War ist Thurngelt/Thumgelt...?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Jettchen
    Erfahrener Benutzer
    • 16.10.2011
    • 1359

    [gelöst] War ist Thurngelt/Thumgelt...?

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1732
    Region, aus der der Begriff stammt: Dokument


    Hallo in die Runde,

    der Schreiber dieses "Dokuments" war leider der Rechtschreibung nicht sehr mächtig. Deshalb weiß ich auch nicht ganz genau, wie mein gesuchter Begriff heißt: Thurngelt/Thumgelt...
    Ich denke, die Erben für eine Ziegelhütte müssen Steuern nachzahlen.
    Aber wofür?
    Hat jemand von euch eine Idee hierzu?

    Danke für euer Mitdenken. Ich freu mich über jeden Hinweis!

    Viele Grüße
    von Jettchen
    Angehängte Dateien
  • henrywilh
    Erfahrener Benutzer
    • 13.04.2009
    • 11784

    #2
    Das ist mir fast ein bisschen unangenehm, aber: Das lässt sich doch ergooglen.



    Von allen Fundstellen ist dies die deutlichste. "Turn" = "Thurm", und der Turm war das gängige Gefängnis. Wer dort eingekerkert war, musste die Unkosten seines Aufenthaltes, d.h. vor allem die Entlohnung der Wärter, selbst bezahlen. Das war das "Turn(m)geld".
    Zuletzt geändert von henrywilh; 23.05.2017, 13:58.
    Schöne Grüße
    hnrywilhelm

    Kommentar

    • Jettchen
      Erfahrener Benutzer
      • 16.10.2011
      • 1359

      #3
      Danke, Henrywilhelm, für die rasche Antwort.
      Allerdings hatte ich schon gegoogelt - und diese Stelle nicht gefunden! Hast du eine andere Tante Gugl? Klar, ich hätte vielleicht bei google.books nachsehen sollen. So clever war ich leider nicht.

      Dennoch bleibt mir bei dieser Lösung eine Frage: Der gute Mann war zwar eingekerkert - wegen Ehebruch! - aber nur zu Beginn des Jahres 1728, evtl. bereits Ende 1727. Weshalb sollten dann Kosten erhoben werden für die Jahre 1721-1732? Für die Jahre nach seiner Haft könnte ich nachvollziehen, da wegen Nichtzahlung Zinsen erhoben würden. Aber weshalb ab 1721? Diese Zahl ist eigentlich eindeutig zu lesen, weil ja ein Punkt über der 1 steht.
      Oder könnte man dies auch als Schreibfehler ansehen, dass es statt 1721 1727 heißen sollte? Das könnte dann schon passen.

      Viele Grüße
      von Jettchen

      Kommentar

      • Kasstor
        Erfahrener Benutzer
        • 09.11.2009
        • 13440

        #4
        Hallo,

        das mit dem Gefängnisaufenthalt ist wohl nicht die Erklärung.

        Hiernach: https://books.google.de/books?id=V9w...yreuth&f=false
        konnten sich Witwen durch die Zahlung von Thurmgeld von persönlichen Diensten (?) befreien.
        Das passt wohl auch eher zum Zeitraum (1721-32).

        Frdl. Grüße

        Thomas
        FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

        Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

        Kommentar

        • Jettchen
          Erfahrener Benutzer
          • 16.10.2011
          • 1359

          #5
          Danke, Thomas!
          Das scheint ja zu meinem Dokument aus Bayreuth zu passen!
          Er war Hausbesitzer und in dieser Zeit auch zu alt für militärische Dienste.
          Schon interessant, wie unterschiedlich dasselbe Wort verwendet werden kann.

          Einen guten Abend wünscht dir
          Jettchen

          Kommentar

          • Anna Sara Weingart
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2012
            • 15113

            #6
            Hallo,
            Turmgeld könnte man wohl mit "Geld für Wachdienst" übersetzen.
            Bürger, die nicht selber Wachdienst (Stadttorwache, Nachtwache) leisten konnten oder wollten, mussten statt dessen bezahlen.
            Genauso musste der Gefangene seine eigene Bewachung bezahlen; also hier auch wieder "Geld für Wachdienst".
            Viele Grüße

            Kommentar

            • Jettchen
              Erfahrener Benutzer
              • 16.10.2011
              • 1359

              #7
              Hallo Anna Sara,
              deine Formulierung passt perfekt zu meinem Sachverhalt.
              Ich habe nämlich herausgefunden, dass die Menschen aus diesem Stadtteil aufwändige Wachdienste leisten mussten, die sehr belastend für sie waren. Tagsüber schwere Arbeit - nachts Wachdienste; das ist nicht verwunderlich. Alte konnten sich demnach gegen Gebühr davon befreien.

              Einen guten Feiertag wünscht dir
              Jettchen

              Kommentar

              Lädt...
              X