Sterbeurkunde bei Säuglingen?

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  • Renate7
    Erfahrener Benutzer
    • 31.01.2013
    • 223

    Sterbeurkunde bei Säuglingen?

    Guten Morgen, liebe Mitforscher

    Die Schwester meiner Mutter ist kurz nach der Geburt gestorben ( 1944), wurde in diesen Fällen auch eine offizielle Sterbeurkunde ausgestellt,? Müßte ja eigentlich, wenn es eine Bestattung gab ( Wovon ich mal ausgehe ).
    Mich würde intressieren, in wie weit Ihr diesbezüglich Erfahrungen gemacht habt ?

    Liebe Grüße Renate
  • Herbert
    Benutzer
    • 09.10.2012
    • 88

    #2
    Hallo Renate7
    Hier am linken Niederrhein wurden ja bereits 1798 durch die Franzosen Standesamtsregister eingeführt.Und natürlich mußten auch für Kleinkinder,ja sogar für Totgeburten Sterbeurkunden ausgestellt werden.Anbei die Sterbeurkunde eines einjährigen Kindes aus meiner Familie.Viele Grüße Herbert
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    • Andi1912
      Erfahrener Benutzer
      • 02.12.2009
      • 4488

      #3
      JA

      Zitat von Renate7 Beitrag anzeigen
      ...
      Die Schwester meiner Mutter ist kurz nach der Geburt gestorben ( 1944), wurde in diesen Fällen auch eine offizielle Sterbeurkunde ausgestellt?
      ...
      Hallo Renate,

      auch von mir hierzu ein klares JA! In den Preußischen Standesämtern (ab 1874) wurde jeder Sterbefall - soweit ich weiß auch Totgeburten - also ab einem Alter von 0 Tagen standesamtlich beurkundet.

      Hier als Beispiel ein Sterbeeintrag aus dem StA-Register von Miechowitz/Schlesien aus 1890 für ein Mädchen, dass 10 Tage nach der Geburt gestorben ist:
      http://szukajwarchiwach.pl/12/752/0/...5oP0bHTCAUWx9A.

      Da die Säuglingssterblichkeit bis ca. 1900 ja sehr hoch war, findet man auch in den Kirchenbüchern sehr viele Einträge zu früh gestorbenen Säuglingen und Kindern. In den Schlesischen Sterbebüchern, die ich bislang online oder auf Mikrofilm durchsucht habe, betrifft oftmals jeder zweite Eintrag ein Kind, dass vor Erreichen des 6. Lebensjahrs gestorben ist. Von der Totgeburt über "Alter: ½ Std." bis 1 Tag usw. ist alles dabei.

      Und auch für diese Kinder wurden ab 1874 standesamtliche (Geburts- und) Sterbeurkunden ausgestellt, was ja heute auch noch der Fall ist.

      Viele Grüße, Andreas

      .
      Zuletzt geändert von Andi1912; 10.03.2013, 09:18. Grund: Zitat eingefügt

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      • Philipp
        Erfahrener Benutzer
        • 19.07.2008
        • 841

        #4
        Hallo!

        Ich habe um 1940 in Pommern eine Totgeburt.

        Sie bekam keinen Geburtseintrag, jedoch einen Sterbeeintrag.

        Das Geschehen war als "x. Kind" als Randvermerk auf dem Eintrag über die Eheschließung der Eltern vermerkt.

        Und auch auf dem Geburtseintrag des Zwillings wurde das Geschehen niedergeschrieben.

        Einen Eintrag über die Geburt gab es zumindest in diesem Falle nicht.

        Viele Grüße

        Philipp

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        • Halbblut
          Erfahrener Benutzer
          • 18.11.2012
          • 149

          #5
          Hallo miteinander,

          so einen Fall wie Philipp ihn beschrieben hat, habe ich auch - Zwillingskinder - eines lebt, das zweite wird tot geboren.

          Im Geburtseintrag des ersten ist auf die Zwillingsgeburt hingewiesen. Kein Geburtseintrag für das totgeborene Töchterlein - aber ein Sterbeeintrag, in dem ebenfalls auf die Zwillingsgeburt hingewiesen wird.

          Ob im Heiratseintrag dazu ein Vermerk ist, kann ich nicht sagen, die hab ich noch nicht.

