Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • Schrumpftalstein
    Erfahrener Benutzer
    • 12.12.2020
    • 128

    Hallo Bienenkönigin,
    in meiner Familie ist leider so einiges verbreitet, was man nicht gerne erben würde. Mein Großvater wird sicherlich unter seinem Vater gelitten haben und war selbst auch nicht viel besser. Meine Mutter ist, man kann schon sagen, glücklicherweise in einer Pflegefamilie aufgewachsen und wir hatten erst später wieder Kontakt zu meinen Großeltern. Ihren Großvater hat meine Mutter so gut wie gar nicht erlebt und ich überhaupt nicht. Er starb 13 Jahre vor meiner Geburt.
    Meine Familie ist väterlicherseits und mütterlicherseits sehr zersplittert und dann gibts noch diese ganzen Familiengeheimnisse, was mir die Ahnenforschung nicht gerade erleichtert. Bis vor wenigen Wochen, als wir nach dem Tod meiner Großmutter von dieser Geschichte erfuhren, wusste meine Mutter auch gar nichts vom unrühmlichen Ableben ihres Großvaters. Auch mein Onkel, der engeren Kontakt zu seinen Eltern hatte und nebenan wohnte, wusste nichts davon. Auch ein verstecktes uneheliches Kind meines Großvaters scheint es zu geben. Ich verabscheue diese Lügen und Verschwiegenheit in der Familie, aber es ist wohl ein häufiges Phänomen.

    Schönen Gruß
    Ich suche Zumann aus Santoppen, Bischdorf oder Bischofsburg, Schiemann aus Freiheit Rößel, Stein aus VG Brohltal (um Kempenich herum) und VG Maifeld (v.a. Schrumpftal), Heß aus Neuwied und Köln-Ehrenfeld, Dietz aus Oberelsbach und Eußenhausen/Mellrichstadt, Klein aus Kornhöfstadt/Scheinfeld, Ziegler aus Matzenbach, Meixner aus Rattelsdorf, Kupfer aus Heroldsbach, Wintgen aus Essen-Werden

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    • Henriette-Charlotte
      Erfahrener Benutzer
      • 14.03.2019
      • 161

      Ach, lieber Shrublabour, das ist eine schreckliche Geschichte.
      Ich hoffe, Deine Mutter hatte eine gütige Pflegefamilie, so dass sie nicht so beschädigt ist.
      Was war denn mit Deiner Urgroßmutter (der Frau des Jähzornigen)?

      Und Familiengeheimnisse... Jaaaa, kenne ich auch. Und nur, weil es verschwiegen wurde, war/ist das Ereignis doch da, ist gewesen? Es wird doch nicht ungeschehen, nur weil es unter den Tisch gekehrt wird.

      Mein Großvater hat für eine Geliebte Geld (als Hauptbuchhalter) unterschlagen und saß deshalb im Gefängnis. War auch nie Thema.
      Ich versuchte schon so viel, um herauszubekommen, wo, wann und wie lange er einsitzen musste. Nun ist mein letzter Strohhalm die Stasi-Unterlagenbehörde. Aber ehe ich da rankomme, kann noch dauern.
      Übrigens: meine Großeltern haben nach der Haftentlassung wieder zusammen gewohnt, zusammen gelebt haben sie wohl nicht. Wir wohnten in einem Haus.

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      • Schrumpftalstein
        Erfahrener Benutzer
        • 12.12.2020
        • 128

