starb im Kinderheim.
            Grund: sie lebte bei ihrer Tochter und die war die Heimleiterin des Kinderheimes.

            LG
            Christine
            Hallo Christine!

            Nun ja, vielleicht liegt mein "Fall" etwas anders, weil doch meine Urgroßmutter keinen Vater hatte, also un-ehelich in diesem Heim geboren wurde.....Deshalb frage ich mich, ob ihre Mutter aus "moralischen Gründen" dort evtl. untergebracht wurde, eben weil sie ein un-eheliches Kind erwartete......

            LG
            Tantchen

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            • Tantchen
              Erfahrener Benutzer
              • 14.05.2009
              • 592

              #7
              Zitat von Michel85 Beitrag anzeigen
              Das gleiche ist zwar meiner Familie nicht passiert, aber ich weiß dass meine Urgroßmutter im Philippshospital Riedstadt gestorben ist. Heute nennt es sich so schön "Zentrum für Soziale Psychiatrie Philippshospital" und gehört zu den ältesten Psychiatrischen Krankenhäusern der Welt da 1535 gegründet. Die meisten würden dazu schlicht und einfach "Irrenanstalt" sagen .

              Muss mal rumhören ob einer weiß warum sie da ihre letzten Jahre verbrachte. Bisher habe ich nur mal nebenbei gehört, dass sie wohl nicht völlig blemblem war, sondern wohl nur leicht verrückt oder ähnliches. Naja Sachen gibt's die da plötzlich auftauchen wo nie was gesagt wurde....
              Hallo Michel!

              Nun ja, jemand der ein wenig "plemplem" war, den hatten wir auch in der Familie. Das war ein Groß-Cousin von mir, der geistig ein wenig zurückgeblieben war.....Allerdings war er nicht so auffällig, daß er in eine Anstalt mußte. Er war zwar sehr seltsam, hatte aber immer eine Arbeit (in einer Fabrik) und führte ein halbwegs normales Leben...Allerdings ohne Frau oder Partnerin.

              Ganz früher z.B. hat man die Verrückten - oft auf dem Dorf - einfach im Haus oder Stall angebunden und die vegitierten dann vor sich hin....Ich hatte darüber mal mit einem Neurologen gesprochen, der mit erzählte, daß dieser Umgang mit geistig Behinderten damals völlig normal war....

              LG
              Tantchen

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              • Balbina
                Erfahrener Benutzer
                • 16.04.2010
                • 359

                #8
                Zitat von Tantchen Beitrag anzeigen
                Eine meiner Urgroßmütter wurde anscheinend in einem Erziehungsheim in Memel geboren. Ein Vater wurde im Taufbuch nicht angegeben. Die Mutter mit Namen und Herkunft (Straße in Memel). Anhand der eingetragenen Paten habe ich herausfinden können, dass eine Patin die damalige Inhaberin des Heimes war.......

                Nun frage ich mich, warum die Mutter meiner Urgroßmutter im Heim war. Wurde sie unehelich schwanger und von ihrer Familie verstossen? So ein Schicksal meiner Ahnin geht mir schon sehr nahe....In einer Kleinstadt von Memel um 1860 hatte sie ganz bestimmt kein leichtes Los und meine Urgroßmutter - ihr Kind - wird es als unehelich Geborene auch nicht besser gehabt haben.....
                Um das Ansehen der Familie möglichst wenig zu schaden wurden unverheiratete Mütter zur damaligen Zeit oft zum Gebären (und möglichst schon eine Weile davor) woandershin geschickt. Manchmal waren dann weit entfernt wohnende Verwandte oder Bekannte gefragt. Manchmal war die junge Mutter auch ohne Hilfe von der Familie, und musste sich selber um einen sicheren Platz für die Geburt kümmern. Da gab es dann schonmal die Möglichkeit in einem Heim, Krankenhaus oder ähnlichem (in meiner Linie war es eine Hebammenlehranstalt) unentgeltlich zu arbeiten für Kost und Logis und die medizinische Versorgung während der Geburt.

                Das Positive für Dich, wenn das der Fall wäre: Deine Ahnin war wohl keine Patientin dort.
                Das Negative: Du kannst nicht davon ausgehen, dass Deine Ahnin wirklich aus Memel ist. Sie kann auch ganz woanders herkommen. Aber mit etwas Glück geben die Taufeinträge des Kindes nähere Auskunft. Vielleicht gabs auch schon Zivilregister? Ich befürchte aber eher nicht.


                Grüße

                Balbina

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                • Tantchen
                  Erfahrener Benutzer
                  • 14.05.2009
                  • 592

                  #9
                  Zitat von Balbina
                  Das Negative: Du kannst nicht davon ausgehen, dass Deine Ahnin wirklich aus Memel ist. Sie kann auch ganz woanders herkommen. Aber mit etwas Glück geben die Taufeinträge des Kindes nähere Auskunft. Vielleicht gabs auch schon Zivilregister? Ich befürchte aber eher nicht.
                  Hallo Balbina!

                  Wenn die Taufeinträge nichts erbringen, dann schaue ich mal, ob ich in den Traueinträgen etwas finde. So junge, ledige Mütter haben dann später ja doch oft noch geheiratet (wenn vielleicht auch nicht den Vater des Kindes). Ich hoffe, ich habe Glück und kann aus der Trauurkunde dann den Geburtsort (und weitere Ahnen?) erfahren.

                  LG
                  Tantchen

                  Suche KUBRAT - Raum Pillkallen/ Ostpreussen

                  Suche KÖHNKE, Greifenhagen - Pommern, insbesondere die Eltern von August Ferdinand Köhnke, geb. 1826 in Greifenhagen.
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                  Kommentar

                  • Michel85
                    Erfahrener Benutzer
                    • 23.10.2011
                    • 312

                    #10
                    Zitat von Tantchen Beitrag anzeigen
                    Hallo Michel!

                    Nun ja, jemand der ein wenig "plemplem" war, den hatten wir auch in der Familie. Das war ein Groß-Cousin von mir, der geistig ein wenig zurückgeblieben war.....Allerdings war er nicht so auffällig, daß er in eine Anstalt mußte. Er war zwar sehr seltsam, hatte aber immer eine Arbeit (in einer Fabrik) und führte ein halbwegs normales Leben...Allerdings ohne Frau oder Partnerin.....
                    Habe rumgefragt, die Geschichte ist wie folgt:

                    Meine Urgroßmutter soll ab Mitte der 50er eine Verkalkung der Adern im Kopf gehabt haben und war somit zeitweise sehr verwirrt (ähnlich wie Alzheimer), eigensinnig sowie teilweise aggressiv. Am Schluss wurde sie sogar vereinzelt gewalttätig, dass sie drei (!) Männer festhalten mussten. Dadurch, dass meine Oma Ende 1959 mit dem siebten Kind schwanger wurde und es somit zu gefährlich war sie weiterhin zuhause zu pflegen kam sie ins Philippshospital, wo sie 1961 zwei Wochen nach ihrem 66. Geburtstag an Mumps starb.

                    Heute würde man die Verkalkung mit Medizin lösen können .

                    Habe die Geschichte von einer ihrer Enkelinnen die ihr das Essen bringen musste. Da sie dachte, dass sie meine Oma (ihrer Schwiegertochter) vergiften will gab Oma das Essen meiner damals 6 jährigen Tante, die es dann meiner Urgroßmutter brachte. Wenn die Anfälle begannen legte sie meist einen Stuhl vor sich um, was bedeutete dass sich meine Oma nicht mehr nähern soll. Nur meine Tante konnte mit dem Essen gefahrlos über den Stuhl steigen.
                    Suche:
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