Georg Franz Ebenhecht, Bildhauer in Leipzig, Berlin und Potsdam

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  • Heinz Ebenhög
    Benutzer
    • 17.11.2011
    • 11

    Georg Franz Ebenhecht, Bildhauer in Leipzig, Berlin und Potsdam

    Der Bildhauer Georg Franz Ebenhecht soll um 1710 in Lodersleben bei Querfurt geboren sein. So steht es bei WIKIPEDIA und in diversen Lexika. Wahrscheinlich stammt er aber aus Kärnten oder aus der Krain, die seit 1918 zu Slowenien gehört.

    Ebenhecht ging in jüngeren Jahren im Gefolge des Kurprinzen Friedrich Christian, dem späteren Kurfürsten von Sachsen, nach Italien und von dort nach Dresden zurück. Da er in Dresden sein Glück nicht gefunden hat zog er um 1740 nach Leipzig. Dort hat er Bildhauerarbeiten an dem Koch'schen Haus gefertigt, die von Kennern hoch geschätzt worden sind. Zwei Jahre später durfte er das Stadtwappen im Nordgiebel des ehemaligen Gewandhauses gestalten.

    Dann zog es ihn nach Berlin und Potsdam. Für Friedrich II. hat er mehrere Skulpturen erstellt, die noch heute im Park Sanssouci zu bewundern sind. Als sein Hauptwerk gelten die überlebensgroßen Figuren der zwölf Apostel, die er für die St. Hedwigs Kathedrale in Berlin gefertigt hat. In dieser Kirche haben drei Kaiser und zwar der österreichisch-ungarische Monarch
    Franz Joseph I.
    , der deutschen Kaiser Wilhelm I. und der russische Zar Alexander II, bei deren Zusammentreffen in Berlin im September 1872, gemeinsam eine Messe in besucht.

    Georg Franz Ebenhecht war Bildhauer, Stuckateur und Elfenbeinschnitzer. Er scheint nicht verheiratet gewesen zu sein. Im Kirchenbuch der Pfarrei Jerusalem zu Berlin ist jedoch am 07.03.1753 die Geburt seiner Tochter Maria Catharina eingetragen. Knapp vier Jahre später, am 21. Februar 1757 ist er Potsdam gestorben.

    In seinen am 18. Dezember 1756 errichteten und am 25. Februar 1757 eröffneten Testament, hat er vier Neffen seiner Mutter, nämlich Johann, Franz, Franz Anton und Nikolaus Lieb als Erben eingesetzt mit der Bedingung , dass das Capital niemals angegriffen, vielmehr zinsbar untergebracht und die Zinsen den oben gedachten Erben zur Erlernung nützlicher Künste und Professionen so lange gezahlt werden sollen, bis sie von ihrer Kunst oder Profession sich ihr Brot selbst verdienen können. Für den Fall der gänzlichen Erlöschung der männlichen Nachkommenschaft ist verordnet, dass das gesamte Capital den nächsten Erben weiblichen Geschlechtes anheimfallen soll.

    Nun begann eine ungewöhnlich lange Verteilung der Hinterlassenschaft. Von einer Tochter ist nicht mehr die Rede. Der im Testament genannte Bildhauer Johann Lieb hat schon um das Jahr 1764 als Testament-Vollstrecker einige Werke des verstorbenen Bildhauers Georg Franz Ebenhecht vermarktet. So wurde eine silberne, vergoldete Schale, auf der eine Punische Schlacht dargestellt ist um 2.000 Reichsthaler auf dem Berliner Rathaus versteigert. Den Wert hatte Ebenhecht selbst in seinem Testament angegeben.

    Aber noch 1823 und 1829 wurde durch eine Kundmachung in der Wiener Zeitung nach den vier Neffen der Mutter, oder deren Nachkommen gesucht. Wahrscheinlich erfolglos. Die auf 1.022 Reichstaler geschrumpfte Hinterlassenschaft könnte letztendlich,

    82 Jahre nach dem Tod des Bildhauers, der Kämmerei der Stadt Wien zugefallen sein.

    Das Testament ist inzwischen weder in Berlin noch in Wien zu finden.

    Nun ist der Deutsche Biographie zu entnehmen, dass die aus dem Burgenland stammende Familie Lieb 1868 den Familiennamen gewechselt hat. Der 1844 in der Ukraine geborene Michael Lieb, ein Maler und Porträtist, hat den ungarischen Adelsnamen Mihály Munkácsy angenommen. Er ist in ganz Europa herum gekommen, am 1.5.1900 in Bonn-Endenich gestorben und auf dem Kerepesi-Friedhof in Budapest begraben. Der Bildhauer Johann Lieb, der Jüngere, war sein Ur-Urgroßvater .

    Es wird recht schwierig werden über die Familie Lieb die genealogischen Daten der Mutter des Georg Franz Ebenhecht zu finden.
    Zuletzt ge?ndert von Heinz Ebenhög; 17.10.2014, 17:43.
  • Kasstor
    Erfahrener Benutzer
    • 09.11.2009
    • 13440

    #2
    Hallo,

    aus dem Werk Handwerke in Tabellen, Sprengel u Hartwig 1771, entnehme ich dass der Figurist Georg Franz E. aus dem österreichischen Kreise, entweder aus Kärnten oder aus Krain gebürtig gewesen sein soll. Vor Potsdam in Dresden und Leipzig tätig gewesen.

    Freundliche Grüße

    Thomas
    Zuletzt ge?ndert von Kasstor; 11.10.2014, 18:34.
    FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

    Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

    Kommentar

    • gki
      Erfahrener Benutzer
      • 18.01.2012
      • 4823

      #3
      Im Gesamtindex auf genteam.at findet man einige Namensträger Ebenhecht und etliche Ebenhech
      Gruß
      gki

      Kommentar

      • Kasstor
        Erfahrener Benutzer
        • 09.11.2009
        • 13440

        #4
        Hallo,

        bei anno.at mal ebenhecht eingeben, der zweite Treffer (aus 1823) weist die ganzen Erben mütterlicherseits aus.

        Frdl. Grüße

        Thomas
        FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

        Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

        Kommentar

        • Heinz Ebenhög
          Benutzer
          • 17.11.2011
          • 11

          #5
          Hallo Thomas,

          Dein Hinweis auf diese Internetseite war hervorragend. Besten Dank.
          Jetzt hoffe ich, dass die Gerichtsakten in Wien den letzten Krieg überstanden haben. Meine Anfrage an das Landesarchiv Wien ist bereits verschickt.

          Schönen Gruß aus der Kurpfalz
          Heinz

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