        Ja, meine Mutter hat Glück gehabt und hatte sehr tolle Pflegeeltern.
        Wie gesagt, gibt es auch in der Familie meiner Mutter sehr viele Blockaden und Hindernisse, wodurch es sehr schwer ist, etwas zu erfahren. Mein Opa ist auch schon tot, aber man konnte sowieso kaum mit ihm reden. Nun wollen wir mal mit ihrer Schwester telefonieren, auch weil meine Mutter gerne mal Kontakt zur ihrer neuen Halbschwester haben würde. Sie ist die einzig verbliebene Quelle. Bislang weiß ich nichts über meine Urgroßmutter, nur ein Foto kenne ich.
        Ich suche Zumann aus Santoppen, Bischdorf oder Bischofsburg, Schiemann aus Freiheit Rößel, Stein aus VG Brohltal (um Kempenich herum) und VG Maifeld (v.a. Schrumpftal), Heß aus Neuwied und Köln-Ehrenfeld, Dietz aus Oberelsbach und Eußenhausen/Mellrichstadt, Klein aus Kornhöfstadt/Scheinfeld, Ziegler aus Matzenbach, Meixner aus Rattelsdorf, Kupfer aus Heroldsbach, Wintgen aus Essen-Werden

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        • Juanita
          Erfahrener Benutzer
          • 22.03.2011
          • 1447

          Schrecklicher Tod meines VFen in 7. Gen.:
          KB Unterkoskau:

          "Anno 1781 Donnerstags den 14. Jun. endigte Johann Georg Eckner, Einwohner allhier, früh um 7 Uhr auf eine sehr traurige Weise sein Leben. Er ging früh in den herrschaftl. Forst Holz zu machen, und bey Fällung eines Baumes, der sich im Fallen auf einen dabey stehenden dürren Baum lehnte und den Gipfel deßselben zerbrach, wurde er von diesem Gipfel getroffen, das eine Bein zweimal zerbrochen, das Rückrath und andere edelere Theile des Cörpers zerquetscht, daß er nach einer Stunde, im Hereintragen, bey der Schlagmühle sein Leben beschloß. Er wurde den 16ten darauf mit einer Predigt begraben. Actat: 45 Jahr, 2 Monate, 3 Wochen und 3 Tage."
          Juanita

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          • Marvin_Brune
            Benutzer
            • 22.01.2021
            • 33

            Einer meiner Vorfahren ist beim Schafe hüten im Fluss ertrunken.

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            • Svet_Lin
              Erfahrener Benutzer
              • 03.04.2020
              • 255

              Der nachfolgende Beitrag könnte auch unter der Überschrift "Vorsicht vor Kühen!" stehen.
              Ich habe mich mal wieder daran gemacht, etwas Licht in den mütterlichen Familienzweig meiner Mutter zu bringen. Irgendwo gab es da auch mal in Westpreußen den Namen Wittbrodt. Dazu fand ich die Sterbeurkunde von der Antonie Mond geb.Kriedemann (deren Mutter war eine geb. Wittbrodt), in der als Todesursache geschrieben steht:

              "Bruch der 6 Halswirbel, (von einer Kuh gestoßen), Querschnittslähmung"
              Viele Grüße aus Berlin
              Svetlana

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              • Lock
                Erfahrener Benutzer
                • 07.04.2016
                • 458

                Guten Morgen Zusammen

                Unglücksfälle hab ich mehrere, Allein drei ertrunkene einmal Ostsee vor Strahlsund, weil Boot bei einem Sturm gekentert. Im Pregel (Ostpreußen) ertrunken. Und ein junges Mädchen in den Brunnen Gefallen.

                Traurig ist auch Der angehangene Unglücksfall.
                Interessant ist der Fundort des Artikels (eine deutschsprachige Zeitung in den USA)
                Gerhardt
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                • Bienenkönigin
                  Erfahrener Benutzer
                  • 09.04.2019
                  • 1702

                  Hallo zusammen,

                  beim Durchsehen der Kirchenbücher von Cihana, Böhmen, bin ich gerade auf diesen Selbstmord gestoßen.
                  Zumindest waren die Pfarrer dort so gnädig, sie auf dem Friedhof zu bestatten.

                  Den 20. Mai ist mit Bewilligung des Consistori Regina Rohrin begraben worden, welche 12 Täg zuvor in der Narrheidt in den Brun gesprungen.


