Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle
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Ob der Guten nicht jemand nachgeholfen hat? 8x durch die Kehle gegangen das Messer?
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Hallo zusammen!
Nicht meine Vorfahrin, aber die Frau des Brudersohnes eines Vorfahren und, nach dessen Tod, die Frau von dessen Neffen 2. Grades, des Bruders eines anderen Vorfahren, also schon irgendwie Familie:
"Des Ackermanns und Freysaßen Tile Bötel Ehefraw Anna Euphrosine Behrens hat sich d(en). 25ten Maij, des Mittags um 11 Uhr mit einem Barbier=Meßer, womit sie sich 11 Schnitte gethan, davon 3 am Unter-Leibe gefunden sind, wodurch das Netz laediret worden, die übrigen 8 aber, so am Hals geschehen und durch die Kehle gegangen sind, selbst ermordet; der Leib derselben ist auf hiesigem Kirchhofe auf der Hoff-Grab-Stätte beerdiget worden, aet(atis): 56 Jahr."
Was mag sie dazu bewogen haben, sich das Leben zu nehmen? Und wieviel körperlichen Mutes es bedurft hat, es auf diese Weise zu tun! Fast wie Seppuku. Gott sei ihrer Seele gnädig.
Viele Grüße
consanguineus
Nachtrag: das Drama spielte sich übrigens im Jahre 1777 ab.Zuletzt geändert von consanguineus; 31.07.2021, 17:59.
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Ungeklärter Kriminalfall, 1734
entfernte Verwandte des Generals Maercker geben Gottlieb Mäercker als ihren frühesten bekannten Vorfahren an. Über diesen Herrn sowie seine spätere Wittwe hat das Landesarchiv diverse Gerichtsakten im Angebot z.B.
1732: A 9c XIVb, Nr. 948
Der Untertanen zu Trotha und Kröllwitz Beschwerde über den Mühlenmeister Mercker wegen neuerlicher gewaltsamer Abnahme der Kleien,
oder
1734: A 9c XIXb, Nr. 208
Die Untersuchung des Amts Petersberg und desselben intendierte Pachtung von dem Mühleninspektor Gottlieb Märcker
Im November 1734 brachte es der Mühleninspektor schließlich zum Amtmann des Amtes Petersberg:
A 9c XIXb, Nr. 209
Übergabe des Amts Petersberg an den Amtmann Gottlieb Märcker
Dieses Amt hatte er indes nicht lange inne, wie diese Akte aus dem Jahre 1736 beweist:
A 9c XIXb, Nr. 210
Die Verfertigung eines neuen Pachtanschlages vom Königlichen
Amt Petersberg und dessen anderweitige Verpachtung an die Witwe Johanna Sibylle Märcker
Berichten seiner Nachkommen zufolge wurde der Amtmann noch 1734 in Trotha bei Halle vom dortigen Holzförster erschossen, angeblich wurde er beim Wildern erwischt. Dazu hat das Landesarchiv seltsamerweise keine Gerichtakte! Angeblich soll dazu was im Trothaer Kirchenbuch stehen, das ist aber noch nicht bei Archion online und Termine beim Magdeburger Kirchenarchiv zu bekommen, ist momentan schwierig. Es sieht so aus, als hätte sich der Mühleninspektor den Zorn der Trothaer Müller zugezogen ...
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Hier noch eine ausgiebige Beschreibung des Tagesablaufs vor dem Tod in Neuenstadt am Kocher
1736
d. 21 Oktober Dom. 21. p. Trin. trug sich nachfolgender casus traoicus zu Hl. Joseph Burckhard, hochfürstl. Brunnenmeister, auch Rathsverwandter und Zimmermann allhier, ein guter, feiner Mann, welcher übrigens einen christlichen Wandel führte, doch aber dabei in einer uneinigen Ehe lebte, war schon vor dem morgenlichen Gottesdienst mit seiner Ehfrauen, wegen der Kinderzucht, in einiger Streitigkeit geraten, und beschwerte sich über die selbigen, daß sie ihn vor ihrem Bezänck nicht einmahl zu seinem Gebet einige Ruhe laßen wollte, ginge aber daraufs zur Predigt in die Kirche. Als er nun nach vollendetem Gottesdienst wieder nach Haus kehrte, und mit den Seinigen, doch auch nicht ohne Zanken, die Mittagsmahlzeit eingenommen hatte, überließe ihn ein Bürger von U. Sultzbach, und forderte ihnen etl. Batzen ab, welche er ihm vor 6 Jahren her, wegen Arbeit, noch schuldig geblieben wäre. Seine Ehefrau finge hierüber an, ihn auf ein neues heftig zu schelten, und ob er schon des Zanckens und Haderns dadurch ein Ende machen wollte, daß er zu seinem Eidam (Schwiegersohn) welcher in der unteren Stuben seines Hauses wohnte, und ein Huthmacher war, mit dem Sulzbacher Mann hinunter ginge, um den selbigen daselbsten, durch Ausdehnung eines neuen Huthes, wegen seiner Anforderung zu befriedigen so loeße doch seine Frau ihm auch noch die Stiege hinunter, und continuierte daselbst ihr Zancken und Schelten so lang, bis endlich ernannter Joseph Burkchardt sich von dem Zorn übernehmen ließ, derselbigen ein paar Straiche versetzte und sie von sich zurückstieß, welche sich aber alsbald wieder aufdrapierte und ihm einen solchen Stoß beibrachte, daß er vor sich, mit dem Gesicht auf den dabeistehenden Herd hinfiele, den Hals entzweibrach und als plötzlich ohne noch ein einiges Wort zu sprechen, seinen Geist aufgeben mußte. Gott sey seiner armen Seele um Jesu Chriti Willen gnädig und barmherzig, und laße die so betrübte exempel allen uneinigen Eheleute zur Warnung dienen. Den 23. darauf wurde er ehrlich und christl. begraben, dabei wurde eine Leichenpredigt über Matthäus 24, 41, 42 gehalten worden. Sein Alter war 51 Jahr.
