Grundsätzliche Frage zur Ortserfassung

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  • emma2412
    Erfahrener Benutzer
    • 12.10.2007
    • 457

    Grundsätzliche Frage zur Ortserfassung

    Hallo ihr da draussen!

    In Kürze habe ich ein paar freie Tage, die ich dazu nützen möchte, Ordnung in meinen Stammbaum betreffend der Ortsbezeichnungen zu bringen. Um die beste Methode für mich zu finden, würde ich gerne eure Methoden erfahren.

    Ich selbst arbeite mit Legacy, aber das ist nur nebensächlich.

    Es geht mir um Zusammenlegung von Orten zu einer großen Gemeinde, es geht um den Wechsel der Pfarren (an Grenzgebieten zur Nachbarpfarre habe ich das öfter.

    Bisher habe ich das so gemacht:
    - bei den Taufen, den Trauungen und den Begräbnissen habe ich den Ortsnamen genommen, in dem die Pfarre HEUTE steht. Der Ortsname hat sich im Laufe der Jhd manchmal geringfügig geändert.

    - beim Geburts- und Sterbeort und beim Wohnort bei der Trauung schaut es dann schon komplexer aus. Nehmt ihr da den damaligen Ort, den damaligen Ortsteil (zB besteht der Ort 'Fantsch' aus 'Oberfantsch' und 'Unterfantsch') oder nehmt ihr den heutigen Ortsnamen (zB hat sich Fantsch vor Jahren mit drei Nachbargemeinden zusammengeschlossen und hat jetzt einen ganz anderen Namen).

    Fragen über Fragen ... da traue ich mich die abschließende gar nicht auch noch zu stellen
    Wie erfasst ihr dann das alles, mit Bezirk, Bundesland, Staat? Oder nur den oben erwähnten Namen?

    Bin schon sehr gespannt, wie ihr das handhabt und freue mich, mein ganzes Ortswirrwarr auf eine Linie zu beamen

    Vermutlich denke ich nur arg zu kompliziert ..
    Zuletzt geändert von emma2412; 21.12.2009, 16:12.
  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11325

    #2
    Moin Emma,

    also ich nehme immer die möglichst genaue historisch gewachsene Ortsbezeichnung, also im Prinzip auch jedes "Kuhkaff", wie man bei uns sagt, und bei den Taufen den Ort, wo die Kirche war bzw. bei Beerdigungen den Ort, wo sich der Friedhof befand. Alles andere wäre aus meiner Sicht auch unlogisch.

    Einzelanwesen außerhalb geschlossener Orte oder Häusergruppen ordne ich immer den jeweiligen Ortschaften zu, wie sie zu der betreffenden Zeit kommunal erfaßt waren.

    Weitere Angaben nehme ich in der Regel nur bei Orten im Ausland, und dort meist auch nur, wenn es sich um unbekannte Orte handelt.

    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • emma2412
      Erfahrener Benutzer
      • 12.10.2007
      • 457

      #3
      Hallo Friedrich,

      meinst du mit "historisch gewachsene Ortsbezeichnung", dass du immer exakt das nimmst, wie es im jeweiligen Kirchenbuch steht? Also auch die damalige ständig wechselnde Schreibweise?

      Kommentar

      • Edda
        Erfahrener Benutzer
        • 18.04.2008
        • 427

        #4
        Hallo Emma,

        ich nehme auch die Ortsbezeichnung des jeweiligen KBs des jeweiligen Zeitraumes. In Klammern kann man ja die diversen Schreibweisen über die Jahrhunderte festhalten.

        Bei Ortsnamen die heute nicht mehr existieren gehe ich folgendermaßen vor
        Ort x, heute Ortsteil von (PLZ) xy
        Ort x aufgegangen in Ort (PLZ) y

        Was auch ich schwierig finde sind die Länderbezeichnungen:
        Hzgt x von... bis... später Königreich, dann muss man den Wechsel mit aufnehmen


        Grüße Edda
        Harzvorland: Gittermann, Mingers, Reuter, Schlüter, Schmidt, Stieger
        Kr. Lyck, Ostpreussen: Rynio, Olschewski
        Kr. Mohrungen, Ostpreussen: Grundmann, Strunk, Prunwitz, Browatzki
        Königsberg: Gerwien, Karp
        Bärn, Mähren: Gödel, Anders
        Dänemark: Schröder, Christensen, Petersen



