Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • Der Görlitzer
    Erfahrener Benutzer
    • 18.11.2022
    • 707

    KB Polnisch Kessel 1752

    "d 13ten Sept: Ist begraben worden Christoph Kern, Evangl: Schulhalter alda,
    welcher im herrschaftl: Weingarten übern Zaun gestiegen, und
    mit dem Kopf auf einen Stein gestirtzet, und also auf der Stell
    des Todes verblichen. alt 55 Jahr und 2. Monat"

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    • clarissa1874
      Erfahrener Benutzer
      • 07.10.2006
      • 2223

      "d. 7 Octbr Wurde der Wohlgebohrne Herr Johann Gottlieb von DREWNIK wohlbestallter Lieutenant bey dem Hochlöb. Skorzewskischen Dragoner Regiment ... [?] Arendator des Gremboc. Hofes, welcher den 4 Octbr früh um 8 Uhr auf seinem Gute Lisewo nahe bey Golub, von einem verruchten Bösewicht, der bey ihm dieses Jahr biß Michaelis als Knecht in Diensten gestanden mit zweien Pistolen-Schüssen jo jämmerlich verwunden worden, daß er um 4 Uhr Nachmittags sein Leben geendiget, allhier in der Gremboc. Kirche in einem Grabe welches von der Kanzel dicht an der Schwelle und den Frauenbänken, gerade unter dem Taufschein biß an die Mitte der Schwelle reichet, unter dem Geläute, Singen und Spielen auf der Orgel Standes=mäßig beiygesetzet."
      Quelle:
      Evangelische Bestattungen 1696-1777 Gremboczyn, Kreis Thorn, Westpreußen, S. 332, Nr. 23

      + 07.10.1769
      FN: Beutler, Kasch, Oertel, Schleusener, Treichel, Zoch in Berlin
      FN: Beutler [Büdeler o.ä.], Brandt, Döring [Düring], Fahrenholz, Granzow, Heitmann, Herm, Klages, Kleemann, Kremp, Malzahn, Mehser, Oertel, Ostwald, Ramin, Rauhöft, Scherff, Schwager, Weigelt, Welzin [Welzien] in Brandenburg
      FN: Alex, Aschmutat, Haak, Huhlgram, Klamm, Mack, Mucharski, Stortz, Treichel [Treuchel, Treichler], Weidemann, Weidhorn, Wohlgemuth, Zech in Westpreußen
      FN: Berthold, Heybach [Heubach], Köhler in Sachsen

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      • MaBl
        Erfahrener Benutzer
        • 15.03.2016
        • 199

        Hallöchen in die Runde,

        heute mal ein Eintrag eines direkten Vorfahren von mir. Es handelt sich um eine Geburt aus dem Kirchenbuch Effelder in Thüringen aus dem Jahr 1661. Der Vater hieß Jörg (Georg) Luthardt und war Hofbauer in Rabenäußig. Das Kind wurde mit 12 Fingern, 12 Zehen und ohne Nase geboren. Wer Lust hat kann den Eintrag ja mal ins reine schreiben. Ich tue mich damit etwas schwer, da die Schrift der Rückseite etwas durchscheint.

        Liebe Grüße Manuel
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        • jebaer
          Erfahrener Benutzer
          • 22.01.2022
          • 2591

          Liebe Freunde des Schaurigen,
          hier ein besonders tragischer Todesfall unter meinen Altvorderen:

          Der Egelsbacher Ortsbürger und Tagelöhner Konrad Herth wurde seit dem 23. Mai 1868 vermisst, "und am siebenundzwanzigsten Juni desselben Jahres sein Leichnam, fast nur noch Skelett, im Walde, in der Nähe von Wolfsgarten, an einem Baume hängend, aufgefunden. Der Unterkörper hatte sich durch die Länge der Zeit in Folge der eingesetzten Verwesung am Oberkörper gelöst und lag am Boden. Der Unglückliche hatte wahrscheinlich durch Selbstmord sein Leben geendet, und die Selbstentleibung mag schon am Tage seines Verschwindens, alß am dreiundzwanzigsten Mai, statt gefunden haben. Die Seinigen haben seine Überreste auf hiesigem Friedhofe bestattet am achtundzwanzigaten Juni."

