FN Brück - kath. - in Berlin

[Merle]

Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: ca. 1848-1884
Genauere Orts-/Gebietseingrenzung: Berlin
Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive, Datenbanken): Adressbücher

Hallo zusammen,

für einen Forscherfreund suche ich nach Infos über

Franz Joseph Brück, * 30.04.1808 in Kyllburg, katholisch

Franz ist nach Berlin gegangen (wann?) und war dort Polizei-Büro-Vorsteher (Kanzlei-Assistent, Leutnant der Schutzmannschaft, Polizei-Sekretär). In den Berliner Adressbüchern habe ich ihn von 1848 bis 1884 verfolgen können. Er wohnte Am Halleschen Thor, dann lange Zeit in der Langegasse, dann Dresdner Str., Markgrafenstr., Stallschreiberstr., Kommandantenstr., Prinzenstr., Waldemarstr., Prinzenstr., Skalikerstr., Oranienstr. und die letzten 5 Jahre in der Kommandantenstr. 42.

Warum mag er wohl so oft umgezogen sein? Ich kann mir kaum vorstellen, daß das beruflich bedingt war.

Wie kann ich herausfinden, zu welcher Gemeinde er gehörte? Ich finde immer nur Infos über die evangelischen Gemeinden, aber welche katholischen Gemeinden gab es? Vermutlich ist es am besten, wenn ich versuche, seinen Sterbeeintrag zu finden und evtl. die Taufeinträge von Kindern. Die Sterbeurkunde würde ja wohl auch 30 Euro kosten? Oder kann ich selbst danach suchen und dann ist es günstiger?

Da Franz Joseph bei der Polizei war, gibt es vielleicht noch seine Personalakte. In welchem Archiv könnte ich einmal danach suchen?

Gruß
merle

[Dorothea]

[fragebogen]
Hallo zusammen,

für einen Forscherfreund suche ich nach Infos über
....

Franz ist nach Berlin gegangen (wann?) und war dort ...

.... Er wohnte ..... Skalikerstr.....

Warum mag er wohl so oft umgezogen sein? Ich kann mir kaum vorstellen, daß das beruflich bedingt war.

Wie kann ich herausfinden, zu welcher Gemeinde er gehörte? Ich finde immer nur Infos über die evangelischen Gemeinden, aber welche katholischen Gemeinden gab es? Vermutlich ist es am besten, wenn ich versuche, seinen Sterbeeintrag zu finden und evtl. die Taufeinträge von Kindern. Die Sterbeurkunde würde ja wohl auch 30 Euro kosten? Oder kann ich selbst danach suchen und dann ist es günstiger?

Da Franz Joseph bei der Polizei war, gibt es vielleicht noch seine Personalakte. In welchem Archiv könnte ich einmal danach suchen?

Gruß
merle

Hallo liebe Merle,
so viele Fragen in einem Paket ...
1.) Super, dass Du den Franz in den Adressbüchern für so lange Zeit hast finden können, nun weißt Du, dass er kontinuierlich im Bezirk Kreuzberg gewohnt hat. ("Skalitzerstr."! Nicht Skaliker..)
2.) Bei den Katholiken heißt es, "Pfarrmatrikel" sind dezentral in den Pfarrämtern". Viele gab es nicht, denn es gab, z.B. um 1871 nur knapp über 6% Katholiken in Berlin, jedoch 88,63% Evangelische. Du kannst es versuchen bei: Kath. Apost.-Gemeinde Berlin-Süd Tel: 693 82 33 Wilmstr. 11
10961 Berlin (bitte überprüfen, ob alles noch aktuell).
3.) Warum er oft umgezogen ist? Können wir ja nur spekulieren, zu der Zeit war die Wohnsituation katastrophal, Berlin platzte aus allen Nähten, etc., etc....
4.) Ich selbst habe nur zu zwei Familienzweigen in Berlin zu Katholiken zu suchen gehabt. In einem Fall habe ich eine Kopie eines Eheeintrages zu meinen Großeltern bekommen, völlig kostenlos. Selbst suchen hätte ich aber nicht gedurft. Zum zweiten Fall wurden mir als erstes extrem hohe Gebühren angekündigt für deren mögliche Suche. Da es "nur" um ein Sterbedatum ging, habe ich das ersteinmal zurückgestellt und gehofft, es selbst doch noch anders herauszufinden.
5.) Zu Deiner letzten Frage - beim Landesarchiv Berlin könntest Du es versuchen, aber ich bin sehr skeptisch, in Bezug auf Personalakten und dann noch, ob Du überhaupt ran kämst. Aber das kannst Du die Leute per e-mail fragen. Und hierzu antworten sie auch. Bis Du Dich da durch die online-Suche geklickt hast, ...
Viel Erfolg - und gerne bitte berichten, ob und wie Du hier voran kommst!
Beste Grüße - Dorothea -

[Merle]

Liebe Dorothea,

vielen Dank für Deine Antwort.

