Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • JenJun
    antwortet
    Ein Vorfahren von mir hat sich mir 40 Jahren in der Wohnstube erhängt.

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  • JenJun
    antwortet
    1898 wurde ein 13jähriger Junge in der Scheune seines Vater erhängt aufgefunden....

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  • Sbriglione
    antwortet
    Ein weiterer, sehr trauriger Sterbeeintrag aus Bad Harzburg aus dem Jahre 1773:

    "Anna Catharina Karpen, verehel. Andres Fuhrmann und deßen rel. starb den 2. Mart. nachdem sie 28 Wochen krank (?) und lahm gewesen, die Knie und Lenden sich durchgelegen und wund gebrochen (?), im 60 Jahre ihres Alters. Sie hat einige Jahre her, sich weder um Gott noch seine Gnaden Mittel bekümmert, und vom Verdacht des Diebstals nicht all zu reine, wie denn ihr Mann gleichfals Gelichters, von ihr gezogen, und laut der Nachricht als ein Dieb aufgehangen sein soll, ihre Kinder haben ebenfals öfters sich durch allerley dieberey verdächtig gemacht, sich um sie nicht bekümmert. Als ich ihr das Sacramtent reichen solte, starb sie, und wurde den 3. Mart. begraben und ist nicht (?) gemeldet".

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  • Sbriglione
    antwortet
    Tod des Kuhhirten Jürgen Conrad Bock 1769 im Harz

    Aus dem zeitgenössischen Sterberegister von Bad Harzburg:
    "Jürgen Conrad Bock wurde den 22. Aug. am Denitschen Berge im Fahrwege todt gefunden, da er als Hirte die Amts Rinder am Brocken herum hühtete, alt 19 Jahr. Er wurde Dom. 14 p. Tr. öffentlich begraben und die Berghauptmannschaft ließ den Cörper ohne Section, weil keine Spuhr eines gewaltsamen Todes daran zu finden, auv Vorstellung des E. Comm. Forstschreiber Roclem an die Eltern hieher verabfolget, da er sonst villeicht nach Cellerfeld verabfolget worden wäre. Der Pursche hat sonst äußerlich ein gantz gutes Leben geführet".

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  • Sylvia53
    antwortet

    Zitat von Aida Beitrag anzeigen

    Hallo, Anton,

    das Thema ist zwar etwas morbid, aber hat schon seine Berechtigung, schließlich sind ja unsere Forschungsobjekte alle tot... Ich habe zwar nichts Konkretes zu bieten, aber ich rätsele schon lange, warum 8 der neun Schwestern eines Vorfahren als Kleinstkinder starben, er selbst nicht "KV" (kriegsverwendungsfähig) war, von seinen 13 Kindern wiederum mindestens 4 sehr früh starben (alles Jungs diesmal). Mit der vor Ort üblichen Kindersterblichkeit lässt sich diese hohe Rate nicht erklären. Die nächste Generation setzte übrigens kaum Kinder in die Welt und erzählte nichts zu den Todesursachen. Ich vermute eine Erbkrankheit, aber es gibt m.W. keine Quellen, wo ich dazu etwas erfahren könnte.

    Gruß
    Christel


    Hallo,

    In meiner Familie gab es auch eine extrem hohe Säuglingssterblichkeit. Einer meiner Urgroßväter hat als einziges Kind von insgesamt 11 Kindern ( davon10 Söhne) das 1. Lebensjahr überlebt. Alle Kinder wurden zwischen 1860-1875 geboren und wurden nur weinige Tage/Wochen alt :-(

    Ich vermute, dass es sich um eine Blutgruppenunverträglichkeit der Eltern gehandelt haben könnte. Die AB-O Unverträglichkeit zog sich durch unsere Generationen! Ich selbst bin mit O Rh negativ, verheiratet mit A Rh positiv betroffen. Glücklicherweise kann man schon lange etwas während der Schwangerschaft unternehmen, so dass alle Kinder die ersten Jahre überleben können :-)

    Die hohe Kindersterblichkeit war zwar aus heutiger Sicht unspektakulär, aber sicherlich für die betroffenen Eltern eine Katastrophe. Mein Urgroßvater war übrigens das 4.
    geborene Kind.

    Gruß Sylvia

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  • Chaosqueen86
    antwortet
    Zitat von Aida Beitrag anzeigen
    Hallo, Anton,

    das Thema ist zwar etwas morbid, aber hat schon seine Berechtigung, schließlich sind ja unsere Forschungsobjekte alle tot... Ich habe zwar nichts Konkretes zu bieten, aber ich rätsele schon lange, warum 8 der neun Schwestern eines Vorfahren als Kleinstkinder starben, er selbst nicht "KV" (kriegsverwendungsfähig) war, von seinen 13 Kindern wiederum mindestens 4 sehr früh starben (alles Jungs diesmal). Mit der vor Ort üblichen Kindersterblichkeit lässt sich diese hohe Rate nicht erklären. Die nächste Generation setzte übrigens kaum Kinder in die Welt und erzählte nichts zu den Todesursachen. Ich vermute eine Erbkrankheit, aber es gibt m.W. keine Quellen, wo ich dazu etwas erfahren könnte.

    Gruß
    Christel
    Hi Christel,

    zu welcher Zeit lebten denn diese Familien?

