Hofnamen

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  • Schubi
    Benutzer
    • 26.02.2009
    • 12

    Hofnamen

    Hallo!

    Bis jetzt bin ich noch nicht Hofnamen gestoßen, hab aber schonmal ein paar Fragen dazu
    Wie kann ich sie um den überblick zu behalten von Familiennamen unterscheiden - wenn sie nicht in der form xy genannt yz geschrieben sind? Waren hofnamen überall gleich verbreitet oder gab es regionale/ zeitliche unterschiede? Meine Vorfahren stammen hauptsächlich aus dem Norden Thüringens, Sachsen-Anhalt + Leipzig.

    Grüße Schubi
  • herby
    Erfahrener Benutzer
    • 13.12.2006
    • 2161

    #2
    Hallo Schubi,

    in der Regel orientiert sich der Hofname ja an dem Namen des Erbauers, eines früheren Besitzers oder an den örtlichen Gegebenheiten, wie z.B. der Gemarkungsbezeichnung.
    Mein Hof, den ich vor 20 Jahren hier in der Eifel gekauft habe, heisst heute noch
    Lieserhof, weil hier vor 100 Jahren eine Familie Lieser gewirtschaftet hat.

    freundlichen Gruß
    Herbert

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    • gudrun
      Erfahrener Benutzer
      • 30.01.2006
      • 3277

      #3
      Hallo,

      der Hofnamen oder Hausnamen kann sich auch manchmal ändern. Bei mir in der Familie gibt es einmal "Beim Kasparn" abgeleitet von dem Vornamen Kaspar, dann wurde es der Maurerdaman, abgeleitet vom Beruf und den Vornamen.
      Bei anderen Anwesen ist der Hofname immer gleich.
      Ein anderer Hofname leitet sich vom Herkunftsort des Bauern ab, plötzlich ist es der Wimmer Baptist oder einfach auch Baptisten. Der Vorfahre stammte vom Wimmerhof in der nächsten Ortschaft ab.
      Das war jetzt allerdings Bayern.

      Auch an solche Gegebenheiten denken, wenn man einen Hofnamen findet.

      Viele Grüße
      Gudrun

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      • Hintiberi
        Erfahrener Benutzer
        • 26.09.2006
        • 1075

        #4
        Moin Schubi,

        wenn Du es mit fleißigen Pfarrern zu tun hattest, dann tauchen meist beide, also Familien- und Hofnamen in den Kirchenbucheinträgen auf. Andere Pfarrer schrieben nur die Familiennamen, andere wiederum notierten nur die Hofnamen - das kann von Ort zu Ort, von Pfarrer zu Pfarrer unterschiedlich sein.

        In Westfalen sind Hofnamen auf kleineren Dörfern noch immer gang und gäbe; oft sind sie hunderte Jahre alt, ihr Ursprung nicht immer aufdröselbar.

        Es kam auch vor, daß der Hofname den Familiennamen verdrängt. Mein Uropa bspw. hieß Hagen, dessen Opa heiratete auf den Hof Hagen und hieß eigentlich Lüiker. Oft findet man dann "Lüiker gnt. Hagen" oder "Lüiker vulgo Hagen" in den Büchern, später taucht der Name Lüiker dann gar nicht mehr auf und die Familie führt bis heute den Namen Hagen.

        In Regionen, in denen Hofteilung üblich war, gibt es sehr vielfältige Hofnamen, aber das gibt's auch bei 'neueren' Höfen, deren Erbauer Namen trugen, die mit andern Hofnamen gleichlauteten.
        Wenn es also bereits die Höfe Schmid und Heer gab, dann kamen später Konstruktionen wie "Heerjohann" oder "Schmidcasper" dazu...

        Hier noch ein Thread mit weiteren Beiträgen zu Vulgonamen:


        Viele Grüße
        -Jens
        Meine Ahnen
        http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
        www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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        • gudrun
          Erfahrener Benutzer
          • 30.01.2006
          • 3277

          #5
          Hallo,

          für den Pfarrer habe ich ein schönes Beispiel bei unserer Forschung.
          Ein Vetter suchte den Eintrag der Geburt seines Urgroßvaters. Er fand den Eintrag nicht.
          Zum Schluß stellte sich raus, daß der Pfarrer nur den Hofnamen eingeschrieben hatte.
          Bei der nächsten Urkunde stand dann wieder der Familienname, aber diesmal ohne Hofnamen. Der Pfarrer schrieb anscheinend wie er lustig war. Familienname, Hausname, und auch beide Namen in einer Urkunde.

          Bei meiner Hausnamenänderung hab ich damals auch dumm geschaut, unter Kasparn war das Anwesen nur noch bei sehr alten Leuten bekannt.

          Viele Grüße
          Gudrun

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          • herby
            Erfahrener Benutzer
            • 13.12.2006
            • 2161

            #6
            Hallo Schubi,

            noch ein Beitrag zu Hofnamen.
            Ein Zweig meiner Vorfahren hat den Keltershäuserhof zwischen Plaidt und Ochtendung
            bewirtschaftet (1600/1700).
            Bei den Einträgen steht dann immer Hofmann oder Hofleute auf dem Kelterhaus oder Ähnliches wie bei diesem Heiratseintrag von 20.11. 1770.
            Heiratseintrag:
            Johann Jacob Hirsch,ledig,gebürtig vom Kelterhaus, Sohn von Franz Hirsch und Margaretha
            Geisen,
            mit Margaretha Waldorff,ledig,aus Dedenbach, Tochter von Sebastian Waldorff und Catharina Bell.
            Trauzeugen waren: Heinrich Michels und Johann Götten aus Dedenbach.

            Mit Kelterhaus ist der Keltershäuserhof gemeint, der zwischen Plaidt und Ochtendung im Nettetal steht,
            dicht bei der Burguine Wernerseck


            Der Keltershäuserhof ist älter als die Burg Wernerseck, die um 1100 gebaut wurde und es gibt ihn heute noch, voll funktionsfähig und bewohnt. In der Anlage mal ein Bild vom Anfang des letzten Jahrhunderts.

            Gruß
            Herbert
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