Gebühren bei negativem Ergebnis

[jan20101010]

Hallo Rieke,
ehrlich gesagt finde ich es etwas verquer .
Ich glaube du verwechselst da etwas.
Der Einzelhandel muss Podukte verkaufen um zu überleben. Würde er Suchgebühren oder Verwaltungsgebühren nehmen, würdest du eben zur Konkurenz gehen.
Das Archiv hat natürlich keine Konkurenz. Aber es geht ja auch nicht ums verkaufen.
Das Archiv hat ganz andere Aufgaben. Archivgut zu sammeln, archiviern, erhalten und der Bevölkerung zugängig zu machen. Und nicht ein "Produkt" zu verkaufen. Die Verwaltung (wie Antworten, Recherchiern usw.) kostet nun mal Geld, auch bei negativem Ergebnis. Würde bei negativem Ergebnis keine Gebühr genommen, würde es eben auf aller Steuerzahler verteilt werden, denn ein Archiv wird nun mal aus Steuern finanziert. Was noch beachtet werden muss: das Archiv verdient in der Regel nichts an der Ahnenforschung. Die Verwaltung, Lagerung, Restaurierung, Angestellte, Gebäude usw. übersteigen meistens die Einnahmen. Das Archiv geht eben der Pflicht nach, die Bestände Zugänglichkeit zu machung und nimmt dafür eben für Suchaufwand Gebühren (einfache Anfragen wie "ist das Kirchenbuch XY da?" kosten ja auch nichts) was doch verständlich ist, die Kosten müssen eben abgefangen werden.

[gabyde]

Es ist ja nun so, daß die Gebühren üblicherweise nach Recherchezeit berechnet werden, z.B. pro angefangener Viertel oder Halber Stunde. Pauschalisierte Gebühren halte ich auch für sehr fragwürdig, solche Fälle hatte ich aber bisher auch noch nicht.
Die meisten Archivare machen einfache Recherchen auch umsonst, d.h. wenn es wirklich durch einen Blick in einen leicht greifbaren Register getan ist. Oft ist es aber so, daß erst mal der Register aus dem Archiv selber rausgesucht werden muß. Wenn dann die Anfrage womöglich dann noch über einen gewissen Zeitraum geht (z.B. "irgendwann zwischen 1885 und 1890"), sind im schlimmsten Falle 20 Vierteljahresregister durchzusehen.
Das ist Arbeitszeit, während der der Archivar von seiner eigentlichen Tätigkeit abgezogen ist (nein, das ist nicht Kaffeetrinken!) - deshalb lassen sich das die Archive üblicherweise bezahlen.

Was ich hingegen verständlich finde, ist die Kritik an den meist sehr unterschiedlichen Gebühren der verschiedenen Archive. Ich glaube, ich liege nicht ganz falsch, wenn ich annehme, daß man aus der Höhe der Gebühren ablesen kann, wie schlecht es um die Finanzen einer Stadt steht....

LG
Gaby

[Brigitte Bernstein]

Hallo.
Auch ich habe lange die Beiträge gelesen, aber es ist nun mal so. Auch das Kriegsarchiv von Wien verlangt seine Bezahlung ob etwas gefunden wird oder nicht. Aber man wird ja zu Beginn der Recherche darauf hin gewiesen. Auch der Kirchliche Suchdiens verlangt seine Gebüehren egal wie die Suche ausfällt. Würde ich nicht dieses Risiko eingehen, würde ich mich über mich selber ärgern. Leider ist es so, dass weder das Archiv von Zamrsk noch das Archiv von Trautenau Forschung betreibt, man muss selber suchen. Das bedeutet eine Reise nach Trautenau, ein Hotelzimmer und selber suchen. Gut, das Suchen selber kostet keine Gebühren aber Zeit, ich habe schon Tage dort verbracht. Aber was will man machen der Wunsch weiter zu kommen entschädigt doch für Vieles.
Grüße Brigitte

[Rieke]

Behördeninterne Auskünfte werden meines Wissens nicht berechnet.
....
Sollte es Archive geben, die schon für die Auskunft, "der gesuchte Band befindet sich nicht in unserem Archiv/die Kirchenbücher aus XY sind nicht bei uns" Gebühren berechnen, fände ich das aber schon empörend.