        ----------------------------------
        Freunde sind Gottes Entschuldigung für Verwandte
        George Bernard Shaw


        Kommentar

        • Ahrweiler
          Erfahrener Benutzer
          • 12.12.2009
          • 1063

          #5
          Hallo Emma.
          Man sollte die Sache eigentlich sehr genau nehmen.Dies heißt es genau so übernehmen wie es im KB geschrieben steht.Die allten Ortsbezeichnungen trage ich so ein wie sie da stehen.Auch schreibe ich den Vulgarnamen dazu.Natürlich schreibe ich auch den heutigen namen der hauptkirche dazu.
          LG
          Franz Josef

          Kommentar

          • emma2412
            Erfahrener Benutzer
            • 12.10.2007
            • 457

            #6
            Hi Edda,

            du hast Recht, die Länder sind dann das nächste Problem. Ich bin ja zur Hälte eine altösterreichische Mischung, meine Vorfahren kommen da quer aus allen ehemaligen Kronländern, von Böhmen bis zum Küstenland. Da habe ich es bisher bei den neueren so gemacht:
            alter Ortsname (heutiger Ortsname), Kronland, heutiger Staat
            Ratschach (Ratece), Krain, Slowenien

            Aber das ist auch nicht das Gelbe vom Ei

            Kommentar

            • emma2412
              Erfahrener Benutzer
              • 12.10.2007
              • 457

              #7
              @ Franz Josef
              Natürlich möchte ich das auch so genau wie möglich machen. Aber irgendwie soll man sich ja auch auskennen, die Orte wiederfinden, ähnlich wie bei Familiennamen. Denke ich zumindest. EInen Leitnamen halt und alles andere in den Notizen oder in den dafür vorgesehenen Feldern notieren.

              Oft habe ich innerhalb eines Eintrages zwei Schreibweisen von einem Ort, aktuell zB Pringrabn und beim Vater dann Priengraben. Heute heißt der Ortsteil Brünngraben und war die meiste Zeit auf zwei Pfarren aufgeteilt. Furchtbar ;(

              Hofnamen übernehme ich natürlich auch.

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              • Friedrich
                Moderator
                • 02.12.2007
                • 11325

                #8
                Zitat von emma2412 Beitrag anzeigen
                meinst du mit "historisch gewachsene Ortsbezeichnung", dass du immer exakt das nimmst, wie es im jeweiligen Kirchenbuch steht? Also auch die damalige ständig wechselnde Schreibweise?
                Nein, nicht die verschiedenen Schreibweisen, sondern die, die sich im Laufe der Zeit bis heute entwickelt hat. Also nicht nach den Kommunalreformen "Stadt XY, Ortsteil Z", sondern einfach "Z".

                Friedrich
                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                Kommentar

                • Ahrweiler
                  Erfahrener Benutzer
                  • 12.12.2009
                  • 1063

                  #9
                  Guten Morgen Emma.
                  Natürlich schreibt man alles auf,da der Stammbaum ja möglichst lückenlos sein soll.Ich hab bei meinem Stammbaum auch eine eigene Spalte für Notitzen und da schreib ich dann rein z.B.getauft in der Kirche xx zuständige Hauptkirche xx.Früher war es ja so,dass jedes kleine Dorf schon eine Kirche bzw.eine Filialkirche hatte wo der pfarrer dann einmal in der Woche hinkam.Dies will ich natürlich genau dokumentieren.Genauso schreibe ich auch dort die Taufpaten rein und als Abschluß auch noch an welcher Krankheit der oder diejenige starb.
                  Liebe Grüße
                  Franz Josef

                  Kommentar

                  • emma2412
                    Erfahrener Benutzer
                    • 12.10.2007
                    • 457

                    #10
                    Ja schön. ABer welche Ortsbezeichnung nimmst du? 100 verschiedenen für eine Adresse (inkl. aller Schreibweisen und aller Änderungen) oder nimmst du nur den heute aktuellen?

                    Kommentar

                    • Munkulus
                      Benutzer
                      • 25.09.2009
                      • 81

                      #11
                      Ein sehr interessantes Thema, welches ich mal aufgreifen möchte, da ich mir da auch schon seit einiger Zeit Gedanken drum mache.

