Weihnachtserinnerungen

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  • Brunoni
    Erfahrener Benutzer
    • 07.04.2012
    • 2185

    #16
    Hallo,

    ein Buch mindestens war für mich immer Pflicht zu Weihnachten. Wenn ich kein Buch geschenkt bekam, war es für mich kein Weihnachten.
    Das ist auch nur 1 x passiert.
    Unsere Wohnstube war 25 qm groß. Meine Mutter hat den Kachelofen im Winter immer gut geheizt. Manchmal habe ich mich daher auf den Teppich gelegt zum lesen.
    So war es auch einmal zwischen Weihnachten und Neujahr. Ich war etwa 13 Jahre alt und alleine in der Wohnung. Plötzlich ein plop, nach einer Weile wieder plop. Es war ein Teil vom Baumbehang aus Schokolade, der da zu Boden fiel. In der Hitze ging der Faden bei einigen Stücken durch die Schokolade.
    Am nächsten Tag wieder plop, plop, plop. Ich habe mich nicht stören lassen. Aber als plötzlich die plop-Abstände immer kürzer wurden, habe ich doch mal nach dem Baum geschaut. Aber der Rest vom Baumbehang hing noch daran.
    Dann ging mein Blick zur Decke. Ooh, alles war naß und es tropfte.
    Die Familie über uns hatte den Wasserhahn nicht zugedreht und es gab keinen Abfluß da oben, denn in der Wohnung war noch nicht alles fertig.
    Da war Holland in Not. Sogar die Federbetten in der Schlafstube hatten ihren Teil abbekommen.
    Und Schuld hatte eine Köchin. Wir bekamen damals das Wasser vom Nachbargebäude. Und da hat uns die Köchin immer mal das Wasser abgedreht, damit sie mehr Druck in der Küche hatte.
    Und so haben die Leute über uns damals Wasser abnehmen wollen. Es kam aber kein Wasser. Dann gingen sie einfach zur Arbeit ohne den Hahn wieder zuzudrehen. Die Köchin hat den Absperrhahn dann später wieder aufgedreht und da kam das nasse Element durch die Decke.

    Diese Geschichte wird immer wieder an Weihnachten zur Belustigung aller aufgewärmt.

    Euch allen eine schöne Zeit.
    Brunoni

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    • Artsch
      Erfahrener Benutzer
      • 14.07.2013
      • 1933

      #17
      Hallo Geschichtenliebhaber,

      mein Vater (geb. 1929) erzählte aus seiner Kindheit oft und gerne.
      Trotz wirklich großer Armut gönnte sich sein Vater an Weihnachten eine Zigarre. Der eigentliche Clou für mich an der Sache aber war, daß seine Mutter die Aufgabe hatte, die Zigarre anzuschneiden und auch gleich anzurauchen. Dies wurde wie ein Ritual zelebriert und schien das wichtigste an Weihnachten zu sein.
      Mein Vater schilderte das Ganze in seiner humorvollen Art und die Freude, daß seine Eltern, wenn auch nur einmal im Jahr sich wie reiche Leute fühlten, leuchtete ihm aus den Augen. Jetzt kam er an die Stelle, wo die Zigarre aus lauter Sparsamkeit ausgegangen war und er machte uns die Laute vor, als der Vater an der Zigarre mehrmals zog, sie aber nicht mehr erglühte.
      Meine Mama (geb. 1933) versuchte nun die Geschichte abzukürzen und sagte genervt: "Ja, das wissen wir schon, er legte die Zigarre in den Schrank bis zum nächsten Jahr! Wenn es vorne und hinten nicht langt, dann muß dies mit einer Zigarre auch nicht sein. Hätten sie lieber etwas Gescheites gekauft!"
      Mit immernoch leuchtenden Augen, aber doch entrüstet, verteidigte er sein Elternhaus.
      Den Sinn des Rituals hat meine Mutter nie verstanden.
      Meine Eltern stammten beide aus ansonsten rauchfreien Familien und auch meine Brüder rauchen nicht.
      Nur eine hat entweder jeden Tag Weihnachten oder gehört zu den reichen Leuten.

