Kleiner Überblick über Ausgaben unserer Ahnen

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  • Luise
    Erfahrener Benutzer
    • 05.02.2007
    • 2354

    Kleiner Überblick über Ausgaben unserer Ahnen

    Es betrifft nur die Dörfer um Erfurt:

    1. Hälfte 18. Jh. beliefen sich die durchschnittlichen Ausgaben zur Bestreitung des Lebens der Familie (ohne Kauf von Kleidung und zusätzlichen Lebensmitteln) auf:
    Erbzinsen (für Kirchenland auf Lebenszeiten je nach Größe und Anzahl der Felder ab 1 ½ Pfennig, war an die Nachkommen vererbbar); Kirchenlandpacht (stets nur auf eine festgesetzte Pachtzeit; vor 1730 1 Acker 2 Taler und nach 1730 2 Taler 6 Groschen), Lehnzins (5 Groschen für 1 Lehn der Kirche, meist nur jährlich), Krautlandpachtzinsen ( 4 Groschen und 8 Pfennig)
    Kirchstuhlpacht (je nach Platz innerhalb der Kirche zwischen 5 und 12 Groschen),
    allgemeine Ausgaben (3 Groschen, waren die Gebühren für ein schwarzes Altartuch bei Beerdigungen).
    Als Beispiel sei hier zur Aufnahme eines Darlehns erwähnt: 1710 - 22 Taler, hierfür wurden jährlich 1 Taler 7 Groschen 6 Pfennig Kapitalzinsen abgezahlt, was am Ende 25 Taler, 3 Groschen und 4 Pfennig ergaben.
    Liebe Grüße von Luise
  • nielsmauli
    Erfahrener Benutzer
    • 28.08.2010
    • 114

    #2
    Hallo Luise,

    gibt es denn auch einen Überblick was so ein Bauer (mal sehr verallgemeinert geschrieben) so im Jahr als Einnahme hatte?

    Ich denke da an meine Truppe aus Elxleben, da wäre ein Anspänner, ein Schuhmachermeister, ein Fuhrmann und der Tagelöhner.

    Viele Grüße von
    nielsmauli

    Kommentar

    • Luise
      Erfahrener Benutzer
      • 05.02.2007
      • 2354

      #3
      Hallo Nielsmauli,
      ein wirklicher und kompletter Überblick wird sich kaum finden lassen. Wenn man Glück hätte vielleicht, dass in einem Archiv ein Tagebuch schlimmert.
      Ich werde in den nächsten Tagen schauen, was ich zu Handwerkern bieten kann.
      Liebe Grüße von Luise

      Kommentar

      • Luise
        Erfahrener Benutzer
        • 05.02.2007
        • 2354

        #4
        Mit Schuhmacher kann ich leider nicht dienen, tut mir leid.
        Anspänner und Tagelöhner waren verpflichtet, für die jeweilige kirchliche Einrichtung des Ortes (Kirche, Pfarrhaus und Schule) Dienste zu erledigen. Die Anspänner mussten Fuhren und Wege erledigen, die Tagelöhner handwerkliche Leistungen. Bezahlt wurden sie dafür nicht.


        Es betrifft nur Arbeiten, die für die Kirche und Schule innerhalb des Dorfes getätigt wurden. Über weitere Einnahme für Leistungen im Auftrage von Privatpersonen liegen keine Unterlagen vor. Wenn man in Betracht zieht, wie oft allein in der erwähnten Schule Reparaturen im Haus, Hof und den Ställen durchgeführt wurden, kann ein Vergleich zu den Privatgrundstücken gezogen werden.

        Die Einnahmen des Zimmermeister NN (*1673 +1745)
        1693 - 2 Groschen 9 Pfennig – Gartentürreparatur
        1695 – 6 Gr. Anfertigung mehrerer neuer Kirchenbänke
        1698 – 3 Gr. Anfertigung einer Schulhoftür; 9 Gr. Anfertigung einer Schulbank, Hoftür und Fensterladen an der Schule, 2 Gr. Reparaturen am Glockenstuhl
        1711 – 1 Gr. 4 Pf. Reparaturen am Glockenstuhl
        1719 – 5 Gr. Reparaturen am Glockenstuhl, 15 Gr. Herstellung einer Bleiche
        1721 – 3 Gr. Dacharbeiten am Schulhaus
        1723 – 9 Gr. Reparatur der Schweinekobe in der Schule
        1725 – 2 Gr. 8 Pf. Reparatur am Glockenstuhl
        1730 – 2 Taler 12 Gr. für 4.000 Schindeln und Arbeitslohn bei Dacharbeiten an der Schule
        1733 – 1 Gr. 6 Pf. Kirchenbankreparatur
        1735 – 8 Gr. für eine Schwelle in der Schulscheune
        1736 – 7 Gr. Kirchenbankreparaturen
        1739 – 2 Gr. Schultürreparaturen, 4 Gr. Kirchenbankreparaturen
        1740 – 3 Gr. Arbeitslohn und Material zur Reparatur des Schultores

        Sein Sohn (*1699 +1761)
        1730 – 16 Gr. 6 Pf. Fußbodenarbeiten in der Schule
        1732 – 6 Gr. Setzen des Schweinetrog in der Schule und 10 Groschen für Reparaturen an den alten Schweinetrögen und eine Ausbesserung am Stallboden; 7 Gr. die Küche in der Knabenschule abzureißen und das Gewände im Haus wieder zu setzen
        1733 – 2 Gr. ein Staket im Hof der Schule zu machen; sowie 2 Groschen ein Gartendach zu repararieren
        1734 - 18 Gr. Anfertigung einer Schweinekobe in der Schule; 1 Taler 2 Gr. Fußbodenreparatur
        1736 – 8 Gr. für eine neue Schwelle und einen Riegel in der Schulstube an zwei Fenstern
        1738 – 6 Taler für mehrere neue Kirchenbänke; 6 Gr. 8 Pf. für Reparaturen am Schuldach
        1739 – 4 Gr. zur Reparatur der Schweinekobe
        1740 - 46 Taler für umfangreiche Arbeiten (Lohn und Material) an Fenstern in der Kirche; 15 Gr. 6 Pf. Lohn und Material für neue Kellertür in der Schule; 12 Gr. Schuldachreparatur
        1741 – 12 Gr. Aufsetzen der Wetterfahne
        1742 – 6 Gr. Arbeiten an den Glocken, 6 Gr. Arbeiten an der Scheunentenne
        1743 - 1 Taler 22 Groschen Lohn und Material zur Schweinekobe in der Schule
        1744 – 10 Gr. Reparatur Schultor
        1745 – 5 Gr. den Kastanienbaum vor der Schule „zugemacht worden“
        1746 – 7 Gr. 8 Pf. Reparaturen Glockenstuhl; 10 Gr. Fußboden in der Schule,
        Liebe Grüße von Luise

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