Verdrehte Vornamen?

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  • Genau geahnt
    Erfahrener Benutzer
    • 01.09.2023
    • 143

    #16
    Zitat von Xtine Beitrag anzeigen
    Zitat von Genau geahnt Beitrag anzeigen
    Ich frage mich, was diese spezielle Namensvergabe über die dafür Verantwortlichen aussagt.
    Nichts!
    Hm, dass sie sich gemäß der damaligen Tradition hinsichtlich der Namengebung verhalten hätten, dann aber immerhin doch, oder?

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    • scheuck
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2011
      • 4537

      #17
      Hinsichtlich der Tradition sollte man unterscheiden: vielfach richtete man sich nach der Familien-Tradition, wonach der erstgeborene Sohn immer und seit Generationen x oder y hieß. Dann gab es die Tradition, ein Kind nach einem der Paten/Patinnen zu nennen; zumindest in einem Zweitnamen.
      Tradition mag auch gewesen sein, einen Sohn nach einer "wichtigen" Person der Gegenwart zu nennen, z.B. nach Kaiser Wilhelm.

      Ob es eine Familien-Tradition gab, sieht man, wenn man über mehrere Generationen immer wieder dieselben Vornamen sichern kann.

      Davon, dass man sich in früheren Jahren/Jahrhunderten so schrecklich viele Gedanken über Vornamen gemacht hat, glaube ich persönlich nicht; man wird sich "angepasst" haben.

      In meiner Familie ist man vor ca. 80 Jahren von diesem Prinzip abgegangen; die Namen sollten individuell und vor allen Dingen so sein, dass man sie nicht "verhunzen" kann. - Nicht, dass umgangssprachlich aus einer Elisabeth ein "Lieschen" und aus einem Heinrich ein "Heini" werden kann .
      Herzliche Grüße
      Scheuck

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      • nav
        Erfahrener Benutzer
        • 30.03.2014
        • 766

        #18
        Zitat von scheuck Beitrag anzeigen
        Ob es eine Familien-Tradition gab, sieht man, wenn man über mehrere Generationen immer wieder dieselben Vornamen sichern kann.
        Sowas muss ja sogar nicht einmal eine Familientradition sein. Vielleicht hat man in einigen Fällen auch nur immer wieder die Kinder nach dem Vater, dem Großvater, dem Onkel, etc. benannt, wodurch dann ein auffälliger Name durch die Generationen getragen wurde.

        Zitat von scheuck Beitrag anzeigen
        In meiner Familie ist man vor ca. 80 Jahren von diesem Prinzip abgegangen; die Namen sollten individuell und vor allen Dingen so sein, dass man sie nicht "verhunzen" kann. - Nicht, dass umgangssprachlich aus einer Elisabeth ein "Lieschen" und aus einem Heinrich ein "Heini" werden kann .
        Meinen Urgroßeltern wurde damals geraten, meine Oma (Jg. 1936) bloß nicht Katharina zu nennen (nach der Mutter meiner Urgroßmutter), da man daraus bestimmt Käthe machen würde.

        Nico

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        • scheuck
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2011
          • 4537

          #19
          Zitat von nav Beitrag anzeigen
          Meinen Urgroßeltern wurde damals geraten, meine Oma (Jg. 1936) bloß nicht Katharina zu nennen (nach der Mutter meiner Urgroßmutter), da man daraus bestimmt Käthe machen würde.

          Nico
          Siehste, Nico . - Bei mir ist das System übrigens komplett aufgegangen; während meiner ganzen Schul- und Ausbildungszeit hat es keine einzige Namensvetterin gegeben, auch während meiner langen Berufsjahre nicht!
          Herzliche Grüße
          Scheuck

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          • Genau geahnt
            Erfahrener Benutzer
            • 01.09.2023
            • 143

            #20
            Zitat von scheuck Beitrag anzeigen
            vielfach richtete man sich nach der Familien-Tradition, wonach der erstgeborene Sohn immer und seit Generationen x oder y hieß.
            Dazu könnte auch passen, dass die Vornamen meiner weiblichen Vorfahren – soweit ersichtlich – deutlich anwechslungsreicher und »kreativer« ausfallen als die der männlichen. Was aber auch wiederum einen rein pragmatischen Grund gehabt haben konnte: Nämlich, um ihre Attraktivität und »Einzigartigkeit« in den Augen späterer Verehrer zu verstärken.

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            • scheuck
              Erfahrener Benutzer
              • 23.10.2011
              • 4537

              #21
              Zitat von Genau geahnt Beitrag anzeigen
              Nämlich, um ihre Attraktivität und »Einzigartigkeit« in den Augen späterer Verehrer zu verstärken.
              Hm; ich fürchte, spätere Verehrer werden mehr an andere Dinge gedacht haben, die eine Frau attraktiv machen ....
              Herzliche Grüße
              Scheuck

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              • Genau geahnt
                Erfahrener Benutzer
                • 01.09.2023
                • 143

                #22
                Zitat von scheuck Beitrag anzeigen
                Zitat von Genau geahnt Beitrag anzeigen
                Nämlich, um ihre Attraktivität und »Einzigartigkeit« in den Augen späterer Verehrer zu verstärken.
                Hm; ich fürchte, spätere Verehrer werden mehr an andere Dinge gedacht haben, die eine Frau attraktiv machen ....
                Und ich fürchte, dass dir womöglich nicht ganz klar ist, was in diesem Zusammenhang mit dem Wort »verstärken« gemeint sein könnte.