      Beste Grüße
      Artsch

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      • Juanita
        Erfahrener Benutzer
        • 22.03.2011
        • 1425

        #18
        Unsere größeren Söhne glaubten nicht mehr an den Weihnachtsmann. Aber da stets immer noch ein kleinerer Bruder vorhanden war, wurde in der Weihnachtszeit stets vom Weihnachtsmann geprochen. Ich habe meinen Kindern früher häufig Märchen vorgelesen u. auf die Frage, ob es wirklich einen Weihnachtsmann gibt, antwortete ich stets: "Ja, er wohnt im Märchenwald!" So wuchsen sie allmählich in die Wahrheit hinein. Doch als unser Jüngster 5 J. alt war, verschwand er 2 Tage vor Weihnachten an einem Nachmittag, u. mit ihm unsere Inka, eine weiße Kuvasz-Hündin. Sie war seine beste Freundin u. ließ niemand Fremden an ihn heran. Nun schwärmten wir alle aus, beide zu suchen. Wir wohnten in einem Dorf u. ringsumher waren eingeschneite Felder. In der Ferne sah ich dann ein kleines "Wurzelmännchen" sich dunkel vom weiß abhebend. Es war unser Sohn. Er saß auf dem Schlitten, war müde geworden u. Inka zog ihn. Sie waren auf dem Weg Richtung Wald, um den W. zu treffen. Er wollte ihn erinnern, wo wir wohnten, damit er ja nicht vergessen würde. Das war zwar noch nie geschehen, aber er dachte sich wohl: "Besser ist besser".

        Juanita
        Zuletzt geändert von Juanita; 22.12.2016, 16:22.

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        • Silke Schieske
          Erfahrener Benutzer
          • 02.11.2009
          • 4399

          #19
          Zitat von Matthias Möser Beitrag anzeigen
          Bei uns hing mal der Weihnachtssegen etwas schief, als ich so ca. 12 Jahre alt war. Schuld waren aber an diesem Dilemma meine Eltern. Es betraf den Weihnachtsbaum, geschmückt mit schönen Kugeln (groß/klein), schwedischen Strohsternen, den elektrischen Baumkerzen (man wollte einen Wohnungsbrand verhindern!) und Anhängern aus Vollmilchschokolade, die am Baum hingen, teils in unerreichbarer Höhe....
          Gruß
          Matthias
          Nachdem ich heute den Weihnachtsbaum mit großen und kleinen Kugeln, Sternen, Lametta und zum Schluß mit Schokobehang geschmückt habe, konnte ich mir richtig vorstellen, wie unerreichbar jener Schokobehang für einen 12 Jährigen gewesen sein musste.
          Angesichts das mein Weihnachtsbaum in diesem Jahr mal gute 2,60m hoch ist, musste ich teilweise selber schon auf Zehenspitzen stehen

          Ich bin nicht schadenfroh, aber da musste ich schon Lachen, weil ich nach dem 1. Absatz wusste was kommt

          LG Silke
          Wir haben alle was gemeinsam.
          Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.

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          • Tantchen
            Erfahrener Benutzer
            • 14.05.2009
            • 592

            #20
            Was für ein tolles Thema! Da kommen mir doch auch gleich so einige Erinnerungen an Weihnachten in den Sinn......

            Als ich fünf Jahre alt war, brachte mir der Weihnachtsmann eine "Käte-Kruse-Puppe". Was meine Eltern geritten hatte, diese teure und leider auch sehr anfällige Puppe einer Fünfjährigen zu schenken, dass weiß ich auch nicht so recht....Jedenfalls: sie wurde bei Verwandten aus der "Zone" von meinen Eltern geordert und der Weihnachtsmann brachte sie mir am Heiligabend. Eine Rute sollte dem Kind ebenfalls übergeben werden, aber ich sagte dem Weihnachtsmann sogleich, dass "ich immer brav war, aber Petra - von gegenüber - da sollte er sie hinbringen, die sei nämlich immer ziemlich unartig und er solle ihr damit sogleich "den Popo verhauen."

