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  #1  
Alt 27.02.2015, 02:56
melse melse ist offline
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Beiträge: 22
Standard Französisches Kriegsgefangenenlager Hauteville

Hallo zusammen

ich nehme an das mein Urgrossvater in einem französischen Kriegsgefangenenlager war.
Ich habe ein neues Testatement welches er dort erhalten haben soll. Die Widmung ist vom ev. Lagerpfarrer Wilhelm Bill vom April 1947 in Hauteville.

Gibt es irgendwo Gefangenenlisten oder so etwas ähnliches? Was für Informationen gibt es zu diesem Lager?

Vielen Dank für eure Hilfe.

Viele Grüsse
Mirko
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  #2  
Alt 28.02.2015, 06:01
Benutzerbild von Svenja
Svenja Svenja ist gerade online weiblich
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Registriert seit: 07.01.2007
Ort: Kanton Luzern, Schweiz
Beiträge: 4.311
Standard

Hallo Mirko

Ich muss vorausschicken, dass es in Frankreich mehrere Orte namens Hauteville gibt, und ich mir nicht sicher bin, in wie vielen es ein Kriegsgefangenenlager gab.

Eine Suche bei google mit "Hauteville camp des prisonniers de guerre" hat folgendes hervorgebracht (das ist nur die erste Seite der Suchergebnisse):


Fort d’Hauteville-les-Dijon (halte ich nach dem, was ich bisher gefunden habe, für am Wahrscheinlichsten)

Das Fort d’Hautville wurde 1880 errichtet als wichtiger Teil der Verteidigung von Dijon im Falle eines Angriffes. 1941 machten die Deutschen, die Dijon besetzt hatten, daraus einen Zusatzbau des Gefängnisses des Départements. Von 1945 bis 1948 waren hier Kriegsgefangene untergebracht, später verschiedene französische Regimenter.

Ein Zeitzeuge Jean Raillard erinnert sich: In den Jahren nach dem Krieg brauchte man Arbeitskräfte in der Landwirtschaft. Beim Fort d’Hauteville, wo viele deutsche Kriegsgefangene versammelt wurden, konnte man solche Arbeitskräfte erhalten. Der Zeitzeuge hatte ebenfalls einen Antrag gestellt und deutsche Kriegsgefangene als Arbeitskräfte erhalten.

Eine anderer Zeitzeuge Michel Apert erinnert sich: Je nach Bedarf an Arbeitskräften besorgten wir uns diese beim Fort d’Hauteville-les-Dijon, wo sich ein Kriegsgefangenenlager befand. Man musste mehrere Dokumente ausfüllen, um an Arbeitskräfte zu kommen.

http://remydelavingeanne.blog.lemond...econstruction/


Hier ist noch der ausführliche Bericht von Jean Raillard (Hautville über dem Foto des Traktors):
http://remy.coeurdevey.free.fr/raill.../raillard4.htm

Das Kriegsgefangenenlager im Fort d’Hauteville, Département Saone-et-Loire, hatte die Nr. 82
http://prisonniers-de-guerre.fr/les-...nds-en-france/

In Hauteville im Département Ain gab es zudem ein Centre de rassemblement des étrangers.
http://prisonniers-de-guerre.fr/les-...-et-allemagne/


Maison d’arrêt de Caen: registre d’écrou 1941-1942, transferts vers les prisons de Hauteville, Lisieux, Hauts Clos, listes des condamnés par l’autorité allemande, fiches de détenus.

Haftregister 1941-1942, Transfer zu den Gefängnissen in Hautville (welches?), Lisieux, Hauts Clos, Listen der durch die deutschen Behörden Verurteilten, Dokumente über die Gefangenen.

http://www.archivesnationales.cultur...pdf/737-Mi.pdf

Übersicht des Maquis de l’Ain et du Haut-Jura. Mehrere Résistance-Kämpfer wurden demnach im Steinbruch von Hautville erschossen. Vermutlich ist hier Hautville im Département Ain gemeint.

http://www.maquisdelain.org/docs/trombi-1.3.1.pdf


Die letzten beiden Links sind für deinen Fall wohl kaum von Interesse, den es handelt sich um Gefangene zur Zeit der deutschen Besetzung bzw. Résistance-Mitglieder.

Gruss
Svenja
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Geändert von Svenja (28.02.2015 um 06:06 Uhr)
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  #3  
Alt 05.03.2015, 13:55
melse melse ist offline
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Themenstarter
 
Registriert seit: 20.02.2015
Beiträge: 22
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Hallo Svenja
vielen Dank für deine umfangreiche Recherche. Ich denke auch das es sich um das Fort d'Hauteville handelt. Mal sehen was sich dazu noch finden lässt.

Viele Grüsse
Mirko
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  #4  
Alt 05.03.2015, 14:29
Benutzerbild von jacq
jacq jacq ist offline
Super-Moderator

 
Registriert seit: 15.01.2012
Beiträge: 9.719
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Moin Mirko,

mein Urgroßvater war von August 1944 bis Juni 1948 in französischer Kriegsgefangenschaft.

Nebst zusammengefasstem milit. Werdegang erhielt ich auf Nachfrage seine Kriegsgefangenenakte + Antrag auf Kgf.-Entschädigung von der WASt.
Vom ICRC eine Zusammenfassung über den ihnen vorliegenden Daten zu seiner Gefangenschaft nebst Kopien sowie 2 Seiten "Gefangenenlisten".
Das DRK konnte mir nur den Zeitraum der Kgf. nennen und die durchlaufenen Lager, die bereits aus den Dokumenten der WASt hervorgingen. Eine Kopie der vorliegenden Karteikarte durfte man mir nicht zusenden.
__________________
Viele Grüße,
jacq

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