Pfarrer Georg Zacharias Lindauer

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Curator
    Benutzer
    • 23.05.2010
    • 75

    Pfarrer Georg Zacharias Lindauer

    Hallo ich bin zwar auf der Spur eines "Geistlichen" aber vielleicht kann mir trotzdem jemand aus von den "Adelsexperten" einen entscheidenden Tipp geben.
    Pfarrer Lindauer (oder Lindawer) aus Durlach (Markgrafschaft Baden-Durlach) gestorben 1722 in der Ortschaft Langenalb
    (1775-1715 Pfarrer in Langenalb)
    Taufpaten seiner Söhne Phillip Carl geb. 1671 und Hanß Jacob geb. 1674 waren in beiden Fällen die beiden Damen:
    -Fürstin Elisabetha Eusebia Markgräfin zu Baden und Hochberg
    -Fürstin Sybilla Markgräfin zu Baden und Hochberg
    Die beiden Damen waren die Stiefmutter und die Schwester des damals regierenden Markgrafen Friedrich VI von Baden-Durlach.
    Erste Frage: Kennt jemand die Hintergründe der Beziehungen von Pfarrer Lindauer zum badischen Hof?
    Zweite Frage: Wer waren die Eltern von Pfarrer Lindauer (Vielleicht weiß da jemand was)?
  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4661

    #2
    Hallo Curator,

    leider weiß ich auch nichts genaues darüber. Ich habe nur gesehen, dass er an der Universität in Strasbourg immatrikuliert war (21.7.1665). In der Regel ist dann ja zumindest immer Name und Beruf des Vaters im Matrikelbuch angegeben. Bei diesen Immatrikulationen aber leider nicht.

    Als Hintergrund der Beziehung könnte ich mir gut vorstellen, dass er der geistliche Beistand der Familie war. Möglich wäre vielleicht auch eine Verbindung über die Ehefrau des Pfarrers.

    Viele Grüße
    Hina
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

    Kommentar

    • Wiesenfee
      Erfahrener Benutzer
      • 30.03.2010
      • 632

      #3
      1675 wird Georg Zacharias Lindauer Pfarrer in Langenalb ... Seine Frau und seine Tochter sind in Langenalb begraben(siehe Grabsteine im Chorraum der Kirche). Offiziell ist Lindauer bis 1715 Pfarrer in Langenalb, er stirbt im Jahre 1722. Von 1713 bis 1715 hatte er einen Vicarius Johann Laurentius Maurer, geb. 1690 in Weißenburg, ab 1715 Pfarrer in Ispringen. Dieser Vicarius Maurer heiratete laut Kirchenbucheintrag im Jahr 1713 die Anna Maria Kern aus der Schlehmühle bei Ittersbach.

      Hier der Link dazu

      Kommentar

      • Curator
        Benutzer
        • 23.05.2010
        • 75

        #4
        Danke Hina und Wiesenfee,

        Seine Ehefrau hieß Maria Eusebia. Geburtsname leider unbekannt. Die Schlehmüller waren die reichsten Leute in der Gegend. Übrigens: Die Tochter von Pfarrer Lindauer Susanna Sabina hat den Schleemüller Michael Kern selbst geheiratet!
        Gerade der Grabstein im Chorraum macht mir zu schaffen. Er ist sehr aufwändig gearbeitet. Mit einem Relief von Pfarrer Lindauer in Lebensgröße und es ist das EINZIGE deratige Grabmal im Chorraum der Dorfkirche. In der Regel wurden auch die verstorbenen Pfarrer auf dem Kirchhof beigesetzt. Pfarrer Lindauer hat im Krieg eine besondere Tat vollbracht, indem er die Einwohner dreier Dörfer tief in den Schwarzwald geführt. Er hat dort mit den Leuten im Wald versteckt gehaust und sie betreut bis die Kriegsgefahr vorrüber war. Aber kann das der Grund sein, dass die Markgräfinen Taufpaten der Kinder werden und er solch ein prächtiges Grab in der Kirche erhält? Auf der anderen Seite: Wieso ist er dann bis zu seinem Ruhestand "nur" Dorfpfarrer in diesem kleinen Ort geblieben, wenn ihm der Hof so wohlgesonnen war? Für mich ist die Geschichte irgendwie rätselhaft.....
        Dass er in Straßburg studiert hat wußte ich allerdings noch nicht. Dass seine Eltern nicht im Matrikelbuch eigetragen wurden ist das denn ebenfalls etwas sehr Ungewöhnliches?
        Bin für jeden konkreten Hinweis dankbar.

        Kommentar

        • Hina
          Erfahrener Benutzer
          • 03.03.2007
          • 4661

          #6
          Hallo Curator,

          das ist natürlich schwer zu beurteilen aber sein außergewöhnliches Grabmal würde ich sogar sehr seiner Heldentat zuschreiben. Das wird sicher vom gesamten Dorf gestiftet worden sein. Fürstliche Patenschaften waren durchaus auch üblich, allerdings meist erst ab 7. Kind oder 7. Sohn. Das war je nach Region etwas unterschiedlich. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass auch hier vielleicht eine Form der Dankbarkeit für die Rettung der Landeskinder zum Ausdruck gebracht werden sollte.

          In den Strasbourger Matrikeln sind leider bei allen Immtrikulierten dieser Zeit die Namen und der Berufe nicht aufgeführt. Da es sich aber um eine veröffentlichte Abschrift handelt, könnten die natürlich in den Originalen doch aufgeführt worden sein.

