Taufpaten

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  • Ursula
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2007
    • 1348

    Taufpaten

    Hallo an alle,

    ich will schon wieder was wissen :O


    Wenn ich hier lese, stelle ich fest, dass Ihr Wert darauf legt, die Taufpaten zu wissen.
    Darauf habe ich bis jetzt nie geachtet.

    Hat die Wahl der Taufpaten eine besondere und wichtige Bedeutung?

    Viele Grüße
    Uschi
  • Augusta
    Benutzer
    • 03.12.2004
    • 55

    #2
    hallo Ursula

    früher war es oft üblich, dass alle Kinder einer Familie die gleichen Taufpaten bekamen (außer natürlich, es verstarb einer oder zog weg). Ich hatte einmal den Fall, dass es in einem Ort 2 Ehepaare gab, die die gleichen Namen hatten und die innerhalb von kurzer Zeit geheiratet hatten. Welches Kind zu welcher Familie gehörte, konnte ich nur über die Paten festmachen.
    Gruß Heidi

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    • GiselaR
      Erfahrener Benutzer
      • 13.09.2006
      • 2182

      #3
      RE: Taufpaten

      Hallo Uschi,
      das mit den Paten hat verschiedene Gründe.
      besonders wichtig ist auch, daß bei den Nennungen der Paten oft der Herkunftsort angegeben ist, bei Männern oft Berruf und Stand, bei Frauen oft der Name des Ehemannes, bei Jungesellen und "Jungfern" oft Name des Vaters. Du kannst dir sicher vorstellen, was man mit solchen Informationen alles anfangen kann.
      Wenn all das nicht dabeisteht, sondern nur die Namen der Paten, können die immer noch als Indizien (nicht Beweise!) für Verwandtschaft dienen, und damit Anhaltspunkte zum weiterforschen sein.

      @Heidi: (Übersetzung ist fertig) daß alle Kinder einer Familie de gleichen Paten hatten, hab ich noch nie erlebt (interessante Sache, erzähl mal), dafür ist es so wie ich es weiß, oft so, daß man Paten aus der eigenen Verwandtschaft wählte (aber nicht immer), das betrifft dann mein Argument oben.

      Grüße
      Gisela
      Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

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      • Augusta
        Benutzer
        • 03.12.2004
        • 55

        #4
        RE: Taufpaten

        hallo Gisela,

        also die Sache mit den gleichen Paten, das war noch zu der Zeit, als ich geboren wurde, bei uns üblich. Ich habe die gleichen Paten wie mein Bruder bekommen, und bei meinen Vettern und Basen hatten auch immer Geschwister die gleichen Paten.

        Ich hab dir mal eine Familie rausgesucht, die ihre 4 Kinder von 1783 bis 1792 bekam, und wie die Paten im Geburtenregister eingetragen waren.

        1783: Jung Hans Jerg Dreizler, Wirts Sohn, Bürger und Bauer allhier. Catharina, weil. Christoph Fröschles, gewesenen Bürgers und Schmids allhier vidua.
        1785: Jung Hans Jerg Dreizler, Wirts Sohn, Bürger und Bauer allhier. Catharina, weil Christoph Fröschlens, gew. Bürgers und Schmids allhier vid.
        1790: Johann Georg Dreizler, Bauer. Catharina Jacob Franken, Bürgermeisters vidua.
        1792: Johann Georg Dreizler, Wirts Sohn. Catharina Frankin avia.

        Catharina Fröschle starb 1788, deshalb hatten die zwei jüngeren Kinder eine andere Patin, aber der Pate blieb immer gleich.
        Gruß Heidi

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        • Ursula
          Erfahrener Benutzer
          • 18.01.2007
          • 1348

          #5
          Hallo,

          da werde ich jetzt alle meine Kopien mal durchschauen.

          Mir ist nur einmal was aufgefallen, etwas sehr trauriges. 6 Kinder einer Familie hatten die gleichen Paten, alle Kinder starben innerhalb kurzer Zeit. Beim nächsten Kind tauchten neue Paten auf und auch bei den folgenden. Sie überlebten.
          Das war so auffällig. Da könnte man fast schon esotherisch werden.

          Ich werde dieses, mir unbekannte Gebiet, durchforsten.

          Können die Paten auch eine sehr gut befreundete Familie sein? Einen hab ich, (auch das ist mir aufgefallen) der hat in die Familie seiner Paten eingeheiratet.