                  Viele Grüße
                  Bienenkönigin
                  Angehängte Dateien
                  Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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                  • idrzewiecki
                    Erfahrener Benutzer
                    • 15.12.2019
                    • 226

                    Zitat von Shrublabour Beitrag anzeigen
                    (...)
                    Hier also die Geschichte über meinen Urgroßvater, der wegen einer Mauer um sich schoss, mehrere Menschen und sogar Kinder bedrohte und sich den Konsequenzen seines Handelns entzog.

                    Schönen Gruß,
                    Benjamin

                    Wann war denn das? Denn mit vollen Namen in der Presse hatte man zu der zeit ja scheinbar noch keine Probleme.
                    ~~~~~
                    RIBBENTROP - Hildesheim & Niedersachsen & KLUWE - Hildesheim & Drengfurt (Ostpreußen)
                    DRZEWIECKI - Hildesheim & MNICH - Hildesheim & Oschiek (Oberschlesien)
                    www.familienforschungdrzewiecki.de

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                    • fps
                      Erfahrener Benutzer
                      • 07.01.2010
                      • 2221

                      Zitat von idrzewiecki Beitrag anzeigen
                      Denn mit vollen Namen in der Presse hatte man zu der zeit ja scheinbar noch keine Probleme.
                      Das Thema ist ja noch recht neu. Heutzutage wird man ja sogar vor seinen eigenen Daten geschützt.
                      Gruß, fps
                      Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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                      • Schrumpftalstein
                        Erfahrener Benutzer
                        • 12.12.2020
                        • 128

                        Zitat von idrzewiecki Beitrag anzeigen
                        Wann war denn das? Denn mit vollen Namen in der Presse hatte man zu der zeit ja scheinbar noch keine Probleme.
                        Das müsste ca. 1972 gewesen sein.
                        Als mein Onkel im Alter von vier Jahren von einem LKW-Anhänger erfasst und tödlich verletzt wurde, stand nicht nur der volle Name, sondern auch die Wohnadresse in der Zeitung. Das war 1956. Der arme kleine.

                        Heutzutage geht die Presse ja auch nicht immer einheitlich mit Datenschutz um, auch wenn es insgesamt natürlich besser geworden ist.
                        Ich suche Zumann aus Santoppen, Bischdorf oder Bischofsburg, Schiemann aus Freiheit Rößel, Stein aus VG Brohltal (um Kempenich herum) und VG Maifeld (v.a. Schrumpftal), Heß aus Neuwied und Köln-Ehrenfeld, Dietz aus Oberelsbach und Eußenhausen/Mellrichstadt, Klein aus Kornhöfstadt/Scheinfeld, Ziegler aus Matzenbach, Meixner aus Rattelsdorf, Kupfer aus Heroldsbach, Wintgen aus Essen-Werden

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                        • Jettchen
                          Erfahrener Benutzer
                          • 16.10.2011
                          • 1430

                          Ich habe heute im KB Römhild entdeckt, dass 1670 eine Ahnin von mir als Hexe und Zauberin decolliert (enthauptet) und verbrannt wurde.

                          Das geht schon unter die Haut.
                          Nun hoffe ich, dass die Prozessakten aufbewahrt wurden.
                          Mich wundert nämlich, dass die Tochter 5 Jahre später einen Meister im Ort ehelichen konnte.
                          Eine Ahnin meines Mannes wurde nämlich auch als Hexe verbrannt. Deren Söhne, die allerdings in adeligen Diensten waren, mussten den Ort verlassen.

