Vorname Tringen

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Dominik
    Erfahrener Benutzer
    • 23.06.2011
    • 965

    Vorname Tringen

    Liebe Mitforscher,

    ich bin über bei meinen Forschungen über den, für mich recht ungewöhnlichen, Vornamen Tringen gestolpert...

    ich muss gestehen das ich den vorher noch nie gehört habe....weiß zufällig jemand woher der kommt bzw. was er bedeutet?

    liebe Grüße

    D.
    Liebe Grüße

    Dominik
  • j.steffen
    Erfahrener Benutzer
    • 18.04.2006
    • 1425

    #2
    Hallo Dominik,
    Catharina = Trin = Tringen (rheinisch).
    MfG,
    j.steffen

    Kommentar


    • #3
      Hallo Dominik,

      schau mal hier : http://www.lehrerhaus-friemersheim.d...e_Vornamen.pdf

      Schöne Grüße
      Marlies

      Kommentar

      • Xylander
        Erfahrener Benutzer
        • 30.10.2009
        • 6446

        #4
        Hallo Dominik,

        Tringen ist niederdeutsche bzw. niederrheinische (wenn man die niederfränkischen Dialekte gemäß neuerem Verständnis nicht zum Niederdeutschen rechnet) von Trinchen, also Koseform von Catharina. Entsprechend noch heute "et Tring" - die Catharina.

        Viele Grüße
        Xylander

        Kommentar

        • Schlumpf
          Erfahrener Benutzer
          • 20.04.2007
          • 355

          #5
          ..aber man darf dabei nicht vergessen:
          Tringen wird als "Trienchen", (also die kleine Catharina), ausgesprochen.
          Es gibt sogar das Problem, das nur "tring" aber mit nem "Schweineschwanz"
          geschrieben wird. Der "Schweineschwanz" ist dann aber die Endung "en".
          Uns ist in alten mæren wunders vil geseit. von helden lobebæren, von grôzer arebeit,. von fröuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,.

          Kommentar

          • Xylander
            Erfahrener Benutzer
            • 30.10.2009
            • 6446

            #6
            Hallo Schlumpf,

            als Westfale sollte ich mich zwar raushalten, aber ich denke, Kathrinchen heißt

            in Köln (ripuarisch): Triensche
            am Niederrhein (niederfränkisch): Tringen (oder -ken?)

            zur Ergänzung westfälisch: Trin(e)ken
            historisch hier aber auch -gen


            Viele Grüße
            Xylander
            Zuletzt ge?ndert von Xylander; 10.09.2011, 21:25.

            Kommentar

            • Dominik
              Erfahrener Benutzer
              • 23.06.2011
              • 965

              #7
              @ alle miteiannder

              ein ganz ganz dickes danke für die infos (schweineschwanz..da musste ich doch lachen..habe den ausdruck in dme zusammenhang noch nie gehört)...da wäre ich alleine nie drauf gekommen...eig ein hübscher name:-)

              liebe grüße

              d.
              Liebe Grüße

              Dominik

              Kommentar

              • anika
                Erfahrener Benutzer
                • 08.09.2008
                • 2631

                #8
                Vorname Tringen Auf Thema antworten

                Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
                Hallo Schlumpf,

                als Westfale sollte ich mich zwar raushalten, aber ich denke, Kathrinchen heißt

                in Köln (ripuarisch): Triensche
                am Niederrhein (niederfränkisch): Tringen (oder -ken?)

                zur Ergänzung westfälisch: Trin(e)ken
                historisch hier aber auch -gen


                Viele Grüße
                Xylander
                Hallo Xylander
                da gebe ich mal als Niederrheinerin dem Westfalen Recht.

                anika
                Ahnenforschung bildet

                Kommentar

                • Schlumpf
                  Erfahrener Benutzer
                  • 20.04.2007
                  • 355

                  #9
                  Hallo

                  Also hier in den Niederfränkischen Gegenden gibt es "Tringen oder Trintgen"
                  die nach einiger Zeit "Cathrin" heissen.
                  Es gibt auch "Engen oder Entgen", die dann "Enn" heißen.
                  Im Westfälischen gibt es kein "G". Ich denke, da müsste es dann mit einem
                  CH- Laut umschrieben werden. Aber nicht das CH in z.B. "Nicht" sondern das
                  harte wie in "Schlacht". Bestes Beispiel dürfte "Gertrud" = "Chertrud" sein.
                  Dieses "tgen" wird gerne zu einem "chen". Auch wenn man das nicht glaubt:
                  Der Fn "Baestgen" wird von älteren Leuten immer als "Bästchen" ausgesprochen.
                  Das sind alles so Schreibweisen und Vornamenformen aus den früheren Jahrhunderten.
                  vgl. dazu auch das Dehnungs "i" oder "e" in "Coesfeld oder Moitzfeld".
                  Uns ist in alten mæren wunders vil geseit. von helden lobebæren, von grôzer arebeit,. von fröuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,.