    Also bei meinen Nachforschungen gibt es ähnliche Aufzeichnungen.
    In einem Fall sind damals wohl mehrere Kinder und deren Großmutter ann der Pest gestorben und wurden gemeinsam beerdigt.
    In einem anderen Fall versuchte die Mutter ihre Kinder aus einem Brand zu retten und haben es nicht überlebt.
    Ein weiterer hatte mit seiner ersten Frau 3 Kinder. Sie verstarb als junge Mutter und er heiratete innnerhalb der Familie erneut. Mit der zweiten Frau dann nochmal 10 Kinder





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  • Sbriglione
    antwortet
    Aus dem Sterberegister der katholischen Kirchengemeinde Brakel (Diözese Paderborn) im Jahre 1690:

    "den 15. Juni in festo Viti Burgermeister Andreas Fincken in Processione S. Viti zu Corvey mit einem Kegel, womit ein Stück Geschütz zugeschlagen, tödtlich am Kopf also verwundet, daß derselbe den 16ten ejusd. zu Huxar gestorben und daselbst zu Erdt bestattet worden".

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  • Sbriglione
    antwortet
    Nochmal aus Semmenstedt, im Jahre 1713:

    "Den 9ten Mai abends ist der Förster von Darßheim, welcher von dem Krüger aus Kl. Vahlberg N. Lampert am Abend des 20. nechstverschienenen Monats Aprilis auf hiesiger Feldmarck verwegen todtgeschoßen worden, ohne Ceremonien auf hiesigem Kirchhofe in die Erde begraben worden".

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  • Sbriglione
    antwortet
    Aus dem Kirchenbuch von Semmenstedt für das Jahr 1704:

    "Den 12ten Martii ist Carsten Angerstein von Timmern sein Sohn Carsten, welcher in hiesigem Kirchthurm vom öbersten Boden, da die Glocke hanget, gleich unter dem Läuten derselben (welches damals dem seligst verstorbenen Hertzog, Herrn Rudolph-Augusto zu Ehren geschehen), herabgefallen und
    alsobald todt geblieben, auf hiesigem Kirchhof zur Erden bestattet worden".
    Zuletzt geändert von Sbriglione; 21.05.2024, 18:30.

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  • Friedrich
    antwortet
    Moin Lutz,

    da muss man einen bekannten Spruch erweitern:

    Habt ihr schon geeerbt, oder redet ihr noch miteinander, oder hat der Alte vorsorglich alles versoffen, damit es keinen Ärger gibt?

    Friedrich

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  • LutzM
    antwortet
    Hallo Ihr Lieben,
    der Tod war nichts besonderes, aber wie der Pastor umschreibt, dass er Haus und Hof versoffen hat, ist einfach köstlich, komme gar nicht aus dem Lachen raus.
    Zetelvitz bei Greifwald 1770

    image.png
    Weil er den Trunk sehr liebte, so hatte er auch
    dafür gesorget, daß seine Erben sich nicht um
    seine Verlassenschaft zu zanken nöhtig hatten.

    PS. Wer 'nen archion Account hat: in dem Buch sind noch viele Todesfälle vom Pastor beschrieben, sehr interessant.
    Zuletzt geändert von LutzM; 21.05.2024, 12:04.

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  • Sbriglione
    antwortet
    Um euch auch nicht den zugehörigen Mord vorzuenthalten (der Eintrag unmittelbar vor dem über die Hinrichtung):

    "den 21. [Febr.] Georg Wilcken von Hadmers- oder Hamersleben ein Burger undt Handelsmann begraben, der hinter Luckelm ermordet worden, in dem ihm die Halßadern durch sein eigen Messer wahren abgeschnitten, den 15- huius vormittags zwischen 9 und 10 Uhrn".

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  • Sbriglione
    antwortet
    Als dem ältesten erhaltenen Kirchenbuch von Lucklum 1676:
    "den 15. Martii Hans Christoph Luddecke von Leine Ambts Gebhardtshagen burtig zu Luckelm geradert worden, weill er Georg Wilcken ermordet und beraubet hatte".
    Zuletzt geändert von Sbriglione; 20.05.2024, 16:06.

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  • Hintiberi
    antwortet
    Zitat von HelenHope Beitrag anzeigen
    Gerade habe ich herausgefunden, dass mein Vorfahr Johann Georg Koch am 09. November 1805 "An Verstorpfung" starb. Das muss ein extrem schmerzhafter Tod gewesen sein und er tut mir sehr leid.
    "Kacken ist 'ne große Not:
    Wer nicht kacken kann, geht tot."
    😔

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  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo zusammen,

    das Aufspringen auf einen fahrenden Zug war schon immer gefährlich und endete oftmals tödlich.

    Dortmunder Zeitung vom 7.9.1928:
    „Tödlicher Unfall eines Dortmunder Schülers
    Dicht bei der Station Mehringen (Anhalt) versuchte der Gymnasiast Dolle von hier auf einen fahrenden Zug Halle—Hannover zu springen. Dabei wurde ihm von einem Brückenpfeiler ein Bein abgerissen. Dolle stürzte vom Trittbrett herunter und wurde von den Rädern des Zuges zermalmt.“
    vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodic...e%20Dolle%22~4

    Viele Grüße
    Ralf

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