Linkshänder in früheren Zeiten

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  • Linkshänder in früheren Zeiten

    Hallo,

    durch ein Gespräch im Bekanntenkreis kreisen meine Gedanken z.Z. um das Thema Linkshänder.

    Leider werde ich wohl nie erfahren welche meiner Ahnen auch Linkshänder waren

    Meine Mutter war eine umerzogene Linkshänderin und mußte während ihrer Schulzeit noch durch die "Erniedigung" dass die linke Hand am Stuhl festgebunden wurde. Im Erwachsenenleben hatte sich ihre linke Hand später aber doch durchgesetzt.

    Meine Tochter * 1985 hat (hatte) es da sehr viel einfacher, da es ja mittlerweile viele Sachen für Linkshänder gibt. Da sie auch noch rote Haare hat, muß sie sich zwar oft den Spruch "Hexe im Mittelalter wärst du verbrannt worden" anhören, aber damit kann sie gut leben.

    Bin mal gespannt auf eure Erfahrungen als Linkshänder

    Astrid
    (Rechtshänderin)
  • Stefan Wessel
    Erfahrener Benutzer
    • 02.04.2006
    • 269

    #2
    RE: Linkshänder

    Hallo,

    Linkshänder gibt es einige bei uns. Mein jüngster Sohn ist Linkshänder, sowie zwei meiner Schwägerinnen.

    Letztens habe ich einen interessanten Beitrag im Fernsehen gesehen. Danach ist ja bei allen Zwillingspärchen einer Links-, der andere Rechtshänder.

    Da wurde dann auch berichtet, dass bei den Schwangerschaften sich öfters eine Keimzelle nicht weiterentwickelt. Bedeutet, dass es sich bei vielen Linkshändern um ursprünglich Zwillingspärchen gehandelt hat. Fand ich schon recht interessant die Aussage.

    Umerzogen wird mein Sohn nicht. Ist auch nicht gut für die Entwicklung, da Linkshänder ja schon anders "denken".
    Linkshänder sollen ja auch kreativer sein als Rechtshänder.

    Hier ein schöner Bericht über Linkshänder (mit Problemen bei Umschulung):


    Viele Grüße

    Stefan Wessel
    An den Vorfahren kann man nichts ändern, aber man kann mitbestimmen, was aus den Nachkommen wird.

    Meine Ahnen auf meiner Homepage: http://www.stefan-wessel.de/

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    • Barbara Eckrath
      Benutzer
      • 02.02.2004
      • 59

      #3
      Hallo Astrid

      Mein Bruder ist umerzogener Linkshänder (beim Schreiben), ich kann beides und mein kleiner Neffe scheint wie sein Vater Linkshänder zu werden.

      Viele Grüße
      Barbara

      Kommentar

      • Löffel
        Erfahrener Benutzer
        • 31.08.2006
        • 121

        #4
        Hallo,

        ich bin "teilweise" ein Linkshänder: Ich halte mein Besteck anders (Gabel rechts, Messer links) und ich schreibe links. Sonst bin ich aber "normal".
        Ansonsten habe ich damit keine negativen Erfahrungen gemacht. Manche Leute gucken nur etwas erstaunt, wenn ich mit links schreibe. Und manchmal verwischt man das Geschriebene natürlich mit der Hand.


        Viele Grüße
        Matthias

        Kommentar


        • #5
          Hallo
          Ich bin ebenfalls Linkshänder nur viele Sachen mache ich mit rechts.
          Meine Mutter macht dagegen viele Sachen mit links wahrscheinlich weil sie schon mal mit links schreiben musste, weil sie sich die rechte Hand gebrochen hatte.
          Und die Schwester meiner Mutter (also meine Tante) ist auch Linkshänder.
          Schöne Grüße
          Ruben

          Kommentar


          • #6
            Linkshänder in der früheren Zeit ?

            Hallo zusammen,

            mich würde mal interessieren wie es damals [ 1700 -1900] für Linkshänder war ? Galt es als Sünde oder Fluch ?

            Kommentar

            • mini
              Erfahrener Benutzer
              • 19.12.2008
              • 376

              #7
              Hallo Mapixtu,

              selbst meiner Mutter (Jahrgang 1952) wurde in der Grundschule noch mit dem Stock auf die Finger geschlagen, um ihr das Links schreiben "abzugewöhnen"!!
              Ich selbst bin Linkshänderin und wurde und werde noch oft von älteren Menschen wie ein Affe im Zoo betrachtet
              Mich würde auch interessieren, woher es kommt, dass Linkshänder schief angesehen wurden, bzw. darauf bestanden wurde, mit Rechts zu schreiben.