                  Kommentar

                  • Xylander
                    Erfahrener Benutzer
                    • 30.10.2009
                    • 6446

                    #10
                    Hallo Schlumpf,

                    da geht zum Teil vielleicht etwas durcheinander, aber es hat mir geholfen, nochmal nachzusehen und nachzudenken.

                    Die Rede ist von der Verkleinerungssilbe -chen und ihren schriftlichen und mündlichen Formen zu verschiedenen Zeiten in verschiedenen Dialekten.

                    Wir wissen nicht, wo und wann Dominiks Tringen gelebt hat, aber ich nehme aufgrund seiner bisherigen Namen-Anfragen mal den Niederrhein an, nördlich der Uerdinger Linie (ik-ich-Linie). Die Dialekte in diesem niederfränkischen Bereich haben die hochdeutsche Lautverschiebung nicht mitgemacht, u.a. blieb also k erhalten und wurde nicht zu ch.

                    Daher gehe ich davon aus, dass mit der Schreibweise Tringen die damals gesprochene Form Trin-gen oder Trin(e)-ken wiedergegeben wurde, und nicht etwa Trinchen.

                    Anders sieht es möglicherweise bei Trintgen aus: zumindest im heutigen benachbarten Limburgisch ist die Verkleinerungsform nach t: -je oder -sje. Aber zon - zönneke.
                    http://li.wikipedia.org/wiki/Limburgse_grammair#Diminutieve

                    Baestgen > Bästchen könnte sich ebenfalls gut mit der Diminutivform -je nach einem t erklären, ein schöner Hinweis. Erst dachte ich allerdings an eine "moderne" Anpassung an hochdeutsche oder ripuarische Sprechweise: gerade die "älteren Leute", die alte Dialektformen vermeiden wollen, neigen dazu, Ersatzformen zu gebrauchen (siehe das vermeintlich hochdeutsche Fich und Tich im ripuarischen Bereich). Aber das ist eine Vermutung aus der Ferne.

                    Zum fehlenden G im Westfälischen: das kenne ich aus meiner Kindheit und Jugend in SW-Westfalen anders. Da war Gertrud Gertrud, hoch und platt. Aber ich weiß natürlich, was Du meinst, auch wir haben uns über weiter östliche westfälische Dialekte mit dem Spruch "Chustav hast du schöne Cheorchinen innen Charten" lustig gemacht. Selber haben wir von unseren älteren Leuten das ch nach r gekannt: Beach, Kiache, mit ch wie in Bach. Das sind "hochdeutsche" Beispiele in westfälischem Munde, aber auch im westfälischen Plattdeutsch hieß es: opm Bearch, in voller Form dann aber wieder opm Bearge.

                    Ich selber habe
                    von Kickers, Anna/Entgen
                    oo Hattingen 30.05.1635 Jasper zum Egen

                    Die wurde mit Sicherheit nicht Änt-jen oder Änt-chen (egal ob ch wie in ich oder wie in Bach) ausgesprochen, sondern Änt-gen oder Änt-ken oder Änneken.

                    Finde ich alles sehr spannend, aber wenn das hier noch weitergeht, brauchen wir vielleicht doch ein Dialekt-Forum.

                    Viele Grüße
                    Xylander
                    Zuletzt ge?ndert von Xylander; 11.09.2011, 21:07.

                    Kommentar

                    • Schlumpf
                      Erfahrener Benutzer
                      • 20.04.2007
                      • 355

                      #11
                      hallo

                      War echt interessant. Gut, dass unser Dialekt zur Limburgischen Sprache zählt, wusste ich schon. Das aber dies "tgen" als Diminutivform in der ganzen Dialektgruppe vorhanden ist,
                      wusste ich nicht.
                      Uns ist in alten mæren wunders vil geseit. von helden lobebæren, von grôzer arebeit,. von fröuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,.

                      Kommentar

                      • Dominik
                        Erfahrener Benutzer
                        • 23.06.2011
                        • 965

                        #12
                        @ Xylander

                        spätes 16. ....in NRW:-)

                        ich finde Äntgen klasse..klingt wie Entchen:-)
                        Liebe Grüße

                        Dominik

                        Kommentar

                        • anika
                          Erfahrener Benutzer
                          • 08.09.2008
                          • 2631

                          #13
                          Vorname Tringen

                          Hallo,
                          am Niederrhein wird es mit k gesprochen
                          Catharina=Trienken
                          Wilhelmina=Mieken
                          Theodora=Dorken
                          Auguste=Güsken

                          da man ja nicht weiß wo der Schreiber des Eintrags herstammte kann er aus
                          Trienken eine Triengen gemacht haben

                          anika
                          Ahnenforschung bildet

                          Kommentar

                          Lädt...
                          X