Wappen der Familie von Radecke

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  • Stephanvr
    Neuer Benutzer
    • 20.05.2008
    • 6

    Wappen der Familie von Radecke

    Hallo,

    ich habe eine Kopie von einem Wappen (?) erhalten und frage mich nun,
    ob das echt ist und wie die Farben waren.
    Mir bekannt ist dass der Adler schwarz und der Löwe goldfarben sein soll.

    Um 1740 hat die Familie von
    Johann Daniel von Radecke / Charlotte von Boyen in Gamsau gelebt, das liegt im Landkreis Königsberg.

    Er war Freiherr von Gamsau, Spitzingen und Fünflieden (?) und Leutnant in der königlich preussischen Armee.

    Ich habe keine Ahnung, ob das so stimmt, aber 2 Quellen weisen darauf hin.
    Eine der Quellen hat noch andere Schreibweisen:
    Rad(t)cke (Radtke)

    vielen Dank
    Stephan
    Angehängte Dateien
  • Friedhard Pfeiffer
    Erfahrener Benutzer
    • 03.02.2006
    • 5079

    #2
    Das hier wiedergegebene Wappen [Von Silber und Rot gespalten, vorn Kopf und Hals eines schwarzen Adlers, hinten ein eine goldene Lanze haltender goldener Löwe. Helm: Gekrönt; der Adlerkopf inmitten eines offenes Fluges, dessen linker Flügel von Silber und Schwarz, der rechte von Gold und Rot quadriert ist. Decken: Links: Schwarz und silber, rechts: rot und gold] wurde mit preußischem Adelsdiplom vom 4. Dezember 1733 für Christoph Sigmund Radecke, preußischer Lieutenant beim Infanterie-Regiment v. Glaubitz und Erweiterung unterm 5. März 1740 für seine beiden Brüder Daniel gewesenen Lieutenant desselben Regiments und den gewesenen Fähnrich Johann George Radecke Grundbesitz in Ostpreußen bis zur Gegenwart [hier: 1890] herab, vorübergehend auch in Schlesien, gegeben.
    Mit freundlichen Grüßen
    Friedhard Pfeiffer

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    • Stephanvr
      Neuer Benutzer
      • 20.05.2008
      • 6

      #3
      Wahnsinn... vielen Dank.

      Wie komme ich jetzt weiter?
      Gibt es irgendwo eine bessere Abbildung?

      Ich bin hier zwar im Bereich Wappenkunde, aber es scheint über die Familie ja einigermassen viel Info zu geben.
      Gibt es einen Tipp, wie ich mit meiner Ahnenforschung noch etwas weiter komme.

      Nochmals
      vielen Dank

      Stephan

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      • Joachim v. Roy
        • 01.04.2007
        • 787

        #4
        Wappen der Familie v. Radecke

        Hallo Stephan,


        aus heraldischer Sicht wird die von Ihnen vorgestellte Wappenzeichnung dem Wappen des Geschlechts v. RADECKE nicht gerecht.


        Eine heraldisch korrekte Abbildung des Wappens der Familie v. RADECKE finden Sie
        - im Genealogischen Handbuch des Adels, Band 9, Glücksburg 1954 (mit der Stammreihe des Geschlechts und Ergänzungen zu den älteren Genealogien, die in den „Gothas“ der Jahre 1912 bis 1941 abgedruckt waren)
        - im Genealogischen Handbuch des Adels, Band 122 (= Adelslexikon Bd. XI), Limburg a.d. Lahn 2000, S. 133.

        Die beiden Genealogischen Handbücher können in den Lesesälen aller Universitäts- und Landesbibliotheken eingesehen bzw. im Rahmen des Fernleihverkehrs über die eigene Stadtbücherei ausgeliehen werden.


        Angehörige des - aus meiner ostpreußischen Heimat stammenden - Geschlechts RADECKE

        - wurden zu Berlin am 4. Dezember 1733 in den preußischen Adelsstand erhoben
        - erhielten zu Berlin am 5. März 1740 eine Ausdehnung des Adels (auf zwei Brüder des 1733 Nobilitierten)
        - wurden zu Berlin am 29. Mai 1811 in den preußischen Adelsstand erhoben.


        Das 1733 bzw. 1740 verliehene Wappen wird wie folgt beschrieben:

        „Gespalten; rechts in Silber ein golden-bewehrter schwarzer Adlerkopf samt Hals, links in Rot ein goldener Löwe mit einem Sponton in den Pranken. Auf dem gekrönten Helm mit rechts schwarz-silbernen, links rot-goldenen Decken der Adlerkopf zwischen offenem, rechts von Silber und Schwarz, links von Rot und Gold geviertem Fluge.“


        Das 1811 verliehene Wappen weicht ein wenig von dem 1733 bzw. 1740 verliehenen Wappen ab. Es wird wie folgt beschrieben:

        „Innerhalb eines goldenen Schildrandes gespalten; rechts in Silber ein golden-bewehrter schwarzer Adlerkopf samt Hals, links in Rot ein goldener Löwe mit einer Partisane in den Pranken. Auf dem gekrönten Helm mit rechts schwarz-silbernen, links rot-goldenen Decken der Adlerkopf.“


        Im übrigen wurden zu Berlin am 29. April 1791 und am 13. August 1798 sieben natürliche Kinder eines Königl. preußischen Majors a.D. v. RADECKE legitimiert (den Kindern wurde zugleich das 1733 bzw. 1740 verliehene Wappen zugesprochen).


