Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • fps
    antwortet
    Zitat von LutzM Beitrag anzeigen
    Von wagen gefallen und zu Todt gefahren
    Das dürfte gar nicht mal eine so seltene Todesart gewesen sein - mit der Sicherheit nahm man es noch zu meiner Kinderzeit nicht so genau.

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  • LutzM
    antwortet
    7.7.1680 Postelberg
    "ist des Oberrichters seine Magdt, nahmens
    Anna Von wagen gefallen und zu Todt gefahren" 20 Jahre
    Zuletzt geändert von LutzM; 03.12.2021, 19:46.

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  • Anna Sara Weingart
    antwortet
    Gerade entdeckt wie meine Vorfahrin gestorben ist:

    "Den 5. Augusti ist Maria, Enndrees Saltzers Haußfraw, alß sie nachmittags bey einem entstandnen schweren wetter heimgehen wollen, von einem Donnerstreich getroffen, und gleich todt auffgehebt worden. Ihres Alters 60 Jahr, 8 Wochen weniger" (Neuhausen/Erms, 1653)

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  • Friedrich
    antwortet
    Und der nächste Fall (gleicher Ort):


    ... wurde mit einer Predigt beerdigt Andreas Zurwick, des ZimmerMeisters Johann Andreas Philipp Zurwicks allhier einziger Sohn, welcher vor 4 Wochen zu Mitternacht auf das Wallerthal zur Magd gegangen, und hernach ausgestöbert, und darauf im Mühlgraben ersoffen gefunden und hieher gefahren wurde. Aet. 20 Jahre 7 Monathe und 15 Tage. Möchte doch Gott noch offenbaren, wie er auf dem Wallerthaler Hammer seinen Tod gefunden, und in den Mühlgraben gekommen sey.


    Friedrich

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  • Friedrich
    antwortet
    Moin zusammen,


    und noch einen aus dem KB Thiersheim, Dekanat Wunsiedel, 1789:


    ... wurde bey dem hiesigen ZimmerMeister Zurwick über den Kellergraben mit Erde zu Boden geschlagen und überschüttet, wurde wieder heraus gezogen, zum Zurwick in die Stube gebracht, verbunden, und Ader gelassen, muste aber in anderthalb Stunden sterben ...


    Friedrich

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  • Uschibaldi
    antwortet
    Hallo!
    Georg Mayr aus Pfons in Tirol war Wiedertäufer und zog nach Mähren, weil er in Tirol verfolgt wurde. Er wurde im Jahre 1559 in Bellerditz bei Brünn zum Diener der Notdurft gewählt (Ein "Diener der Notdurft" stand dem ökonomischen Bereich vor; er verwaltete auch die gemeinsame Kasse und war für die wirtschaftlichen Kontakte nach außen verantwortlich.)
    Danach nahm er die Werbetätigkeit für die Wiedertäufer in Tirol wieder auf und wurde am 15.11.1560 bei Rosenheim gefangen, nach Innsbruck ausgeliefert und im Frühjahr 1561 in Innsbruck geköpft.
    Liebe Grüße
    Uschi

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  • Friedrich
    antwortet
    Moin Scriptoria,


    in meinem Eifer, die ungewöhnliche Todesursache einzugeben, habe ich ganz vergessen, mal nach dem Begriff zu googeln... Aber ich denke, die Frage ist damit beantwortet, vielen Dank!


    Friedrich

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  • Scriptoria
    antwortet
    Hallo,


    das sagen die Brüder Grimm in ihrem Wörterbuch: „aufkapfen: ragend in die Höhe stehn“.

    („kapfen“ eingeben)

    Es gibt Dachböden, deren Dielenbretter nur lose auf die Balken aufgelegt sind.
    Vielleicht ist der Mann auf die eine Seite des Brettes getreten, die andere Seite hat sich dabei angehoben, und er fiel herunter.

    Vermutet
    Scriptoria
    Zuletzt geändert von Scriptoria; 27.11.2021, 15:06.

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  • Friedrich
    antwortet
    Moin zusammen,


    im KB Höchstädt im Fichtelgebirge findet sich 1741 folgender Sterbeeintrag:


    den 29 dito [Januar] frühe um 9 uhr ist Johann Seyfert Pachter des Obern Ritterguths auf den Stadel gestiegen in der meinung den eingeworffenen Schnee zusammen zu kehren, so ist dem Vermuthen nach ein Brett mit ihme aufgekapffet [kennt jemand von euch diesen Begriff?] da Er unVersehens vom Stadel hinunter in den Tennen gefallen, und um 10 uhr sein Leben beschloßen ...


