Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Sbriglione
    antwortet
    Ein kleiner Nachtrag im Taufeintrag für Pancratius HOLLEN in Badersleben (getauft 01.06.1651):
    "14 Jun[i] sep[ultus] A[nn]o [16]55. Da sein Vater mit dem Mistkarren wieder die alte Pforten Säule des west hinter Hoffes gefahren, ist sie gefallen und hat diesem den Kopff zerspaltet".

    Einen Kommentar schreiben:


  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo zusammen,

    auch die unsachgemäße Handhabung eines Pferdefuhrwerks konnte tödlich sein!

    Hörder Volksblatt vom 27.03.1897:
    „Aachen, 23. März. Beim Lampionzug der Radfahrer anläßlich der Centenarfeier wurde ein Lumpenhändler durch das Scheuwerden seines Pferdes unter die Räder seines Fuhrwerks geschleudert und getötet.“
    vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodic...eschleudert%22


    Anm:: Bei der o.g. Centenarfeier handelte es sich um die Feier zum einhundertsten Geburtstag Kaiser Wilhelm I., die sogenannte „Hundertjahrfeier“.
    vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Zentenarium

    Viele Grüße
    Ralf

    Einen Kommentar schreiben:


  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo zusammen,

    das Zeitungsportal zeit.punktNRW ist eine reichhaltige Quelle für „seltsame Todesursachen“ und Unglücksfälle.

    Daher kann ich nun zwei weitere Beispiele in dem seinerzeit durchaus detailreichen Schreibstil vorstellen:

    Westfälische Zeitung vom 15.05.1908:
    Blitzschlag:
    München, 15. Mai. In Mindelheim in Bayrisch=Schwaben suchte ein Bauernjunge während eines Gewitters Schutz auf einem vorüberkommenden Fuhrwerk, wurde aber in demselben Augenblick vom Blitz erschlagen als er den Wagen bestiegen hatte. Der Wagenlenker ein Landkrämer wurde bewußtlos vom Wagen geschleudert und das Fuhrwerk in Brand gesetzt. Ein Handwerksbursche zog die Leiche in einen Wassergraben und löschte das Feuer auf dem Fuhrwerk.“
    Schweres Unglück:
    Mannheim 15. Mai. In der Landschen Eisengießerei verunglückte gestern nachmittag der Arbeiter Joseph Lauer auf entsetzliche Weise. Er fiel infolge Schwindelanfalles in den Schmelzofen; zwar gelang es, ihn noch lebend herauszuschaffen. doch erlag er seinen Verletzungen im Krankenhause.“
    vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodic...ngl%C3%BCck%22


    Viele Grüße
    Ralf

    Einen Kommentar schreiben:


  • sternap
    antwortet
    Zitat von fps Beitrag anzeigen
    Die Ausreden von Unfallverursachern waren früher demnach auch nicht weniger blöd als heutzutage.....

    dort sind die straßen im dorf noch, so wie zu zeiten kaiserin maria theresias, breit wie bei uns die sechsspurigen autobahnen. am straßenrand beiderseits ein wassergerinne, danach ein gehweg.
    auf diesem weg neben dem haus wurde onkel niedergefahren..

    Einen Kommentar schreiben:


  • fps
    antwortet
    Zitat von sternap Beitrag anzeigen
    der verursacher rechtfertigte sch, er habe das opfer im dichten verkehr übersehen. ein pferdewagen und gänse wäre ihm entgegengekommen.
    Die Ausreden von Unfallverursachern waren früher demnach auch nicht weniger blöd als heutzutage.....

    Einen Kommentar schreiben:


  • sternap
    antwortet
    mein großonkel verfiel nach dem frühen tod seiner geliebten frau seelisch völlig. er trank gern ein glas zuviel.

    trotzdem schuftete er tag und nacht, um seinem sohn ein studium zu bezahlen. dieser, aus einem dorf kommend, wo um die jahrtausendwende immer noch höchstens ein, zwei autos pro tag fuhren, wurde einer der höchsten richter des landes.


    onkel verlor sein leben, weil ihn das einzige auto des dorfes totfuhr.
    der verursacher rechtfertigte sch, er habe das opfer im dichten verkehr übersehen. ein pferdewagen und gänse wäre ihm entgegengekommen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo zusammen,

    dies sind zwei sehr traurige Geschichten und Todesfälle:

