Kriegsgefangenschaft

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  • dth
    Erfahrener Benutzer
    • 26.01.2015
    • 204

    Kriegsgefangenschaft

    Hallo,
    mein Großvater war zu Kriegsende in Dänemark stationiert, irgendwo in der Gegend um Kopenhagen. Er geriet dort in englische Kriegsgefangenschaft.
    Gibt es Möglichkeiten etwas darüber heraus zu finden?

    Vielen lieben Dank für eure Tips!
  • Gerrit
    Erfahrener Benutzer
    • 11.11.2016
    • 617

    #2
    Hallo,

    keine weiteren Informationen verfügbar? Wenigstens eine Waffengattung?

    Was sagt die WASt dazu?

    VG

    Gerrit
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    • dth
      Erfahrener Benutzer
      • 26.01.2015
      • 204

      #3
      Hallo,
      mir ist folgendes bekannt:
      02.08.1943 - 04.03.1945 Marineartellerieabteilung 508, Kopenhagen
      05.03.1945 - 08.05.1945 4. Kompanie Marineartellerieabteilung 522, Kopenhagen
      05.06.1945 - 17.07.1945 Marinelazarett Mürwik

      Laut einem Verwandten soll er in englischer Gefangenschaft gewesen sein. Mich würde nun halt interessieren, wo und wie lange...
      Auch konnte ich nicht herausfinden, warum er im Marinelazarett war. Diese Information habe ich von der WAST nicht bekommen.

      Kommentar

      • Florek
        Erfahrener Benutzer
        • 24.10.2013
        • 293

        #4
        Hallo,

        ab Januar kannst du wieder beim Komitee des Internationalen Roten Kreuz zur Kriegsgefangenschaft im WW2 (und spanischer Bürgerkrieg) anfragen. Ab dem dortigen Termin wird eine e-Mail-Adresse genannt und du kannst dort die notwendige PDF-Form für die Anfrage herunterladen und ausfüllen.

        Merke dir den Termin am besten vor und schick die Anfrage so schnell wie möglich. Beim letzten mal war das Kontigent nach weniger als einer Woche erfüllt und die Anfrageseite wieder geschlossen.

        Ansonsten sei gesagt, dass du das mit Anfragen in Großbritannien selbst so gut wie vergessen kannst. Die dortinge Staats- und Militärchive sind nicht besonders kooperativ wenn es um die Kriegsgefangenen des WW2 geht.

        Gruß

        Florian

        Kommentar

        • Gerrit
          Erfahrener Benutzer
          • 11.11.2016
          • 617

          #5
          Hallo,

          dieses Links zur Marineartillerie wirst Du sicherlich schon kennen:



          Zum Marinelazarett findest Du einen umfangreichen Wiki-Artikel.

          Wenn Dir das die WASt nicht mitgeteilt hat, kannst Du Dich noch an das DRK wenden.

          Ich kenne mich mit den Lebensläufen der in Dänemark gefangenen Soldaten wirklich nicht aus; allerdings war es gerade in den letzten Kriegstagen bzw. unmittelbar um die Kapitulation wohl so, dass die Soldaten zwar festgesetzt wurden, aber recht kurzfristig wieder frei kamen, ohne dass Meldungen an DRK oder IRC gingen. Daher ist auch die Datenlage der WASt in diesem Bereich so dünn.

          Es scheint ja so, als ob Dein Großvater in Dänemark in Gefangenschaft geriet und dann krank in Mürwik eingeliefert wurde.

          Ein Großvater war nur rund drei Monate in US-Gefangenschaft, bevor er nach flüchtiger Überprüfung freigelassen wurde. Der andere wurde erst von belgischen Einheiten aufgriffen, konnte flüchten, lief dann den US-Amerikanern in die Hände. Es gibt nur seine Erzählungen davon, keine offiziellen Nachweise. Ich bin mir also nicht sicher, ob es überhaupt etwas gibt.

          Es gibt übrigens einen Waffen-Arsenal-Sonderband (S-63) über die Deutschen Küstenbefestigungen in Dänemark.

          Viel Erfolg

          Gerrit
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          • Gerrit
            Erfahrener Benutzer
            • 11.11.2016
            • 617

            #6
            Zitat von Florek Beitrag anzeigen
            (...) Ab dem dortigen Termin wird eine e-Mail-Adresse genannt und du kannst dort die notwendige PDF-Form für die Anfrage herunterladen und ausfüllen.

            Merke dir den Termin am besten vor und schick die Anfrage so schnell wie möglich. Beim letzten mal war das Kontigent nach weniger als einer Woche erfüllt und die Anfrageseite wieder geschlossen.
            (...)
            Aktuell 15.01.2018
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            • Olaf Berg Nielsen
              Erfahrener Benutzer
              • 13.09.2011
              • 172

              #7
              Hallo Gerrit,

              es lautet nicht richtig, daß der Großvater von „dth“ in Dänemark in Gefangenschaft geriet und dann krank in Mürwik eingeliefert wurde.