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                          • Hans Gans
                            Erfahrener Benutzer
                            • 04.02.2021
                            • 257

                            Vom Lehrer und vor Wut gestorben

                            Also, ich hab gleich drei Fälle:
                            1. Ich habe ein privates Familienbuch meiner Familie aus Masuren und da steht bei einem 10 Jahre alten Jungen (1898-1908) als Anmerkung "Nach einer plötzlichen Krankheit von nur 20 Stunden erlegen

                            2. Da gab es auch noch einen Mann, der hat sich bei Streitigkeiten mit seiner Familie immer schmollend in sein Bett verkrochen. Und, naja, einmal kam er halt nicht mehr wieder

                            3. Und der letzte machte in der Schule irgendeinen Fehler. Der Lehrer schlug dafür seinen Kopf gegen die Tafel. Er kam nach Hause, klagte über Kopfschmerzen und wachte am nächsten Morgen einfach nicht mehr auf

                            Grüße
                            Hans
                            Vielen Dank für alle Antworten und einen guten Tag wünsche ich

                            Kommentar

                            • LutzM
                              Erfahrener Benutzer
                              • 22.02.2019
                              • 3106

                              Dazu hab ich auch eine mündliche Überlieferung meiner Mutter. Ihr Originalkommentar:

                              "Kurt Kühnel wurde von seinem Lehrer so geohrfeigt, dass er mit dem Kopf an die Tafel flog und er an Gehirnbluten gestorben ist. Der Großvater, Franz Kühnel, ist dann in die Schule gegangen und hat den Lehrer die Treppe runter geschmissen. Der Lehrer hat wohl überlebt.
                              Polizeilich oder gerichtlich ist nichts nachgekommen, das war eine wilde Zeit und Gegend."
                              Kurt wurde 1891 in Liebeschitz (Sudeten) geboren.
                              Zuletzt geändert von LutzM; 04.02.2021, 23:23.
                              Lieben Gruß

                              Lutz

                              --------------
                              mein Stammbaum
                              suche Eising * um 1880 aus/bei Creuzburg/Ostpreußen, sowie (August & Hellmut) Wegner und (Friederike) Lampe * um 1840 aus/bei Kleinzerlang/Prignitz

                              Kommentar

                              • Thomas_Völker
                                Benutzer
                                • 26.01.2021
                                • 94

                                Ich hätte da eine Romeo- und Juliageschichte zu bieten. :-D

                                Auf der Suche nach der Familie Kutzki/ Kuczki in der Gegend von Heilsberg im ostpreussischen Ermland, bemerkte ich zunächst, dass ein älterer Vorfahr aus der ersten Ehe der Mutter stammte.

                                Jacob Kuczki, *08.05.1703 in Bundien, wird im Kirchenbuch als Sohn des Martin Mick und der Gertrud Hering bezeichnet. Tatsächlich werden diesem Paar in den folgenden Jahren in Bundien noch zwei weitere Kinder geboren:
                                - Anna Catharina Mieg (*28.8.1704) und
                                - Joannes Mieg (*17.06.1708).

                                Jacob Kuczki * 1703 hiess also ursprünglich Jacob Mick oder Mieg.

                                Bundien ist übrigens nur ein winziger Fleck, ein Vorwerk südwestlich von Katzen, auf dem ersten Drittel des Wegs nach Konnegen hin gelegen. Von Napratten aus ist es (südlich über Roggenhausen oder nördlich über Katzen) nur etwa 7-8 km entfernt.


                                Im Jahre 1708 oder 1709 ist es offenbar zu einer Trennung der Eltern gekommen. Denn beide Ehepartner heiraten offenbar ein zweites Mal, was recht ungewöhnlich ist im katholischen Ermland zumal in dieser frühen Zeit. Wurde die erste Ehe annulliert? Wenn ja, aus welchem Grund? Kinderlosigkeit kann es ja nicht gewesen sein. Oder lebten die beiden bis dahin in wilder Ehe zusammen? Eine Heiratsurkunde für Martin Mick und Gertrud Hering konnte zwar bislang nicht aufgefunden werden, aber die Kinder Anna Cath. und Joannes heissen Mieg wie ihr Vater.

                                Nach der Trennung heiratet zuerst Gertrud Hering am 25.11.1710 in Napratten Petrus Kuczki. Dieser scheint den 7jährigen Stiefsohn Jakob adoptiert zu haben (und nur ihn, nicht seine Geschwister!), denn üblicherweise behalten die männlichen Kinder ihren Geburtsnamen bis zum Tod.