            Am nächsten Tag versuchte ich, die Käte-Kruse-Puppe auf mein Rollerrad (ein Zwischending zwischen Rad und Roller) auf den Gepäckträger zu klemmen, sie fiel runter und die Nase der Puppe war zerborsten. Ich - wütend die Puppe unter dem Arm geklemmt - stellte sogleich meine Eltern zur Rede. 1) Der Weihnachtsmann könne diese "blöde" Puppe, die gleich kaputt geht, wieder abholen. 2) Und dann soll er doch bitte Günther (der Nachbar, welcher den Weihnachtsmann gespielt hat) seine Schuhe wiederbringen, denn die hatte er am Bescherungstag getragen.

            An ein anderes Weihnachtsfest erinnere ich mich deshalb so gut, weil mein angeheirateter Onkel volltrunken rückwärts in unseren Weihnachtsbaum fiel und der Baum krachend umkippte. Ich muss da so 10 Jahre alt gewesen sein und konnte mich vor Lachen nicht wieder einkriegen (was mir einen ziemlichen Rüffel meiner armen Mutter einbrachte, die auf den Knien rutschend die Scherben der Glaskugeln einsammelte.) Später dann erzählte dieser Onkel der versammelten Verwandtschaft, "er wäre ein verdammter Saufkopf", (was sowieso jeder wusste). Gleichzeitig bat er meinen Vater, ihm "noch einen einzuschenken", denn "es wäre ja Weihnachten".

            Lg
            Tantchen
            Zuletzt geändert von Tantchen; 24.12.2016, 11:47.

            Suche KUBRAT - Raum Pillkallen/ Ostpreussen

            Suche KÖHNKE, Greifenhagen - Pommern, insbesondere die Eltern von August Ferdinand Köhnke, geb. 1826 in Greifenhagen.
            Suche GOTZMANN, Greifenhagen - Pommern


            „Es trinkt der Mensch, es säuft das Pferd, in Pillkallen ist es umgekehrt.“

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            • tuedelluet
              Erfahrener Benutzer
              • 30.01.2015
              • 540

              #21
              Mir sind keine Katastrophen bekannt:

              Ich erinnere mich an das gemeinsame schmücken des Baumes mit meinem Vater, denn an diesem Tag war er nicht zur Arbeit (Ende der 60er / 70er). Viel Lametta, die Glaskugeln , E-Kerzen, und Mini-Schokotäfelchen und diese Zuckerperlenschokoringe.

              Nachmittags gab es das Kinderprogramm im Fernsehen und abends vor der Bescherung las mein Vater mir in meinem Zimmer aus dem Märchenbuch vor. Kaum auszuhalten die Spannung....
              Nach der Bescherung dann gemeinsames essen von... Richtig: Kartoffelsalat und Würstchen.
              Im Radio kam dann die Sendung "Gruß an Bord" mit Übertragung der Funkespräche zwischen Norddeich Radio und deutschen Schiffen.

              Ich wünsche Euch allen eine gesegnete und ruhige Weihnachten.
              Gruß aus Bremen

              tuedelluet

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              • Friedrich
                Moderator
                • 02.12.2007
                • 11326

                #22
                Moin zusammen,

                meine Erinnerungen begannen immer mit der Adventzeit. Mitten auf dem Küchentisch stand abends der Adventskranz, und es wurde auch gesungen! Nicht immer gerne, vor allen von den jüngeren nicht, als diese nicht mehr ganz so jung waren... Alles natürlich ohne zusätzliche Beleuchtung; das erhöhte den Zauber. Der Adventskranz natürlich selbst gewickelt, nix künstliches. Wenn er nicht genutzt wurde, stand der Kranz auf dem Flur auf einer Truhe. Ein Jahr schaffte es einer unserer eigentlich frei in Hof, Scheue und Stall laufenden Kater, sich ein paar Mal ins Haus zu schleichen. Er saß dann immer schnurrend neben dem Adventskranz und "sang Weihnachtslieder", wie meine Mutter behauptete.

                In dieser Zeit wurden natürlich Plätzchen gebacken! Wir Kinder waren unseren Fähigkeiten und unserer Lust entsprechend dabei, aber dann hieß es immer, daß die Plätzchen nach draußen gestellt werden mußten, damit das Christkind sie abholen konnte... Komisch: Genau die gleiche Machart hatten die Plätzchen immer auf den Weihnachtstellern...

