Bürgermeister Reimann in Drossen / Kr. Weststernberg

[Andi1912]

Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: ab 1899
Genauere Orts-/Gebietseingrenzung: Drossen / Kr. Weststernberg
Fernabfrage vor der Beitragserstellung genutzt [ja/nein]: ja
Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive, Datenbanken): nein, noch keine Anfrage an daes Staatsarchiv in Landsberg/W. gestellt

Hallo liebe Forschergemeinde in der Neumark,

ich versuche Licht in "ein dunkles Kapitel" im äußerst interessanten Lebenslauf meines Ahnengroßvaters zu bringen... Vielleicht hat ja jemand eine Idee oder einen Hinweis auf mögliche Quellen, in denen ich weiter recherchieren kann.

Es handelt sich um Paul Oskar REIMANN, der am 09.05.1854 in Landsberg/Warthe als Sohn des Fisch- und Obsthändlers (vorher Schuhmachermeister!) Friedrich REIMANN geboren wurde. Bei seiner Heirat am 25.03.1877 in Landsberg/Warthe mit Marie Auguste Helene, geb. BRAUN war er Zughauptführer und Amts-Sekretär in L/W. Bei der Geburt meiner Ahnenmutter Hedwig Elisabeth REIMANN am 22.11.1885 in Pitzerwitz (Kreis Soldin, Neumark) war er Schreiber auf Gut Pitzerwitz. Danach war er dann von Beruf „Bürgermeister“ – als Preußischer Staatsdiener:

vom 01.02.1889 bis 31.03.1893 Bürgermeister von Greiffenberg / Kr. Uckermark
vom 01.04.1893 bis 31.03.1898 Bürgermeister von Löwen / Kr. Brieg
vom 01.04.1898 bis ??? Bürgermeister von Drossen/ Kr. Weststernberg, Neumark

Wie ich aus den Lebenserinnerungen meines Urgroßvaters weiß, hat mein Ahnengroßvater in Drossen als Bürgermeister eine Amtsverfehlung begangen, so dass er fristlos und ohne Pensionsansprüche aus dem Preußischen Staatsdienst entlassen wurde... Hiernach soll er angeblich mit seiner Frau und acht Kindern „arm wie eine Kirchenmaus“ auf der Straße gestanden haben. Von einer Verurteilung ist nicht die Rede.

Weshalb wurde er entlassen? Was hat er wann gemacht? - dies möchte ich gern herausfinden! Habt ihr eine Idee?
Vielleicht gibt es ja eine Chronik, aus der hervorgeht, bis wann er dort Bürgermeister war?

Im Jahr 1910 war er dann Prokurist einer Klavierhandlung in Berlin...

Und falls jemand bei der Suche nach seinen REIMANN-Vorfahren aus vorgenannten Orten, in denen er tätig war, nicht weiterkommt, kann ich eventuell weiterhelfen...


Viele Grüße, Andreas

P.S.: Die Daten in der Neumark-Datenbank kenne ich - sie stammen von mir.

[Friedhard Pfeiffer]

1854 sind die Kirchenbücher von St. Marien, Friedrichstadt, Concordienkirche und ev.-ref. Kirche im Staatsarchiv Landsberg/Warthe vorliegend. Auch werden die Standesamtsregister von Landsberg/Warthe, soweit sie älter als 100 Jahre sind, ab 01.10.1874 im Staatsarchiv Landsberg/Warthe aufbewahrt.
Vom Standesamt Pitzerwitz hat [nur] das Standesamt I in Berlin Standesamtsunterlagen: * 01.10.1874 - 1927, 1929-1943, oo 01.10.1874-1938, + 01.10.1874-1893, 1895-1938.
Greiffenberg (Uckermark) ist jetzt ein Stadtteil von Angermünde. Das Stadtarchiv Angermünde wird möglicher Weise Unterlagen über Ihren Vorfahren haben.
Über die Zeit in Löwen, Kreis Brieg, hat möglicher Weise das Staatsarchiv Oppeln Unterlagen.
Vom Standesamt Drossen werden Standesamtsregister, soweit sie älter als 100 Jahre sind, ab 01.10.1874 mit Ausnahme der Geburtregister 1897, der Heiratsregister 1874-1899, 1906 und der Sterberegister 1898 1908, 1910-1912 im Staatsarchiv Landsberg/Warthe aufbewahrt. Das Staatsarchiv Landsberg/Warthe wird auch sonstige Akten der Gemeindeverwaltung Drossen haben.
Mit freundlichen Grüßen
Friedhard Pfeiffer

[Andi1912]

Drossen / Kr. Weststernberg, Neumark

Hallo Friedhard,

danke für die ausführlichen Informationen - von den von Dir genannten Archiven habe ich in den letzten Monaten schon sehr viele Informationen und Dokumente erhalten. Die Information (vom Staatsarchiv Oppeln), dass mein Ahnengroßvater Paul Oskar REIMANN nach seiner Zeit in Brieg zum 01.04.1898 als Bürgermeister nach Drossen ging, ist allerdings noch ganz frisch (und widerlegt meinen Urgroßvater, der irrtümlich Kriescht in Erinnerung hatte).

Bevor ich erneut das Staatsarchiv in Landsberg anschreibe, wollte ich hier mal fragen, ob eventuell jemand über Informationen oder mögliche Quellen (Amtsblätter, Adressbücher, Einwohner-Verzeichnisse o. ä.) verfügt...

Viele Grüße, Andreas