Aber auch das schein von einer Gebuehrenordnung abgedeckt zu sein. Ich habe mal Auskunft auf meine formlose Anfaenger-Frage, ob ich bei diesem Archiv ueberhaupt an der richtigen Stelle bin in meiner Such nach einem Eintrag, die Auskunft erhalten "Nein, hier gibt es diese Akten nicht, wir haben nur die Akten zu X,Y,Z." Und dann stand da ihre Gebuehrenordnung detailliert aufgelistet, aber freundlicherweise haben sie von einer Gebuehrenerhebung "wegen Geringfuegigkeit" abgesehen. Mann/Frau, war ich froh!

LG,
Rieke

[sucher59]

Hallo und guten Abend zusammen

Ja, Rieke

Das hätte auch anders ausgehen können.

Und genau solche Institutionen (siehe Asphaltblume, letzter Absatz), die das ausnutzen und einfach alles berechnen, die meinen - jan 20101010- und ich.

Und in einem solchen Thread könnten dann die Erfahrungen eingebracht werden. Natürlich mit der Nennung der Institution, sonst macht das ja keinen Sinn.
Das wird bei denen zwar kein Umdenken geben, weil es die nicht interessiert, aber für uns Forscher doch nützlich sein könnte. Denke ich zu mindest.
Und unter Stichwortsuche wäre es dann relativ schnell aufzufinden.

Ich betone nochmal ausdrücklich: Es geht nicht über die Höhe der Gebühren, sondern um die Art und Weise, also wie damit verfahren wird.

LG sucher59

[Rieke]

Hallo und guten Abend zusammen
..
Und in einem solchen Thread könnten dann die Erfahrungen eingebracht werden. Natürlich mit der Nennung der Institution, sonst macht das ja keinen Sinn.
Das wird bei denen zwar kein Umdenken geben, weil es die nicht interessiert, aber für uns Forscher doch nützlich sein könnte. Denke ich zu mindest.
Und unter Stichwortsuche wäre es dann relativ schnell aufzufinden.

LG sucher59

Lieber sucher59,

Dann schlag doch einfach mal hier in der Plauderecke ein Thema vor, das das beinhaltet, was der Thread bezwecken soll. Mir fallen da nur solche Plattheiten ein wie "Was habt ihr fuer Erfahrungen mit Gebuehrenerhebung gemacht?"
oder "Erfahrungen mit Gebuehrenordnungen" oder auch einfach nur "Gebuehrenspiegel"....

LG,
Rieke - nicht nur verquer, auch einfallslos

[jan20101010]

Lieber sucher59,

Dann schlag doch einfach mal hier in der Plauderecke ein Thema vor, das das beinhaltet, was der Thread bezwecken soll. Mir fallen da nur solche Plattheiten ein wie "Was habt ihr fuer Erfahrungen mit Gebuehrenerhebung gemacht?"
oder "Erfahrungen mit Gebuehrenordnungen" oder auch einfach nur "Gebuehrenspiegel"....

LG,
Rieke - nicht nur verquer, auch einfallslos

Hallo Rieke, hallo Sucher59 und alle Andere,
ich würde es einfach unter "Erfahrungen mit Archiven und Ämtern" (in dem jeweiligem Bundeslandforum) laufen lassen und nicht nur mit negativen Erfahrungen bzw. Gebühren sondern auch positive (habe letztens aus dem Stadtarchiv Weiden 10 Meldekarten (um 5 hatte ich nur gebeten) kopiert bekommen: Wartezeit: 1 Tag, Kosten: 0 Euro - ist doch auch eine interesante Information die hilfreich sein kann)
Neben Gebühren könnten auch Wartezeiten usw. angegeben werden.

[sucher59]

Falls die Technik es erlaubt, könnte eine interaktive Liste geführt werden wie bei den Umfragen. Oder eine moderierte.

Z.Bsp. Titel_____Archiv - Umschau______

Region..... Archiv.... bekommen .... ... Laufzeit .......Kosten .......Nickname..........SM
__________________________________________________ _______

Pom ........ ..XY........... 4 Kop. .............3 Mon. ..........15,-- € ...... ZYX..............
XY1 ............. YX ........... nichts .............14 T. ...........70,-- € ..... WVU.............
XY2..............XX...........5 Kop..............7 Wo. ............keine .........UVW.............

etc...........