                      Die Frage ist ja wirklich wie erfasst man die Orte bzw. Länder - mit den damaligen Bezeichnungen oder den heute amtlichen? Ich selbst verwende bspw. als Programm FTM 2010. In dem Programm ist es vorgesehen den "Ort, Gemeinde (oder Entsprechung), Bundesland (oder Entsprechung), Land". zu erfassen. Praktischerweise genügt in der Regel der Ort und das Programm ergänzt den Rest mit Hilfe einer integrierten Datenbank. Genial ist dabei auch die Möglichkeit sich den Ort auf einer Landkarte innerhalb des Programmes anzeigen zu lassen. Das funktioniert aber eben nur mit den heute üblichen Bezeichnungen und da geht es schon los. (Der Einfachheit halber bleiben wir erst mal bei den Ländern.) Als Land wird immer "Deutschland" ausgewählt, was ja auch richtig ist. Allerdings ja eigentlich erst nach der Wiedervereinigung. So müsste eigentlich schon in dem Zeitraum davor eine Unterscheidung statt finden. Noch problematischer wird es bspw. mit den ganzen Irrungen und Wirrungen der deutschen Entstehungsgeschichte. Hört man bspw. bei den Bezeichnungen der Herzog/Großherzogtümer auf oder geht man hoch bis auf die Ebene des deutschen Kaiserreichs/Heiligen Römischen Reichs/Deutschen Reichs? An dieser Stelle sei als alternatives Bsp. vielleicht auch Preußen, was ja ein eigenständiger Staat war, in seinen Anfängen bspw. aber auch unter polnischer Krone stand.

                      Wie geht bzw. würdet ihr mit den Bezeichnungen hinsichtlich der Zusammenschlüsse in Bünden umgehen?
                      Beispiel: Der ehemalige deutsche Ort "Deutschdorf" gehörte lt. genealogy.net von 1818-1919 zu Preußen. Preußen gehörte wiederum von 1815 - 1866 zum Deutschen Bund, von 1867 - 1870 zum Norddeutschen Bund und von 1871 - 1945 zum Deutschen Reich. Was ist nun richtig(er): Preußen oder Deutsches Reich?

                      Grundsätzlich finde ich es richtig Daten so zu erfassen wie die damalige Bezeichnung war. Das führt aber eventuell dazu, dass passende Übereinstimmungen auf Onlineportalen schwieriger zu finden sind (vom Wegfall der Nutzung der tollen Kartenfunktion in FTM mal abgesehen ).

                      Also wie seht ihr das und wie macht ihr es, vor allem warum?


                      Viele Grüße
                      Munkulus
                      Suchlisten: Sachsen-Anhalt, Thüringen, Baden-Württemberg, Auswanderung Ukraine/Russland, Posen

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                      • UnFassbar
                        Gesperrt
                        • 14.11.2010
                        • 87

                        #12
                        Einige Vereine verwenden bei der Datenerfassung zur einheitlichen Ortsbestimmung Gemeindeverzeichnisse, z.B. aus dem Jahre 1900 und der Ort könnte dann folgendermaßen aussehen:
                        Ortsteil/Ort/Kreis/Region/Land
                        Für mich ist entscheidend, das ich selbst den Ort wiederfinden kann, daher habe ich meistens "Ort/Kreis" bzw. "Ort/Region". Bei sehr häufigen Ortsnamen im nahen Umkreis "Ort(bei Ort)/Kreis. Für gleichnamige Orte, von denen einer der beiden später zur Unterscheidung (Groß, Deutsch o.ä.) umbenannt wurde, nehme ich den neuen Namen so wie er mir geläufig ist. In Regionen in denen ich mich nicht so auskenne bin ich vorsichtiger und frage jemanden der sich vor Ort auskennt. Wenn ich bei den Notizen zu Personen Paten eintrage, übernehme ich die Schreibweise des Kirchenbuch, gegebenenfalls mit einer Anmerkung versehen was der Pastor gemeint hat. Also z.B. Tuezkendorpp-Deutschdorf.
                        Insgesamt gesehen tendiere ich immer zu Ort und Region(in welcher der Ort liegt, nicht zu welcher er zwischenzeitlich mal gehört hat!)
                        UnFassbar

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                        • Garfield
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.12.2006
                          • 2142

                          #13
                          Ich muss zugeben, dass ich noch kein einheitliches System habe. Bei mündlichen Überlieferungen habe ich die Orte irgendwie rein geschrieben, zB "Dorf, Land", oder wenn es hier in der Gegend ist und ich es sogar kenne, dann nur "Dorf".
                          Bei der Auswertung von "Quellen" (Kirchenbücher, Urkunden), habe ich die Ortsnamen so übernommen, wie sie drin stehen. "Dorf", "Dorf, Kanton", "Dorf [ohne Notiz dass Ausland]", "Dorf, Bundesland" usw.