    Friedrich

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  • Svenja
    antwortet
    Hallo

    Gleich zwei Männer sind in Elsch (heute Olesna) am selben Tag beim Baumfällen zu Tode gekommen:

    +13.02.1885, () 16.02.1885, Hufnagl Wenzl, Häusler in Elsch Nr 32, Ehemann der Maria Anna, geb. Walenda, aus Elsch Nr. 7, Alter 50. Beim Baumfällen schwer verletzt worden, an Verblutung gleich gestorben, laut Totenbeschauzettel Nr. 9, ausgestellt von der k. k. Gerichtskommission zu Pfraumberg.

    Aus einem Zeitungsartikel im Prager Tagblatt vom 21.02.1885 (Seite 5) geht zudem hervor, dass Hufnagl drei Mädchen im Alter von 9, 13 und 21 Jahren hinterliess.


    +13.02.1885, () 16.02.1885, Jahn Johann, Inwohner in Elsch Nr. 38, Ehemann der Maria geb. Schwind, aus Altsattl Nr. 13, Alter 48. Beim Baumfällen getötet worden und zwar an Gehirnlähmung in Folge der Erschütterung und Berstung dieses Organes, laut Totenbeschauzettel Nr. 10, ausgestellt von der k. k. Gerichtskommission zu Pfraumberg.

    Quelle: Stare Sedlo (Altsattl) TC 28, Olesna (Elsch), 1881-1924 +, Seite 8 (bei portafontium einsehbar)

    Gruss
    Svenja

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  • Ursula
    antwortet
    Zitat von Sbriglione Beitrag anzeigen
    Ein Sterbeeintrag aus Weißensee in Thüringen aus dem Jahre 1601:

    "18 die May Ist nach Urtheil und recht, mit dem Schwerdt gerichtet worden, Leonhard Setzpfandt, ein Bürger alhier, welcher, mit Dorothea, Melichois Fleischmann seligen hinterlassenen tochter, ehbruch begangen.
    Und ist sie zur Staupe geschlagen, und des landes ewig vorwiesen worden.
    Und dieweil der Hencker oder Scharffrichter, aus eile und unbeschiedenheit ihn nicht recht gerichtet hatt, ist der Meister mit Steinen zu tode geworffen worden von den frömbden Leuten und etlichen Soldaten, die damals seind zu der Verschwertigung kohmen, widder des Rechts willen, und enrstes Verbott".
    Das ist ja schauderhaft.

    LG
    Uschi

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  • Sbriglione
    antwortet
    Der Schreiber des vorgenannten Kirchenbuches hatte offensichtlich auch eine Freude an der drastischen Darstellung mancher Hinrichtungen (so zum Beispiel der hier dargestellten Verbrennung einer "Hexe"):
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Sbriglione; 25.11.2021, 19:19.

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  • Sbriglione
    antwortet
    Ein Sterbeeintrag aus Weißensee in Thüringen aus dem Jahre 1601:

    "18 die May Ist nach Urtheil und recht, mit dem Schwerdt gerichtet worden, Leonhard Setzpfandt, ein Bürger alhier, welcher, mit Dorothea, Melichois Fleischmann seligen hinterlassenen tochter, ehbruch begangen.
    Und ist sie zur Staupe geschlagen, und des landes ewig vorwiesen worden.
    Und dieweil der Hencker oder Scharffrichter, aus eile und unbeschiedenheit ihn nicht recht gerichtet hatt, ist der Meister mit Steinen zu tode geworffen worden von den frömbden Leuten und etlichen Soldaten, die damals seind zu der Verschwertigung kohmen, widder des Rechts willen, und enrstes Verbott".

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  • Weltenwanderer
    antwortet
    Ein Mensch in Stücke gerissen

    Hallo,

    anbei ein sehr grafisch beschriebener Todesfall von 1877.
    Die standesamtliche Heirat der Braut war am 29.09.1877 in Laurahütte.
    Der genannte ZENCZ war mit vollständigem Namen Johann ZIENCZ; dieser wurde um 1846 in Danietz Kreis Oppeln geboren und starb infolge der erlittenen Verletzungen am 01.10.1877 im Knappschaftslazarett zu Siemianowitz Kreis Kattowitz. Verheiratet war er mit Agnes GAYDZIK.
    Die beiden genannten Kinder starben dann leider auch 1877 und 1878 in Hugokolonie.

    Quelle: Militscher Kreisblatt, Jg. 39, Nr. 40, S. 334, Samstag, 06.10.1877

    LG,
    Michael
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Weltenwanderer; 27.11.2021, 20:35.

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  • consanguineus
    antwortet
    Spektakulär! Und das gewissermaßen vor meiner Haustür.
    Zuletzt geändert von consanguineus; 24.11.2021, 05:17.

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