                Ob damals auch schon in den Städten an jeder Stelle Weihnachtsdeko zu sehen und Musik zu hören war, weiß ich nicht mehr. Das ist übrigens etwas, was mich eher nervt, vor allem dieses ewige Gedudel à la "Jingle bells" und "Last Christmas"...

                Heiligabend wurden wir, als wir noch jünger waren, für einige Zeit ins Bett geschickt; wir durften ja abends länger aufbleiben. Am späten Nachmittag fuhr mein Vater dann einen großen Teil unserer Familie in den Gottesdienst, während der Rest, darunter immer meine Oma, erst am 1. Weihnachtstag zur Kirche ging.

                Nach dem Gottesdienst wurde erst gegessen (ich kann mich nicht erinnern, daß es besonderes Heiligabendessen gegeben hätte), und nach einer gefühlten Ewigkeit klingelte das Glöckchen. Dann ging's in die Weihnachtstube. Aber nichts da mit sofort an die Geschenke! Erst - unter gelegentlichem Protest einiger, denen das zu lange dauerte - wurde wieder gesungen und es mußte die Weihnachtsgeschichte aus Lukas 2 vorgelesen werden (was heute, wo wir nur zu zweit sind, auch immer noch geschieht). Dann erst durften wir auspacken! Kennt Ihr das auch, daß das Geschenkpapier möglichst schonend entfernt werden sollte, damit man es wiederverwenden konnte???

                Der Baum immer echt, aber die Kerzen aus Sicherheitsgründen elektrisch.

                Natürlich blieb das große Wohnzimmer (wir hatten noch ein weiteres, das wir in der Regel im Alltag nutzten) für einige Tage unser Reich. Wir durften uns dann dort mit unseren neuen Geschenken, soweit geeignet, austoben.

                Ist das lange her... Schwelg...

                Friedrich
                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                • scheuck
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2011
                  • 4383

                  #23
                  Weihnachtserinnerungen

                  Zitat von tuedelluet Beitrag anzeigen
                  Im Radio kam dann die Sendung "Gruß an Bord" mit Übertragung der Funkespräche zwischen Norddeich Radio und deutschen Schiffen
                  Ihr Lieben,

                  jaaaaaaaaa, auch das gehörte bei uns zum "Programm" am Heiligen Abend ; kann auch sein, dass es Ende der 50-er Jahre noch eine weitere Sendung im Radio gab, in der DRK-Listen vorgelesen wurden, da bin ich mir nicht mehr so sicher.

                  Na klar, das Wohnzimmer war schon am Vormittag mittels eines Tannenzweiges und einer roten Schleife "gesichert". - Vater und Tochter gingen nach dem Kaffeetrinken (in der Küche) zu Fuß zum Marktplatz, um das Turm-Blasen von der Marienkirche zu hören. Da war's bereits dämmrig bis dunkel, und auf dem Rückweg konnte man dann in die Fenster der Leute gucken und nachsehen, ob die Kerzen am Baum schon brannten. Je näher man dabei dem eigenen Zuhause kam, desto schneller musste man gehen, denn das Christkind war ja zweifelsfrei schon in dieser Gegend unterwegs

                  Dann kam "alle Jahre wieder" das Procedere mit dem Onkel und der Tante (kinderlos) aus Oldenburg, die auf dem Wege zu Opa und Oma "doch mal eben schnell" bei uns vorbeischauen wollten und dabei in jedem Jahr exakt diesen mehr als unpassenden Zeitpunkt erwischt haben. - Für's Kind gab es dann in jenem Jahr eine Tafel Bitter-Schokolade, in Seidenpapier eingepackt und mit einem Gummiband "verschönert" (ich hasse bittere Schokolade bis heute!).

                  Wenn dieser "Programm-Punkt" erledigt war, und meine Mutter sich ob dieses Besuches wieder beruhigt hatte, konnte es endlich Weihnachten werden!!!