                          Mein Ahnenforschungsprogramm hat keine Statistik Orte, aber für die Suche wärs vielleicht ganz praktisch, wenn alles einheitlich wäre.

                          Wenn eine Notizfunktion vorhanden ist, wärs vielleicht ganz praktisch, ins Ortsfeld die heutige Bezeichnung zu nehmen und im Notizfeld die auf der Quelle?
                          Viele Grüsse von Garfield

                          Suche nach:
                          Caruso in Larino/Molise/Italien
                          D'Alessandro in Larino und Fossalto/Molise/Italien und Montréal/Kanada
                          Jörg von Sumiswald BE/Schweiz
                          Freiburghaus von Neuenegg BE/Schweiz
                          Wyss von Arni BE/Schweiz
                          Keller von Schlosswil BE/Schweiz

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                          • Munkulus
                            Benutzer
                            • 25.09.2009
                            • 81

                            #14
                            Also bisher habe ich auch (erst einmal) immer die Orte verwendet die ich auf den Dokumenten gefunden habe. Zufriedenstellend finde ich das aber aufgrund der oben genannten Umstände aber nicht.

                            Zitat von Garfield Beitrag anzeigen
                            Wenn eine Notizfunktion vorhanden ist, wärs vielleicht ganz praktisch, ins Ortsfeld die heutige Bezeichnung zu nehmen und im Notizfeld die auf der Quelle?
                            So handhabe ich es momentan, wobei ich im Notizfeld noch nicht die Arbeit auf mich genommen habe genau zu recherchieren zu welchem Hoheitsgebiet die jeweiligen Orte gehören. Bin mir halt auch noch unschlüssig wie man das am besten angeht. So lassen will ich es jedenfalls nicht weil es halt historisch nicht stimmt und auch komisch aussieht wenn man sich das mal in der Stammbaumansicht betrachtet, z.B. geboren 1811 in (Ort), (Provinz), Deutschland.

                            Technisch ist es auch immer so eine Sache ob solche Beschreibungen/Notizen später auch immer richtig dargestellt werden, vor allem falls die Daten mal in eine andere Software übertragen werden müssen. Wenn man dass dann sowieso immer nachbearbeiten müsste, dann kann man es dann auch gleich alles selbst schreiben (was aber nicht sein muss).
                            Suchlisten: Sachsen-Anhalt, Thüringen, Baden-Württemberg, Auswanderung Ukraine/Russland, Posen

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                            • Munkulus
                              Benutzer
                              • 25.09.2009
                              • 81

                              #15
                              Zitat von UnFassbar Beitrag anzeigen
                              Also z.B. Tuezkendorpp-Deutschdorf.
                              Und was machst Du mit den Ländern/Hoheitsgebieten? Lässt Du die weg? Die gehören für mich bspw. ganz zwingend dazu. Nur wenn man mal in der Vorkriegszeit angelangt ist dann wird es sehr unübersichtlich - was zählt als richtiger Staat im heutigen Sinne usw. Gerade zu Monarchiezeiten waren viele Gebiete wieder anderen unterstellt oder gehörten noch Bünden an.

                              Zitat von UnFassbar Beitrag anzeigen
                              Insgesamt gesehen tendiere ich immer zu Ort und Region(in welcher der Ort liegt, nicht zu welcher er zwischenzeitlich mal gehört hat!)
                              Das hat aber das inhärente Risiko dass Du dann bei einer Änderung der Verwaltungen (z.B. Eingemeindungen) jedes Mal alles wieder ändern musst.
                              Suchlisten: Sachsen-Anhalt, Thüringen, Baden-Württemberg, Auswanderung Ukraine/Russland, Posen

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