          1868-05-23 - Konrad Herth - Tod.pdf

          Sein Frau starb 8 Tage nach der Beisetzung an Auszehrung.
          Im September des Jahres brachte seine Tochter einen gesunden Jungen zur Welt, war da aber schon oder noch zu schwach, um den ihr anverlobten Vater des Kindes zu heiraten, und starb auch im Jahr darauf.
          Der Knabe aber hat überlebt und wurde von seinem Vater großgezogen.


          LG Jens
          Angehängte Dateien
          Zuletzt geändert von jebaer; 30.06.2024, 19:07.
          Am besde goar ned ersd ingnoriern!

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          • Sandby
            Erfahrener Benutzer
            • 21.03.2018
            • 128

            Hallo,

            Hier vermutete man ebenfalls einen Selbstmord, weshalb man sich offenbar Komplikationen beim Begräbnis ersparen wollte.

            (Ortschronik von Lengfurt (Ufr.), Kapitel "Bemerkenswertes aus den Matrikelbüchern der Pfarrei")

            "... So finden wir in den Sterbematrikeln des Jahres 1625 folgenden Eintrag: ,,Nicolaus Hoffmann ist in dem Main ertruncken, wie er ist dahin kommen weißs Niemandt. Den 2. August ist er funden, undt aufs Land bracht worden. Den 5. August ist er in ein Faß eingebackt undt uff dem Wasser fort geschickt worden ... miratur parochus (Anm.: der Pfarrer wundert sich)."

            Schöne Grüsse
            Sandby

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            • alex1412
              Erfahrener Benutzer
              • 07.06.2014
              • 122

              Hallo,

              habe gestern den Sterbeeintrag einer 6x-Urgroßtante aus dem Jahr 1831 gefunden:

              "Kam in das hiesige Landgericht Losensteinleiten eines Verbrechens in Untersuchung und hat sich während der Zeit der Untersuchung im Arreste mit Beyhilfe ihres Halstuches aufgehenkt"

              Auch wenn der Fall wohl nicht den Grad der Kuriosität mancher der hier geschilderten Todesfälle erreicht, macht er mich doch betroffen und lässt mich darüber sinnieren, was die genaueren Umstände waren, die eine junge Frau dazu bewegten, ihrem Leben ein Ende zu setzen.
              Liebe Grüße aus Linz,
              Alex

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              • Ralf-I-vonderMark
                Super-Moderator
                • 02.01.2015
                • 2924

                Hallo zusammen,

                Autofahren war schon immer gefährlich; aber dieser spektakuläre tödliche Unfall dürfte mit einem modernen Auto unmöglich sein (Stichwort: Faradayscher Käfig).

                Dortmunder Tageblatt vom 19.2.1902:
                Budapest, 22. Juli. Der preußische Ingenieur Robert Hilbert unternahm heute mit seinem Kollegen Adolf Ruschwitz eine Automobilfahrt. Während der Fahrt wurden sie von einem heftigen Gewitter überrascht; der Blitz schlug in das Automobil, dessen Benzinreservoir im nächsten Moment explodierte. Ruschwitz wurde auf der Stelle getötet. Hilbert erlitt lebensgefährliche Verletzungen
                vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodic...22Ruschwitz%22

                Viele Grüße
                Ralf

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                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11342

                  Moin zusammen,

                  1662 im Kirchenbuch Rastede/Friesland (1626-1698, bei Archion unter Bild 381) zu finden:

                  Henrich Stratemann, aus Stratemanns Haus burtig der im Vareler Wede gewohnet Vnd von Oldenburg in der Durchreise nach Varel Vnterwegens sich verkaltet deswegen sich zu erwermen in Hermanns haus auff dem Sudende eingekehret, weilen er aber schwer gebrochen, und solcher schaden durch die Kälte Verwarloset in einer ohnmacht todt geblieben Alt 76 Jahr