        Freundliche Grüße vom Rhein

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        • Stephanvr
          Neuer Benutzer
          • 20.05.2008
          • 6

          #5
          RE: Wappen der Familie v. Radecke

          Hallo Joachim,

          ich bin geschockt (im positiven Sinne).

          Woher kommen diese Infos, finde ich die in den von Dir erwähnten Handbüchern?

          Bedeutet "in den Lesesälen aller Universitäts- und Landesbibliotheken" tatsächlich, ich kann in Köln oder Bonn in die Unibibliothek "traben" und mir die Bücher ansehen?

          Darf man da Fotos machen?

          Vielen Dank

          Stephan

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          • Joachim v. Roy
            • 01.04.2007
            • 787

            #6
            Wappen der Familie v. Radecke

            Hallo Stephan,

            die genannten "Genealogischen Handbücher des Adels" sind sowohl in der Uni-Bibliothek Köln als auch in der Uni-Bibliothek Bonn (dort in dem 'Container', der während der Umbauarbeiten als Lesesaal dient) einzusehen.

            Fotokopien können in den Lesesälen mühelos angefertigt werden.


            MfG

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            • Joachim v. Roy
              • 01.04.2007
              • 787

              #7
              Die Familie van Radecke

              Hallo Stephan,

              da Sie selbst wohl nicht VON RADECKE heißen, sondern zu der am Niederrhein verbreiteten Familie VAN RADECKE gehören, so dürfte in den Genealogischen Handbüchern des Adels nichts für Ihre „Ahnenforschung“ zu finden sein.


              Freundliche Grüße vom Rhein

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              • Stephanvr
                Neuer Benutzer
                • 20.05.2008
                • 6

                #8
                RE: Die Familie von/van Radecke

                Hallo Joachim,

                das mit dem "von" und "van" ist eine ganz einfache Sache. (naja)

                Der Sohn von "Daniel Hermann von Radecke" war
                "Ernst Christian Heinrich Hermann von Radecke", geb. in Magdeburg 1758, er war Offizier in Bayreuth, 1782 schied er wegen eines Duells aus der Armee aus und floh später vor den Franzosen von Königsberg nach Arnheim und änderte dort seinen Namen in "Karel van Radecke", arbeitete als Sekretär des Bürgermeisters von Grieth und damit bildete er den sog. 'niederländischen Zweig' der Familie.
                Ob die Story so stimmt weiss ich nicht, aber die Namensänderung habe ich aus 3 unabhängigen Quellen.

                Über die "Niederländer" weiss ich schon fast alles, das Problem ist der deutsche Zweig.

                In welchen Genealogischen Handbüchern des Adels könnte ich wohl etwas finden, ist für mich absolutes Neuland.

                Kann man in den Lesesälen wohl auch Farbkopien anfertigen, oder gibt es so ein Wappen auch in digitaler Form?


                MfG
                Stephan

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                • Billet
                  Erfahrener Benutzer
                  • 21.01.2007
                  • 1985

                  #9
                  Wappen "Radecke"

                  Oben besprochenes Wappen "Radecke" befindet sich auch in der Sammlung "Armorial Général" von Rietstap.
                  Siehe hier:
                  Wappen-Billet.de
                  M.d.WL.
                  M.d.MWH.

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                  • Stephanvr
                    Neuer Benutzer
                    • 20.05.2008
                    • 6

                    #10
                    RE: Wappen "Radecke"

                    vielen Dank für das jpeg.

                    Stephan

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                    • Joachim v. Roy
                      • 01.04.2007
                      • 787

                      #11
                      Die Familie v. Radecke

                      Anmerkung

                      In dem mir vorliegenden „Gothaischen Genealogischen Taschenbuch der Adeligen Häuser“, Teil B: „Alter Adel und Briefadel“, 33. Jahrgang, Gotha/Thüringen 1941, ist auf den Seiten 416 bis 418 die Genealogie der Familie VON RADECKE abgedruckt.

                      Hier wird auf Seite 417 ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die einst in den N i e d e r l a n d e n blühende (I.) Linie der Familie VON RADECKE
                      e r l o s c h e n ist !


