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Theis
Beitrag vom 04.11.2010:
Zitat:
Zitat:
DUDEN LexFN: Der FN Theis ist ein lautlich auf eine verkürzte Form von Matthias zurückgehender FN. Eine Vermischung der RN-Formen Matthäus und Matthias tritt nach onomast. Quellen häufig zutage. In vereinzelten Fällen auch Herkunftsname aus dem österr. Ort / vom österr. Fluß Theiß möglich (dann eher Theiss od. Theiss geschrieben). HEINTZE führt den FN Theis auch noch zurück auf ahd. tac, tag, mhd. tac "Tag" ("wohl in Hinsicht auf Licht und Glanz"). Die Rückführung des FN Theis auf einen ON mit Theis- ist wohl kaum möglich. Bestandteil dieser ON ist meist der (erste) Besitzer oder eine andere Bezugsperson, z.B. ein Heiliger namens Matthias (bzw. abgeleitete Kurzform). |
#2
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Hallo Laurin,
wenn du mich zitierst, antworte ich auch: Zitat Laurin: Die Rückführung des FN Theis auf einen ON mit Theis- ist wohl kaum möglich. Zitat Ende sorry, das ist deine Meinung und sie zeigt, daß Verallgemeinerungen bei der Erklärung eines FN nicht die Regel sein müssen. Zitat Laurin: ...auch Herkunftsname aus dem österr. Ort / vom österr. Fluß Theiß möglich (dann eher Theiss od. Theiss geschrieben) Zitat Ende auch deutsche Ortsnamen wurden zu FN Theis(s/ß) mögliche Herkunftsnamen in D sind: Theisa Theisbergstegen Theismühlen Theisseil Theisau Theisbrügge Theisbrüggermoor Theißing Theisewitz Theisenort Theißenstein Theißen Die Namenbildung erfolgte stets durch Kürzung auf das Beiwort >Theis< dem entweder ein Schluß-s- angehängt wurde aus dem ein -ß- werden konnte und/oder das Suffix -en/-er nachfolgte. Speziell Ingrids Fragen bezogen sich auf die FN im Raum Trier, welche aus Ortsnamen gebildet wurden, dazu ist auch Theis aus Theis-mühlen oder Theis-bergstegen nicht zu vernachlässigen. Natürlich ist bei einem PN die Zuordnung nie einfach und kann vom PC aus immer nur generell gelten: als PN, Patron, Herkunftsname. Erst die individuelle Ahnenforschung kann Klärung bringen. netten Gruß und viel Spaß noch beim Hobby Irmgard mein Motto: Es mag ein jeder denken, so gut er kann ... |
#3
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Österreichisch ist DIE Theiß (Fluß) nicht. Früher mal teilweise in der Donaumonarchie....
http://de.wikipedia.org/w/index.php?...20050309103545 http://de.wikipedia.org/wiki/Thei%C3%9F Mit dem Ort paßt es aber: http://de.wikipedia.org/wiki/Thei%C3..._Gedersdorf%29 |
#4
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Da haben wohl die Autoren des DUDEN nicht ganz aufgepaßt - und ich auch nicht. Sorry!
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#5
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Vielleicht durch den gleichnamigen Ort passiert - kann auch mal beim Duden vorkommen...
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#6
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Hallo Laurin,
Zum Familiennamen "Theis" möchte ich folgendes bemerken. Bis um 1560 wird der Name "This" oder "Dis" geschrieben (neuhochdeutsche Lautverschiebung hat sich - wenigstens bei uns im Saarland - noch nicht durchgesetzt). Im lateinischen bedeutet, dis, titis, zusammengezogen aus "dives" ganz einfach "reich". Im Griechischen gibt des das gleiche Wort "dits" in der Bedeutung "Ufersand". Wer als Bauer in der durch Landwirtschaft ge- prägten Gesellschaft Korn hatte, wie Sand am Meer, war natürlich reich. Im FN "Thies" ist die alte Form heute noch erhalten. Diese Erklärung habe ich in Insbrück einem Lexikon entnommen, nicht dem Duden. Das ist unabhängig davon dass der VN Mathias in Kurtzform "Theis" gesprochen und geschrieben wurde. Auch stammen die FN "Mathis", "Mathissen", "Matheis" natürlich von "Mathias" ab. Beste Grüße Kurt Theis |
#7
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Zitat:
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#8
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Hallo Laurin,
Vielleicht gibt es eine Erklärung für das römische "This". Wie bekannt ist, wurde im Südlichen Hunsrück, wozu auch das nördliche Saarland zählt, noch um das Jahr 1000 ein gallorömischer Dialekt gesprochen. Beste Grüße Kurt Theis |
#9
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Hallo,
da ich auch einige Theis unter meinen Vorfahren habe, die alle aus dem Umland von Trier stammen, möchte ich auch meine Einschätzung dazu abgeben. Wer sich die regionale Verteilung des FN Theis in Deutschland anschaut (z.B. auf verwandt.de), kann feststellen, dass es vor allem zwei geografische Konzentrationen gibt: eine im Raum Trier-Saarbrücken, die andere im Westerwald und Siegerland. Die Theis im Raum Trier und wohl auch im Saarland dürften auf den Vornamen Matthias zurückzuführen sein. Matthias war dort lange Zeit der wahrscheinlich häufigste männliche Vorname wegen der Verehrung des Apostels Matthias, dessen Gebeine der Legende nach in der Abtei St. Matthias in Trier liegen sollen. Theis ist im moselfränkischen Sprachraum eine früher häufige, heute aber kaum noch gebräuchliche Kurzform für Matthias. In dieser Region wurden sehr viele Nachnamen aus geläufigen Kurzformen von - männlichen oder weiblichen - Vornamen gebildet, so nicht nur Theis, sondern z.B. auch Nilles (aus Nikolaus), Hennen (aus Hans oder Johann), Annen (aus Anna) oder Treinen (aus Katharina). Dem steht nicht entgegen, dass der FN Theis in anderen Regionen auch eine andere Herkunft haben kann. Herbert |
#10
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@Herbert:
Die Verteilung nach verwandt.de berücksichtigt nicht die historische Verteilung des FN Theis, sondern stellt den Telefonbuch-Stand des Jahres 2008 dar. Bessere Aussagen gibt da schon Genevolu mit den Tel.-Buch-Einträgen von 1998 und, wegen zu wenig vorhandener Tel.-Anschlüsse nicht repäsentativ genug, von 1942. Die meisten Informationen zur Verbreitung des FN Theis finden sich bei FamilySearch, hier sind einige tausend Personen gelistet. Auffälig ist dabei, daß nur wenige Namensträger aus dem Gebiet Saar / Mosel (Trier) stammen, sehr viele aber aus dem (mittl.) Rheingebiet / Rheinland bis hin ins Bergische und ins Siegerland. Deine Vorfahren könnten ggf. aus dem "Stammgebiet" des FN Theis nach Trier gewandert sein, auch bereits vor vielen Generationen. Zur Namensbedeutung habe ich mich noch mal bei Förstemann, Altdt. Namenbuch (1900) "schlau gemacht". F. führt Theis auf Teuzo und diesen Namen wiederum auf THEUDA, got . thiuda = Volk" zurück. Dieser Stamm bildet die Grundlage für einige Hundert darauf zurückgehende FN. Ob nun altdeutsche (bis hin zur keltischen) oder im Zuge der Christianisierung hebräische Namensherkunft (Matthias / Matthäus) --> hier müßte man die Altvorderen direkt befragen können. Geändert von Laurin (17.12.2011 um 19:02 Uhr) |
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