                  In diesem Sinne wünsche ich Euch allen Frohe Weihnachten und ein paar besinnliche Stunden der Erinnerungen!
                  Herzliche Grüße
                  Scheuck

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                  • Praxeda
                    Benutzer
                    • 29.12.2013
                    • 86

                    #24
                    Guten Abend! In meiner Kindheit wurde die Weihnachtszeit mit dem Brief ans Christkind eingeleitet ("Liebes Christkind, ich wünsche mir ... Bitte bring mir ..."). Der Brief wurde ins Küchenfenster gelegt, und es dauerte immer eine ganze Weile, bis er verschwunden war.
                    Ein Puppenhaus hat mir niemand gebaut, aber eine Puppenküche habe ich einmal bekommen. Und eine Geschichte wie weiter oben schon geschildert habe ich auch erlebt: Ich hatte etliche Puppen. Eine davon hieß Isabella und war vor Weihnachten plötzlich verschwunden. Meine Großmutter erklärte mir: "Die hat das Christkind mitgenommen." Fand ich merkwürdig, denn üblicherweise bringt das Christkind Sachen und nimmt keine mit. Jedenfalls am Heiligen Abend war die Puppe Isabella, die bislang nur ein Sommerkleidchen besaß, wieder da und trug ein grün-oranges Strickkleid. Und das beste war: Unter meinen Geschenken fand sich genau das gleiche Kleid. Eine Großtante, die sehr gut handarbeiten konnte, hatte die beiden Kleider gestrickt.
                    Mein Großvater hat zur Bescherung immer eine "Stille Nacht"-Aufnahme mit Heintje gespielt. Diese Tradition wird von mir bis heute fortgeführt. Mein Mann hat sich schon daran gewöhnt.

                    Liebe Grüße
                    Praxeda

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                    • mesmerode
                      Erfahrener Benutzer
                      • 11.06.2007
                      • 2724

                      #25
                      hallo Scheuck,
                      die Suchmeldungen vom Roten Kreuz kamen immer Sonntagnachmittag nach dem Kinderfunk. Ich erinnere mich Anfang der 50 er Jahre, kam z.B. erst Kalle Blomquist und dann die Suchmeldungen.

                      Uschi
                      Schlesien: Gottschling, Krischock, Bargende, Geburek, Missalle
                      Niedersachsen : Bleidistel, Knoke, Pipho, Schoenebeck, Plinke
                      NRW : Wilms, Oesterwind, Schmitz, Wecks
                      Rheinland Pfalz : Ingenbrandt, Schmitt, Ries, Emmerich

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                      • Rieke
                        Erfahrener Benutzer
                        • 13.02.2012
                        • 1290

                        #26
                        echte Kerzen!

                        Ich hab wie ihr alle viele Erinnerungen an die Weihnachtsfeste meiner Kindheit und in vielem decken sie sich. Zusammengenommen bekommt man daraus ein schönes Bild der Tradition, mit der viele von uns aufgewachsen sind.

                        Bei uns gab es immer nur echte Kerzen, die man ja früher im 10-er oder sogar 20-er Pack überall zu kaufen kriegte. Und dazu gehörten dann die speziellen Christbbaumkerzenhalter, die, wenn sie von besserer Qualität waren, viele Jahre hielten. Sie hatten ein Kugelgelenk, damit die Kerze auch immer senkrecht gestellt werden konnten, und einen breiten Rand, der das heruntertropfende Wachs auffangen sollte. Als ich älter und größer war, durfte ich dann auch am 1. und 2. Feiertag die Kerzen anzünden, nachdem mir eingeschärft worden war, immer mit der obersten Kerzen anzufangen und mich nach unten durchzuarbeiten. Es hat nie Zimmerbrände gegeben.
                        Wenn der Weihnachtsbaum dann abgebaut wurde, wurden die Kerzenstummel in eine Zigarrendose gelagert - für den Fall, daß der Strom mal ausfiel. das passierte damals ja auch noch öfter.... Die selbstgebastelten Strohsterne und diversen holzgeschnitzen Anhänger und Silberkugeln wurden sorgfältig in Seidenpapier oder Servietten verpackt und kamen auf den Dachboden.