    Castroper Zeitung vom 25.11.1904:
    „In dem altmärkischen Orte Röwe ist ein acht Monate altes Kind in der Wiege verbrannt. Eine brennende Lampe, die neben der Wiege auf dem Tische stand, war von der Katze umgerissen worden.“
    „Das Lachen der Unmündigen. In Ruschwitz in Pommern hatte eine Frau, um das fortwährende Zuschlagen der Haustür zu verhüten, eine Schnur an den Drücker und Türrahmen gebunden. Die Schleife in der Mitte wurde in Abwesenheit der Mutter von den Kindern als Schaukel benutzt. Die zwölfjährige Tochter steckte, wie die „Berl. N. Nachr.“ mitteilen, Kopf und Hände in die Schlinge. Da riß ein Windstoß die Tür weit auf, und sofort zog sich die Schleife um den Hals der Kleinen zusammen. Die jüngeren Geschwister freuten sich über die verzweifelten Gebärden. Als eine Nachbarin endlich auf das Gelächter aufmerksam wurde, war das Mädchen schon erstickt.“
    vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodic...uery=Ruschwitz

    Viele Grüße
    Ralf

    Einen Kommentar schreiben:


  • Lorry Bee
    antwortet
    Hallo!

    Ich habe das schon öfter gelesen, dass "verwechselt" geschrieben wurde, wenn "gewechselt" "hinübergewechselt" gemeint war. Vermutlich war das der Sprachgebrauch damals. Er hat von den Lebenden zu den Toten gewechselt ist wohl der Sinn.

    Einen Kommentar schreiben:


  • YLa
    antwortet
    Zitat von YLa Beitrag anzeigen
    Es steht da tatsächlich verwechselt. Wohl sowas wie wir heute sagen, er hat das zeitliche gesegnet. Also sicherlich keine Todesursache..
    Und war wohl bis zum Ende ein sehr beliebter Seelsorger
    Angehängte Dateien

    Einen Kommentar schreiben:


  • YLa
    antwortet
    Zitat von Bienenkönigin Beitrag anzeigen
    Verwechselt oder vertauscht?
    Vertauscht würde sich eher nach religiösem Kontext anhören.
    Vielleicht hatte verwechselt damals aber noch eine etwas andere Bedeutung.

    Viele Grüße
    Bienenkönigin
    Es steht da tatsächlich verwechselt. Wohl sowas wie wir heute sagen, er hat das zeitliche gesegnet. Also sicherlich keine Todesursache..

    Einen Kommentar schreiben:


  • NBrandt
    antwortet
    Ich hätte es jetzt so interpretiert, dass er das Sehlige hätte sehnen sollen, und stattdessen leider das Zeitliche gesegnet hat. Anscheined wohl Galgenhumor des Schreibers.

    Einen Kommentar schreiben:


  • sternap
    antwortet
    Zitat von Bienenkönigin Beitrag anzeigen
    Verwechselt oder vertauscht?
    Vertauscht würde sich eher nach religiösem Kontext anhören.
    Vielleicht hatte verwechselt damals aber noch eine etwas andere Bedeutung.

    Viele Grüße
    Bienenkönigin

    er hat zeitlich gegen das selige umgetauscht, umgewechselt, das heißt es.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Bienenkönigin
    antwortet
    Zitat von YLa Beitrag anzeigen
    Hallo zusammen,
    ich habe einen Pastoren unter meinen Vorfahren, der mit 36 Jahren starb. Im Nachruf steht: Er habe das zeitliche mit den Sehligen verwechselt!
    Was auch immer das bedeuten mag…
    Viele Grüße
    Yla
    Verwechselt oder vertauscht?
    Vertauscht würde sich eher nach religiösem Kontext anhören.
    Vielleicht hatte verwechselt damals aber noch eine etwas andere Bedeutung.

    Viele Grüße
    Bienenkönigin

    Einen Kommentar schreiben:


  • YLa
    antwortet
    Hallo zusammen,
    ich habe einen Pastoren unter meinen Vorfahren, der mit 36 Jahren starb. Im Nachruf steht: Er habe das zeitliche mit den Sehligen verwechselt!
    Was auch immer das bedeuten mag…
    Viele Grüße
    Yla

    Einen Kommentar schreiben:


  • LDH1
    antwortet
    Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
    Hallo LDH1,

    ich denke, die Greisin wird gestürzt sein. Das klingt eigentlich nicht sehr merkwürdig, zumal nicht in dem Alter.

    Viele Grüße
    consanguineus

    Das war auch mein Gedanke, aber der "unglückliche Fall" wurde unter Krankheit vermerkt (wo bei den meisten Anderen "Altersschwäche, Epilepsie etc. stand)
    und auch noch in den darunter stehenden Todesfall "kopiert".

    Einen Kommentar schreiben:

Lädt...
X