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                • scheuck
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2011
                  • 4537

                  #23
                  Zitat von Genau geahnt Beitrag anzeigen
                  Und ich fürchte, dass dir womöglich nicht ganz klar ist, was in diesem Zusammenhang mit dem Wort »verstärken« gemeint sein könnte.
                  Dann mach das mal ....
                  Herzliche Grüße
                  Scheuck

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                  • Genau geahnt
                    Erfahrener Benutzer
                    • 01.09.2023
                    • 143

                    #24
                    re: "Verdrehte Vornamen?"

                    Zitat von M. Lützeler Beitrag anzeigen
                    Du kannst getrost davon ausgehen, daß ein Mensch damals in einer dörflichen Gemeinschaft, die durch den Sippenverbund und auch noch religiös geprägt war, gar keine individuellen Entscheidungen treffen konnte, die nicht auf Traditionen und Gepflogenheiten und damit der allgemeinen Duldung beruhten.
                    Ja, das klingt sehr plausibel. Zwar lebten »meine Leute« in dem Fall in städtischem Umfeld (Kaiserslautern), aber da es bei deren Berufen anscheinend nur so wimmelt von Bezeichnungen wie Tagerer, Tagelöhner, Fabrikarbeiter etc, gehe ich davon aus, dass man sie nicht gerade zur Speerspitze der »Vornamensavantgarde« zählen konnte

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                    • Lerchlein
                      Erfahrener Benutzer
                      • 08.10.2018
                      • 2454

                      #25
                      Meine Speerspitze / Konstellation / Knoten war:

                      Hans (evtl. Johannes ohne Geburtsdatum Beruf Drahtzieher)
                      Hans (evtl. Johannis ohne Geburtsdatum Beruf Drahtzieher)

                      Inkl. 3 Damen innerhalb eines knappen sich überschneidenten Zeitraum, die verteilt werden mussten. Einen benannte man als den Älteren, dem entsprechend war der zweite der Jüngere (ohne Anmerkung im Kirchenbuch). Der Ältere hatte einen Sohn der auch Hans (auch ohne Geburtsdatum und von Beruf Drahtzieher) hieß und somit wurde der Ältere Hans bei seiner ersten Trauung zu “der Ältere pater Spohi“. Gott sei Dank war es die erste Ehe dieses 3. Hans! Aber wie verteilen sich nun die restlichen Damen? Tja und nun fand sich sogar noch eine 4. Dame. Zum Glück, denn erst diese klärte nun die Konstellation auf. Eine Dame konnte man wenigstens gleich zu Hans dem jüngeren einordnen. Bei dem Tot eines Kindes der neue 4. Dame, war ein Kürzel im Sterbeeintrag. So klärte dieses winzige Detail und dem Hinweis bei der Eheschließung vom 3. Hans „Junggeselle“, dass er nicht ihr Ehemann sein konnte. Gleichzeitig bestätigte diese kleine Kürzel das es zwei Brüder Hans gegeben haben muss. Sohn Hans stammte somit von Hans dem älteren ab und Anna (Nachname, Geburtsdatum und Eheschließung unbekannt), Dame Nummer 4 könnte seine Mutter gewesen sein, die wiederum mit Hans dem Jüngeren verheiratet.

                      Dafür brauchte ich nun 1 ½ Jahre und zum Ende das große Glück Anna und ihre 2 Kinder zu finden! Wie ich sehen geben an der Stelle alle anderen auf. Man gut das der Großvater Jacob hieß! Sie kamen alle aus einer damaligen Großstadt! Zu dem Zeitpunkt in Nürnberg einmal Hans rufen muss die Hölle gewesen sein...

                      Einfache Sprache (ohne weitere Daten) kann manchmal auch sehr schwer sein… z. B. wenn Hans zu seinem Sohn Hans "der Ältere" ist, aber zu seinem Bruder Hans "der Jüngere"! ... ich befinde mich in Böhmen / Erzgebirge und da spricht bzw. schreibt man nicht so unheimlich viel und in dem Fall sogar nur das Nötigste..... da ist dann sogar schon mal ein Kürzel die Lösung!
                      Zuletzt geändert von Lerchlein; 10.09.2023, 07:59.
                      Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







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                      • Genau geahnt
                        Erfahrener Benutzer
                        • 01.09.2023
                        • 143

                        #26
                        re: &quot;Verdrehte Vornamen?&quot;

                        Zitat von fajo Beitrag anzeigen
                        Hans (evtl. Johannes ohne Geburtsdatum Beruf Drahtzieher)
                        Hans (evtl. Johannis ohne Geburtsdatum Beruf Drahtzieher)
                        Hahaha, krass

                        Manchmal wünschte ich mir, die Menschen hätten sich von Anbeginn statt irgendwelcher austauschbarer (Vor-)Namen doch lieber eindeutige ISBN-Nummern oder so was gegeben. Das wäre zwar sicherlich nicht übermäßig romantisch gewesen und hätte natürlich ganz generell auch so manchen echten Nachteil an sich – aber für alle Ahnenforscher wäre das ein Gottesgeschenk.

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                        • Lerchlein
                          Erfahrener Benutzer
                          • 08.10.2018
                          • 2454

                          #27
                          Nee,- bloß keine Nummern, dann zerbreche ich mir lieber meinen Kopf Monate lang, selbst wenn ich nicht zur Lösung kommen sollte!
                          Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







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                          • consanguineus
                            Erfahrener Benutzer
                            • 15.05.2018
                            • 6010

                            #28
                            Zitat von nav Beitrag anzeigen
                            Sowas muss ja sogar nicht einmal eine Familientradition sein. Vielleicht hat man in einigen Fällen auch nur immer wieder die Kinder nach dem Vater, dem Großvater, dem Onkel, etc. benannt, wodurch dann ein auffälliger Name durch die Generationen getragen wurde.
                            Und genau DAS ist doch eine Familientradition!
                            Suche:

                            Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                            Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                            Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                            Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                            Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                            Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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