                        Ach ja, der eßbare Baumschmuck wurden gerecht unter uns Kindern verteilt. Das war sozusagen der kleine bunte Teller, auf den wir uns genaus freuten wie auf den großen an Heiligabend. Das waren ja meistens billigere Massenware und ganz besonders süß

                        Die Kerzenhalter wurden auf eine dicke Lage Zeitungspapier und die auf eine warme Herdplatte gelegt, wo das Wachs dann schmolz und wir Kinder die Halter blank putzen und verpacken konnten fürs nächste Jahr.
                        Einfrieren hätte das Raushebeln des übergelaufenen Wachses leichter gemacht, aber Kühltruhen hatten wir damals noch nicht

                        Eine wunderschöne schlichte Weihnachtspyramide mit herausnehmbaren und verstellbaren 'Flügeln' gehörte in der Weihnachtszeit immer auf den Tisch. Da gab es allerdings öfter mal 'Kokeleien', wenn die Pyramide nicht absolut waagerecht aufgebaut war und die zarten Rotorblätter stehenblieben oder die Kerzen zu weit runtergebrannt waren und nicht mehr genug Aufwärme erzeugten

                        Ich bin erst Mitte der 1980er Jahre zu elektrischen Kerzen übergangen, aber mir gefielen die nicht, weil sie nie so hübsch gerade im Baum saßen wie echte Kerzen. Und der Kabelsalat war mir immer ein Greuel.

                        Das Weihnachtspapier wurde sorgfältig zsammengelegt für nächstes Jahr, die Schleifen und Bänder ordentlich gerollt (keine Falten bitte!) . Bei meinem Umzug vor drei Jahren stieß ich noch auf eine Kiste mit gerettetem Weihnachtspapier und einem großen Gurkenglas voll mit Schleifen von damals

                        Mit den besten Wünschen für den 2. Feiertag und einen guten und gesunden Start ins Neue Jahr

                        Rieke
                        Meine Spitzenahnen....
                        waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

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                        • fps
                          Erfahrener Benutzer
                          • 07.01.2010
                          • 2160

                          #27
                          Zitat von Verano Beitrag anzeigen
                          Wir Kinder durften auch nie den geschmückten Baum vor dem Heiligabend sehen. Da wir eine Küche mit Wohnraum hatten, wurden wir solange bis zur Bescherung ins Schlafzimmer verbannt.
                          Das bringt mich auf meine eigene Kindheit. In den 50ern wohnten auch wir noch recht beengt, und die Bescherung in der Wohnküche brachte für unsere Eltern doch einige logistische Probleme hinsichtlich der Bescherung mit sich.
                          So kam denn das Christkind in der Nacht vom 24. auf den 25., und Bescherung war nach dem Aufstehen am Weihnachtsmorgen.
                          Man kann sich vielleicht vorstellen, dass die Zeit bis zum Aufstehen am Morgen nicht vergehen wollte. Die Tür zwischen Schlafzimmer und Wohnküche war einen Spalt offen, und ich konnte vom Bett aus durch diesen Spalt spähen, um zu erkennen, ob denn das Christkind den Baum geschmückt habe. Die Spannung war kaum auszuhalten, aber andererseits wollte ich meine Eltern auch nicht aufwecken.
                          Ich habe diese Anspannungen schadlos überstanden und dabei wohl auch ein wenig Selbstbeherrschung gelernt.
                          Gruß, fps
                          Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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                          • Praxeda
                            Benutzer
                            • 29.12.2013
                            • 86

                            #28
                            Zitat von Rieke Beitrag anzeigen
                            Bei uns gab es immer nur echte Kerzen, die man ja früher im 10-er oder sogar 20-er Pack überall zu kaufen kriegte. Und dazu gehörten dann die speziellen Christbbaumkerzenhalter, die, wenn sie von besserer Qualität waren, viele Jahre hielten. Sie hatten ein Kugelgelenk, damit die Kerze auch immer senkrecht gestellt werden konnten, und einen breiten Rand, der das heruntertropfende Wachs auffangen sollte.
                            Mittlerweile habe ich mich schon mit den elektrischen Kerzen angefreundet, weil die wirklich jederzeit problemlos in Betrieb genommen werden können. Aber am Heiligen Abend bestehe ich immer noch auf echten Kerzen in eben diesen Haltern.

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