Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • consanguineus
    antwortet
    Was sich hier wohl wirklich zugetragen hat? Wer war der Täter? Was ist dem Totschlag vorausgegangen? Schade, daß die hohe Obrigkeit so wenig herausbekommen konnte. Interessant immerhin, daß bereits 1673 Obduktionen durchgeführt wurden!

    "Dom(inica). 23 p(ost). Trinit(atis). ist Heinrich Wöhler bey Roloff Roloff für einen Jungen dienend, welcher den ersten Angaben nach sich am Brantwein solte zu Tode gesoffen haben, dem Befinden nach aber gewaltsamer Weise ist erschlagen worden, in dem Leber, Miltz v(nd). Galle entzwey bey ihm gewesen, auf Erkäntnis der hohen Obrigkeit christlich v(nd). ehrlich zur Erden bestattet worden"

    Viele Grüße
    consanguineus

    Einen Kommentar schreiben:


  • consanguineus
    antwortet
    Hallo zusammen!

    Ich habe hier zwar keine seltsame Todesursache, sondern "nur" Krebs, aber dabei kommt mir in den Sinn, daß man den Krebs ja früher häufig anders benannt hat. Hier habe ich aus dem Jahre 1712 ein recht frühes Beispiel, in dem Krebs auch als solcher bezeichnet wurde:

    "Fer(ia). 3. Pasch(atos). ist Ludken Bus seine Fr(au). begraben worden, welcher der Krebs das Gesichte balt abgefreßen."

    Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie meine Vorfahrin im Endstadium ihrer Krankheit ausgesehen haben mag...

    Viele Grüße
    consanguineus

    Einen Kommentar schreiben:


  • KoH
    antwortet
    Ein Vorfahr soll sich selbst umgebracht haben, so fand man ihn, seines Berufes Schafhirte, ertrunken in einem Bach neben dem Feld auf dem er die Schafe zurückließ. Wie man wohl darauf kam, das es selbstmord war?

    Einen Kommentar schreiben:


  • Asphaltblume
    antwortet
    Auch bei meinen eigenen Vorfahren habe ich einen tragischen Todesfall gefunden - zwei Kinder wurden in der Sandgrube vor dem Dorfe verschüttet tot aufgefunden. Ich kann leider nicht alles lesen, vielleicht hilft mir jemand?


    Begin your discovery today by exploring the world's largest online family history resource!



    Friedrich Andreas Bonstedt, 10 Jahre alt, und Andreas Christian Neubauer, 8 Jahre alt.


    Friedrich Andreas Bonstedt war das älteste Kind der Familie, seine drei jüngeren Geschwister wurden alle entweder tot geboren oder starben gleich nach der Geburt. Das fünfte Kind, ein Sohn, wurde sicherheitshalber auch gleich notgetauft und hat vielleicht deshalb auch nur einen Vornamen, Heinrich, erhalten. Beim Unfalltod seines großen Bruders war Heinrich anderthalb Jahre alt. Bisher habe ich keine weiteren Kinder entdeckt, also hat in dieser Familie von 5 Kindern wohl nur eines das Erwachsenenalter erreicht (und wurde mein Ururgroßvater).

    Einen Kommentar schreiben:


  • Saraesa
    antwortet
    Ich habe soeben einen schrecklichen Vorfall in einem Leipziger Tageblatt von 1914 entdeckt. Beim Lesen ist mir förmlich das Blut in den Adern gefroren. Die Katze und der Tod der beiden Kinder tun mir unendlich leid.
    Unabhängig davon kann ich allerdings nicht glauben, dass eine Hauskatze derartige Verletzungen hätte anrichten können.
    Angehängte Dateien

    Einen Kommentar schreiben:


  • Sbriglione
    antwortet
    Ich habe gerade bei einem Nachfahren eines meiner Vorfahren einen eher weniger schönen Tod gefunden, bei dem gleichzeitig noch zwei weitere Personen mit drauf gegangen sind:

    der Jungbauer Hugo Matthias Albert SALOMON zu Pabstorf verunglückte am 19.09.1941 gemeinsam mit zwei polnischen "Fremdarbeitern" durch das Berühren einer Starkstromleitung.

    Quelle: Gerhard Reiche 1987: "Die Familien der Gemeinde Pabstorf in neuerer Zeit".

    Einen Kommentar schreiben:


  • Lerchlein
    antwortet
    Ist doch immer schön zu lesen, was ihr da so findet!
    Bei mir findet sich so etwas leider nicht...
    außer... immer mal wieder ein Toter der aus dem Sterbeverzeichnis gestrichen wurde, als wenn er wieder zum Leben erwacht wäre.
    Hab mich schon gefragt ob es in manchem Zeitabschitten alles so genannte Scheintote waren? -

    Einen Kommentar schreiben:


  • Bienenkönigin
    antwortet
    Hallo,

    ich lese im digitalisierten "Amperboten" (Tagesanzeiger für das Dachauer Gebiet im 19. Jahrhundert), und im Jahrgang 1877 sind ganz viele interessante Sterbefälle.
    - Blutvergiftung nach Insektenstichen (mehrmals)
    - Vergiftung spielender Kinder, die mit Wasserschierling "gekocht" hatten
    - Sturz in Brunnen, vom Heustadel etc.
    - Mord und Totschlag sowieso

    Aber auch aus der ganzen weiten Welt wurde berichtet, hier z.B. aus dem fernen Amerika.
    Der Mormonengründer stirbt und hinterlässt auf einen Schlag 29 Witwen.