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Gerade in KB von 1652-1718 der Hallig Hooge entdeckt. Der traurige Todesfall ereignete sich im Jahr 1676. Der im Begräbniseintrag erwähnte Schwager Paye Backsen und seine Frau Krincke (die hier nur als Frau von Paye und später als Schwester von Siecke und nicht namentlich genannt wird) sind meine Vorfahren.
"Den 7. Oct. (war der Sonnabend für den 20. Trin. Sonntag) begab sich abermahl ein trauriger Fall: Seicke Bandick Harsens jüngste Tochter war mit ihrer Schwester Vollig (welche morgen Hochzeit halten solle) Brautbette nach des Bräutigams Hause hingegangen. Hier für nun den Abend mit ihrem Schwager Paye Backsen, seiner Frauen und Haye Hansen unter Trommeln und Trompeten Schall frölich und gutes Muhtes auf den Wagen nach Hause fahren, und durch den Damm an ihrem Warfte hindurch kommen, gleitet das Hindertheil des Wagens (weil der Hang wegen des eingefallenen Regens sehr glat) und stürzen da dann in den stinkenden Graben, worin sich die Edel... erg..., zugleich hinein (Haye Hansen war abgetreten den Damen zu eröffnen). Seicke kam unter ihrer Schwester zu liegen, worden doch alsbald alle drei von Haien ... heraus gezogen, und Seike in ihren Eltern Hause gebracht. Anfänglich zwar empfindet sie nichts, begehret man solle ihr die Kleider wieder trocknen, sie gedencke morgen wieder zur Hochzeit zu gehen. Wie sie aber ins Bett gekommen, fühlte sie sich und soll den morgenden Tag nicht erleben. Fällt darauf in ein Schlummern, und bleibet darin lang, in den Tode übereilet, ehe jemand von den Nachbahren dazugekommen, daß es kaum die Mutter, welche ihre Kleider trocknete, und der aufgeweckte Bruder erfahren. O Herr lehr uns bedencken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden! Wurden also die angestellte Freuden in Trauertage und Klagen verwandelt. Der ... ward den folgenden Donnerstag in volckreicher Versammlung in der Kirche ein gesunken, nachdem sie das Licht dieser Welt gewesen 21 Jahre und 23 Wochen."
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Hinrichtung 1710 in Walternienburg
Anno 1710, 8 Octobr
ist Catharina Margaretha Hän-
selin, eines Tagelöhners und Ein-
wohners in Dorenburg, sonsten bey
Prödel gebürtig, allhier decolli-
ret und aufs Rad geflochten
worden, welche ihrem Manne
eine Suppe mit Ratten-Pulver [?]
gekocht, davon auch seiner Mut-
ter gegeben und gleich davon
gestorben; der Mann aber
ist durch filsame Medicamenta
erhalten und wieder curiert wor-
den, nachgehend sich wieder in
den Ehestand begeben.
Archion: Mitteldeutschland: Landeskirchenarchiv Magdeburg > Elbe-Fläming > Walternienburg > Taufen, Trauungen, Beerdigungen 1622-1721
Bild 195
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Zitat von HelenHope Beitrag anzeigenGerade hat auf facebook jemand einen Artikel aus Belgrad gepostet
Moderne Sagen ("urban legends") gab es zwar schon lange vor facebook (z.B. "Die Spinne in der Yuccapalme"), sie gedeihen aber dort ganz besonders prächtig
Gruß, Susanna
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Zwei traurige Todesfälle unter meinen Ahnen, die mir schon unter die Haut gehen:
Im Januar 1751 starb Nicol Sieber in Steinbach a.d.Haide tragisch.