                  Friedrich
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                  Kommentar

                  • Friedrich
                    Moderator
                    • 02.12.2007
                    • 11342

                    Gleich der Eintrag hinterher, zwar kein besonderer Todesfall, aber eine Vorgeschichte, die auch hätte tragisch enden können:

                    Otto Alschen zu Hannighausen, von dessen leben sehr mercklich, das er Anno 1640 am 18 Maji, auff dem Felde zu Hannigh. vom Donner getroffen Vnd zwar im Rücken bey der Rechten schulter. An seinem wambs hatt man nicht mehr gesehen, den ein klein löchlein als mitt einer Pfriemen durchbohret, welches Vnter dem Kleide sich weiter auffgethan, also das die wunde an der Haut Vnd Fleisch eines Rthl groß gewesen, ist aber wieder geheilet vnd hatt bis auff diese Zeit gelebet, ward plötzlich krank Vnd starb seines alters 72 Jahr

                    Friedrich
                    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                    • wicki49
                      Benutzer
                      • 01.03.2019
                      • 99

                      Duplikate der Kirchen Matrikel von Grottkau katholisch und evangelisch 1848-1858

                      Adolph Seidel, Kupferschmied, Sohn des Kupferschmied Seidel in Glaz, war erfroren auf der Koppitzer Straße gefunden, zwar ins Leben zurückgebracht worden, starb aber im hies. Krankenhaus den 8. Februar fr. 8 Uhr, 23 Jahre 10 Monate alt (1849)

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                      • Sbriglione
                        Erfahrener Benutzer
                        • 16.10.2004
                        • 1296

                        Ein Sterbeeintrag aus dem im nördlichen Harzvorland gelegenen Dorf Warnstedt aus dem Jahr 1739:

                        "den 19ten Juni verunglückte Magdalena Bergmanns, die ihrer kindischen Weise nach bey eine geladene Flinte gekommen war, die aber zu ihrem Unglück los gangen und ihr den Bregen aus dem Kopfe geschoßen hatte. Sie lebte zwar noch etliche Stunden, gab aber endlich nach außgestandener großer Qual ihren Geist auf. Sie wurde am 21ten ejusd. nach eingeholter Schaltungs-Order vom Consistorio, des Abends spät in der Stille begraben, alt fast 66 Jahr".
                        Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
                        - rund um den Harz
                        - im Thüringer Wald
                        - im südlichen Sachsen-Anhalt
                        - in Ostwestfalen
                        - in der Main-Spessart-Region
                        - im Württembergischen Amt Balingen
                        - auf Sizilien
                        - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
                        - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

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                        • Gastonian
                          Moderator
                          • 20.09.2021
                          • 4012

                          Hallo allerseits:

                          Mein Vorfahre, zu eifrig beim Pflügen um aufs Wetter zu achten:

                          "Den 12 Julij [1691] [wurde] Hannß Metzlern, Jungherrn, so vom Donerstrahle im Cönnerischen Felde als er sein Acker gepflüget d. 9. Julij abends gegen 7 Uhr erschlagen worden ... begraben aetat 44"

                          Landeskirchenarchiv Magdeburg: Gerbstedt, Kirchenbuch 1623-1716, Beerdigungen S. 114, Nr. 11; https://www.archion.de/p/8c2ea5322c/
                          Wohnort USA - z.Zt. auf Archivreise in Deutschland

                          Familiennamen meiner Urururgroßeltern:
                          Kurhessen/Waldeck: Himmelmann (x3), Iske, Portugal, Schindehütte, Schneider, Schwind
                          Ostpreußen: Goerke, Grenda, Klimek, ??, Pitt (dessen Mutter eine von Manstein), Szimkatis
                          Anhalt/Mansfelder Land: Bolze, Haase
                          Unterfranken: Henneberger, Ruppert
                          Oldenburg: Osterbind
                          Masowien: Schmidt, Schramm
                          South Carolina: Bowen, Burdine (x3), Hester, Looper, McAdams, Satterfield
                          Virginia: Clarke, Copeland, Jordan​