Darin müssten ja nicht alle, sondern nur die wirklich guten bezw. schlechten
Erfahrungen aufgezeigt werden.

Ich bin noch in einem anderen Verein (keine Genealogie) wo das Prinzip aber ähnlich ist. Dort wird jeden Monat eine Umschau im Vereinsheft gedruckt. Die Mitgl. schicken ihre Erfahrungen dort ein und die Verantwortlichen im Vorstand veröffentlichen dann alle Einsendungen jeden Monat. Das ergibt einen guten Überblick über die Erfolge und Mißerfolge der Mitglieder mit Anfragen.
Der Verein sowie die Mitglieder agieren wie wir hier ebenfalls Weltweit.
Ebenso kommen dort auch Kosten pro Anliegen auf die Mitglieder zu.Allerdings kamen da noch nie Fragen auf warum es so teuer ist, sondern jeder macht nur das, was er dafür bereit ist einzusetzen.

Die Umschau zeigt aber auch bald, wo es sich lohnt und auch für wen
etwas dafür auszugeben. Die "schwarzen Schafe" werden dann auch nur kontaktiert, wenn man meint, daß es wirklich nicht anders geht.

Das Problem ist dort fast identisch, aber es ist dort keine " unendliche Geschichte".

So, jetzt wünsche ich euch allen ein schönes Restwochenende
und denkt mal darüber nach.


LG sucher59

[lizzy]

Hallo zusammen,

für mich macht so ein Thread keinen großen Sinn. Was, wo und wie viel kostet, kann ja jeder aus der Gebührenordnung der jeweiligen Archive entnehmen.
Für Anfänger in der Familienforschung wäre eher ein Leitfaden im Umgang bei Anfragen an die Archive sinnvoll. Zum Beispiel hab ich gute Erfahrungen gemacht mit der Angabe eines Ausgabenlimits. Es bewahrt einen vor bösen Überraschungen und so manches Mal war ich über die Vielfalt des Ergebnisses erstaunt.
Hinweise, auf mehr Infos zur Anfrage bei weiterer Recherche, werden gegeben. Das heißt, man kann in Ruhe überlegen wann und ob man weitere Ausgaben tätigen will.

Lieben Gruß
Lizzy

[Forscherin]

Auflistung über Archivgebühren

Hallo,

vielleicht kann man auch die Übersicht über die Archivgebühren (in Deutschland) im GenWiki um eine Spalte erweitern oder Angaben unter Bemerkungen zu den Suchgebühren schreiben, diese Seite ist ja schon vorhanden und kann ergänzt werden.
Wie man Beiträge im GenWiki schreibt / bearbeitet, ist auf den Seiten auch erklärt.

[kroko]

Ich finde die Ideen super. Direkt mit Erfahrungen.

Wie kann man das denn am besten umsetzen hier im forum?

[Joanna]

Hallo alle miteinander!

Ich schließe mich Lizzy an, denn wozu gibt es die Gebührenordnung, die jeder einsehen kann. Wenn man dafür einen eigenen Thread aufmacht, wäre dieser auch zu pfegen. Aber wer will das schon. Die Gebühren ändern sich, die Freundlichkeit hängt häufig vom Mitarbeiter ab, die Schnelligkeit von der Anzahl des Personals und die Höhe der Gebühren werden immer regional unterschiedlich sein.

Man bekommt mal eine Meldekarten Gebührenfrei, für die nächste muss man € 28 zahlen. So ist das eben. Wer will da ein Urteil fällen. In Großstädten sind die Gebühren höher als in mittelgroßen Städten und in den Kleinstädten evtl. noch günstiger. Die Gehaltsstruktur ist analog.

Und dann kommt noch dazu, dass einige zwar vor Anfrage im Forum eine Suche starten, aber die meisten fragen einfach ohne vorher zu suchen. Solange dieses so ist, werden wir immer wieder über gleiche oder ähnliche Themen diskutieren.

Gruß Joanna