Er hat sich "zu Tode gesoffen" und wurde in dem Haus einer Frau, die Branntwein ausschenkte, tot hinter dem Tisch gefunden.
Was für ein trauriges Leben wird er geführt haben!
Wie alt er genau wurde, weiß ich nicht. Ich vermute knapp 60. Er hatte drei Ehen hinter sich.
1670 wird in Römhild Anna Barbara Müller geb. Schunder im Alter von 40 Jahren als "Hexe und Zauberin" enthauptet und verbrannt. Der Pfarrer hat dies sehr ordentlich im Kirchenbuch nierdergeschrieben. Leider sind keinerlei Akten zu ihrem Prozess aufzuspüren.
Ja, ja - die "guten" alten Zeiten!
Jettchen
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Gerade hat auf facebook jemand einen Artikel aus Belgrad gepostet :
Aus einem Volksglauben heraus wurden die Toten vor der Beerdigung im Sarg festgenagelt.
Nun starb der Schwiegervater eines frisch vermählten Bräutigams scheinbar und der Schwiegersohn besorgte den Nagel und stieß ihn dem vermeintlichen Leichnahm durch die Brust. Der war aber nur scheintot, schrie auf und starb an der Herzdurchbohrung.
Da bekommt jemanden festnageln eine ganz neue Bedeutung (wobei der Spruch evtl mit dem Brauchtum sogar zu tun hat ? )
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Wow, ein sehr spannender Thread.
Ich hab hier eine wahre Geschichte über den Tod eines Bruders meiner Uroma, Kasimier Faßbender. Sie ist so klischeehaft, dass ich mir das Schmunzeln leider nicht verkneifen konnte, als ich sie hörte.
Kasimier geriet auf einem jährlichen Fest im Ort gut angetrunken in Streit mit einem seiner Brüder.
Er verließ dann das Fest, ging heim, trank noch mehr und stürzte schlussendlich eine schmale Treppe hinunter und verstarb.
Haus und Treppe gibt es heute noch...
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Mein neuester (extrem tragischer) Fall:
ein kleines Mädchen (2 Jahre alt) ist in den 1850er Jahren gestorben, nachdem es versehentlich Schwefelsäure getrunken hatte...
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Mir ist übrigens im Nachhinein noch eine Todesursache eingefallen, zu der es sogar ein noch zu besichtigendes Denkmal gibt (die hat aber mit meiner Ahnenforschung überhaupt nichts zu tun):
Im Bereich des Hohensteins im Süntel gibt es einen Gedenkstein für einen Jagdknecht, der von einem Wildschwein getötet wurde...
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Meine kuriosesten Fälle:
- bei einer Hochzeitsfeier ist die Scheune abgebrannt und neben dem Brautpaar starben auch etliche andere Teilnehmer der Feier;
- ein Vorfahre (von Beruf Gastwirt) ist betrunken von einer Leiter in seinem Gasthaus gestürzt und am Genickbruch verstorben;
- ein Vorfahre von mir hat versucht, einen Heuwagen mit durchgehenden Pferden zu stoppen, der dabei unglücklich auf ihn gefallen ist (seltsamerweise ist derjenige seiner Söhne, von dem ich abstamme, gleichfalls unter einem umstürzenden Wagen verendet);
- ein anderer Vorfahre, von Beruf Zimmermann, erlitt beim Einsturz einer Mauer, an der er gearbeitet hat, eine schwere Beinverletzung und starb dann an Blutvergiftung;
- eine meiner Vorfahrinnen überraschte in ihrem Garten einen Weindieb, der daraufhin einen Stein auf sie warf und sie unglücklich so am Kopf traf, dass sie daran starb (schlimm auch für den Täter, der nämlich gefasst und später mit dem Schwert gerichtet wurde);
- einer meiner Vorfahren stürzte beim "Äpfel schütteln" so unglücklich vom Baum, "dass er Todes verblich";
- eine meiner adligen Vorfahrinnen soll im Jahre 1477 aus ungeklärter Ursache aus einem Burgfenster gestürzt und daran gestorben sein.
Weniger kurios, aber aufgrund der Doppelung schon irgendwie seltsam: zwei Männer meiner engeren Verwandtschaft, die beide den gleichen Beruf hatten (als Bahnarbeiter mit der Kontrolle und Reparatur von Bahngleisen beschäftigt) sind unabhängig von einander im Bereich eines Rangier-Bahnhofes von Lokführern übersehen worden und haben die Loks aufgrund des Gesamtlärms auch ihrerseits nicht rechtzeitig wahrnemen können...
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