          Viele Grüße
          Uschi

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          • Augusta
            Benutzer
            • 03.12.2004
            • 55

            #6
            hallo Uschi,

            naja, ich weiß nicht, mit Paten ist mir so was noch nie aufgefallen, nur mit Vornamen. Damals hat man ja Kindern oft den gleichen Namen wie einem schon verstorbenen Geschwister gegeben, und ich hab Familien, die hatten z. B. 3 mal einen Sohn namens Jakob, und immer sind diese Söhne gestorben. Gab es zwischendrin mal einen Johannes, hat der überlebt. Hieß der nächste wieder Jakob, starb er als Kind. Fast könnte man meinen, dass auf manchen Namen ein Fluch lag - wenn ich sowas les, denk ich immer: Wie konntet ihr nochmal einem Kind diesen Namen geben?

            Pate kann eigentlich jeder sein, Verwandtschaft, Freunde, der Pfarrer, der Schultheiß. Bei meinen Taufpaten, die ich oben aufgeführt habe, steht ja bei der letzten: Catharina Frankin, avia. D. h. da war die Großmutter gleichzeitig Patin.
            Gruß Heidi

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            • Eva64
              Erfahrener Benutzer
              • 08.07.2006
              • 810

              #7
              Original von Ursula
              Mir ist nur einmal was aufgefallen, etwas sehr trauriges. 6 Kinder einer Familie hatten die gleichen Paten, alle Kinder starben innerhalb kurzer Zeit. Beim nächsten Kind tauchten neue Paten auf und auch bei den folgenden. Sie überlebten.
              Das war so auffällig. Da könnte man fast schon esotherisch werden.
              Da fragt man sich wirklich manchmal ob da ein Fluch drüber hängt...

              Können die Paten auch eine sehr gut befreundete Familie sein? Einen hab ich, (auch das ist mir aufgefallen) der hat in die Familie seiner Paten eingeheiratet.
              Ich habe auch "Geschäftspartner" als Paten. Bei meinen Müllern (Beruf nicht Name) war ja die Verwandtschaft häufig weit entfernt und so hatten sie des öfteren z.B. einen anderen Müller vom Ort oder einen Bäcker als Paten. Gerne wurde auch die Haute volé des Ortes als Paten herangezogen, so denn die Familie höher gestellt war

              Grüßle
              Eva

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              • roi
                Erfahrener Benutzer
                • 15.11.2006
                • 377

                #8
                Dass lebende Kinder innerhalb einer Geschwisterreihe die gleichen Paten bekommen, habe ich weder in heutiger Zeit noch in meinen Unterlagen erlebt. Häufig kommt dagegen vor, dass ein neues Kind den Namen eines verstorbenen Kindes bekommt und gleichzeitig auch nicht selten die gleichen Paten, falls die noch lebten, weil die damit ja sozusagen "frei geworden" waren. Bei meinen Leuten kommen die Paten der ersten Kinder gewöhnlich aus der Familie (vor allem die Großeltern), bei weiteren Kindern dann auch aus der Nachbarschaft.
                Ich sehe in den häufigen Todesfälle der Kinder weder etwas Esotherisches noch was mit Fluch - es war nur einfach so, dass es gegen Masern, Mumps, Keuchhusten und vor allem Diphterie keine Impfung gab. Selbst ein anhaltender Durchfall war für ein Baby lebensgefährlich.
                Wenn besonders viele Kinder starben, konnten auch erbliche Krankheiten eine Rolle spielen. Von den 14 Kindern meines Urgroßvaters sind 4 im ersten halben Jahr verstorben - vermutlich an angeborenen Herzfehlern. Von einer anderen Familie habe ich gehört, dass nach dem ersten Kind alle weiteren starben, bzw. tot geboren wurden. Der Bauer, der mir das erzählt hat, nahm an, es habe sich um eine Rhesus-Unverträglichkeit gehandelt.
                Auch wenn die Eltern früher um ihre gestorbenen Kinder getrauert haben, war ein früher Tod letztlich so häufig, dass sie es doch eher pragmatisch sahen. Die meisten meiner Familien benutzten sowieso höchstens ein Dutzend verschiedener Vornamen - von einer Gegend und einer Familie zur andern wechselnd.