          Das Ganze spielt um 1890 in Niederbayern.
          Herzliche Grüße
          Halbblut

          Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche.

          POM-Neustettin: Barz, Maske, Gaudian OSTPR-Johannisburg: Soppa, Waga, Szesny NS-Kehdingen: Raap; v. Rönn; Diercks WESTF-Minden: Schaub, Roehring SA-Zeitz: Grunert, Boeger Kaiserslautern: Hahn, Maurer WÜRTT-Ostalbkreis: Heinrich, Rahm Schwarzwald: Müller, Aldinger München: Noll, Hütt, Babl, Strohmaier Deggendorf: Dangl, Krampfl FRIAUL-Udine: Colautti, Zanelli, Contarini

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          • Asphaltblume
            Erfahrener Benutzer
            • 04.09.2012
            • 1500

            #6
            In Sterbebüchern ab ca. 1900 in Berlin (also Groß-Berlin) finde ich auch öfter Einträge über Totgeburten und über Stunden/Tage nach der Geburt verstorbene Kinder.
            Bei Totgeburten steht dann meistens, dass "der [Beruf] XY am [Datum] erschienen ist und gemeldet hat, dass seine Ehefrau [Name] am [Datum] um [Uhrzeit] ein totgeborenes Mädchen/einen totgeborenen Sohn zur Welt gebracht habe". Der Sterbeeintrag für Kinder, die kurz nach der Geburt gestorben sind, entspricht in der Regel genau dem normalen Sterbeeintrag, nur dass manchmal "ohne Namen" oder "namenlos" steht.
            Also nach der Formel "am [Datum] erschien der [Stand, Name] und meldet, dass der Knabe/das Mädchen [Name], sein Sohn/seine Tochter [Name]/dass sein Sohn/seine Tochter ohne Namen, 4 Stunden alt, [ ] Religion, am [Datum] um [Uhrzeit] in [Ort] verstorben ist. Der/Die Verstorbene war geboren am [Datum] in [Ort]" usw.
            Auch in Kirchenbüchern werden Totgeburten und kurz nach der Geburt gestorbene Kinder eingetragen, auch wenn sie ungetauft starben.
            Gruß Asphaltblume

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            • FranzLeissner
              Erfahrener Benutzer
              • 08.08.2011
              • 195

              #7
              Hallo Renate,
              ja, aus meiner Erfahrung her gab es für jeden Fall eine Urkunde. Die Schwester meines Ururopas aus Dolzig wurde laut Sterbeurkunde "eine dreiviertel Stund" alt. Für sie gibt es sowohl eine Geburts-, als auch eine Sterbeurkunde.

              Liebe Grüße
              Franz
              Suche: Gaszak (Pogorzela, Jezewo, Koszkowo, Berlin-Weißensee), Sieja (Zimnowoda, Gloginin, Borzeciczki), Harder und Reimann (Danziger Niederung), Jonach, Vormelcher, Springer und Schmock (Oberbarnim), Bartczak und Skrzynkówna (Kr. Krotoschin), Matyaszczyk, Bittner und Niestrawska (Gostyn, Ostrów, Pogrzybów), Ritter, Kühnert, Scherler, Richter (Berlin), Marquardt (Kolberg), Baganz und Kieckbusch (Seelow u.U.), Leissner (Großraum Tachau; Tissa), Ritter, Hentschel und Kuehnert (Kreis Wohlau i.S.)

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              • Odette
                Erfahrener Benutzer
                • 19.05.2009
                • 518

                #8
                Guten Abend liebe Mitsuchenden,
                Wir habe die Geburtsurkunde auf der rechts mittig der Tod vermerkt wurde. Die Sterbeurkunde wurde auch noch extra ausgestellt. (Kind wurde einen Tag vorher geboren und die Haustaufe noch vermerkt.
                Trauriges Thema..
                LG odette

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                • gustl
                  Erfahrener Benutzer
                  • 25.08.2010
                  • 676

                  #9
                  Hallo Asphaltblume,

                  nur um immer wiederkehrende Mißverständnisse zu vermeiden: Groß-Berlin gab es erst seit 1920. Davor war Berlin das, was man heute grob gesagt als "Mitte" bezeichnet, etwas größer, aber nicht viel.

                  Zum Thema: Wir haben auch in den Kirchenbüchern solche Einträge gefunden.