              Schöne Grüße
              Schöne Grüße

              mini


              Suche: Johann Christoph Hacke, Uhrmacher, + vor 1761 in Halberstadt

              Kommentar

              • KimS
                Benutzer
                • 02.02.2007
                • 50

                #8
                mein opa war auch linkshänder und musste die rechte hand benutzen. er hatte sein leben lang probleme mit dem schreiben und ne kragelige schrift.
                ich denke das es früher einfach als "unnormal" galt und die kinder deshalb umerzogen wurden. zum glück ist das heute nicht mehr.

                Kommentar

                • Xtine
                  Administrator
                  • 16.07.2006
                  • 28377

                  #9
                  Hallo Mapixtu,

                  vielleicht hilft Dir diese Facharbeit (Kapitel 9) etwas weiter.
                  Oder auch Wikipedia
                  Viele Grüße .................................. .
                  Christine

                  .. .............
                  Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                  (Konfuzius)

                  Kommentar

                  • Svenja
                    Erfahrener Benutzer
                    • 07.01.2007
                    • 4353

                    #10
                    Hallo zusammen

                    Meine Mutter erzählte mir mal, dass ihr kleiner Bruder (Jahrgang 1953)
                    Linkshänder war. Er erhielt zum Essen einen speziellen Löffel, der unten
                    so gebogen war, dass man damit nur normal essen konnte, wenn man
                    ihn mit der rechten Hand hielt. Doch er schaffte es die linke Hand so zu
                    verbiegen, dass er trotzdem mit ihr essen konnte, die Umerziehung war
                    also erfolglos. Leider hat er wegen einer Krankheit das Schulalter nicht
                    erreicht, so dass ich nicht weiss, wie er dort behandelt worden wäre.

                    Gruss
                    Svenja
                    Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
                    https://iten-genealogie.jimdofree.com/

                    Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

                    Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

                    Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

                    Kommentar

                    • Ahrweiler
                      Erfahrener Benutzer
                      • 12.12.2009
                      • 1063

                      #11
                      Hallo zusammen
                      Früher sah man wenn einer ein Linkshänder war etwas abartiges darin.Ich kann mir vorstellen,dass solche Leute im Mittelalter recht gepeinigt wurden da sie ja abartig waren(aus der Norm).In meiner Schulzeit versuchte man auch noch die Leute ganz einfach umzupolen.Meine Schwägerin kann mit beiden Händen schreiben,da sie es gelernt hat mit der rechten Hand zu schreiben.Wenn aber was schnell gehen soll macht sie es automatisch mit der linkan Hand da sie linkshänderin ist.Ich habe mich schon daran gewöhnt aber beim Schneiden kann ich ihr heute noch nicht zusehn.
                      LG
                      Franz Josef

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                      • Hina
                        Erfahrener Benutzer
                        • 03.03.2007
                        • 4661

                        #12
                        Hallo,

                        ich kann meinem Mann auch nicht beim Holzhacken zusehen.

                        Am lustigsten finde ich aber, dass er mit Rechts schreibt, weil man ihm das so beigebracht hat, dann den Stift in die linke Hand nimmt und unterstreicht .

                        Mein Enkel ist ein Beidhänder. Der kann alles mit rechts und links. Gemalt wird meist zweihändig. Wir sind schon gespannt darauf, was seine Lehrer machen werden, wenn er schreiben lernen soll. Die Kindergärtnerinnen sind im Moment noch etwas ratlos .

                        Zum Glück sind aber die Zeiten vorbei, als die Linkshänder gezwungen wurden, mit Rechts zu schreiben. Der Grund war aber rein praktischer Natur. Mann schrieb erst auf Schiefertafeln, dann mit langsam trocknender Tinte. Wenn man mit Links schrieb, verwischte das in der Regel und aus war es mit der Schönschrift und auf die wurde mehr Wert gelegt, als auf Rechtschreibung. Wenn doch nur davon was bei den Pfarrern hängen geblieben wäre.

                        Viele Grüße
                        Hina
                        "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

                        Kommentar

                        • Friedrich
                          Moderator
                          • 02.12.2007
                          • 11322

                          #13
                          Moin zusammen,

                          Zitat von Hina Beitrag anzeigen
                          Mein Enkel ist ein Beidhänder. Der kann alles mit rechts und links. Gemalt wird meist zweihändig. Wir sind schon gespannt darauf, was seine Lehrer machen werden, wenn er schreiben lernen soll. Die Kindergärtnerinnen sind im Moment noch etwas ratlos .
                          Läßt Du uns an den Erfahrungen Deines Enkels teilheben? Da bin ich wirklich neugierig...