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                • GiselaR
                  Erfahrener Benutzer
                  • 13.09.2006
                  • 2182

                  #9
                  RE: Taufpaten

                  Hallo Heidi,
                  danke für deine interessanten Informationen. Mal wieder was neues für mich.
                  Aber daß das "üblich" gewesen sein soll, kann ich mir nicht vorstellen, jedenfalls nich tüber lange Zeiträume und große Gebiete. Ein praktischer Sinn der Paten (neben dem religiösen) war ja, daß sie ihre Patenkinder unterstützten, wenn den Eltern etwas passierte. Viele halfen auch finanziell bei der Ausbildung/Studium, was damals nicht billig war. Das wäre garnicht möglich gewesen, wenn 3 Paten 4-8 oder mehr Patenkinder (neben den eigenen) zu versorgen gehabt hätten. Vielmehr suchte man sich viele verschiedene Paten und baute damit sozusagen ein soziales Netzwerkt auf.
                  Welche Erfahrungen ich mit Paten habe, habe ich ja schon oben geschrieben. Außerden ist es bei meiner Familie auch schon so gewesem wie bei roi, daß Kinder den Namen von versorbenen älteren Geschwistern bekamen (einmal wars auch Augusta). Allerdings fiel es nicht immer auf, wenn sowieso alle Johann hießen ( ).
                  Meist bekamen die Kinder auch den/die Namen der Paten.
                  Grüße
                  Gisela
                  Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

                  Kommentar

                  • gudrun
                    Erfahrener Benutzer
                    • 30.01.2006
                    • 3277

                    #10
                    RE: Taufpaten

                    Hallo,

                    ich habe einmal in einer Familie alle Kinder (aus zwei Ehen) hatten den gleichen Paten. Die Mutter starb bei der Geburt des 5. Kindes. Der Mann heiratete innerhalb 1/2 Jahres wieder, bekam noch mal 4 Kinder und ALLE Kinder hatten den gleichen Taufpaten.
                    Bei dem letzten von mir gesuchten Paar, waren 8 Kinder und alle 8 Kinder hatten Taufpaten aus der gleichen Familie. Der Vater, die Mutter und die Tochter.
                    Das gibt es auch in neuerer Zeit. Mein Mann und seine Brüder hatten auch den gleichen Taufpaten, den Schwager seiner Mutter.

                    Viele Grüße
                    Gudrun

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                    • GiselaR
                      Erfahrener Benutzer
                      • 13.09.2006
                      • 2182

                      #11
                      RE: Taufpaten

                      Hallo Gudrun und Heidi,
                      das wird ja immer interessanter.
                      Um welchen Zeitraum in welcher Gegend handelt es sich denn?
                      Gruß
                      Gisela
                      Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

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                      • gudrun
                        Erfahrener Benutzer
                        • 30.01.2006
                        • 3277

                        #12
                        RE: Taufpaten

                        Hallo,

                        mein Mann ist 1937 geboren, seine Brüder sind etliche Jahre jünger.
                        Taufpate war Ludwig Rott
                        Die zweite Familie hat die gleiche Familie als Taufpaten von 1860 - 1872
                        (Thomas Boxhammer, seine Frau Elisabeth und seine Tochter Elisabeth)
                        Die dritte Familie hat in zwei Ehen von 1824-1830 und 1831-1838 den gleichen Taufpaten, Jakob Wagenbauer.

                        Viele Grüße
                        Gudrun

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                        • #13
                          RE: Taufpaten

                          Hallo
                          Ich muss zugeben ich habe bis jetzt auch nicht auf die Taufpaten geachtet.
                          Nur ich habe mir jetzt noch mal meine Taufpaten von Kindern eines Ahnen durchgelesen und da ist mir aufgefallen das die Paten fast alle aus dem nächsten Ort kamen.Jetzt nehme ich an das mein Ahne von diesem Ort kam. So kann man auch mit Paten bei der Ahnenforschung weiterkommen.
                          Ich habe aber bei den meisten Personen keine Paten rausgesucht. :O
                          Aber bei mir sind es fast nie diesselben Paten,komischerweise, meistens noch nicht mal verwandte.
                          Schöne Grüße
                          seya

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                          • Hintiberi
                            Erfahrener Benutzer
                            • 26.09.2006
                            • 1075

                            #14
                            Ich schreibe Kirchenbucheinträge immer komplett ab, auch die Paten und, wenn erwähnt, den Namen des Pfarrers... einfach "komplett".
                            Bisher haben mir die Paten zwar noch nicht "wirklich" weitergeholfen, aber gute Anhaltspunkte mögen sie mir irgendwann noch bieten und dann werde ich froh sein, daß ich alles abgeschrieben habe... hoffe ich.
                            Meine Ahnen
                            http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
                            www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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                            • Norbert Staub
                              Erfahrener Benutzer
                              • 12.10.2006
                              • 169

                              #15
                              RE: Taufpaten

                              Hallo Ursula,
                              in unserer Familie waren alle Taufpaten Onkel und Tanten, sowie die angeheiratete Verwandschaft.Da meine Familie sehr viel Grundbesitz hatte,waren die Kinder somit abgesichert.
                              Mit besten Grüßen

                              Norbert

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