Du schreibst Kreuzberg???? Ich dachte, die Langegasse wäre in Friedrichshain und die Kommandantenstraße in Lichterfelde (die anderen habe ich ehrlich gesagt noch nicht nachgeforscht). Habe ich mich da so vertan?

Wäre das Landesarchiv denn Deiner Meinung nach die richtige Adresse? Dann probiere ich es dort einfach einmal.

Kann ich denn nach standesamtlichen Sterbeeinträgen selbst forschen? Oder müßte ich dafür einen Auftrag über 30 Euro starten?

Danke nochmals, liebe Dorothea!!

Gruß
merle

[Dorothea]

Hallo Merle,
da ich selbst viele Jahre in Berlin-Kreuzberg wohnte, habe ich die von Dir genannten Straßen auf einen Blick "alle" Kreuzberg zuordnen können, ohne dies zu überprüfen, es war eine "Mehrheitsentscheidung". Dies stimmt so auch, bis auf Deine "Lange Gasse", die es heute so nicht mehr gibt, sondern heute "Lange Straße" heißt, nun habe ich es überprüft. Ja, einzig und allein diese Straße liegt in Friedrichshain, beträfe es die Zeit der Standesämter, wäre das egal, da Friedrichshain und Kreuzberg nun zusammengehören. Die Kirchengemeinde in der Wilmstr. ist jedoch auch für beide Friedrichshain und Kreuzberg zuständig. Es gibt aber auch noch eine weitere Angabe zu Berlin Friedrichshain, die lautet: Kath. Pfarramt St. Antonius Rüdersdorfer Str. 45 a
10243 Berlin
Tel.: 030-296 09 29
pfarrer [at]st-antonius-pius.de

(hoffe, dass die Daten noch aktuell sind).Ansonsten s. auch hier: http://www.google.de/search?q=kathol...ient=firefox-a

Viel Erfolg - Dorothea -

P.S. Die Kommandantenstr. gibt es 2x, eine in Kreuzberg, die andere in Lichterfelde, sehr unwahrscheinlich, dass der "Kreuzberger" ausgerechnet einmal nicht die Kreuzberger Kommandantenstr. gewählt haben sollte, sondern die Lichterfelder :-)

[Dorothea]

Liebe Dorothea,


Wäre das Landesarchiv denn Deiner Meinung nach die richtige Adresse? Dann probiere ich es dort einfach einmal.

Kann ich denn nach standesamtlichen Sterbeeinträgen selbst forschen? Oder müßte ich dafür einen Auftrag über 30 Euro starten?

Danke nochmals, liebe Dorothea!!

Gruß
merle

Liebe Merle,
Deine weiteren neuen Fragen habe ich übersehen, sorry!
1.) zum LA hatte ich schon geantwortet, ja, einfach probieren.
2.) In den Standesämtern kann/konnte man in der Regel nicht selbst forschen, allerdings hat hier neulich irgendjemand einmal darüber geschrieben, dass er in einem STA selbst schauen durfte , weiß aber nicht mehr wo das war, wäre auch neu, weil die in der Regel gar keinen Platz für dgl. haben. Beim LA in Bln konnte ich kürzlich in den Zweitschriften zu Sterbeeinträgen schauen, aber die sind grob gesagt nur von ca. 1933-1945 zu best. StÄ vorh., mehr nicht. Andere Zweitschriften sind dort bisher nicht.
Gruß nochmals - Dorothea -

[Merle]

Liebe Dorothea,

vielen Dank für Deine ausführlichen Antworten.

War eigentlich klar, daß es in Berlin zwei Kommandantenstraßen gibt und ich erst einmal bei der falschen lande . Wie gut, daß es das Forum gibt.

Dann werde ich mal mein Glück bei den Gemeinden und dem Archiv versuchen.

Gruß
merle

[Merle]

Liebe Dorothea,

jetzt habe ich verschiedene katholische Gemeinden angesprochen.

Ich dachte, daß vielleicht am ehesten St. Michael in Frage kommen könnte. Leider sind nur noch Kirchenbücher von 1863 bis höchstens 1875 vorhanden. Die anderen Bücher wurden 1945 bei einem Bombenangriff vernichtet. Das nutzt mir also weder zur Suche einer Heirat und möglicher Taufen, noch kann ich Brücks Sterbeeintrag suchen .