    Ziemlich makaber, dass diesem einen Toten die halbe Million aus Madras gegenüberstehen, die in der Meldung direkt darüber genannt werden.

    VG
    Bienenkönigin
    Angehängte Dateien

    Einen Kommentar schreiben:


  • Pavlvs4
    antwortet
    1964 wurden in Neckarsulm die Leichen des alten Ehepaares Reith in ihrem Haus gefunden, die offenbar zeitgleich verstorben sein müssen. Zur Beerdigung des Paares ist deren Tochter und deren Ehemann, ein US-Offizier mit dem sie in Amerika lebte, eigens in die alte Heimat eingeflogen. Für die Tage ihres Aufenthaltes beabsichtigte das Paar im elterlichen Haus der Tochter zu nächtigen.

    Wenige Tage nach der Beerdigung wurden auch die Tochter und ihr Mann in dem Haus tot aufgefunden. Wie eine erst jetzt eingeleitete Untersuchung ergab, sind die beiden Paare aufgrund aufsteigenden Kanalgases zeitgleich im Unglückshaus gestorben. Die Leichen der Tochter und des Ehemannes wurden nach Amerika überführt und dort beigesetzt. Der Umstand ihres Todes war eine Nachricht u. a. in der NYT wert.

    Einen Kommentar schreiben:


  • GiselaR
    antwortet
    Zitat von Bienenkönigin Beitrag anzeigen
    .....
    Ähnlich gibt es auch immer wieder Fälle, wo zwei Ehepartner kurz hintereinander versterben. ....
    Da fällt mir ein, dass ich dazu auch etwas habe. Die Einträge im dresdener KB sind unspektakulär, außer dass 2 frisch verheiratete junge Leute 5 Monate nach der Hochzeit in kurzem Abstand voneinander sterben.
    In der Leipziger Zeitung fand ich den Hintergrund. Die junge Frau war war im 5. Monat schwanger, wurde krank und starb 5 Monate nach der Hochzeit. Ihr Ehemann konnte das nicht verkraften. Offensichtlich war es eine echte Liebesheirat gewesen. Er wurde ebenfalls krank und starb bald darauf.
    Die Dramatik wird in einer umfangreichen Familienanzeige anschaulich dargestellt.
    Grüße
    Gisela

    Falls der Link nicht so dargestellt wird, wie ich das möchte,
    die Anzeige befindet sich auf S. 3040 des Gesamtbandes, 4. von unten.

    Einen Kommentar schreiben:


  • LisiS
    antwortet

    Jajaaaaa! Ihr habt natürlich recht - die Blattern schreibt man mit "B" - mein durchgekochtes Hirn war gestern nimmer fähig ordentlich zu sagen was die Finger tippen sollen...

    Einen Kommentar schreiben:


  • Friedrich
    antwortet
    Moin fps,


    die Blattern das Dorf blatt
    oder die Plattern das Dorf platt?


    Friedrich

    Einen Kommentar schreiben:


  • fps
    antwortet
    Da haben dann also die Blattern das halbe Dorf platt gemacht.....

    Einen Kommentar schreiben:


  • LisiS
    antwortet
    @Bienenkönigin


    Oder es gab eine Seuche wie die Plattern oder so was?
    Da hab ich schon Sterbebücher gesehn, da hats binnen Wochen das halbe Dorf dahingerafft gehabt...

    Einen Kommentar schreiben:


  • Bienenkönigin
    antwortet
    Im Tod vereint

    Hallo zusammen,

    bei Sterbematriken habt ihr sicher auch schon traurige Entdeckungen gemacht, dass innerhalb von Tagen mehrere Kinder einer Familie sterben - ansteckende Krankheiten treffen auf Mangelernährung, fehlende Hygiene etc.

    Ähnlich gibt es auch immer wieder Fälle, wo zwei Ehepartner kurz hintereinander versterben. Von daher ist mein Fund nicht spektakulär, aber beispielhaft für so einen Doppeltod.
    Ob da auch eine Krankheit im Spiel war, oder so etwas Romantisches wie Herzeleid?
    Beide waren 65 Jahre alt, er stirbt drei Tage nach ihr. Vermutlich waren sie Jahrzehnte verheiratet:
    Anna Koptisch am 23.2.1726
    Otto Koptisch am 26.2.1726

    https://www.portafontium.eu/iipimage...zice-03_0090-z (rechte Seite, ziemlich weit unten)

    Wer weiß, vielleicht war das Schicksal gnädig mit dem Ehepaar.

    PS: Gerade erst gesehen, drei Tage später stirbt auch der erwachsene Sohn mit 30 Jahren. Wahrscheinlich haben sie zusammen gewohnt (Eintrag ganz unten).

    VG
    Bienenkönigin
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Bienenkönigin; 17.08.2023, 21:16.

    Einen Kommentar schreiben:

Lädt...
X