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                          • LuxFluens
                            Benutzer
                            • 23.03.2024
                            • 13

                            Hallo zusammen,

                            in der Familie meines 4x Urgroßvaters Johann Gottlob Karl Sickert haben sich gleich mehrere unglückliche Tode ereignet:

                            Johann Gottlob Karl Sickert, + 09/06/1841 in Gröba/Riesa: Selbstmord durch Erhängen an einem Balken in der Scheune, Alter 40 J, 2 M, 15 T

                            Friedrich Wilhelm Sickert, + 16/06/1839 in Gröba/Riesa (Sohn von obigem): fand seinen Tod im Bache unweit des Elternhauses, vermutlich hat er sich baden oder fischen wollen. Am Ufer lagen seine Kleider und auf demselben sein Butterbrot, Alter 10 J, 9 M, 13 T

                            Johann Karl Gottlob Sickert, + 22/07/1854 Nähe Rittergut Gröba (ebenfalls Sohn von obigem): ertrank gegen Abend beim Baden in der Nähe des Rittergutes Gröba, in der Elbe im Beisein mehrerer Anderer. Ob und wo sein Leichnam angeschwommen sei, das hat man nicht erfahren, Alter 27 J, 11 M, 13 T
                            Zuletzt geändert von LuxFluens; 15.09.2024, 17:32.

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                            • Ralf-I-vonderMark
                              Super-Moderator
                              • 02.01.2015
                              • 2924

                              Hallo zusammen,

                              bis in die 1930-er Jahre war der Besitz und die Nutzung von Flobert-Waffen unproblematisch möglich und führte zu relativ vielen schrecklichen Missgeschicken mit Todesfällen, von denen ich beispielhaft diese 3 Tragödien vorstellen möchte.

                              Velberter Zeitung vom 20.09.1924:
                              „Vosenheim (Hunsrück). 18. Sept. [Beim Scheibenschießen erschossen]. In einem Garten vergnügten zwei Brüder sich mit Scheibenschießen. Als der eine sich bückte, um eine zur Erde gefallene Kugel aufzuheben, ging ihm der Flobert los. Die Kugel traf ihn mitten ins Herz, so daß er sofort tot niedersank.“
                              vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/1478018?query=%22Flobert%20Kugel%22~7

                              Schwerter Zeitung vom 29.12.1927:
                              „Ein trauriges Weihnachtsfest. Koblenz, 28. Dez. In einer hiesigen Familie spielten die Kinder am ersten Weihnachtstage mit einem Flobert, als plötzlich ein Schuß losging. Die Kugel drang der 19jährigen Tochter durch die Augenhöhle ins Gehirn. Das Mädchen sank lautlos nieder und war sofort tot.“
                              vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/76250?query=%22Flobert%20Kugel%22~7

                              Stadtanzeiger für Castrop-Rauxel und Umgebung vom 8.12.1938:
                              „Amern. Durch Unverantwortlichkeit des Vaters kam im benachbarten Born ein 13jähriger Junge ums Leben. Als der Vater in der Wohnstube mit dem Laden einer Flobertbüchse beschäftigt war, löste sich plötzlich ein Schuß. Die Kugel traf den Sohn in den Kopf. Der bedauernswerte Junge erlag auf dem Wege zum Krankenhaus der erlittenen Verletzung. Bei dem Getöteten handelt es sich um den ältesten Sohn einer siebenköpfigen Familie.“
                              vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/6831079?query=%22Schu%C3%9F%20Sohn%20Kugel%22~7

                              Für Interessierte ist diese Info zu Flobert-Waffen: vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Flobert-Waffen

                              Viele Grüße
                              Ralf

                              Kommentar

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