                          Zitat von Hina Beitrag anzeigen
                          Zum Glück sind aber die Zeiten vorbei, als die Linkshänder gezwungen wurden, mit Rechts zu schreiben. Der Grund war aber rein praktischer Natur. Mann schrieb erst auf Schiefertafeln, dann mit langsam trocknender Tinte. Wenn man mit Links schrieb, verwischte das in der Regel und aus war es mit der Schönschrift und auf die wurde mehr Wert gelegt, als auf Rechtschreibung. Wenn doch nur davon was bei den Pfarrern hängen geblieben wäre.
                          Womit wir denjenigen, die Linkshänder umerziehen wollten, doch wenigstens etwas Verständnis entgegenbringen sollten... Daß die Methoden dann nicht so nett waren, steht auf einem anderen Blatt.

                          Friedrich
                          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                          • #14
                            Hier eine kleine Anekdote zu dem Thema:
                            Im Alter von 5 Jahren war ich mit meinem gleichaltrigen Cousin bei unserer Oma zu Besuch. Mein Cousin begrüßte die Oma als Linkshänder mit seiner Linken Hand, welche Oma nicht annehmen wollte, sondern sagte: "Ich möchte die schöne Hand". Mein Cousin betrachtete ungläubig minutenlang seine Hände und fragte dann verzweifelt:"Welche ist denn schöner?"

                            Kommentar

                            • maria1883
                              Erfahrener Benutzer
                              • 20.08.2009
                              • 898

                              #15
                              Guten Morgen zusammen,
                              da ist für mich ein ziemlich leidvolles Thema angeschnitten worden.
                              Zu meinen ersten Kindheitserinnerungen gehört: mit verbundener linken Hand am Esstisch sitzend, nächste Steigerungsstufe: am "Katzentisch" sitzend, Backpfeife kriegend, wenn ein Löffel oder ähnliches runtergefallen ist.
                              Mein Vater, der normalerweise nur hochdeutsch mit uns Kindern sprach,
                              auf platt den Spruch losließ: Linkspot schloht den Düwel dot.
                              Mit 6 Jahren hatten sie mich so weit, daß mir das Rechtsschreiben gelungen ist.
                              Handarbeitsunterricht: viel Mühe, Nadel und Schere rechts zu nehmen.
                              Ballspiele: meistens links. Federball: mit rechts angeben, links weiterspielen.
                              Später im Schwesternberuf: alle neuen Tätigkeiten gleich mit rechts angewöhnen. Was glaubt ihr wohl, wie Patienten mich angeguckt hätten, wenn ich die Spritze in der li. Hand gehabt hätte.
                              Ich habe 10 Jahre in einer chirurgischen Ambulanz gearbeitet. das ging nur, weil ich einen Chef hatte, der das gleiche Problem hatte. Alles ist dort auf Rechtshänder ausgelegt. Wenn ich das Skalpell hergerichtet habe, hat jeder geglaubt, ich schneide mich jeden Moment.
                              Mein Traum wäre es gewesen, OP-Schwester zu werden, ging aber nicht.
                              Linkshänder in der Familie: von 2 Brüdern jeweils ein Kind, auch eine Enkelin von mir. Sie ist acht Jahre und wir wachen darüber, daß da keiner kommt und sie umpolen will. Trotzdem merkt auch sie ihr Außenseiterdasein: alle gucken so blöd!
                              Ich hatte mal ein Buch: Der umgeschulte Linkshänder oder der Knoten im Gehirn. Da ist mir vieles klar geworden. (verborgt und nicht wiederbekommen).

                              Bin tagelang um dieses Thema herumgeschlichen, so präsent ist es in meinem Leben.

                              Liebe Grüße,
                              Waltraud
                              Orte und Namen meiner Ahnen:
                              Neu Wuhrow: Pophal, Golz, Is(s)berner, Gehrke, Draheim, Zuther, Mittelste(ä)dt, Hensel, Bleck
                              Gönne (später Westgönne): Hensel, Bleck, Maronde
                              Steinklippe (Belgard/Schievelbein): wie Westgönne
                              Neudorf: Märtens, Boeck, Schulz, Mallon, Harmel, Manz
                              Pöhlen: Milbradt, Boeck, Dittberner, Kannenberg, Märtens
                              bis auf Steinklippe alles Kreis Neustettin

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