          Viele Grüße
          Hina
          "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

          Kommentar

          • Curator
            Benutzer
            • 23.05.2010
            • 75

            #7
            :-) Danke!
            ....es wird wohl am Ende nicht mit Sicherheit zu ergründen sein?
            Ich nehmen an, dass sich der "Matrikeleintrag" Lindauers auf die theologische Fakultät der Universität Straßburg bezieht?
            Da war er für einen "Dorfpfarrer" damaliger Zeit auserordentlich gebildet? Oder war solch ein Studium normal wenn nicht gar Bedingung um eine Pfarrstelle antreten zu können?

            Kommentar

            • Hina
              Erfahrener Benutzer
              • 03.03.2007
              • 4661

              #8
              Hallo Curator,
              das ist richtig. Er hat dort Theologie studiert.
              Es war der normale Werdegang einen Priesters, dass er erst auf die Lateinschule ging und danach Theologie studierte. Die Pfarrer mussten gebildet sein und waren auch in manchem Dorf damit wirklich die einzigen.
              Viele Grüße
              Hina
              "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

              Kommentar

              • Michael
                Moderator
                • 02.06.2007
                • 5162

                #9
                Badische Pfarrer im Adelsforum
                So etwas entdeckt man nur, wenn man regelmäßig ein
                Zitat von Hina Beitrag anzeigen
                In der Regel ist dann ja zumindest immer Name und Beruf des Vaters im Matrikelbuch angegeben.
                Hina,
                das wäre mir neu. In den Matrikelbüchern wird in der Regel nur der Herkunftsort in lateinischer Form angegeben.

                Universität Tübingen, Immatrikulation 14. April 1664
                Georg Zacharias Lindaver, Durlacensis, qui post depositionem discesserunt.

                Universität Straßburg, Matricula Studiosorum Philosophiae, Immatrikulation 21. Juli 1665
                Georgius Zacharius Lindauer, Durlacensis

                Aus dem Badischen Pfarrerbuch:
                Georg Zacharias Lindauer, * Durlach. 1671 Pfarrer in Ittersbach, 1675 bis + 1722 Pfarrer in Langenalb.
                Vater: Thomas Matthias Lindauer, Präzeptor am Gymnasium in Durlach

                Universität Straßburg, Matricula Studiosorum Philosophiae, Immatrikulation 4. Juli 1634
                Thomas Matthias Lindauer, Durlacensis
                Viele Grüße
                Michael

                Kommentar

                • Curator
                  Benutzer
                  • 23.05.2010
                  • 75

                  #10
                  Danke :-)

                  1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg ist Durlach (mitsamt Kirchenbuch und Gymansium illustre) von den Franzosen niedergebrannt worden. Die Durlacher flohen übrigens (vor dem Brand) über Langensteinbach (von dort aus sahen sie ihre Stadt brennen) nach Ittersbach (also zu Pfarrer Lindauer). Ausdrücklich werden als Flüchtlinge die Schüler des Gymnasiums erwähnt. Ich hatte bisher keine Ahnung, dass es da so eine enge Verbindung gab :-)

                  Kommentar

                  • Hina
                    Erfahrener Benutzer
                    • 03.03.2007
                    • 4661

                    #11
                    Zitat von Michael Beitrag anzeigen
                    Badische Pfarrer im Adelsforum
                    So etwas entdeckt man nur, wenn man regelmäßig ein
                    Na, dann schubse ich einfach mal den ganzen Faden nach Baden und dann werden wir mal sehen, ob Ihr die Familie vollständig zusammenbekommt . Der Anfang ist ja schon gemacht.
                    Viele Grüße
                    Hina
                    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

                    Kommentar

                    • Curator
                      Benutzer
                      • 23.05.2010
                      • 75

                      #12
                      Ach ich weiß nicht ob das 100% passend ist.....
                      Igrendwie sollte es für die "Akademikersuche" auch ein extra Forum geben wie für den "Adel" oder das "Miltär"... Tübingen und Straßburg sind ja nicht gerade ur-badische Städte..... Das könnte man höchstens von Stuttgart behaupten

                      Kommentar

                      • Curator
                        Benutzer
                        • 23.05.2010
                        • 75

                        #13
                        Ehefrau von Lindauer

                        Hat jemand eine Idee wie ich weiter vorgehen könnte um Informationen über die Ehefrau von Pfarrer G.Z. Lindauer zu finden? Ich weiß bisher nur, dass Sie Maria Eusebia hieß und schon 1674 gestorben ist (in der Zeit als Lindauer noch Pfarrer in Ittersbach war). Ich suche ihren Geburtsnamen und ihre Eltern.

                        Der Grund wieso die beiden badischen Markgräfinnen Taufpaten von zwei Kindern von Lindauer waren kann übrigens nicht die "Heldentat" von Lindauer im Franzosenkrieg gewesen sein. Grund: Der Waldaufenhalt war um 1693. Die beiden Söhne wurden aber schon 1671 und 1674 geboren (und getauft). Da war Lindauer ein junger Mann und dürfte eigentlich ein "unbeschriebenes Blatt" gewesen sein.

                        Kommentar

                        • Gegi
                          Neuer Benutzer
                          • 29.11.2010
                          • 14

                          #14
                          Ich habe bei Maria Eusebia Lindauer als Geburtsdatum "um 1651" gespeichert, falls das weiterhilft.

                          "Den 18ten 10bris ist ehrlich begraben worden meine liebe haußfraw, namens Maria Eusebia, ætat. 23. Jahr."

                          Quelle: Eintrag im Ittersbacher Kirchenbuch v. 18.12.1674

                          Kommentar

                          Lädt...
                          X