                  Beste Grüße
                  Cornelia

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                  • Asphaltblume
                    Erfahrener Benutzer
                    • 04.09.2012
                    • 1500

                    #10
                    Hallo Cornelia,
                    ich weiß, dass es Großberlin erst seit 1920 gibt; meine (etwas grobe) Orts- und Zeitangabe sollte nur deutlich machen, vor welchem Hintergrund ich meine Erfahrungen mit Sterbeeinträgen für vor oder kurz nach der Geburt gestorbene Kinder gemacht habe. Das hilft manchmal bei der Einordnung der Information.
                    Gruß Asphaltblume
                    Gruß Asphaltblume

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                    • Klingerswalde39_44

                      #11
                      Hallo,
                      ich habe einen Sterbeeintrag bei dem das Alters des Neugeborenen im Kirchenbuch mit 16 Minuten angegeben wurde (Allenstein, Ostpreußen). Man nahm es also sehr genau.
                      Im Standesamt Allenstein wurde in Textform die Totgeburt eines Kindes auf einer Geburtsurkunde (Vordruck) am Rande vermerkt. Der Vordruck wurde aber unausgefüllt belassen.

                      Viel Grüße, Gabi

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                      • Brigitte Bernstein
                        Erfahrener Benutzer
                        • 02.08.2010
                        • 590

                        #12
                        Hallo
                        In meiner Gegend im Riesengebirge wurde für jedes Verstorbene Kind auch bei Todgeburten ein Geburts - und ein Sterbeeintrag gemacht- Bei Todgeburten wurde oft rechts der Geburtseintrag und links der Sterbeeintrag gemacht. Ich habe schon ganze Seiten mit Einträgen von verstorbenen Kindern gesehen.
                        Schöne Grüße
                        Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

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                        • Renate7
                          Erfahrener Benutzer
                          • 31.01.2013
                          • 223

                          #13
                          Hallo, grüße Euch,

                          also, Eure Antworten haben mich überaus bestärkt, auch in diesem Fall noch einmal das zuständige Archiv anzuschreiben. Ich hatte vorab meine Zweifel, ob das Sinn macht. Seit sich meine Mutter jetzt auch für meine Famillienforschung intressiert, wird sie sich sicherlich freuen, das ich die Geburts-und Sterbeurkunde ihrer kleinen Schwester nicht außer acht lasse. Danke für Eure wertvollen Hinweise. Liebe Grüße Renate

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                          • Asphaltblume
                            Erfahrener Benutzer
                            • 04.09.2012
                            • 1500

                            #14
                            Es könnte sein, dass ihr das überraschend nahe geht, wenn sie tatsächlich die Einträge sieht.

                            Bei meiner Mutter war das so, als ich mit genauem Geburts- und Sterbedatum ihres als Baby gestorbenen kleinen Bruders ankam. Sie war damals 5 und hat eigentlich alles mitbekommen, aber die genauen Daten waren ihr nicht bekannt.
                            Gruß Asphaltblume

                            Kommentar

                            • Renate7
                              Erfahrener Benutzer
                              • 31.01.2013
                              • 223

                              #15
                              Zitat von Asphaltblume Beitrag anzeigen
                              Es könnte sein, dass ihr das überraschend nahe geht, wenn sie tatsächlich die Einträge sieht.

                              Bei meiner Mutter war das so, als ich mit genauem Geburts- und Sterbedatum ihres als Baby gestorbenen kleinen Bruders ankam. Sie war damals 5 und hat eigentlich alles mitbekommen, aber die genauen Daten waren ihr nicht bekannt.
                              Hallo Asphaltblume,
                              ja, das denke ich auch. Meine Mutter kennt zwar die Daten, aber es schon etwas anderes, es dann schwarz auf weiß zu lesen. Auch bei der Lektüre meiner bisher angesammelten Dokumente und Akten, muße sie die Unterlagen manchmal für einige Tage beseite legen, weil es ihr zuviel wurde. Sie sagte, sie hätte aber dennoch immer weiter lesen wollen und hat alles durchgeackert. Da ich jetzt Hoffnung auf Unterlagen für ihre kleine Schwester habe, finde ich, sollte ich sie als Wertschätzung und Teil unserer Familie und Geschichte anfügen.
                              Mit freundl. Grüßen Renate

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