                      Freundliche Grüße vom Rhein

                      Kommentar

                      • Stephanvr
                        Neuer Benutzer
                        • 20.05.2008
                        • 6

                        #12
                        RE: Die Familie v. Radecke

                        Hallo Joachim,

                        vielen Dank für die Info.
                        Könnte ich wohl einen Scan der drei Seiten bekommen, ich habe keine Ahnung, wie ich an dieses Werk ran kommen soll.
                        Ich war heute in Bonn und habe Kopien der dort vorliegenden Werke gemacht, hatte aber noch keine Zeit für eine komplette Sichtung.

                        Im "Handbuch des preußischen Adels /1 (1892), Band 1" findet sich auf den Seiten 464-472 die Genealogie der Familie VON RADECKE. Auf Seite 466 wird unter Punkt 3 Johann Daniel Hermann von Radecke erwähnt, dessen Sohn Christian Hermann Heinrich Ernst Karl (geb in Magdeburg) war als Karel oder auch Charles VAN RADECKE in Grieth am Rhein Sekretär des dortigen Bürgermeisters.
                        Verfolgt man diese Linie auf S. 467 weiter kommt man auf Nachfahren deren Verbindung zu mir recht eindeutig geklärt ist.
                        Ich vermute, die Aussage "ist erloschen" entstammt aus einem Satz wie "Sohn: Cornelius, geb 1830 zu Aalten (verschollen)". Diese Info ist schlicht falsch.
                        Cornelius Adianus van Radecke wurde am 2.4.1824 in Aalten geboren, heiratete Theodory Nijland und hatte mind. 2 Söhne Hendrick Jan (1858) und Johann Dietrich (Jan Derk) (1861).

                        m.E. kann man da nicht von erloschen sprechen, aber wie gesagt, es wäre prima, wenn ich einen Scan der 3 Seiten bekäme, das klärt sicher etwas den Nebel auf.

                        Vielen Dank
                        Stephan

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                        • 0Mona0
                          Neuer Benutzer
                          • 13.10.2008
                          • 5

                          #13
                          Hallo Stephan
                          Ich bin durch Zufall auf diese Seite gekommen und nun schrecklich neugierig geworden.Meine Mutter hat mir immer erzählt, mein Vater wär ein Günter von Radecke
                          der noch in den letzten Kriegstagen ich glaube in Rußland gefallen.Gibt es Geschichtsbücher in dem etwas über die Familie steht?Würde mich über eine Antwort freuen.
                          MfG Monika

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                          • Hina
                            Erfahrener Benutzer
                            • 03.03.2007
                            • 4661

                            #14
                            Hallo Monika,

                            eine komplette Geschichte der Familie von Radecke ist nicht veröffentlicht worden. Man findet aber in etlichen Veröffentlichungen etwas über einzelne Familienmitglieder. Eine gewisse Übersicht kann man im Genealogischen Handbuch des Adels, Band 9 der Gesamtreihe, Adelige Häuser B, Ausgabe 1954, nachlesen. Wie die inhaltliche Qualität des Handbuchs des Preußischen Adels ist, kann ich nicht beurteilen, es ist auf alle Fälle wesentlich älter.

                            Was korrekt ist und was Legende, kann man letztendlich nur durch Quellenforschung, also eigene Ahnenforschung ergründen, indem man die Abstammungsurkunden vom Standesamt abfordert und Kirchenbucheinträge einsieht.

                            Hast Du eigentlich schon einmal nach Deinem Vater gesucht?
                            Mittlerweise sind fast alle Gefallenen auch online abfragbar.
                            Unter den Gefallenen ist kein Günter oder Günther von Radecke zu finden aber zwei ohne Namenszusatz "von".
                            Günter Radecke, geb. 3.11.1922 in Cottbus, gefallen 11.3.1945. Günter Radecke ruht auf der Kriegsgräberstätte in Basingstoke in Großbritannien.
                            Günther Radecke, weitere Daten unbekannt. Günther Radecke ruht auf der Kriegsgräberstätte in Bremen-Osterholz.

                            Beide stammten also nicht aus der Familie von Radecke.

                            Gefallen sind Hans und Heinrich Wilhelm von Radecke +1944, sowie Herbert van Radecke +1945.

                            Viele Grüße
                            Hina
                            "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                            • 0Mona0
                              Neuer Benutzer
                              • 13.10.2008
                              • 5

                              #15
                              Hallo Hina

                              herzlichen Dank für die Antwort.Ich lese gerne über den Adel wobei mir lebende nicht interessieren nur die Vergangenheit.Nun da ich dachte das ich ein wenig davon abstamme war es natürlich noch interessanter. Ich weiß nun wo mein Vater beerdigt ist.Meine Mutter,mit der ich vorhin gesprochen habe,behaubtet immer noch das er ihr erzählt hat er wär ein von und hat nur darauf verzichtet.Da ich erst seit ich Rentnerin bin, Internet habe suche ich immer nach interessanten Seiten.Ans chatten traue ich mich noch nicht so ran.Ich schreibe bloß mit einem Finger aber es wird bestimmt noch.

                              Danke und liebe Grüße
                              Monika

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