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#1
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Vorname "Merten" im erzgebirgischen Raum
Jahr, aus dem der Begriff stammt: Anfang 16. Jhd. Region, aus der der Begriff stammt: Erzgebirge Hallo, bei meiner Forschung bin ich auf den Vornamen "Merten" im Erzgebirge im frühen 16. Jhd. gestoßen. In verschiedenen Internetquellen ist zu lesen, dass dies die rheinische oder niederländische Form von "Martin" ist. Nun frage ich mich: ist sie das ausschließlich? Oder kann es sich dabei auch um einen erzgebirgischen Dialekt handeln (wobei ich den Namen nur 3 - 4x im 16. Jhd. gefunden habe, später gar nicht mehr)? Oder anders gefragt: könnte man durch diesen Vornamen annehmen, dass die Vorfahren des "Merten" aus dem Rheinischen/Niederländischen kommen? Viele Grüße Leberecht |
#2
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Moin Leberecht,
zum Namen Merten kann ich Dir nicht viel sagen - ich tendiere auch zum Martin - , aber da es sich hier um eine Namensfrage handelt, schicke ich das mal ins Namensforum rüber. Friedrich |
#3
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Merten
Hallo Leberecht,
im Kassler Raum wird umgangssprachlich auch Merten gesagt (Wahls, Merten). Viele Grüße Heinrich |
#4
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in mähren und böhmen finde ich mertten und martin vor 1700 abwechselnd für dieselbe person.
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#5
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Der Vorname Mert(t)en für Martin taucht im Erzgebirge an vielen Stellen auf (z. B. noch in der Holzordnung von 1560), wurde aber, wie du richtig sagst, im Verlauf des 16. Jahrhunderts durch "Martin" ersetzt. Ich glaube nicht, dass ein Zusammenhang mit dem Rheinland oder den Niederlanden besteht.
rigrü |
#6
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Die Formen haben sich parallel zu einander verbreitet. Man findet im Erzgebirge auch gelegentlich in Dokumenten von ein und der selben Person sowohl Merten, als auch Marten. Das dürfte dem dortigen Dialekt geschuldet sein, denn man schrieb auf, wie man verstand oder eben meinte, wie ein Name zu schreiben wäre. Da der niederdeutsche und der erzgebirgische Sprachraum aber unabhängig voneinander waren, gibt es da keine direkten Bezüge. Solche Parallelentwicklungen von Namen gibt es aber öfter mal in verschiedenen Sprachräumen.
Viele Grüße Hina |
#7
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Zitat:
Gerade das Erzgebirge erlebte ja Ende des Mittelalters/Anfang der frühen Neuzeit zahlreiche Einwanderungswellen aufgrund seiner Bodenschätze. Vielleciht weiß ja jemand noch genaueres. |
#8
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Zitat:
Do wu de Hasn Hosn haaßn un de Hosn Husn haaßn. --> Dort wo die Hasen "Hosn" heißen und die Hosen "Husn" heißen. Demzufolge - und ich kenne mich da ein kleines bißchen aus - spricht man den Namen Martin eher wie Moardin und nicht wie Merdin (Merden, Merten) aus. Geändert von Laurin (23.07.2011 um 22:12 Uhr) |
#9
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Zitat:
rigrü |
#10
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Hier denke ich eher, daß die Luthersche Kanzleisprache zu Beginn ihrer Entstehung eine reine Schriftsprache war,
die Kirchenbuchschreiber aber so notierten, wie es ihnen ins Ohr - nämlich als mundartliche Aussprache - gelangte. Der Beginn des Neuhochdeutschen wird in der klassischen Einteilung ... nach auf die Mitte des 17. Jahrhunderts datiert. (siehe ) Die Thüringisch-obersächs. Dialektgruppe ist aber wesentlich älter und wird sich auch über die Jahrhunderte weitaus weniger verändert haben. "Das Volk läßt sich so schnell nicht das Maul verbieten" , auch wenn es die Herrschenden z.T. anders wollten. |
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