                                Kurz darauf heiratet ein Martin Mick am 26.07.1711 und ebenfalls in Napratten (!) die Anna Neumann. Vermulich ist ebendieser Martin der leibliche Vater von Jakob Kutzki. Vielleicht aber war dieser bereits um 1708/09 gestorben (Die Sterberegister in Roggenhausen beginnen leider erst 1712) und es handelt sich um einen ganz anderen Martin Mick.


                                Die Eltern des Martin Mick habe ich bislang noch nicht ermitteln können. Jedenfalls heiratet ein Laurentius Mick (vielleicht ein Bruder des Martin?) am 28.06.1711 in Napratten eine Gertrud(is) Fitkau und bereits am 19.02.1712 wird ihr Sohn Adalbertus Mieg in Napratten getauft. In Roggenhausen findet sich die Familie schon seit Lucas Mieg, der um 1560 geboren sein dürfte. Eine Generation später erscheint die Familie im nahen Katzen...

                                Dieser nun heiratende Martin Mieg scheint aber in Grossendorf über Eigentum verfügt zu haben. Wie dem auch sei:
                                Bei dem Hochzeitseintrag des Martin Mick mit der Anna Neumann (KB Roggenhausen, Ehen S. 341) findet sich nun folgende Bemerkung:

                                "26.7.1711 Roggenh.: Martin Mick Villicus ex Grossendorff et Anna p.d. Joannis Neümann filia. Testes: Simon Strehl & Georgius Kuczki. Hoc infelix Martinus A[nn]o 1713 d 26 Octob: vitam suam laqueo finivit."

                                "Dieser unglückliche Martin beendete am 26. Oktober 1713 sein Leben durch den Strick."


                                Soweit so unglücklich. Martins neue Gattin Anna Neumann * Napratten 29.02.1688, Tochter des verstorbenen Johannes Neumann aus Napratten. Die Eheschliessung wird ausser in Roggenhausen auch in dem etwas weiter westlich gelegenen Grossendorf erwähnt:

                                "28.7.1711 Grossendorf Martinus Mieg Praedianus Anna pd Joannis Neiman ex Napratten filia. TZ Georgius Kauer Laurentius Bahr Christop Kuhn Georgius Bartz" (KB Heilsberg)

                                Doch findet sich hier nichts über das Ende des Martinus. Auch über das Ende der Anna schweigt man hier höflich. Um deren Schicksal zu ergründen, muss man in das Roggenhausener Register einsteigen. Dort hat der Pfarrer zum Datum ihrer Geburt hinzugeschrieben:

                                Haec Anna Ao 1713 d 26 Octob ecistens Praedianista in Grossendorff vitam laqueo finivit.“ (KB Roggenh. Taufen, S.143)

                                Auch sie beendete also ihr Leben am 26. Oktober durch die Schlinge! Offenbar hatte das junge Ehepaar gemeinsam mit dem Leben abgeschlossen. Die beiden weit voneinander getrennten Kirchenbucheinträge liessen dies jedenfalls nicht vermuten!
                                Nur Anna ist zum 26.10.1713 in Grossendorf im Begräbnisregister verzeichnet!

                                „Anna Miggin Praedianissa 25 ann oriunda ex Napratten laquio vitam fenevit" (sic!)

                                Erst die genealogische Recherche hat die beiden tragisch Liebenden wieder vereint. So die romantische Lesart.



                                Aber vielleicht ist ja die Wirklichkeit viel profaner und der Eintrag im Roggenhausener Heiratsregister ist falsch und nur Anna nahm sich das Leben. Denn schon am 27.11.1713 heiratet in Grossendorf ein (anderer?) Martin Mieg die Catherina Deisler...

                                Zuletzt geändert von Thomas_Völker; 08.02.2021, 03:11.

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