St. Pius in der Palisadenstraße hat Taufbücher ab 1889.

St. Antonius in der Rüdersdorfer Str. wurde 1908 gegründet.

St. Bonifatius in Kreuzberg hat Bücher ab 1890, Sterbebücher sogar erst ab 1894.

Die von Dir angesprochene Gemeinde in der Wilmstraße ist katholisch-apostolisch, leider nicht römisch-katholisch.

Bleibt im Grunde nur die Domgemeinde St. Hedwig, die Bücher ab 1773 hat . Dort werde ich jetzt mein Glück versuchen.

Das Archiv hat sich leider noch nicht gemeldet.

Gruß
merle

[Dorothea]

Hallo, liebe Merle,
ich hoffe, dass Du mit der St. Hedwigs-Gemeinde Glück haben wirst für den Forscher-Kollegen. Ich hatte einmal Kontakt zu ihnen, wie ich schon schrieb, aber erstens dauert die Bearbeitung dort auch ewig und zweitens wurden mir heftige Kosten angekündigt. Drücke Dir die Daumen, dass es sich lohnt!
Beste Grüße - Dorothea

[Gutesbaerchen]

Hallo Kerstin, hallo Dorothea,

ich bin erst heute auf dieses Thema aufmerksam geworden.

Kerstin: Vielen Dank für deine intensiven Bemühungen um meinen Franz Joseph Brück ausfindig zu machen. Aber gebe um Himmels Willen keine unnötigen Kosten aus, denn das ist es dann auch wieder nicht wert.

Dorothea: auch dir vielen Dank für deine zahlreichen Hilfen und Adressen, die du mitgeteilt hast.

Laut der Ahnentafel meines Urgroßvaters starb dieser Franz Joseph um 188? (letzte Zahl leider nicht erkennbar)

Alles Liebe und Gute

Stefan

[Merle]

Lieber Stefan,

ich habe ja noch einiges bei Dir gutzumachen

Drück mir mal die Daumen, daß ich Deine Brücks in St. Hedwig finden werde. Ansonsten bleibt wohl nur noch das Archiv, das sich aber noch nicht gemeldet hat. Oder das Standesamt für die Sterbeurkunde.

Gruß
merle

[Merle]

Hallo zusammen,

auch an dieser Stelle möchte ich kurz berichten - vielleicht ist das auch für die Suche anderer in Berlin interessant.

Ich hatte einen Termin im Pfarrbüro von St. Hedwig. 1 bis 2 mal im Monat kann man nach Voranmeldung an einem Donnerstag nachmittag dort Einsicht in die Kirchenbücher nehmen. Die Kosten sind 5 Euro und diese Gebühr beinhaltet zwei Bücher, jedes weitere kostet 0,50 Euro.

Es gibt für die Sterbefälle 1864-1934 ein wunderbares Register, ebenso für die Trauungen von 1680-1856. Auch für Taufen sind solche Registerbände vorhanden.

St. Hedwig hat noch viele Bücher, die den Krieg zum Glück überstanden haben. Einiges ist jedoch nur auf Filmen vorhanden. Das ist sicher besser als nichts, allerdings ist die Suche auf diesen Filmen mit einem uralten DDR-Lesegerät sehr unkomfortabel, um nicht zu sagen, sehr mühsam. Man muß die Filme mit der Hand durchziehen und hinterher wieder aufrollen. Die Qualität ist auch nicht die allerbeste, aber natürlich kann man froh sein, daß es wenigstens die Filme gibt, denn einige Kirchenbücher wurden im Krieg vernichtet.

Ich habe den Franz Josef Brück gefunden. Er ist 1889 gestorben, er war verheiratet mit Caroline Lebowski (ev.) und hatte mindestens 4 Kinder.

Und nun noch etwas, das mich sehr bewegt hat. Im Trauregister stehen für die ersten Jahre ab 1680 nur sehr wenige Heiraten. Im Jahre 1811 fielen mir die Namen der Brautleute ins Auge: v. Arnim und Brentano. Zuhause habe ich nachgeschaut und es handelt sich tatsächlich um die Ehe der berühmten Dichter der Romantik: Achim v. Arnim und Bettina v. Arnim geb. Brentano (Schwester von Clemens Brentano).

Gruß
merle

[Dorothea]

Hallo Merle,
schön, dass Du Deine Erfahrungen und die Bedingungen für das Pfarrbüro St. Hedwig hier aufgeschrieben hast, so weiß man für die Zukunft, falls man es braucht, wie es geht, danke schön!
Beste Grüße - Dorothea -