              Die deutschen Soldaten sollen nach 5. Mai 1945 zu Fuß nach Deutschland marschieren. Wenn er in der Nähe von Kopenhagen gedient hat, ist er mit Fähre über Storebælt nach Fyn (Fünen) gekommen. Ich glaube aber, daß er Verwundet war und mit Lazarettschiff oder Zug nach Marinelazarett Mürwik kam.

              Die einzige, die in englische Gefangenschaft kamen, waren Kriegsverbrecher oder hochstanden SS-Leute, die versucht hat sich als gewöhnliche Soldaten zurückzukommen.

              Ist es möglich Marinelazarett Mürwik zu fragen?

              Gruß aus Dänemark
              Olaf

              Kommentar

              • Gerrit
                Erfahrener Benutzer
                • 11.11.2016
                • 617

                #8
                Hallo Olaf,

                vielen Dank für Deine Infos - sehr interessant, was Du schreibst. Dennoch sind mir die Daten nicht einleuchtend: was hat er zwischen Kriegsende und 5.6.45 gemacht? Denkbar, dass er schon verwundet oder krank war, sonst hätte er sich sicherlich zu Fuß auf den Heimweg gemacht.

                Vielleicht ist Kriegsgefangenschaft auch zuviel - die Alliierten nahmen zur Überprüfung der aufgegriffenen Soldaten diese für eine unterschiedlich lange Zeit in "Gewahrsam". Daraus wurde dann in Erzählungen "Gefangenschaft".

                @dth: wo kam er eigentlich her?

                VG + Mange hilsner til Danmark
                Gerrit
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                Hitschfeld aus Wünschelburg, Ober Rathen

                Kommentar

                • Ferdinand
                  Erfahrener Benutzer
                  • 20.05.2008
                  • 197

                  #9
                  Kgf in Dänemark.

                  Hallo Freunde,
                  Nach der Kapitulation am 5. Mai 1945 marschierten die deutschen Einheiten aus Norwegen und Dänemark nach Schleswig-Holstein. Die Engländer überließen der ehem. Wehrmacht in diesem Raum die Befehlsgewalt und die Organisation. Ich kam als Verwundeter über Kopenhagen ins Lazarett nach Sylkeborg. Am 9. Mai wurde ich entlassen und marschierte bis Horsens und von da mit dem Zug bis Patborg. An der Grenze mussten wir unsere Waffen abgeben und wurden mit dem Zug nach Süden bis Marne gebracht. Dort landeten wir auf Bauernhöfen. Organisatorisch wurden wieder Kompanien gebildet. Auch die Heeresstrafordnung blieb in Kraft.
                  Alles was nördlich des Kaiser Wilhelm Kanals lag, war Aufnahmegebiet. Den Kanal durften wir nicht überschreiten. Die Engländer sahen wir nur wenn sie mit ihren Jeeps gelegentlich patrollierten. Im Juni begann die Erfassung, zuerst die englische Zone und danach die amerikanische Zone. Die Erfassung erfolgte nach Berufen. Deshalb wurden Verwaltungsbeamte und solche, die dringend für den Wiederaufbau in den Besatzungszonen gebraucht wurden, zuerst entlassen. Im Juli wurde ich in Meldorf zur Entlassung erfasst und mit der Bahn in die Amerikanische Zone gebracht und in Wiesbaden entlassen. (Ich hatte meinen Wohnort Geisenheim Rg.Bez. Wiesbaden angegeben, war aber in Wirklichkeit aus dem Saarland).
                  Im Forum der Wehrmacht gibt es mehrere Beiträge zu der "Gefangenschaft in Schleswig-Holstein".
                  Freundliche Grüße
                  Ferdinand

                  Kommentar

                  • Olaf Berg Nielsen
                    Erfahrener Benutzer
                    • 13.09.2011
                    • 172

                    #10
                    Hallo Ferdinand,

                    deine Berichte lauten sehr interessant. Wo warst du Verwundet und warst du in einen Lazarette in Kopenhagen? Wie kamst du nach Silkeborg? Ich fahre Sonntag zum Kongress Zeugen Jehovas in Silkeborg. Unsere Kongresshalle liegt sehr Nähe Silkeborg Bad. Ich habe Verbindung mit mehreren Deutschen, die als Flüchtlinge in Silkeborg waren.

                    Wie war es von Silkeborg nach Horsens zu marschieren? Meine Frau erzählt, daß sie Steine auf die deutsche Soldaten in Vejle geschmissen hat. Trotzdem ihren Vater Deutscher war. Ich wohnte in die Nähe von einen Kaserne in Kopenhagen, aber habe bei dem Abmarsch keine Probleme erlebt.

                    Wie war es mit der Wehrmachthunden, waren in Padborg erschossen?

                    Verzeihen der viele Fragen, aber es sind nicht so viele Augenzeugen zurück.

                    Freundlichen Grüßen von
                    Olaf

                    Kommentar

                    • Ferdinand
                      Erfahrener Benutzer
                      • 20.05.2008
                      • 197

                      #11
                      Kriegsgefangenschaft

                      Hallo Olav,
                      vielen Dank für Deine Antwort. Ich bin Jahrgang 1923 und war Soldat in Russland. Habe die Kämpfe von Leningrad - Narwa - Mittelabschnitt bis Ostpr. Greneze (Suwalki) und dann die Kämpfe im Kessel von Heiligenbeil - bis Balga mit gemacht. Nach Übersetzen auf die Nehrung kämpften wir in Lochstädt vor Pillau, wo ich am 20.04.45 verwundet wurde. Kam mit dem Frachter "Weserberg" von Hela nach Kopenhagen. (30.4.1945) nach 2 Tagen mit Zug über Fredericia nach Sylkeborg. Dort war in einer großen Schule ein Lazarett und ein großes Bekleidungslager der Wehrmacht. Am 10.5. wurden wir entlassen, da die Dänen die Rückgabe der Gebäude verlangten. Wir marschierten mit 7 noch z.T. nicht ausgeheilten Verwundeten, zu einer Kaserne in Sylkeborg, um mit den Truppen dieser Kaserne den Rückmarsch zu Grenze anzutreten. Bei unserem Eintreffen waren diese schon weg und wir machten uns auf den Weg nach Horsens (2 Tage marschiert) Dort war in der Leitstelle nur noch ein Restkommando.
                      Auf dem Bahnhof wollten wir Fahrkarten bis Padborg kaufen, was die Dänen uns verweigerten.
                      Nach Verhandlung und Hergabe einiger Pistolen bekamen wir die Fahrkarten und fuhren bis Padborg und von da zu Fuss zur Grenze, wo alles von deutschen Wehrmachtsangehörigen
                      kontrolliert, entwaffnet und gefilzt wurde. Von dort ging es auf Bauernhöfe und zwei Tage später mit dem Zug nach Süden bis Marne. Du kannst im Forum der Wehrmacht (kostenlos anmelden) unter Veteranen erinnern sich meine Kriegserlebnisse unter Ferdis Erinnerungen
                      nachlesen, wo dies alles sehr ausführlich geschildert ist.
                      Falls Du noch weitere Fragen hast, beantworte ich sie Dir gerne. Meil Mail-Adresse schicke ich Dir per PN.
                      Herzlichen Gruß nach Dänemark
                      Ferdinand

                      Kommentar

                      • muno11
                        Erfahrener Benutzer
                        • 02.05.2008
                        • 160

                        #12
                        Hallo dth,

                        in Fall unseres Grosvaters, der zum Kriegsende auch bei der Küstenartillerie in Dänemark war, hatten war damals folgende Information von der Wast erhalten: Er geriet im Mai 45 in englische Gefangenschaft und würde aus dieser Mitte August 1945, also nach gut 3 Monaten entlassen. Vielleicht hilft es, zur Abgrenzung deines Falls.

                        Kommentar

                        • dth
                          Erfahrener Benutzer
                          • 26.01.2015
                          • 204

                          #13
                          Hallo,
                          vielen Dank für Eure Unterstützung!

                          Ich habe nun zusammengefasst, was ich alles über meinen Großvater herausfinden konnte.

                          Hat jemand genauere Informationen, Fotos, Geschichten.. über diese Einheiten?

                          05.11.1942 - 11.02.1943 1.Marine-Kraftfahrausbildungsabteilung 4.Kompanie in Heidkaten.
                          12.02.1943 - 01.08.1943 Stabskompanie der Festungskommandantur Memel (Litauen).
                          02.08.1943 - 04.03.1945 3. Batterie Marineartillerieabteilung 508, in Helsingör (Dänemark).

                          05.03.1945 - 08.05.1945 4. Kompanie Marineartillerieabteilung 522, in Gniben (Dänemark).
                          05.06.1945 - 17.07.1945 Marinelazarett Mürwik, Stadtteil von Flensburg.



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                          • Florek
                            Erfahrener Benutzer
                            • 24.10.2013
                            • 293

                            #14
                            Hallo dth,

                            ist dir der Rang deines Großvaters bekannt?

                            Bei Offizieren könnte sich nämlich eine Suche im Militärarchiv Freiburg lohnen.

                            Ansonsten fällt mir persönlich nichts mehr ein. Aber die erwähnte Anfrage beim Internationalen Roten Kreuz könnte meiner Meinung nach recht viel versprechend sein.

                            Gruß

                            Florian

                            Nachtrag: Da die Suchanfrage beim internationalen Roten Kreuz bis zum Januar 2018 gesperrt ist, könntest du es ggf. noch beim deutschen Roten Kreuz versuchen: https://www.drk-suchdienst.de/de/kontakt#2weltkrieg
                            Zuletzt geändert von Florek; 13.10.2017, 11:45.

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